Swami Chidananda

Aus Yogawiki

Swami Chidananda, 24.9.1916 - 28.8.2008, indischer Yoga-Meister, Schüler von Swami Sivananda, langjähriger Leiter der Divine Life Society, Buchautor, Vortragender. Reiste über viele Jahrzehnte durch Indien, Amerika, Europa und Asien, um Yoga zu verbreiten, Aspiranten anzuleiten und Kontakte mit anderen spirituellen Traditionen zu vertiefen. Swami Chidananda reiste viele Male auch nach Deutschland und gab Vorträge und Seminare. Er gilt als einer der größten indischen Heiligen der Moderne, manche bezeichnen ihn wegen seiner Liebe, seinem asketischen Leben und seiner Ausstrahlung als Heiligen Franziskus des 20. Jahrhunderts.

Swami Chidananda

Kindheit und Jugend von Swami Chidananda

Swami Chidananda, der mit weltlichem Namen Sridhar Rao hieß, bevor er Mönch wurde, erblickte am 24. September 1916 das Licht der Welt. Er war das zweite Kind seiner Eltern Shrinivasa und Sarojini, einer von fünf Kindern und der älteste Sohn. Sein Vater, Sri Srinivasa Rao, war ein wohlhabender Zamindar (Grundstücksbesitzer), dem in Südindien mehrere Dörfer gehörten, große Ländereien und prunkvolle Gebäude. Die Mutter, Sarojini, war eine ideale Mutter, bekannt für ihre Frömmigkeit.

Im Alter von acht Jahren wurde Sridhar Raos Leben von Sri Anantayya, der ein Freund des Großvaters war, beeinflusst. Dieser erzählte ihm Geschichten aus den Epen, das Ramayama und die Mahabharata. Für Sri Anantayya waren spirituelle Askese, ein Rishi zu werden und Gott zu erfahren hohe Ideale.

Sridhar Raos Onkel, Krishna Rao, beschützte das Kind vor den schlechten Einflüssen der materiellen Welt und säte in ihm den Wunsch nach Entsagung, und, wie sich ja später herausgestellt hat, hat sich diese Saat in Heiligkeit entwickelt.

Seine Grundausbildung erhielt Sridhar Rao in Mangalore. 1932 trat er in die Muthiah Chetty School in Madras ein, wo er sogleich als außergewöhnlicher Student auffiel. Seine Fröhlichkeit, sein vorbildliches Benehmen und seine außergewöhnlichen Eigenschaften sicherten ihm einen festen Platz in den Herzen aller Lehrer und Studenten, die mit ihm Kontakt hatten.

1936 wurde er zum Loyola College zugelassen, dessen Pforten sich nur für die allerbesten Studenten öffneten. 1938 schloss er als Bachelor of Arts ab. Die Studentenzeit an einem überwiegend christlichen College war für ihn sehr wichtig. Die wunderbaren Ideale von Jesus Christus, den Aposteln und den anderen christlichen Heiligen vereinigten sich in seinem Herzen mit allem, was gut und edel war in der Hindu-Tradition. Für ihn war das Lesen der Bibel mehr als Routine, es war für ihn das lebendige Wort Gottes, ebenso wahr und lebendig wie die Worte der Veden, der Upanishaden und der Bhagavad Gita. Die ihm eigene Tiefe des Verständnisses ermöglichten es ihm, Jesus in Krishna und nicht Jesus anstelle von Krishna zu sehen. Er liebte und bewunderte Jesus Christus ebenso wie Vishnu.

Uneigennütziges Dienen als Ideal von Swami Chidananda

Seine Familie war bekannt und geachtet für ihr einwandfreies Benehmen, und dieser hohe Anspruch durchdrang auch Sridhar Raos Leben. Wohltätigkeit und selbstloser Dienst waren wunderbare, tiefverwurzelte Tugenden aller Familienmitglieder und auch er verkörperte diese Tugenden. Benötigte jemand seine Hilfe, so half er; war jemand bedürftig, so gab er freizügig. Niemals wurde jemand abgewiesen.

