Steifheit

Aus Yogawiki

Steifheit ist ein Zustand mangelnder Flexibilität. Es gibt körperliche Steifheit und es gibt geistige Steifheit. Körperliche Steifheit kann auf mangelnder Bewegung beruhen. Körperliche Steifheit kann genetisch bedingt sein. Auch falsche Ernährung, insbesondere mit Fleisch und Milchprodukten, kann zu Steifheit führen. Mit zunehmendem Alter wird der Körper steifer - sofern Menschen kein Yoga üben. Es gibt auch Krankheiten, die zu Steifheit führen können. Steifheit des Körpers kann verursacht sein durch steife Muskeln, durch Arthrose, durch Rheuma und andere Gelenkentzündungen. Steifheit kann zu Schmerzen führen.

Sehnsucht steckt manchmal hinter Steifheit

Lese hier auch praktische Tipps für ein ethisches Verhalten im Alltag.

Körperliche und geistige Steifheit

Steifheit bedeutet Unbeweglichkeit und Starre, Festigkeit und Fortbeständigkeit. Steifheit kann sich beziehen auf die körperliche Flexibilität: Man kann sich über die Steifheit seines Rückens, seiner Hüften und Schultern beklagen. Gerade morgens spüren Yoga Übende größere Steifheit als abends. Steifheit kann auch die Kleidung in zweierlei Hinsicht charakterisieren:

Es gibt z.B. Hemden, die sich sehr steif anfühlen und deshalb geringeren Tragekomfort haben. Man kann aber auch steif im Sinne von formell gekleidet sein. Steifheit kann auch eine Bezeichnung für einen ungelenken Gang, einen Mangel an Anmut sein. Allgemein ist bei formalen Anlässen die Atmosphäre von einer gewissen Steifheit geprägt. Das Substantiv Steifheit kommt vom Adjektiv steif. Das Adjektiv steif kommt vom spätmittelhochdeutschen stif, starr, fest, aufrecht, wacker, stattlich, vermutlich im 14. Jahrhundert ins Hochdeutsche gekommen.

Steifheit als Ursache von Rückenschmerzen

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Auszüge aus Vorträgen von Sukadev Volker Bretz über Rückenschmerzen, ihre Ursachen, Vorbeugung und Behandlung

Sukadev gibt den Rückenschmerzen-Ade Podcast heraus. Da spricht er in einigen Vorträgen über Steifheit als Ursache von Rückenschmerzen - und wie du Rückenschmerzen vermeiden kannst, indem du Flexibilität entwickelst:

Manchmal ist Steifheit eine Ursache von Rückenschmerzen. Damit im Körper alles gut funktionieren kann, braucht der Körper eine gewisse Geschmeidigkeit und Flexibilität. Wenn die Muskeln verkürzt sind, funktioniert die Bewegung nicht so wie sie funktionieren sollte. Der Mensch hat bestimmte genetische Programme für die Bewegung. Wenn du deine Muskeln nicht richtig benutzt, verkümmern sie, sie werden steifer. Dann funktionieren Bewegungen nicht mehr so wie vorgesehen und viele Bewegungen gehen ins Kreuz, die Rückenmuskeln verspannen.

Daher ist es zur Vorbeugung gegen Rückenschmerzen wichtig, die Muskeln des Körpers zu dehnen. Folgende Muskelpartien sind besonders wichtig: Waden, Kniekehlen, Oberschenkel, Psoas Muskeln, Brustmuskeln, lange Rückenstrecker. Jetzt kommt die gute Nachricht: Durch einfache Yoga Übungen kannst du die Muskeln zügig und effektiv dehnen. Du musst nicht flexibel sein wie eine Balletttänzerin. Du brauchst nur eine gewisse Grundflexibilität. Das kannst du mit dem Besuch eines Yogakurses in einem Yoga Zentrum oder auch in einem Yoga und Meditation Einführungsseminar bei Yoga Vidya lernen.

Hier geht es zum Originalvortrag zu Steifheit und Rückenschmerzen:

Steifheit in den Waden als Ursache für Nackenschmerzen - und wie du die Waden dehnen kannst

Manchmal sind Verspannungen und Steifheit in den Waden Ursache von Nackenschmerzen. Viele Menschen tragen Schuhe, welche die Wadenmuskeln verkrampfen. Das führt dann auch zu verkürzten Wadenmuskeln. Alle Muskeln des Körpers sind miteinander verbunden. Insbesondere die Waden sind verbunden über Muskelketten mit dem Nacken. Manchmal hilft es, die Wadenmuskeln zu dehnen, um Nackenschmerzen vorzubeugen. Sukadev leitet dich in dieser Hörsendung zu einer einfachen Übung zur Dehnung der Waden an. Und natürlich hilft unter den Yoga Übungen insbesondere die Vorwärtsbeuge, die Wadenmuskeln zu dehnen, um so auch den Nacken zu entspannen.

