Shraadh: Unterschied zwischen den Versionen

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Während der Shraadh Periode essen die Verwandten des Verstorbenen nur [[Gemüse]], [[Eiweiß|eiweißlose]] [[Nahrung]], und [[Reis|Sonnenreis]] ohne [[Salz]]. Die Söhne des Verstorbenen schneiden ihr [[Haar]] am [[Tag]] vor dem Shraadh und führen verschiedene Rituale durch. Am Tag der [[Feierlichkeit]]en bietet der Gastgeber seiner [[Familie]], den [[Priester]]n und sogar den Nachbarn ein [[Essen|Festessen]] im Rahmen seiner [[Möglichkeit]]en an. Die [[Brahmane]]n und Verwandten erhalten auch [[Kleidung]] und andere [[Geschenk]]e. Ein Shraadh wird gewöhnlich für drei [[Generation]]en von Ahnen durchgeführt - Vater, Grossvater, Urgrossvater - ihnen wird je ein Kuchen Kuchen dargebracht. Es kann aber auch für alle Ahnen einer [[Linie]] vollzogen werden.  
Während der Shraadh Periode essen die Verwandten des Verstorbenen nur [[Gemüse]], [[Eiweiß|eiweißlose]] [[Nahrung]], und [[Reis|Sonnenreis]] ohne [[Salz]]. Die Söhne des Verstorbenen schneiden ihr [[Haar]] am [[Tag]] vor dem Shraadh und führen verschiedene Rituale durch. Am Tag der [[Feierlichkeit]]en bietet der Gastgeber seiner [[Familie]], den [[Priester]]n und sogar den Nachbarn ein [[Essen|Festessen]] im Rahmen seiner [[Möglichkeit]]en an. Die [[Brahmane]]n und Verwandten erhalten auch [[Kleidung]] und andere [[Geschenk]]e. Ein Shraadh wird gewöhnlich für drei [[Generation]]en von Ahnen durchgeführt - Vater, Grossvater, Urgrossvater - ihnen wird je ein Kuchen Kuchen dargebracht. Es kann aber auch für alle Ahnen einer [[Linie]] vollzogen werden.  


Während des Shraadhs werden [[Reis|Reisbälle]], [[Mehl]] und [[Blumen]] dargeboten, Mantras und [[Text]]e des [[Sam Veda]] rezitiert. Die ganze [[Zeremonie]] wird an einem [[heilig]]en [[Ort]] durchgeführt, zum Beispiel an einem [[Fluss]]. Die das Ritual vollziehende Person wird [[Karta]] genannt, er lädt an diesem Tag Brahmanen ein und vollzieht ein [[Homa]] um seine [[Dankbarkeit]] den Eltern und Ahnen gegenüber auszudrücken. Der Karta [[Opfer|opfert]] dem Pitra Nahrung, indem er gekochten Reis und Gemüse in sehr kleinen Mengen ins [[Feuer]] gibt. Er bedient und behandelt sie mit grosser [[Gastfreundschaft]] und schließt mit dem [[Pinda Pradaana]], einer Abschlusszeremonie. Der brahmanische Priester hilft dem Karta, das Ritual zu vollziehen.
Während des Shraadhs werden [[Reis|Reisbälle]], [[Mehl]] und [[Blumen]] dargeboten, Mantras und [[Text]]e des [[Sam Veda]] rezitiert. Die ganze [[Zeremonie]] wird an einem [[heilig]]en [[Ort]] durchgeführt, zum Beispiel an einem [[Fluss]]. Die das Ritual vollziehende Person wird [[Karta]] genannt, er lädt an diesem Tag Brahmanen ein und vollzieht eine [[Homa]] um seine [[Dankbarkeit]] den Eltern und Ahnen gegenüber auszudrücken. Der Karta [[Opfer|opfert]] dem Pitra Nahrung, indem er gekochten Reis und Gemüse in sehr kleinen Mengen ins [[Feuer]] gibt. Er bedient und behandelt sie mit grosser [[Gastfreundschaft]] und schließt mit dem [[Pinda Pradaana]], einer Abschlusszeremonie. Der brahmanische Priester hilft dem Karta, das Ritual zu vollziehen.


