Sanskrit Kurs Lektion 26: Unterschied zwischen den Versionen

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*'''[[Sandhi]]:''' Das auslautende kurze '''a''' von '''mala''' und das anlautende lange '''ā''' von '''ākula''' verschmilzt zu einem langen '''ā''' in '''malākulāsu'''. Die Form '''māruto''' steht für '''mārutaḥ''', da auslautendes '''-aḥ''' vor stimmhaften Konsonanten (hier: '''n''') zu '''-o''' wird. Das auslautende kurze '''a''' von '''na''' und das anlautende '''e''' von '''eva''' verschmilzt zu '''ai''' in '''naiva'''.
*'''[[Sandhi]]:''' Das auslautende kurze '''a''' von '''mala''' und das anlautende lange '''ā''' von '''ākula''' verschmilzt zu einem langen '''ā''' in '''malākulāsu'''. Die Form '''māruto''' steht für '''mārutaḥ''', da auslautendes '''-aḥ''' vor stimmhaften Konsonanten (hier: '''n''') zu '''-o''' wird. Das auslautende kurze '''a''' von '''na''' und das anlautende '''e''' von '''eva''' verschmilzt zu '''ai''' in '''naiva'''.


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== Fragen und Feedback ==
 
Für Fragen und Feedback zum Sanskrit Kurs wendet Euch gerne an [http://www.alivara.de Dr. phil. Oliver Hahn]. Er ist Indologe und Autor für [[Hauptseite|Yoga Wiki]], [https://www.yoga-vidya.de/seminare/leiter/dr-phil-oliver-hahn Seminarleiter], Yogalehrer, Übersetzer und Lektor.
 
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*[http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/spirituelle-praxis-im-spannungsfeld-von-yoga-und-tantra Spirituelle Praxis im Spannungsfeld von Yoga und Tantra]
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==Seminare==
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:Du lernst die Grundprinzipien für die korrekte Aussprache von Mantras und von häufigen Yoga Fachbegriffen, den Aufbau des Sanskrit-Alphabets und die Schriftzeichen (Devanagari). So ist dieses Woc…
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:Die HATHA YOGA PRADIPIKA ist wohl der bekannteste und beliebteste Text zur Praxis und Philosophie des Hatha Yoga. In vier Kapiteln …


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:Tantra benutzt alle Sinne, um durch Achtsamkeits- und Meditationstechniken den Schleier der materiellen Welt zu lüften und hinter allen Erscheinungen reines Bewusstsein - unser wahres Selbst - zu…
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:In diesem Workshop erlernen und praktizieren wir eine Serie von fünf energetisierenden Übungen, die mit Körper, Aufmerksamkeit und Atmung arbeiten …


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*[[Sanskrit Kurs Inhaltsverzeichnis]]
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Aktuelle Version vom 30. September 2024, 14:10 Uhr

Dieser Sanskrit Kurs führt anhand einfacher Beispielsätze und -verse in die Grammatik des Sanskrit ein. Einen ausführlichen Überblick über das Sanskrit findest Du im Artikel Sanskrit. Hinweise zur indischen Schrift, der wissenschaftlichen Umschrift (Transliteration) sowie der korrekten Aussprache gibt der Artikel Devanagari. Stichwörter, nach denen Du in der Yoga Vidya Wiki suchen kannst, sind in vereinfachter Schreibweise (Transkription) wiedergegeben.

Der absolute Lokativ (1)

Der Lokativ oder 7. Fall (Saptami) dient dazu, den Ort (Adhikarana) oder Zeitpunkt einer Handlung (Kriya) zum Ausdruck zu bringen:


  • asmin gṛhe "in diesem (Idam, Lok. Sg. n.) Haus (Griha, Lok. Sg. n.)"
  • tasmin samaye "zu jener (Tad, Lok. Sg. m.) Zeit (Samaya, Lok. Sg. m.)"


Der absolute Lokativ dient dazu, die Begleitumstände, Voraussetzung oder Bedingung einer Handlung (Kriya) auszudrücken. Er wird in der deutschen Übersetzung oft mit einem Nebensatz wiedergegeben, der mit "wenn", "als", "solange" usw. eingeleitet wird.

Der absolute Lokativ besteht meist aus zwei Wörtern im Lokativ (Saptami), wobei das eine in der Regel ein Substantiv (Naman) oder Pronomen ist, das andere ein Partizip (Partizip Präteritum Passiv bzw. Partizip Präsens) oder ein Adjektiv sein kann:


  • āsane dṛḍhe (Lok. Sg. n.) "Wenn die Sitzposition (Asana) fest bzw. stabil (Dridha, PPP) ist" (wörtl.: "bei fester Sitzposition")
  • cale vāte (Lok. Sg. m.) "Wenn der Atem (Vata "Wind") unstet (Chala, adj.) ist" (wörtl.: "bei unstetem Atem")
  • malākulāsu nāḍīṣu (Lok. Pl. f.) "Solange die feinstofflichen Energiekanäle (Nadi) noch mit Verunreinigungen (Mala) angefüllt (Akula, adj.) sind" (wörtl.: "im Falle der mit Verunreinigungen angefüllten feinstofflichen Energiekanäle")


Übung 1

  • Devanagari: चले वाते चलं चित्तम् |
  • wissenschaftliche Transliteration: cale vāte calaṃ cittam |
  • vereinfachte Transkription: chale vate chalam chittam |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: bei unstetem (Chala, Lok. Sg. m.) Atem (Vata "Wind", Lok. Sg. m.) unstet (Chala, Nom. Sg. n.) der Geist (Chitta, Nom. Sg. n.), d.h. "Wenn der Atem unstet ist, ist auch der Geist unstet."

