Ordnungssinn: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Sukadev Meditation Sitz.JPG|thumb| [[Sukadev Bretz]], Gründer und Leiter von [http://www.yoga-vidya-kompakt.de/yoga-vidya-infos/ Yoga Vidya], [[Yoga|Yogalehrer]], [[Meditation|Meditationslehrer]], [[spirituell|spiritueller Lehrer]], Seminar- und Ausbildungsleiter, Autor mehrerer Bücher. [[Sukadev Volker Bretz]] lernte 12 Jahre bei [[Swami]] [[Vishnu-devananda]]. ]]


Ordnungssinn, eine wichtige [[Fähigkeit]] des [[Mensch]]en. Der Mensch hat diesen Ordnungssinn und egal, in welcher [[Kultur]], du findest, dass Menschen einen Ordnungssinn haben. Einen, der sie logisch denken lässt, einen Ordnungssinn, der sie helfen lässt, Dinge zu strukturieren und dann in eine gewisse [[Regelmäßigkeit]] hineinzubringen.
Ordnungssinn, eine wichtige [[Fähigkeit]] des [[Mensch]]en. Der Mensch hat diesen Ordnungssinn und egal, in welcher [[Kultur]], du findest, dass Menschen einen Ordnungssinn haben. Einen, der sie logisch denken lässt, einen Ordnungssinn, der sie helfen lässt, Dinge zu strukturieren und dann in eine gewisse [[Regelmäßigkeit]] hineinzubringen.

Version vom 19. Juni 2017, 21:20 Uhr

Ordnungssinn ist ein Sinn für Ordnung. Sinn in diesem Sinn bedeutet Gefühl, Einstellung, Befähigung. Ordnungssinn ist die Fähigkeit, Ordnung einzuhalten, Dinge ordentlich zu tun, sein Leben in Ordnung zu bringen, seinen Schreibtisch aufzuräumen und geregelt vorzugehen.

Gerade bei komplexen Aufgaben und komplexen menschlichen Gemeinschaften braucht es Ordnungssinn, damit alles miteinander koordiniert werden kann. Gerade wenn es Kreativität, Offenheit, Fehlertoleranz braucht, ist auch Ordnungssinn wichtig, damit alles zusammen funktioniert.

Ordnungssinn - eine Tugend. Was ist Ordnungssinn ? Woher stammt das Wort? Wozu ist Ordnungssinn gut? Was sind ihre Grenzen? Wie kann man sie kultivieren? Was ist das Gegenteil von Ordnungssinn ?

Ordnungssinn als hilfreiche Tugend

Auszug aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya, Yogalehrer, Meditationslehrer, spiritueller Lehrer, Seminar- und Ausbildungsleiter, Autor mehrerer Bücher. Sukadev Volker Bretz lernte 12 Jahre bei Swami Vishnu-devananda.

Ordnungssinn, eine wichtige Fähigkeit des Menschen. Der Mensch hat diesen Ordnungssinn und egal, in welcher Kultur, du findest, dass Menschen einen Ordnungssinn haben. Einen, der sie logisch denken lässt, einen Ordnungssinn, der sie helfen lässt, Dinge zu strukturieren und dann in eine gewisse Regelmäßigkeit hineinzubringen.

Tiere haben auch einen Ordnungssinn und je nach Tierart gibt es dort unterschiedliche. Aber der Ordnungssinn der Tiere ist normalerweise angeboren. Tiere haben auch eine Kultur, wahrscheinlich mehr als wir bis heute wissen, aber sicherlich hat der Mensch einen größeren Ordnungssinn.

Der Mensch hat sogar die Fähigkeit, immer einen Sinn zu sehen in Dingen, zum Teil auch, ohne dass etwas drin ist. Z.B., es gibt dieses berühmte Experiment, wenn jemand so mit der Hand hin- und hergeht, dann denkt man, dass die Hand deshalb in die andere Richtung geht, weil die erste Hand sie dazu bringt.

Der Mensch schafft Verbindungen und strukturiert Dinge und irgendwo versucht er, einen Sinn in dem zu sehen, was da ist. Einen Sinn, jetzt nicht nur einen höheren Sinn, sondern auch einen Kausalitätssinn. Der Mensch hat also einen Ordnungssinn, im Sinne, dass er irgendwo Ursache-Wirkungs-Verhältnisse sieht, um sie so deuten zu können und dann natürlich auch nutzen zu können.

Das ist also die erste Form des Ordnungssinns, der Mensch sieht irgendwo eine Ordnung in der Natur, in seinem Leben und in dem, was geschieht. Ordnungssinn als erstes, ist irgendwo Dinge zu sehen in einer übergeordneten Ordnung. Zweites ist natürlich, - Ordnungssinn ist auch, sein Leben zu ordnen.