Eine Reihe von Handlungen muss vollbracht werden, der Karta wiederholt die Mantras nach dem Priester und vollzieht die Handlungen wie von ihm vorgeschrieben. Zusätzlich zum Hauptpriester werden zwei weitere Brahmanen zum Ritual ins Haus gebeten. Durch Mantras wird einer zum Pitra geweiht, ein anderer zum Leiter. Der Karta stellt sich vor, dass diese sein Vater, Grossvater und Urgrossvater sind und behandelt sie respektvoll. Nach dem Ritual gibt der Karta den Priestern Gaben ([[Dakshina]]) und nur nach Genehmigung durch sie dürfen er und seine Familie essen. Der Karta zeigt seine [[Achtung]] für die Brahmanen auch, indem er ihre [[Fuß|Füße]] wäscht und ihnen ein [[Dhoti]], ein Baumwollgewand schenkt.
Eine Reihe von Handlungen muss vollbracht werden, der Karta wiederholt die Mantras nach dem Priester und vollzieht die Handlungen wie von ihm vorgeschrieben. Zusätzlich zum Hauptpriester werden zwei weitere Brahmanen zum Ritual ins Haus gebeten. Durch Mantras wird einer zum Pitra geweiht, ein anderer zum Leiter. Der Karta stellt sich vor, dass diese sein Vater, Grossvater und Urgrossvater sind und behandelt sie respektvoll. Nach dem Ritual gibt der Karta den Priestern Gaben ([[Dakshina]]) und nur nach Genehmigung durch sie dürfen er und seine Familie essen. Der Karta zeigt seine [[Achtung]] für die Brahmanen auch, indem er ihre [[Fuß|Füße]] wäscht und ihnen ein [[Dhoti]], ein Baumwollgewand schenkt.
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== Die 12 Arten von Shraadh in der Hindureligion ==
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==Seminare==
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[[Kategorie:Glossar]]
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 17:17 Uhr

Shraadh ist ein Ritual zur Ehrung der Vorfahren und zur Befriedung ihrer Seelen, um Moksha, Befreiung, zu erlangen.

Shraadh Zeremonie in Kalkutta Copyright

Das Sanskritwort "shraddha" meint das Ritual, das ein Hindu vollzieht, um seine verstorbenen Ahnen (Pitris) zu ehren. In Hindi heisst es "shraadh" und bedeutet bedingungslose, grenzenlose Verehrung. Kinder und Enkel ehren respektvoll ihre verstorbenen Eltern und Grosseltern indem sie dieses Ritual durchführen. Man glaubt, dass durch Vollzug des Rituals die Seele des Verschiedenen befriedet ist und Moksha erlangt. Shraadh befreit die Ahnen, da die während der Zeremonie gesungenen Mantras ihre Seelen durch Luft und Raum erreichen.

Shraadh wird jedes Jahr am Todestag einer Person gemäss dem Panchangam oder während des sogenannten Pitri Paksha durchgeführt, einer 16-tägigen Mondphase, während der besonders die Ahnen verehrt werden. Dieses fällt gewöhnlich auf Ende September. Zu Pitri Paksha wird auch das Mahalaya Shraadh vollzogen. Shraadh kann auch an jedem Neumondtag, Amavasya, vollzogen werden.

Shraadh als Verehrungsritual

Während der Shraadh Periode essen die Verwandten des Verstorbenen nur Gemüse, eiweißlose Nahrung, und Sonnenreis ohne Salz. Die Söhne des Verstorbenen schneiden ihr Haar am Tag vor dem Shraadh und führen verschiedene Rituale durch. Am Tag der Feierlichkeiten bietet der Gastgeber seiner Familie, den Priestern und sogar den Nachbarn ein Festessen im Rahmen seiner Möglichkeiten an. Die Brahmanen und Verwandten erhalten auch Kleidung und andere Geschenke. Ein Shraadh wird gewöhnlich für drei Generationen von Ahnen durchgeführt - Vater, Grossvater, Urgrossvater - ihnen wird je ein Kuchen Kuchen dargebracht. Es kann aber auch für alle Ahnen einer Linie vollzogen werden.

Während des Shraadhs werden Reisbälle, Mehl und Blumen dargeboten, Mantras und Texte des Sam Veda rezitiert. Die ganze Zeremonie wird an einem heiligen Ort durchgeführt, zum Beispiel an einem Fluss. Die das Ritual vollziehende Person wird Karta genannt, er lädt an diesem Tag Brahmanen ein und vollzieht eine Homa um seine Dankbarkeit den Eltern und Ahnen gegenüber auszudrücken. Der Karta opfert dem Pitra Nahrung, indem er gekochten Reis und Gemüse in sehr kleinen Mengen ins Feuer gibt. Er bedient und behandelt sie mit grosser Gastfreundschaft und schließt mit dem Pinda Pradaana, einer Abschlusszeremonie. Der brahmanische Priester hilft dem Karta, das Ritual zu vollziehen.

