Zufriedenheit

Aus Yogawiki

Zufriedenheit ist die Fähigkeit des Menschen mit sich selbst und anderen in Frieden zu leben. Zufriedenheit heißt das Beste aus dem zu machen was ist. Es gibt aktive und passive Zufriedenheit: Passive Zufriedenheit heißt mit den vorhandenen Umständen zufrieden zu sein, ein inneres Glücksgefühl zu haben. Aktive Zufriedenheit heißt, die Aufgaben anzunehmen, die da sind und kommen. Aktive Zufriedenheit heißt das was ansteht mit Enthusiasmus anzugehen. Es gibt kurzfristige und langfristige Zufriedenheit: Kurzfristige Zufriedenheit kann entstehen, wenn ein Wunsch erfüllt ist, eine Aufgabe erledigt, eine schwere Phase vorbei ist.

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Die kurzfristige Zufriedenheit kann auch wieder schnell verschwinden, entweder wenn die Umstände sich ändern - oder in Langeweile umschlagen, wenn die Umstände sich nicht ändern. Langfristige Zufriedenheit ist eine Lebenseinstellung: Die Überzeugung, dass alles, was jetzt da ist, genau richtig ist. Sei es, dass man es genießen kann - sei es, dass daraus Aufgaben und Herausforderungen entstehen, die genau die richtigen sind für das eigene persönliche und spirituelle Entwicklung.

Swami Sivananda über Zufriedenheit

Der indische Yogi und Yoga Meister Swami Sivananda schreibt in seinem Buch "How to cultivate virtues and erdadicate vices" über "Contentment" als Übersetzung von "Santosha". "Contentment" heißt im Englischen auch Behagen. Swami Sivananda verwendet den Ausdruck "Contentment" gleichbedeutend mit dem deutschen Wort "Zufriedenheit". Hier die Worte des Meisters:

Was ist Zufriedenheit?

Ich will nun zu euch über das höchst entscheidende, lebenswichtige Thema sprechen: Zufriedenheit. Jeder von euch kennt den Leitspruch: „Ein zufriedener Geist ist ein ständiges Fest.“ Der Geist ist, aufgrund der Gier, immer unruhig. Gier ist eine Art inneres Feuer, das einen Menschen langsam verzehrt.

Zufriedenheit ist ein mächtiges Gegenmittel gegen das Gift der Gier. Genau wie ein Mensch, der nach einem langen Spaziergang in der Sonne sich durch das Eintauchen in den Ganges völlig erfrischt, so findet ebenfalls der gierige Mensch, der durch das Feuer der Lobha angebrannt ist, umgehend Freude und Erleichterung durch ein Bad im köstlichen Wasser der Zufriedenheit. Es gibt vier Beschützer, die den Herrschaftsbereich von Moksha (Befreiung) bewachen. Dies sind Shanti, Santosha, Satsang und Vichara (Frieden, Zufriedenheit, die Gesellschaft der Heiligen und Selbsterforschung). Wenn ihr irgendeinen dieser Beschützer erreichen könnt, dann werdet ihr auch die andren drei erreichen. Wenn ihr Sanstosha oder Zufriedenheit erlangt, dann könnt ihr spielend sehen, wie die anderen drei euch einfach folgen.

Falsche Zufriedenheit

Falsche Zufriedenheit ist ein Hindernis auf dem spirituellen Weg. Der Schüler (Sadhaka) erlangt während seines Sadhana gewisse Erfahrungen. Er hat wunderbare Visionen von Rishis, Mahatmas und astralen Wesen verschiedenster Art, vernimmt harmonische Klänge (Anahata), die für den gewöhnlichen Sterblichen nicht hörbar sind. Er atmet liebliche Düfte (Divya Gandha), vermag Gedanken zu lesen und die Zukunft vorauszusagen. Er bildet sich dann törichterweise ein, er habe das höchste Ziel erreicht und macht den Fehler, auf seinem geistigen Weg aus falscher Selbstzufriedenheit (Tushti) anzuhalten. Dies sind bedauerliche Zeichen einer ungenügenden Konzentration und Reinheit. Die übernatürlichen Fähigkeiten gewährt Gott als Antrieb zu weiterem Fortschritt und zu intensiverer geistiger Schulung, damit der Schüler an ihnen die Kraft seiner Überzeugung stärkt.