Hilfe für Leprakranke wurde sein Ideal, er wollte ihnen auf dem weitläufigen Gelände seines Hauses Hütten bauen und sie versorgen, als ob sie Heilige wären. Später, als er im Sivananda Ashram Rishikesh lebte, fand diese frühe Sehnsucht ihre große Ausprägung. Kaum ein anderer verkörperte so absolut die Erkenntnis, dass alle Wesen Eins sind in Gott. Aus der gesamten Nachbarschaft kamen Patienten zu ihm, die unter den schlimmsten Krankheiten litten. Für Sridhar Rao war jeder Patient nichts anderes als Narayana höchstpersönlich. Er diente ihnen voller Liebe und Hingabe. Jede Handbewegung wies ihn aus als Verehrer von Narayana. Nichts konnte ihn davon abhalten, leidenden Mitbewohnern zu helfen, egal, welche wichtigen anderen Angelegenheiten er gerade ausführte oder welche Uhrzeit es auch war.

Gerade der Dienst an den Kranken brachte die Tatsache ans Licht, dass er gar kein eigenes Körperbewusstsein hatte und sich nicht als Individuum fühlte. Es schien so, als wäre sein Körper nur lose verbunden mit seiner großen Seele. Auch war all sein Dienen nicht auf menschliche Wesen beschränkt. Manchmal mehr als die Menschen, beanspruchten oft alle Arten von Tieren seine Aufmerksamkeit. Er verstand ihre Sprache und erkannte ihr Leid. Wenn er jemanden sah, der grausam war zu einem Tier, erhob er in ernstem Tadel seine Hand. Mit seinem Dienst an einem kranken Hund erweckte er die Bewunderung von Gurudev, Swami Sivananda.

Mit seinem tiefen und ständigen Interesse am Wohlergehen der Leprakranken hatte er sich das Vertrauen und die Bewunderung der Behörden erworben, und er wurde als Stellvertretender Vorsitzender in die staatliche Lepra Wohlfahrtsgesellschaft gewählt und später als Vorsitzender des Muniki-reti Notified Area Committee.

Spirituelle Entwicklung von Swami Chidananda

Obwohl er in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen war, mied er bereits in jungen Jahren die Freuden der Welt, sondern widmete sich der Abgeschiedenheit und Einkehr. Spirituelle Bücher zogen ihn mehr an als seine Schulbücher. Auch im College hatten seine Fachbücher nur den zweiten Platz hinter seinen spirituellen Büchern. Die Schriften von Sri Ramakrishna, Swami Vivekananda und Gurudev Shri Swami Sivananda hatten Vorrang vor allem anderen. Er teilte sein spirituelles Wissen mit anderen, so dass er sozusagen der „Guru“ des Hauses und der Nachbarschaft wurde. Er sprach zu ihnen über Wahrhaftigkeit, Liebe, Reinheit, Dienen und der Hingabe zu Gott. Er hielt sie dazu an, das Rama-Nama Mantra zu wiederholen. Noch selber jung, in seinen Zwanzigern, begann er, Jugendliche in dieses großartige Mantra einzuführen.

Er war ein glühender Verehrer des Sri Ramakrishna Math (Kloster) von Madras und nahm regelmäßig an den dortigen Satsangs teil. Die Stimme von Vivekananda nach Lossagung erklang in seinem reinen Herzen. Er sehnte sich immer nach dem Segen (Darshan) der Heiligen und Mönche, die Ramakrishnas Zentrum besuchten.

Im Juni 1936, also 20-jährig, verschwand er von daheim. Nach einer intensiven Suche durch seine Eltern, wurde er einige Meilen entfernt vom Bergheiligtum von Tirupati in dem abgeschiedenen Ashram eines heiligen Weisen gefunden. Nach einiger Überzeugungsarbeit durch seine Eltern, kehrte er nach Hause zurück. Diese vorübergehende Trennung war bloß eine Vorbereitung für die endgültige Abkehr von der Welt der Verhaftungen an Familie und Freunde. Sein Herz verweilte in dem stillen Raum spiritueller Gedanken und es schlug im Gleichklang mit dem unendlichen Pranava-Klang des Flusses der Erkenntnis, der in ihm floss. Die sieben Jahre zu Hause, die auf seine Rückkehr von Tirupat folgten, waren gekennzeichnet von Abgeschiedenheit, selbstlosem Dienst, intensivem Studium spiritueller Texte, Zurückhaltung, Kontrolle der Sinne, Einfachheit von Speise und Kleidung, Abschaffung allen Komforts und dem Praktizieren von Enthaltsamkeit, was seine innere, spirituelle Kraft verstärkte.