Hier der mp3 Vortrag:

http://jkv3wg.podcaster.de/download/27-nackenschmerzen-vermeiden-durch-wadendehnung.mp3

Steifheit der Brustmuskeln als Ursache für Rückenschmerzen – und wie du die Brustmuskeln dehnen kannst

Die Wirbelsäule des Menschen ist ein Wunderwerk. Doch bei akuten Verspannungen leidet der Mensch. Entspanne, bewegen dich, praktiziere Yoga. Vielleicht mal Yin Yoga.

Manche Menschen haben steife bzw. verkürzte Brustmuskeln. Deshalb hängen ihre Schultern nach vorne, es entwickelt sich ein Rundrücken. Die versteiften, verkürzten Brustmuskeln können dann dazu führen, dass die Rückenmuskeln übermäßig arbeiten müssen. Das kann zu Rückenschmerzen führen. Glücklicherweise sind die Brustmuskeln einfach zu dehnen. Wie das geht, dazu leitet Sukadev dich in unterer Hörsendung an:

http://jkv3wg.podcaster.de/download/28-brustdehnung-gegen-rueckenschmerzen.mp3

Steifheit der Psoas Muskeln als Ursache von Rückenschmerzen im Lendenbereich

Oft sind steife Psoas Muskeln Ursache von Rückenschmerzen. In der 17. Ausgabe des Rückenschmerzen Ade Podcasts bin ich ja schon eingegangen auf verspannte Psoas Muskeln als Ursache von Rückenschmerzen. Verspannungen können zu Steifheiten führen. Steifheiten können zu Verspannungen führen. Die Psoasmuskeln werden auch als Beinheber bezeichnet. Sie sind verantwortlich, dass du z.B. beim Gehen das Bein nach vorne geben kannst.

Wenn die Psoasmuskeln steif sind, neigen sie zur Verspannung. Wenn die Psoasmuskeln verspannt sind, müssen die Rückenmuskeln gegenhalten. Da die Psoasmuskeln stärker sind als die Rückenmuskeln bei den meisten Menschen, ermüden die Rückenmuskeln eher und fangen an zu protestieren und tun weh. Du kannst dem auf zweifache Weise begegnen: Du kannst zum einen die Rückenmuskeln stärken. Und zum Zweiten kannst du die Psoasmuskeln dehnen. Im Yoga gibt es eine Übung, die sich Halbmond nennt. Mit dieser kannst du recht effektiv die Psoasmuskeln dehnen. Ich lade dich dazu ein, eine einfache Variation davon gleich mitzumachen:

http://jkv3wg.podcaster.de/download/29-psoasmuskeln-dehnen-gegen-rueckenschmerzen.mp3

Videovortrag zum Umgang mit steifen Mitmenschen

Hier ein Vortragsvideo von und mit Sukadev Bretz zum Thema Umgang mit der Steifheit deiner Mitmenschen. Hier geht es hauptsächlich um geistige Steifheit, weniger um körperliche Steifheit:

Vielleicht hast du mit Menschen zu tun, die du als steif beurteilen würdest. Sie legen Wert auf Formen, sie sprechen dich mit Sie an statt mit du. Sie sind nicht so herzlich. Sie geben dir die Hand anstatt dich zu umarmen. Du kannst dich darüber aufregen, du musst es aber nicht. Menschen sind unterschiedlich. Wenn du jetzt diese Vortragsreihe hörst, dann hörst du das immer wieder und vielleicht hast du mittlerweile auch die Essenz längst begriffen. Steifheit ist eine Fähigkeit des Menschen. Es gibt physische Steifheit – natürlich ich bin Yogalehrer und würde bei physischer Steifheit empfehlen: Übe Yoga.

Menschen sind geistig steif im Sinne von wenig anpassungsfähig und Menschen sind steif im Sinne von sie beharren auf Etikette. Nimm Menschen so, wie sie sind und nimm dich so, wie du bist. Und wenn jemand halt steif ist, dann sei etwas formaler zu ihm oder zu ihr. Eventuell gelingt es dir auch ihn oder sie etwas lockerer zu machen aber mache das in kleinen Dosierungen. Überfordere den Anderen nicht, so wird dich vielleicht auch der andere nicht zu sehr überfordern. Wenn du probierst mehr auf den anderen einzugehen, dann werden die meisten anderen auch probieren mehr auf dich einzugehen. Und etwas Humor ist oft die beste Weise Steifheit zu überwinden. Humor in richtigen Maßen, in der richtigen Dosierung.