Der zufriedene Mensch ist ein reicher Mensch

Es gibt keinen größeren Gewinn als Zufriedenheit. Ein Mensch, der vollständig über diese wichtige Tugend verfügt, ist der reichste Mensch in allen drei Welten. Der Frieden, den er genießt, kann mit Worten nicht angemessen beschrieben werden. Er ist ein mächtiger Kaiser auf dieser Erde. Tayumana Swami, der angesehe Weise Südindiens, singt „Selbst der reichste Mensch auf dieser Welt, der so reich ist wie Kubera, der Chintamani, Kamadhenu und Kalpataru besitzt, wünscht sich mehr Besitz. Er versucht mit Hilfe der Alchemie, mehr Reichtum zu erlangen.

Der Mensch, der 150 Jahre alt wird, versucht seine Lebenszeit zu verlängern, in dem er Rasayanas und Siddha Kalpas zu sich nimmt. Derjenige, der 100 Millionen Rupien besitzt, versucht sein Bestes, um 200 Millionen Rupien zu erlangen. Der Geist greift nach einer Sache und verlässt im nächsten Moment, um sich einer andern Sache zuzuwenden. Die Menschen bewegen sich ruhelos in der Welt und sagen „Das ist meins. Das ist meines. Ich werde versuchen, auch das noch zu besitzen. O ruheloser Geist! Reiße mich nicht in diese unreinen Wünschen und Sinnesobjekte. Ich kenne deine Wege sehr genau. Beruhige dich. O höheres Wesen! Gib mir einen wunschlosen, reinen Geist. Lass meinen Geist immer auf die Wahrheit ausgerichtet sein. Lass mich ohne Gedanken sein. Lass mich in Satchidananda Swarupa ruhen. Oh göttliches Glück! O strahlendes Glück, das alle Namen und Formen durchdringt und durchflutet.

Zufriedenheit als wichtige Tugend

Zufriedenheit ist einer der wichtigsten Verhaltensregeln in den Niyamas der Raja Yoga Philosophie. Die Bhagavad Gita sagt auch: “Sei zufrieden mit dem, was immer du per Zufall erhältst und wende dich mit einem leidenschaftslosen Geist der Meditation zu.“ Sokrates lobt diese Tugend sehr.

Obwohl Menschen wissen, dass Zufriedenheit eine Tugend ist, die dem Geist Ruhe gibt, versäumen sie dennoch, sie zu entwickeln. Warum? Weil sie die Kraft des Scharfsinns und die Kraft der Atma Vichara, Selbstbefragung oder die geistige Kraft für die Erforschung (Vichara Shakti) auf Kosten von Leidenschaft und Gier verloren haben. Gier ist der erste Offizier der Leidenschaft. Wo immer Gier ist, ist Leidenschaft und wo immer Leidenschaft ist, ist fast immer Gier. Die Intelligenz wird trüb, der Intellekt wird verdreht und das Erinnerungsvermögen wird verwirrt durch Leidenschaft und Gier. Deshalb erachten Menschen es als schwierig, diese Tugend der Zufriedenheit zu entwickeln.

Gegenargumente zu Zufriedenheit

Ein Protestierender wendet ein: „Gut, Swamiji, was du sagst ist völlig richtig. Ich habe durchaus bemerkt, dass Zufriedenheit Ruhe gibt. Aber ich hege einen Zweifel. Wenn ich zufrieden werde, werden alle meine ehrgeizigen Bestrebungen sterben. Ich werde lethargisch und faul. Wegen meiner verschiedenen ehrgeizigen Bestrebungen bewege ich mich hierhin und dorthin, ich bin tätig und ich bin aktiv. Bitte befreie mich von diesem meinem Zweifel. Ich bin ziemlich verwirrt.“

Meine Antwort ist einfach das Folgende: „Zufriedenheit kann dich nicht faul machen. Es handelt sich um eine aus Sattwa geborene Tugend, die den Menschen zu Gott treibt. Sie verleiht dem Geist Stärke und Frieden. Sie prüft unnötige und egoistische Kraftanstrengungen. Sie öffnet das innere Auge des Menschen und bewegt seinen Geist zur göttlichen Kontemplation. Sie richtet seine Energie in das innere, die sattvigen Kanäle. Sie verwandelt die ungute Energie das heißt, Gier, die einen Menschen zu egoistischen Betätigungen zwingt in spirituelle, Ojas. Ein zufriedener Mensch ist voll von Sattva. Er ist jetzt viel aktiver. Er ist nach innen gerichtet. Er hat ein inneres Leben in Atman. Er ist immer friedvoll. Er verrichtet seine Arbeit gelassen, in Ruhe, mit einem einpünktigen Geist, also in voller Konzentration. Alle die verlustreichen Gedanken seines Geistes sind nun gebündelt. Versteht du diesen Punkt nun?“ Der Einwender antwortet:“ Ja, Swamiji, die Sache ist nun völlig klar, ich bin vollkommen zufrieden gestellt.“