Swami Chidanandas erste Jahre bei Swami Sivananda

Die endgültige Entscheidung kam 1943. Er war bereits im Briefwechsel mit Sri Swami Sivananda Maharaj von Rishikesh. Er erhielt Swamijis Erlaubnis, dem Ashram beizutreten. Kaum angekommen im Ashram, übernahm er natürlich die Apotheke! Er wurde dem „Mann mit der heilenden Hand“. Die Nachricht über seine spirituellen, heilenden Kräfte verbreiteten sich schnell und brachten Hochbetrieb in Sivanandas Wohlfahrtsapotheke.

Sehr bald nach seiner Ankunft im Ashram konnte er seinen Scharfsinn und brillianten Geist unter Beweis stellen. Er unterrichtete, schrieb Artikel für Zeitschriften und gab Besuchern spirituelle Unterweisungen. Als dann die Yoga-Vedanta Forest Academy (heutzutage bekannt unter dem Namen Yoga-Vedanta Academy) gegründet wurde, erteilte ihm Gurudev (Swami Sivananda) die gebührende Anerkennung, indem er ihn zum Vize-Kanzler und Professor für Raja Yoga ernannte. Während des ersten Jahres inspirierte er die Studenten mit seinen wunderbaren Erläuterungen der Sutras des Patanjali. Ebenso in seinem ersten Ashram-Jahr schrieb er sein Hauptwerk „Quelle des Lichts“ (Light Fountain), eine unsterbliche Biographie über Sri Gurudev. Dieser sagte einmal selbst: „Sivananda wird verscheiden, aber „Quelle des Lichts“ wird fortbestehen!“

Trotz seiner mannigfaltigen Aktivitäten und seines intensiven Sadhanas, gründete er 1947 unter der Leitung von Gurudev das Yoga Museum. Hier wurde die gesamte Vedanta-Philosophie sowie auch alle Anleitungen für die Yogapraxis in der Form von Bildern und Illustrationen dargestellt. Ende 1948 ernannte Gurudev ihn zum "General Secretary" der Divine Life Society. Die große Verantwortung für die Organisation lastete nun auf seinen Schultern. Von diesem Tag an spiritualisierte er alle Maßnahmen durch seine Anwesenheit, seinen Rat und seine weise Art der Führung. Er hielt alle dazu an, ihr Bewusstsein auf auf die Ebene des Göttlichen zu erheben. Am Guru Purnima-Tag, dem 10. Juli 1949, wurde er von Sri Swami Sivanandaj Maharaj in den heiligen Mönchsorden aufgenommen. Er erhielt den Namen „Chidananda“, und dieser Name bedeutet: „einer, der im höchsten Zustand von Bewusstsein und Glückseligkeit ist“.

Im November 1959 brach Swami Chidananda auf nach Amerika. Gurudev hatte ihn als seinen persönlichen Repräsentanten auf diese ausgedehnte Reise geschickt, um die Botschaft der Divine Life Society zu verbreiten. Erst im März 1962 kehrte er zurück.

Swami Chidananda als Leiter der Divine Life Society und Nachfolger von Swami Sivananda

Im August 1963, nachdem Meister Sivananda Mahasamadhi erreicht hatte, wurde er zum "President" (Vorsitzender) der Divine Life Society gewählt. Nach seiner Wahl strebte er danach, Werte wie Entsagung, selbstlosem Dienst, Liebe und spirituellen Idealismus hochzuhalten. Und zwar nicht nur in dem Aufbau der weitverzweigten Organisation, sondern auch in den Herzen der zahllosen Suchenden überall auf der Welt, die sich nach seinem Rat, seiner Hilfe und seiner Führung sehnten.