Eine Reihe von Handlungen muss vollbracht werden, der Karta wiederholt die Mantras nach dem Priester und vollzieht die Handlungen wie von ihm vorgeschrieben. Zusätzlich zum Hauptpriester werden zwei weitere Brahmanen zum Ritual ins Haus gebeten. Durch Mantras wird einer zum Pitra geweiht, ein anderer zum Leiter. Der Karta stellt sich vor, dass diese sein Vater, Grossvater und Urgrossvater sind und behandelt sie respektvoll. Nach dem Ritual gibt der Karta den Priestern Gaben (Dakshina) und nur nach Genehmigung durch sie dürfen er und seine Familie essen. Der Karta zeigt seine Achtung für die Brahmanen auch, indem er ihre Füße wäscht und ihnen ein Dhoti, ein Baumwollgewand schenkt.

Die 12 Arten von Shraadh in der Hindureligion

1. Nitya Shraadh: Bei dieser Zeremonie werden der Seele des Verstorbenen täglich Sesamsamen, Getreide, Wasser, Milch, Früchte, Gemüse und Nahrung dargebracht.

2. Neimitik Shraadh: auch als Ekodisht Shraadh bekannt, hier wird Nahrung an Priester in ungerader Anzahl - 1, 3, oder 5 - offeriert.

3. Kaamya Shraadh: Hier werden dem Verstorbenen Gebete und Respekt für die Erfüllung eines Wunsches dargeboten.

4. Vriddhi Shraadh: Wird vollzogen für Wohlstand und Nachkommen. Nur Personen, die durch das Upanayan Samskar gegangen sind, sollten es durchführen.

5. Sapindan Shraadh: In vier saubere Gefäße werden aromatisiertes Wasser und Sesamsamen gefüllt. Sie symbolisieren Pretaatma (wandernde Geister), Pitaatmaa (Geister höherer Seelen), Devaatmaa (göttliche Geister) und andere unbekannte Seelen.

6. Parvaan Shraadh: Wird in einer mondlosen Nacht oder zu besonderem Anlass zelebriert.

7. Goshtth Shraadh: Wird vollzogen als Bitte um Vieh.

8. Shurdhyarth Shraadh: Wird mit priesterlicher Hilfe für Reichtum und Befriedung von Gelehrten und Ahnen vollzogen.

9. Karmaangh Shraadh: Wird vollzogen, wenn eine Frau schwanger wird oder wenn Seemaantonayan und Punsavan Samskars vollzogen werden. Hier werden auch Gebete für die Ahnen gesprochen.

10. Deivik Shraadh: Hier wird Ghee ins heilige Feuer gegossen mit der Bitte um Wohlergehen auf Reisen und den Segen der Götter.

11. Oupcharik Shraadh: Wird für körperliche Gesundheit und Befreiung von Krankheiten durchgeführt.

12. Saanvatsarik Shraadh: Ist das populärste unter allen Shraadhs und wird vollzogen am Todestag eines Menschens. Es ist ein sehr wichtiges Ritual, denn im Bhavishya Purana sagt der Sonnengott: "Ich erhöre die Gebete einer Person nicht, die nicht Saanvatsarik Shraadh vollbringt", die anderen Götter, wie Vishnu, Brahma und Rudra, gleichfalls nicht.

Es ist wichtig, das Ritual an dem Tag durchzuführen, an dem der Ahne stirbt. Da Shraadh zu den wichtigsten Ritualen zählt, muss der Karta es mit Glauben, Hingabe und Verehrung vollziehen. Nur dann wird die wahre Intention des Rituals erfüllt. Die beim Pitri Paksha durchgeführten Zeremonien haben besondere Wirkung. Eine Legende erzählt, dass die Gaben während des Shraadhs für die Verstorbenen die Pitris sofort ereichen als Besänftigung Yamas, des Totengottes. Es heißt in den Texten auch, dass eine Person, welche das Shraadh für seine verstorbenen Eltern nicht durchführt, im Leben und auch danach viel leiden muss. Er kann sogar als Resultat auf niedereren Seinsebenen wiedergeboren werden.

Siehe auch

Seminare

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Dana Oerding