Heilige, die Zufriedenheit gelebt haben

Es geht auf die Kraft der Zufriedenheit zurück, dass die Weisen und Rishis von einst, die Fakire und Mönche nur von Almosen lebend auf der Welt in sorgenfreier Weise umherwandern. Es ist die Zufriedenheit, die dem Aspiranten die Kraft verleiht, den Weg der Selbsterkenntnis zu beschreiten und ihn ermutigt, fruchtlos den schroffen und dornigen Weg der Spiritualität zu gehen. Es ist die Zufriedenheit, die den Aspiranten die wertlosen und vergänglichen Dinge dieser Welt als Dung, Gift, Stroh und Staub ansehen lässt. Zufriedenheit entwickelt Gleichgültigkeit gegenüber Sinnesobjekten (Vairagya), Unterscheidungsvermögen und gedankenfreies, inneres Erforschen (Vichara).

Mira war vollkommene zufrieden, sie kümmerte sich nie um die fadenscheinigen Dinge dieser Welt. Sie lebte von Almosen obwohl sie eine Fürstin des Königreiches Chitore war. Sie lebte von Brot, das sie sich erbettelte. Sie trug es zum Ufer des Yamuna Flusses und war völlig zufrieden mit dem kargen Essen und dem klaren Wasser, das ihr als Trank diente. Was gab ihr die Kraft? Es war Zufriedenhit. Zufriedenheit öffnet die Tür zu Moksha und zu Bereichen der der ewigen Glückseligkeit und des Sonnenscheins. Zufriedenheit ist eine göttliche Tugend. Derjenige, der vollkommen Zufriedenheit besitzt, bringt seinen Geist ins Gleichgewicht und zu einer einwandfreien Haltung.

Pattinattu Swami, ein sehr bedeutender Weise Südindiens, war ein sehr habgieriger Mensch in seinem vorherigen Leben. Er war außerdem sehr reich. Dennoch wollte er immer mehr Besitz anhäufen. Shiva nahm die Gestalt eines kleine Jungen an und bot ihm eine Bündel Nadeln ohne Ösen an, das einen Zettel mit folgender Nachricht enthielt: “Was ist der irdische Nutzen eines Schatzes auf dieser Welt? Selbst diese zerbrochene Nadel wird dir nicht folgen, wenn du stirbst.“ Dies öffnete die Augen des habgierigen Händlers und durchdrang ihn mit Wunschlosigkeit gegenüber Sinnobjekten (Vairagya) und Zufriedenheit. Er verließ sein Zuhause, seinen Reichtum, seine Gattin und alles andere und lebte von Almosen, entwickelte vollkommene Zufriedenheut und erkannte sein Selbst. Zufriedenheit ist Glückseligkeit. Zufriedenheit ist Nektar. Zufriedenheit verleiht Unsterblichkeit und unendlichen Frieden. Deshalb entwickle dies Tugend. Führe ein glückliches Leben,. Ruhe im immerwährenden Frieden. Habe ein Bild dieser Tugend in deinem Geist vor Augen. Wiederhole geistig: „Om Zufriedenheit. Diese geistige Gewohnheit der Zufriedenheit wird sich entwickeln.

Nutzen der Zufriedenheit

Ein zufriedener Geist ist der größte Segen, dessen sich ein Mensch auf dieser Welt erfreuen kann. Es ist einen heilsamen Einfluss auf die Seele des Menschen. Es zerstört unbeherrschten Ambitionen, alles Murmeln, missvergnügt, es macht den Menschen ruhig, froh und reich. Es ist eine Perle von unermesslichem Wert.

Zufriedenheit ist das beste Stärkungsmittel. Es ist die beste Medizin. Es bringt die beste Gesundheit und innerer Ruhe. Glück besteht nicht darin, mehr zu besitzen sondern mit dem zufrieden zu sein, was man hat. Derjenige, der nur wenig verlangt, hat immer genug.