Swami Chidananda reiste kreuz und quer durch Indien, Malaysia und Südafrika, um den Yoga Schülern zu dienen. Auf den Wunsch zahlloser Schüler und Anhänger des heiligen Meisters Sri Swami Sivanandaji, brach er 1968 nochmals zu einer großen Reise in viele Länder der Erde auf. Wo immer er auch hinkam, wurde er von den Anhängern mit großer Herzlichkeit empfangen, und seinen Worten wurde mit höchster Aufmerksamkeit gelauscht. Unermüdlich arbeitete und diente Sri Swami Chidananda für Gurudevs Mission, die Göttliche Botschaft nicht nur in Bharatavarsha (Indien), sondern ebenso in vielen anderen Ländern zu verbreiten.

Am 24. September 1991 wurde Swami Chidanandas 75.Geburtstag im Hauptsitz der Divine Life Society großartig gefeiert, ebenso wie in allen Zweigstellen.

Lehren und Werk von Swami Chidananda

Dienen verkörperte das ganze Leben dieses asketischen Heiligen Swami Chidananda, der, ebenso wie Swami Sivananda, in diesen verwirrten und turbulenten Zeiten den Geist der alten Vedanta-Tradition am Leben hielt. Der Weckruf, der von solchen Weisen ausging, zog viele Suchende aus aller Welt in den Sivananda Ashram nach Rishikesh. Frühmorgens gab es inspirierende Meditationsgespräche, die unter Titeln wie „Ponder these Truths“ (Nachsinnen über Wahrheit), „A Call to Liberation“ (Aufruf zur Befreiung) und „Seek the Beyond“ (Suche das Jenseits) gesammelt wurden. Sie gaben hunderten von Suchenden und Aspiranten fesselnde Anleitung.

Swami Chidananda inspirierte und ermahnte seine Zuhörer: „Es ist ein seltener Segen, in ein spirituelles Leben eintreten zu können, es ist ein großes Geschenk. Ein zweiter Segen und ein noch größeres Geschenk ist es, ernsthaft und engagiert ein spirituelles Sadhana praktizieren zu können. Aber das größte Geschenk, der höchste Segen ist es, im spirituellen Leben schrittweise und unaufhörlich voranzuschreiten.“ Dies war seine Botschaft, die er auf der Jahrhundertfeier des Weltparlaments der Religionen 1993 in Chicago als einer von Indiens Repräsentanten verbreitete. Sein eigenes Leben war der lebendige Beweis dafür, wie die wunderbaren alten Ideale in der modernen Zeit wiederholt werden konnten.

Stets bedacht auf seine eigene Praxis, stets mitfühlend mit den Armen und Bedürftigen, stets bereit, sich der Sache von Unterdrückten anzunehmen, zeichnet Swami Chidananda sich auch aus für seinem nachahmenswerten Dienst für die Lepra-Kolonien in Rishikesh und Umgebung. Er wurde oft der „Heilige Franziskus von Indien“ genannt, nach dem großen Franziskanermönch von Assisi, zu dem sich Swami Chidananda sehr hingezogen fühlte.

Swami Chidanandas Mahasamadhi

Dieser berühmte Heilige der Neuzeit und großer Yogi, der President (Vorsitzender) der Divine Life Society, die von Gurudev in Rishikesh gegründet wurde, erreichte am 28. August 2008 im Alter von 92 Jahren Mahasamadhi.

Swami Chidanandas Heimgang hinterließ eine große Leere in den Herzen und Seelen vieler Menschen, die die absolute Wahrheit hinter allem Veränderlichen und Vergänglichen suchen. Für den Fall seines Scheidens von dieser Welt hatte er strikte Anweisungen gegeben: sein Körper sollte schnell dem Ganges übergeben werden (Jala Samadhi), und er wünschte kein Aufsehen und keine Trauer. Genau wie in seinen Lebzeiten, blieb Swami Chidananda der demütige, bescheidene, einfache Mönch, der die höchsten Werte von Indiens Mönchstum verkörperte. Obwohl er 45 Jahre lang Präsident einer internationalen Gesellschaft mit Zentren auf der ganzen Welt war, obwohl er Tausenden weltweit ein idealer Lehrer war, hatte er sich immer nur als Diener seines Heiligen Meisters Sri Swami Sivanandaji Maharaj gesehen.