Erläuterungen

  • Dies ist ein typischer Nominalsatz ("aus Nomen bestehend") des Sanskrit, bei dem es keine Verbform (Akhyata) gibt. Eine entsprechende Form des Verbs "sein" (hier: "ist") wird im Geiste ergänzt bzw. mitverstanden.
  • Die beiden Lokative cale (Adjektiv‏‎) und vāte bilden zusammen einen absoluten Lokativ, der die Voraussetzung für die nachfolgende Aussage beschreibt.
  • Die beiden Nominative (Prathama) calam (adj.) und cittam (n.) bilden die Hauptaussage dieses Satzes (Vakya).
  • Sandhi und Aussprache: Das m von calam geht vor einem folgenden Konsonanten (hier: c) in der Schreibung in Anusvara über. Dieser wird in der Aussprache zum entsprechenden Klassennasal des ca-Varga, also zu palatalem ñ. Daher spricht man calaṃ cittam als calañ cittam aus.


Übung 2

  • Devanagari: मलाकुलासु नाडीषु मारुतो नैव मध्यगः |
  • wissenschaftliche Transliteration: malākulāsu nāḍīṣu māruto naiva madhyagaḥ |
  • vereinfachte Transkription: malakulasu nadishu maruto naiva madhyagah |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: im Falle der mit Verunreinigungen (Mala) angefüllten (Akula, Lok. Pl. f.) feinstofflichen Energiekanäle (Nadi, Lok. Pl. f.) der Atem (Maruta "Wind", Nom. Sg. m.) nicht (Na, Partikel) gewiss (Eva, Partikel) geht durch die Mitte (Madhya-Ga, ), d.h. "Solange die feinstofflichen Energiekanäle noch mit Verunreinigungen angefüllt sind, geht der Atem bzw. Prana keinesfalls durch den mittleren Kanal (d.h. durch die Sushumna)."

Erläuterungen

  • In diesem Nominalsatz ist das Verb ("geht") Bestandteil des Kompositums (Samasa) madhya-gaḥ "durch die Mitte (Madhya) gehend" (-ga ist die Kurzform der Verbalwurzel‏‎ gam am Ende von Komposita). Dieses Kompositum bezieht sich als Adjektiv auf den Nominativ mārutaḥ "der Atem bzw. Körperwind", das logische Subjekt (Agens, Kartri) dieses Satzes, und steht daher ebenfalls im Nominativ Singular Maskulinum.
  • Die Partikel (Nipata) eva "gewiss" betont das vorausgehende Wort, die Partikel na "nicht". Beide zusammen ergeben somit eine starke Verneinung: "keinesfalls".
  • Die beiden Lokative malākulāsu und nāḍīṣu bilden zusammen einen absoluten Lokativ, der die Voraussetzung für die nachfolgende Hauptaussage beschreibt. Dabei bezieht sich das Kompositum malākulāsu (mala + ākula) als Adjektiv auf das Substantiv nāḍīṣu und steht daher ebenfalls im Lokativ Plural Femininum.
  • Sandhi: Das auslautende kurze a von mala und das anlautende lange ā von ākula verschmilzt zu einem langen ā in malākulāsu. Die Form māruto steht für mārutaḥ, da auslautendes -aḥ vor stimmhaften Konsonanten (hier: n) zu -o wird. Das auslautende kurze a von na und das anlautende e von eva verschmilzt zu ai in naiva.

Fragen und Feedback

Für Fragen und Feedback zum Sanskrit Kurs wendet Euch gerne an Dr. phil. Oliver Hahn. Er ist Indologe und Autor für Yoga Wiki, Seminarleiter, Yogalehrer, Übersetzer und Lektor.

Weblinks

Seminare

Jahresgruppe Sanskrit - Lektüre Hatha Yoga Pradipika (Teil 2)

15.01.2025 - 03.12.2025 - Lektüre Hatha Yoga Pradipika - online Kursreihe

Die HATHA YOGA PRADIPIKA ist wohl der bekannteste und beliebteste Text zur Praxis und Philosophie des Hatha Yoga. In vier Kapiteln …
Dr phil Oliver Hahn

Sanskrit Grammatik Teil 1 - Online Kurs Reihe

16.01.2025 - 20.03.2025 - Sanskrit Grammatik Teil 1 - Online Kurs Reihe

Der Sanskrit Grammatik Online Kurs vertieft und ergänzt dein Wissen um die Grundlagen der Sanskrit Grammatik in vielfältiger Weise. In jeder Lektion wird …
Dr phil Oliver Hahn

Tsa Lung - Tibetischer Yoga

01.08.2025 - 03.08.2025 - TSA LUNG - tibetische Yogaübungen zur Aktivierung des feinstofflichen Körpers

In diesem Workshop erlernen und praktizieren wir eine Serie von fünf energetisierenden Übungen, die mit Körper, Aufmerksamkeit und Atmung arbeiten …
Dr phil Oliver Hahn

Siehe auch