Steifheit und Höflichkeit

Sukadev Bretz in einem Vortrag 2016

Höflichkeit als Notwendigkeit und nicht als Steifheit

Steifheit und Höflichkeit sind zwei Dinge, die manchmal verwechselt werden können. Es ist gut, spontan zu sein. Es ist gut, offen zu sein. Es ist gut, immer wieder locker zu sein. Und des gib Kontexte, da ist Fröhlichkeit, Leichtigkeit, Beschwingtheit etwas sehr Gutes.

Aber es gibt auch Kontexte da ist eine gewissen Höflichkeit notwendig. Und in vielen Fällen fährt man tatsächlich erst mal besser, höflich zu sein. Auch wenn Du Höflichkeit als Steifheit empfindest – bis zum gewissen Grad braucht es diese Höflichkeit, um nachher lockerer zu sein. Es ist sicher erst mal gut, Menschen die Hand zu schütteln, statt sie gleich zu umarmen, wenn Du sie nicht kennst. Oder ihnen mindestens erst mal zu zulächeln. Es ist gut, erst mal seinen Namen zu nennen. Es ist gut, Smalltalk zu üben. Es ist gut, eine Kleidung zu wählen, die dem Anlass angemessen ist. Das gebietet die Höflichkeit. Das mag Dir manchmal als steif vorkommen, aber es ist vielleicht notwendig.

Ich stamme aus einer Zeit, d.h. ich lebe in dieser Zeit, aber ich bin jugendlich gewesen, als wir gegen die Steifheit rebelliert haben. Wir waren schon die Generation, die von der 68er Generation profitiert haben. Menschen die 10 Jahre älter waren, als ich auf der Schule, die mussten Anzug und Krawatte in der Oberstufe tragen. Das mussten wir nicht mehr, aber nicht mal unsere Lehrer mehr gemacht. Und wir haben auch vieles noch legere getragen als vorher. Und so wurde praktisch die ganzen Umfangsformen vereinfacht. Es wurde insgesamt heute lockerer umgegangen. Nicht mehr so steif. Und das ist auch gut so.

Höflichkeitsregeln je nach Kontext

Aber es gibt weiter Kontexte, wo es bestimmte Höflichkeitsregeln gibt. Und an die sollte man sich halten. Und natürlich diese Höflichkeiten sind in unterschiedlichen Kontexten unterschiedlich. Wenn Du in Deutschland in eine Kirche gehst als Mann, solltest Du keine Kopfbedeckung auf haben. Wenn Du in eine Synagoge gehst, brauchst Du eine Kopfbedeckung. Wenn Du als Mann in einen südindischen Tempel gehst – bei den heiligsten Tempeln, wird erwartet, dass Du Deinen Oberkörper nicht bedeckst. Als Frau wird erwartet, dass die Schultern bedeckt sind, allerdings der Nabel darf frei sein. Aber probiere mal in eine westliche Kirche mit freiem Nabel zu gehen. Das ist nicht so gut und nicht so gern gesehen. Vor allem nicht in südlichen Ländern. Oder wenn Du in eine Kirche gehst, solltest Du Schuhe anhaben. Wenn Du in einen Tempel oder Moschee gehst, solltest Du die Schuhe aus haben. Was ist richtig?

Nichts davon ist richtig per se. Aber aus Höflichkeit sollte man erst mal schauen, was erwartet wird. Auch wenn Dir das dann erst mal steif vorkommt. Es ist immer gut, erst mal zu schauen, was wäre hier üblich. Denn das Übliche hilft, dass Menschen sich miteinander verbinden. Es ist ein Zeichen von Respekt, dass man sich an das Übliche hält. Und wenn man erst mal das Übliche kennt, höflich gewesen ist, auch wenn sich das steif angefühlt, dann kann man menschliche Verbindungen herstellen. Und dann kann man ja auch Schritt für Schritt lockerer werden und schauen, wo ist Lockerheit möglich.

Das waren ein paar Gedanken zum Thema Steifheit und Höflichkeit und letztlich ein Plädoyer, höflich zu sein, auch wenn es steif wirkt. Aber letztlich die Höflichkeit mit Herz und Liebe und Mitgefühl zu verbinden.

Steifheit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Steifheit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Meditation hilft um unnötige Steifheit loszuwerden

Synonyme Steifheit - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Steifheit sind zum Beispiel Förmlichkeit, Kühle, Kälte, Unsportlichkeit, Kaltherzigkeit, Härte, Unbeweglichkeit, Ungerührtheit, Hüllenlosigkeit .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Steifheit - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Steifheit sind zum Beispiel Beweglichkeit, Wärme, Fitness, Warmherzigkeit, Weichheit, Berührtheit . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Steifheit, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Steifheit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Steifheit stehen:

Eigenschaftsgruppe

Steifheit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Steifheit sind zum Beispiel das Adjektiv steif, das Verb versteifen, sowie das Substantiv steifer Mensch.

Wer Steifheit hat, der ist steif beziehungsweise ein steifer Mensch.

Siehe auch

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