Reichtum und Macht bringen besondere Unannehmlichkeit und Unglück. Ein reicher Mensch ist oft unglücklich und unzufrieden. Artha (Überfluss) ist Anartha (ein Teufel).

Ein armer Mensch muss nicht die Ärgernisse und die Sorgen der Reichen erleiden, die Schwierigkeiten und die Verwirrungen der Macht. Ein reicher Mensch und ein mächtiger Mensch haben ihre eigenen geheimen Kümmernisse.

Entwickle Zufriedenheit

Wenn dein Geist aufgewühlt ist durch den Wunsch nach Schuhen, denke an den Menschen, der keine Füße hat, und sei zufrieden. Wenn du unzufrieden bist beim Anblick von Menschen, die über dir stehen, dann schau auf die, die unter dir sind und sei zufrieden. Frei von Begierde zu sein ist der größte Besitz. Ein Mensch, frei von Begierde, ist der reichste und zufriedenste Mensch auf dieser Welt. Ein zufriedener Mensch ist niemals arm. Ein unzufriedener Mensch ist niemals reich.

Sei zufrieden mit dem, was geschieht. Wisse, das, was Gott wählt, ist immer besser als das, was du wählst.

Wenn du nicht zufrieden bist mit dem, wie du bist, wirst du nicht zufrieden sein mit dem was du zu sein wünscht. Zufriedenheit ist natürlicher Reichtum, Luxus ist künstliche Armut.

Lege alle Wünsche ab. Verlange nur nach dem Willen Gottes. Suche nur ihn allein. Du wirst vollkommene Zufriedenheit, Ruhe und Glückseligkeit finden.

Wenn du deinen Reichtum mehrst, vermehrst du deine Sorgen, deine Ängste und deinen Kummer. Aber ein zufriedener Geist ist ein verborgener, höchster Schatz. Ein Mensch mit zufriedenem Geist kennt keine Sorgen und keine Ängste. Ein zufriedener Mensch ist leicht im Geist. Er klagt nicht. Es ist zufrieden mit den Dingen, wie sie sind. Er beschwert sich niemals. Er ist schicksalsergeben, gesättigt und zufrieden. Zufriedenheit ist eine himmlische Götterspeise oder Nektar. Sie kühlt das Feuer der Gier.

O Mensch! Führe ein Leben in vollkommener Zufriedenheit, und du wirst für immer glücklich sein. Lebe in Gott, der die absolute Zufriedenheit hat (Nitya Tripti ) und das Höchste Behagen und Freude ist.

Zufriedenheit als Grundlage der Freude

Zufriedenheit ist die beste Tugend, Zufriedenheit wird auch die reine Freude genannt, und der zufriedene Mensch bekommt die beste Ruhe. Für einen zufriedenen Menschen ist die Herrschaft der Welt nicht besser als Spreu. Freude an Dingen wird ihm wie Gift erscheinen. Er richtet seinen Geist zu höheren spirituellen Dingen und Atma Vichara aus. Er führt Glück daraus nach Innen. Er ist niemals durch widrige Gegebenheiten verwirrt. Zufriedenheit ist der Heiler alles Teuflischen. Sie ist ein Wundermittel für die Heilung des schlimmsten Leidens: dem Geiz oder der Gier. Der Geist durch gelassene Zufriedenheit beruhigt, ist immer friedvoll. Göttliches Licht kann nur auf einen Aspiranten übergehen, der mit Zufriedenheit ausgestattet ist. Ein zufriedener Mensch ist obwohl arm der Herrscher der ganzen Welt. Ein zufriedener Mensch ist derjenige, der sich nicht nach dem sehnt, was er nicht hat; er genießt das, was er hat, auf richtige Art und Weise. Er ist vollkommen zufrieden mit dem, was er erhält. Er ist großherzig und anmutig. Siddhis und Riddhis warten auf ihn als seien sie seine Diener. Er ist frei von Leiden und Ängsten. Der Anblick der ruhige Contenance eines zufriedenen Menschen bereitet denen Vergnügen, die mit ihm in Kontakt kommen. Eine solche Person wird von den großen Asketen (Tapaswins ) und allen bedeutenden Menschen verehrt.


Zitiert nach: Swami Sivananda: "How to Cultivate Virtues", Divine Life Society

Zufriedenheit, Santosha, im Rahmen der Yamas und Niyamas von Patanjali

Die Grundlage des Yoga ist das Yoga-Sutra von Patanjali. Darin stellt der erleuchtete Yogaweise Patanjali zehn Grundsätze für das erfolgreiche spirituelle Üben auf (Interpretation von Yogi Nils).