Ordnungssinn des Menschen heißt dann eben auch, dass er sagt: "Da sind in meinem Kleiderschrank die Hemden, da sind die Hosen, da sind die Strümpfe." Und das dann dort reinzutun, das ist ein Ordnungssinn. "Und hier kommen die Schuhe hin usw. Und da sind die kleinen Teller, die großen Teller usw." Ordnungssinn heißt dann auch: "Da sind die Bücher, da sind die spirituellen Bücher, da sind die Romane und da sind die Sachbücher usw. Da sind meine Sachen und da sind die Sachen meines Partners." Alles ein Ordnungssinn.

Jetzt gibt es Menschen, die haben mehr Ordnungssinn und es gibt Menschen, die haben weniger Ordnungssinn. Und das Schöne ja an den Menschen ist, dass unterschiedliche Menschen unterschiedlich sind und sich so wunderbar ergänzen. Es ist gut, wenn in einem Team jemand ist mit einem hohem Ordnungssinn, der sorgt dafür, dass die Dinge strukturiert ablaufen.

Und es ist gut, dass es andere gibt, die eher die Chaoten sind, die kreativen Chaoten, die nicht diesen Ordnungssinn haben. Die bringen neue Ideen hinein, die bringen kreatives Chaos hinein, die bringen eine Fröhlichkeit und eine Leichtigkeit hinein. Die kreativen Chaoten brauchen jemand mit Ordnungssinn, damit das alles irgendwo strukturiert ist.

Die Menschen mit Ordnungssinn brauchen die kreativen Chaoten, dass man in der heutigen Welt, wo so vieles sich verändert, eben auch jemanden hat, der Veränderungsprozesse nicht nur passiv erleidet, sondern auch aktiv gestalten kann. So ist Ordnungssinn etwas Zwiespältiges, zu viel Ordnungssinn erstarrt, zu wenig Ordnungssinn schafft Chaos.

Ein gewisser Ordnungssinn ist auch notwendig, um im Umgang mit anderen Menschen eine Verlässlichkeit zu haben. Durch zu viel Ordnungssinn, wirst du zur Nervensäge für andere und läufst immer mit erhobenem Zeigefinger rum. So ist es mit Ordnungssinn wie so häufig mit Tugenden, es gilt, das richtige Mittelmaß zu finden. Mittelmaß, das für dich das richtige Mittelmaß ist und für deine Mitmenschen.

Ordnungssinn ist durchaus etwas, was man kultivieren kann, sowohl in die eine wie auch die andere Richtung. Am Ordnungssinn kann man auch ein Konzept aus der Jungschen Psychologie gut zeigen, nämlich das Konzept des Schattens. C.G. Jung, der große Psychologe des 20. Jahrhunderts, oder einer der großen Psychologen, hat ja das Konzept des Schattens beschrieben.

Und es gibt zwei Arten von Schatten. Der eine Schatten ist der Schatten, der in der Fantasie ist und Dinge auslebt, die ethisch nicht korrekt sind, mit dem muss man einfach leben lernen. Aber es gibt eine andere Art von Schatten, wo dich Dinge aufregen, die ethisch eigentlich ok sind, die aber irgendwo dir nicht entsprechen, die du in dir bekämpfst.

Und gerade am Ordnungssinn kann man das festmachen. Also, z.B., ein Mensch hat einen pikobello sauberen Schreibtisch, da ist kein Staubkorn und abends ist nichts mehr drauf, alles in die Schränke und die Regale, fein säuberlich sortiert, einsortiert. Und der Nachbar, der Arbeitskollege, der hat einen chaotischen Schreibtisch, das nervt einen, darüber regt man sich auf. Der findet zwar auch alles und genauso schnell wie man selbst, aber dass der dieses Chaos hat, das regt einen auf.

Wenn einen das aufregt, was andere machen, was aber nicht wirklich ethisch verwerflich ist vor dem Hintergrund von Satyam, Ahimsa, Asteya, Brahmacharya, Aparigraha, also Nichtverletzen, Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Unbestechlichkeit usw., wenn dich das aufregt, dann hast du da vielleicht einen Schatten.

Vielleicht müsstest du dir erlauben, öfters mal etwas chaotischer zu sein, etwas spontaner zu sein, natürlicher zu sein und den Gegenpol des Ordnungssinns zu leben. Wenn du einen hohen Ordnungssinn hast und mit Milde gegenüber dem schaust, der vielleicht etwas mehr Chaos hat, dich das nicht aufregt, aber du deinen Weg gefunden hast, dann hast du dort keinen Schatten und alles ist in Ordnung.