Die erleichterte religiöse Praxis von Shri Swami Chidananda

Der Autor war Schüler vom unserem Satguru

Er ist die einzige Realität, die alle Religionen begründet, der Brahman der Upanischaden gleichermaßen wie der persönliche Gott, der unterschiedliche Gestalten annimmt, um den Erfordernissen, Wünschen und Charaktereigenschaften seiner Verehrer zu entsprechen.

An diese Wirklichkeit, die höchste Realität aller Religionen, aller Glaubensrichtung und Konfessionen richten wir unsere demutsvolle Verehrung!

Liebende Zeichen der Hochschätzung dem verehrten und geliebten Heiligen Meister Gurudev Sri Swami Sivanandaji Maharaj, der die wesentliche zugrundeliegende Einheit aller Religionen verkündete, trotz all ihrer offen wahrnehmbaren oberflächlichen Unterschiedlichkeiten.

Möge die Botschaft dieses Verkünders der Einheit aller Religionen ein Beitrag dazu sein, Frieden, Harmonie und Einheit zu bringen in die heutige geteilte Welt, die gekennzeichnet ist durch sich bekriegenden feindliche Lager – in welcher Religionen zur Ausgangsbasis wurden für grausame Kriege, Zerstörung und Totschlag und nicht zur Quelle von Frieden, Übereinstimmung, Wohlwollen und Freundschaft.

Auf dieses in ethischer Hinsicht verunreinigten Zeitalters bezieht sich der bedeutungsvolle und hoffnungsvolle Weisheitsspruch „Fürchte Dich niemals“. Er stammt vom großen Maharashtrian, dem heiligen Tukaram, der ein Zeitgenosse war von Shivaji, dem großen Prinz und Feldherrn Maharashtrian, sowie seines Gurus, dem großen tapasvi, virakta, jnani und bhakta, Samartha Ramdas,

Unsere Vorfahren haben dieses Eisen-Zeitalter, Kali Yuga, verkündet. Es ist ein Zeitalter erfüllt von widersprüchlichen Ausgangsbedingungen und ungünstige Einflussfaktoren, die es fast unmöglich machen, ein unbescholtenes Leben, ein geistiges Leben und ein Leben der Fürsorge, dharma und sadhana zu führen.

Aber gleichzeitig haben sie gesagt: „In diesem großen Ozean der ungünstigen Einflussfaktoren und Ausgangsbedingungen gibt es ein wundervolles wiederentstehendes Zeichen in der Gestalt des durch den Gesang verkündeten Namens des himmlischen Gottes.

Wird dieses Singen mit Hingebung getan, dann hat es zur Folge einen Bestand aller Bindungen der individuellen Seele an samsara und vermittelt ihre Befreiung.

Ein Weiser aus früherer Zeit hielt es einmal für angezeigt einem König zu sagen: „Kalau dosha nidhau rajan asti eka mahan gunah, kirtanat eva kesavasya mukta sango bhavet puman." Puman bedeutet das menschliche Individuum, Mann. „Durch das Singen des himmlischen Namens Gottes wird er befreit von seinen Bindungen an die irdische, alles in die Irre führende (samsaric) Welt, die durch den Kreislauf der Wiedergeburten aller nicht befreiten Wesen gekennzeicnet ist.

Aus dem vollkommenen Glauben an diese Wahrheit, ging Tukaram diesen Weg, der seiner grundsätzlichen religiösen Praxis (sadhana) entsprach.

Lobpreisung des Herrn, Verkünden Seines Namens durch Gesang, Ihn verherrlichen. Dadurch erreichte er den unbeschreiblichen Segen der Gemeinschaft mit Gott.