1. Gewaltlosigkeit (Ahimsa) = Keine anderen Wesen töten. Friedfertig sein. Sanftmütig leben.

2. Wahrhaftigkeit (Satya) = In der Wahrheit leben. Grundsätzlich ehrlich zu sich selbst und anderen sein. Konsequent aus der persönlichen Wahrheit (Richtigkeit) heraus leben. Eine Lüge ist nur in gut begründeten Ausnahmen zulässig, zum Beispiel wenn man mit einer Lüge das Leben eines anderen Menschen retten kann. Ein Yogi schweigt in einer Zweifelssituation. Wer konsequent in der Wahrheit lebt, der strahlt Wahrheit aus.

3. Rechtschaffenheit (Asteya) = Nicht stehlen und nicht betrügen. Ein Yogi ist im Berufsleben grundsätzlich ehrlich. Er strebt nicht nach ungerechtfertigtem Vorteil, sondern sucht den gerechten Ausgleich (fairer Handel). Einem Yogi kann man im Berufsleben grundsätzlich vertrauen. Er gibt seinem Geschäftspartner eher etwas zu viel als zu wenig. Wer im Geschäftleben gerecht handelt, erzeugt kein schlechtes Karma.

4. Weisheit (Brahmacharia) = Im Schwerpunkt spirituell leben (in der Weisheit leben/Brahmacharia). Nicht dem Geld, sondern Gott dienen. Das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden.

5. Einfachheit (Aparigraha) = Mäßigung in äußeren Genüssen. Ein spiritueller Mensch lebt grundsätzlich äußerlich bescheiden und innerlich reich. Ein Yogi verbraucht seine Energie nicht im äußeren Tun, sondern lebt so ruhig, dass sie sich nach innen wendet und seinen Körper von innen her reinigt.

6. Verehrung des spirituellen Ziels (Ishvara, die persönliche Gottheit) = Damit wir unseren spirituellen Weg nicht verlieren, ist es notwendig, dass wir uns immer wieder auf unser spirituelles Ziel besinnen. Wir können ein Bild verehren, uns vor einer Statue verbeugen oder ein Mantra (Gebet) sprechen. Sorge gut für dich selbst. Lebe aus der Ruhe heraus (Brahma) und im täglichen spirituellen Üben (Shiva). Sende allen Wesen Licht und wünsche eine glückliche Welt (Vishnu).

7. Egoopfer (Shaucha, Läuterung/Reinigung) = Der Weg ins Licht führt durch die Kreuzigung. Die zehn Ego-Eigenschaften sind Stolz, Neid, Habsucht, Genusssucht, Angst, Wut, Trauer, Unmäßigkeit, Faulheit, Unweisheit. Was ist heute deine negative Eigenschaft? Welcher positive Gedanke hilft dir sie zu überwinden? Ohne ein großes Egoopfer gibt es keine Erleuchtung. Richtig zu opfern ist eine Kunst. Wer zu viel opfert, verspannt sich innerlich. Wer zu wenig opfert, löst seine Egoverspannung/Anhaftung nicht auf. Wie gelangst du heute zum inneren Frieden, zur inneren Kraft und in die umfassende Liebe?

8. Zielstrebigkeit (Tapas) = Ein klarer Entschluss (Gelöbnis), ein klarer Lebensplan und ein konsequenter Weg des Übens. Tapas bedeutet ein diszipliniertes Leben zu führen. Wer eine klare Zielorientierung und große Ausdauer hat, der siegt auf dem spirituellen Weg. Bitte die erleuchteten Meister um Führung und Hilfe, folge deiner inneren Weisheit und du wirst auf deinem spirituellen Weg siegen.

9. Lesen (Svadhyaya) = Die tägliche Lesemeditation hält uns auf dem spirituellen Weg, reinigt unseren Geist, verbindet uns mit den erleuchteten Meistern und macht uns letztlich zu spirituellen Siegern. Wer sich nicht jeden Tag mit der Spiritualität beschäftigt, verliert im Zeitalter des Konsumfernsehens seinen Weg des inneren Glücks.

10. Zufriedenheit (Santosha) = Gelange in die große Zufriedenheit mit dir und deinem Leben. Welcher Gedanke hilft dir in die Zufriedenheit zu kommen? "Mein Gedanke der Zufriedenheit ist ..."

Siehe auch

Weblinks