Umgekehrt, wenn du kreatives Chaos hast und vielleicht nicht nur kreatives Chaos, sondern nur absolutes Chaos und der Schreibtisch deines Nachbarn, der absolut sauber ist, das nervt dich, das regt dich auf und wenn du nur siehst, wie sauber er seine Krawatte hat und wie geschniegelt und gestriegelt seine Frisur ist und wie sauber und ordentlich er sogar seine Schuhe bindet, wenn dich das so furchtbar aufregt, dann hast du da vielleicht einen Schatten.

Vielleicht gibt es auch einen Ordnungssinn in dir, der gelebt werden willst. Wenn du aber kreativ-chaotisch bist und das ganz ok ist und du auch nicht immer aneckst, oder wenn du aneckst, ist das nicht allzu tragisch, und dass dort neben dir jemand sitzt, der diesen hohen Ordnungssinn hat, das macht dir nichts aus, dann ist auch alles in Ordnung.

Jetzt überlege selbst, wie hältst du es mit Ordnungssinn, wie entwickelt ist dein Ordnungssinn? Kreatives Chaos versus Ordnungssinn und Ordentlichkeit, wie gehst du mit dieser Polarität um? Und wie gehst du um mit deinen Mitmenschen, die vielleicht einen höheren Ordnungssinn haben als du, oder auch einen erheblich geringeren? Bist du in der Lage, das Gute darin zu sehen, oder nervt dich das furchtbar?

Ordnungssinn und andere Tugenden

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und geistigen Eigenschaften beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Ordnungssinn in Beziehung zu anderen Tugenden und geistigen Eigenschaften sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Ordnungssinn

Ähnliche Eigenschaften wie Ordnungssinn, also Synonyme zu Ordnungssinn sind z.B. Ordentlichkeit, Höflichkeit, Sauberkeit, Regelmäßigkeit, Pünktlichkeit.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Ordnungssinn übertrieben kann ausarten z.B. in Zwanghaftigkeit, Getriebenheit, Rücksichtslosigkeit. Daher braucht Ordnungssinn als Gegenpol die Kultivierung von Lässigkeit, Entspannung, Natürlichkeit.

Gegenteil von Ordnungssinn

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Ordnungssinn, Antonym zu Ordnungssinn :

Ordnungssinn im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Entwicklung von Ordnungssinn

Ordnungssinn kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Ordnungssinn in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Ordnungssinn zu kultivieren. Du kannst nicht mehrere Tugenden auf einmal entwickeln. Aber es ist möglich, jede Woche eine Tugend, eine Eigenschaft, wachsen zu lassen.
  • Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Ordnungssinn kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein ordentlicherer Mensch zu sein.
  • Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Ordnungssinn ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt.
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Ordnungssinn ". Mehr Möglichkeiten zu Affirmationen findest du weiter unten.
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine solche Affirmation:
  • Ich bin ordentlich.

Affirmationen zum Thema Ordnungssinn

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Affirmationen für mehr Ordnungssinn . Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr darüber.

Klassische Autosuggestion für Ordnungssinn

Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin ordentlich.

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin ordentlich. Om Om Om.
  • Ich bin ein Ordnungsfreak, eine Ordnungsfreak.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Ordnungssinn

Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin ordentlich " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Ordnungssinn.
  • Ich werde ordentlich.
  • Jeden Tag werde ich ordentlicher.
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Ordnungssinn.

Dankesaffirmation für Ordnungssinn

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag ordentlicher werde.

Wunderaffirmationen Ordnungssinn

Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren, die Sukadev Volker Bretz als Wunderaffirmationen bezeichnet:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr ordentlich. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Ordnungssinn entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr ordentlich zu sein.
  • Ich bin jemand, der ordentlich ist.

Gebet für Ordnungssinn

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Ordnungssinn:

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Ordnungssinn.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein ordentlicher Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Ordnungssinn mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

Was müsste ich tun, um Ordnungssinn zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Ordnungssinn zu entwickeln?
  • Wie könnte ich ordentlich werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Ordnungssinn.
  • Angenommen, ich will ordentlich sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre ordentlich, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Ordnungssinn kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als ordentlicher Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Vortragsmitschnitt zu Ordnungssinn - Audio zum Anhören

Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, anhören. Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Ordnungssinn, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden. <html5media>http://tugenden.podspot.de/files/Ordnungssinn-Lexikon-der-Tugenden-Yoga-Vidya.mp3</html5media>

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Ordnungssinn

Eigenschaften im Alphabet nach Ordnungssinn

Literatur

Weblinks

Seminare

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Meditation

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