Und nachdem er die Wahrheit des alten Weisheitsspruches durch seine eigene Lebenserfahrung in seinem eigenen persönlichen Leben nachvollzogen hatte, wandte sich Tukaram an seine zeitgenössischen menschlichen Brüder und sagte. „Hört mich an, meine Brüder! Warum begebt ihr euch nicht auf diesen leicht gangbaren Weg dieser religiösen Praxis (sadhana)?“

Gurudev pflegte zu sagen „Das Verkünden des Namens Gottes durch Gesang, die Wiederholung Seines Namens ist ein einfacher, leicht gangbarer Weg, um die Befreiung zu erlangen.“ Das sind also seine Worte: „Es ist ein einfacher, leicht gangbarer Weg, um die Befreiung zu erlangen.“

Tukaram sagte: „Das ist eine leichte religiöse Praxis (sadhana), meine geliebten Brüder – Nama sankirtan, die Verkündung des himmlischen Namens durch Gesang, das Singen des himmlischen Namens. Es wird alle jemals begangenen Sünden deiner früheren Leben ungeschehen machen (verbrennen, aufzehren) - Jalatila pape janmantacha. Na kari sayas jaye vanantara – Du musst dir dabei nicht viel Mühe geben, große Anstrengungen unternehmen oder auf Herd und Heim verzichten und die Familie verlassen, um diese religiöse Praxis (sadhana) auszuführen. Wo du dich auch befindest, in deiner eigenen Lebenssituation, in deinem eigenen Zuhause, immer kannst du sie ausführen. Du kannst dort leben, wo du dich gerade befindest, die Tätigkeit machen, die du gerade ausführst und gleichzeitig dieses sadhana praktizieren. Gott wird zu dir kommen in dein eigenes Zuhause und dir darshan geben (die ewige Wahrheit vermitteln?). Es ist nicht nötig, dass du deshalb irgendwohin gehst. Er wird zu dir kommen.“

Daher singt Tukaram: "Nama sankirtana sadhana pai sope." In Marathi bedeutet sope leicht durchführbar. Es ist eine religiöse Praxis (sadhana), die sehr leicht ist. "Sukhayeto ghara narayana—Narayana wird in dein eigenes Zuhause kommen, und dir frohgestimmt darshan überbringen.“ Und wenn du einmal darshan von Gott erhältst, hast du gleichzeitig Befreiung erlangt.

„Deshalb, sage ich dem Menschen, begebe dich auf diesen leichten Weg. Glaube an Gottes Namen. Verkünde singend den Namen des Herrn. Singe den Namen des Herrn. Lass dich nicht abschrecken vom spirituellen (geistigen) Leben, indem du sagst: „Es ist sehr schwer“. Gott hat es leicht gemacht, insbesondere für dieses Zeitalter. Buße, genügsame Lebensweise, Verzicht und Kasteiumg, zu denen man in früheren Zeiten verpflichtet war, yugas, sind nicht mehr bindend oder gefordert vom geistig Suchenden in diesem Zeitalter.

Im gleichen Sinne sagte der bayerische Mystiker Jakob Böhme über die unbeschreibliche Kraft des himmlischen Namens des Herrn: „Wenn du gesündigt hast in vergangenen Tagen – bevor du ein spirituelles Leben begonnen hast und dich der Verkündung des Namens des Herrn durch Gesang gewidmet hast und du kommst durch diese Sünden in die Hölle, dann wird die Kraft von Gottes Namen in die Hölle einwirken und die Hölle in Stücke zerbrechen, um dich zu befreien.“ So mächtig ist die Kraft des Göttlichen Namens!

Siehe auch

Weitere Artikel von Swami Chidananda im Yoga Vidya Wiki

Literatur von Swami Chidananda

  • Light Fountain (Quelle des Lichts)
  • Ponder these Truths (Nachsinnen über Wahrheit)
  • A Call to Liberation (Aufruf zur Befreiung)
  • Seek the Beyond (Suche das Jenseits)
  • Early Morning Talks (Vorträge am frühen Morgen)

Weblinks