Auslachen
Auslachen ist die Kehrseite des Lachens. Jemanden auszulachen, kann stark verletzen. Normalerweise dient lachen dazu, Spannungen abzubauen, sich mit jemand anderem zu verbinden. Auslachen macht das Gegenteil: Mit Auslachen stellt man sich über den anderen Menschen, man zeigt ihm Spott und Verachtung. Jemanden auszulachen, zeugt von Hochmut. Auslachen ist auch ein Bestandteil von Mobbing, insbesondere unter Kindern und Jugendlichen. Manche Fernsehformate wie "Verstehen Sie Spaß", "Deutschland sucht den Superstar", sind institutionalisierte Schadenfreude, institutionalisiertes Auslachen. Ob solche Unterhaltung eine Triebafuhr ist oder eine Kultur des Auslachens begünstigt, ist ungeklärt.
Ein spiritueller Aspirant sollte sich davor hüten, andere auszulachen. Auslachen gehört zu Himsa, Verletzen. Ein spiritueller Aspirant sollte Ahimsa, Nichtverletzen, und Maitri Bhavana, Mitgefühl und Liebe, kultivieren. Lachen ist gut, Humor ist Teil der Spiritualität, gerade im Yoga. Aber man sollte nicht auf Kosten anderer Lachen.
Entwickle Gelassenheit und Selbstvertrauen - als Gegenmittel zum Auslachen
Wenn andere auf deine Kosten lachen, dich auslachen, hilft meistens so zu tun, als ob man es nicht bemerkt. Gemütsruhe bewahren, Contenance wahren, Haltung zeigen, aufgerichtet stehen bleiben sind andere gute Ratschläge. Wer Selbstvertrauen und Stärke zeigt, dem macht es nichts aus, wenn andere mal über ihn lachen. Man sollte selbst nicht über andere lachen. Man kann sich aber darüber freuen, wenn man Anlass der Freude für andere ist. Trage Kränkung, trage Schmähung, höchstes Yoga, so sagte es mal Swami Sivananda. Gleichmut gegenüber Lob und Tadel, gegenüber Anerkennung und Schmähung, ist eine der Eigenschaften, die ein Sadhaka, ein spiritueller Aspirant, kultivieren kann.
Es gibt natürlich Grenzen für diesen Tipp. Bei echtem Mobbing, wenn also jemand fertig gemacht wird, muss anders mit Auslachen umgegangen werden.
Das Wort Auslachen
Auslachen bedeutet sich über jemanden lustig zu machen. Auslachen ist eine Form der Schadenfreude, die man offen zeigt. Viele Menschen haben große Angst davor, in der Öffentlichkeit ausgelacht zu werden. Man sollte es grundsätzlich vermeiden, über andere zu lachen. Man kann sich bewusst machen, dass ausgelacht zu werden, von manchen Menschen als traumatisch erlebt wird. Es gibt bessere Formen von Humor und Lachen als Auslachen. Wenn man selbst ausgelacht wird, kann man lernen mitzulachen. Wer über sich selbst lachen kann, der hat einen hohen Grad an Selbstbestimmtheit erreicht.
Umgang mit Auslachen anderer
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Angenommen, du bist jemand, der von anderen ausgelacht wird, mein Tipp wäre, bewahre deine Würde, bewahre deine Contenance. Versuche vielleicht sogar, etwas mitzulachen, denn dann bist nicht du derjenige, der ausgelacht wird, sondern vielleicht irgendein Verhalten. Danach achte auf deine Körperhaltung, stehe gerade, sitze aufrecht, zeige deine Souveränität. Wenn ein Auslachen dazu führt, dass du gerade bist, dann ist alles in Ordnung. Typischerweise lachen andere ja nicht wirklich einen anderen Menschen aus, sondern sie lachen über ein bestimmtes Verhalten. Lachen ist eine der Urformen der menschlichen Kommunikation und ist eine Form des Ausdrucks, und typischerweise verknüpft mit guter Laune. Deshalb wäre am klügsten: lache mit und fühle dich nicht ausgelacht.
Angenommen, du erlebst, dass ein anderer ausgelacht wird, stoppe das wie irgend möglich. Lache nicht einen anderen Menschen aus. Das solltest du nicht machen. Wenn Menschen ausgelacht werden, insbesondere schwache Menschen, Menschen, die einen Fehler gemacht haben oder Menschen, die ein nicht so hohes Selbstwertgefühl haben, dann solltest du dort eingreifen und du kannst sagen: stopp, wir wollen liebevoll und mitfühlend miteinander umgehen. Du kannst auch jemanden, der sich vom Auslachen sehr betroffen fühlt, nachher ansprechen und ihm oder ihr sagen, dass du das Verhalten der anderen überhaupt nicht gut fandest und dass du, was er oder sie gemacht hat wertschätzt und dieser Person gegenüber Wertschätzung ausdrückst. Es gibt Menschen, die können durch Auslachen schwer getroffen werden. Man sollte es vermeiden, Menschen eine solche verwundende Erfahrung machen zu lassen. Wenn es irgendwie geht, vermeide es, andere auszulachen.
Es gibt diese Sendereihen "verstehen sie Spaß?" und "versteckte Kamera" und das ist etwas, was Menschen dazu gebracht hat, andere noch mehr auszulachen. Man lernt es ja, dass es okay ist, andere auszulachen. Und das es okay ist, andere an der Nase herum zu führen und sie dann auszulachen. Das lernt man über das Fernsehen, das lernt man über YouTube, es gibt zahlreiche Videos, wo man sieht, wie andere Menschen irgendwelche Fehler machen oder sich dumm verhalten, und es scheint ganz legitim, dass sie dafür ausgelacht werden. Und das führt letztlich dazu, dass Menschen andere auch im Alltag auslachen. Dies kann tiefe Wunden in der Seele verursachen. Daher beteilige dich nicht am Auslachen anderer und versuche auch, darauf hinzuwirken, dass Menschen andere nicht auslachen.
Auslachen in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Auslachen gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Auslachen - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Auslachen sind zum Beispiel Verhöhnen, Verspotten, Verlachen, Freude, Spaß, Leichtigkeit .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
Antonyme Auslachen - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Auslachen sind zum Beispiel Ernsthaftigkeit, Sachlichkeit, Seriosität, Geltungsbedürftigkeit, Anmaßung, Arroganz . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Auslachen, die eine positive Konnotation haben:
Antonyme mit negativer Konnotation
Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Auslachen, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Auslachen stehen:
Eigenschaftsgruppe
Auslachen kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Big Five Verträglichkeit niedrig
- Schattenseiten-Kategorie Aggression
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Auslachen sind zum Beispiel das Adjektiv lächerlich, das Verb auslachen, sowie das Substantiv Auslachender.
Wer Auslachen hat, der ist lächerlich beziehungsweise ein Auslachender.
Siehe auch
Seminare
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- 06.04.2025 - 11.04.2025 Themenwoche: Lachyoga
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