Sorglosigkeit

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Sorglosigkeit ist eine Fähigkeit und ein Laster. Wenn Sorglosigkeit aus tiefem Gottvertrauen, Selbstvertrauen und Sorgfalt kommt, dann ist Sorglosigkeit eine Tugend.

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Wenn Sorglosigkeit auf Nachlässigkeit und Fahrlässigkeit beruht, dann ist sie ein Laster, im Yoga sagt man tamassig. Ein Yoga Aspirant besitzt eine Mischung aus Sorgfalt und Sorglosigkeit: Durch Gottvertrauen und die Bewusstheit der unsterblichen Seele, durch die Meditationserfahrung und fest gegründete Bewusstseinserweiterung, hat der Yoga Aspirant Sorglosigkeit.

Aus Verantwortungsbewusstsein und Mitgefühl kommt die Fähigkeit, sich Sorgen zu machen und anstehende Aufgaben mit großer Sorgfalt und Engagement zu erledigen. Meist ist es gut, mehrere Ebenen zu betrachten: Auf einer relativen Ebene ist es oft gut, sich Sorgen zu machen. Und es ist gut, sich auf einer tieferen Ebene bewusst zu machen, dass man jenseits aller Sorgen ist - dass letztlich geschieht was geschehen soll, und dass die Seele von nichts berührt ist.

Sorglosigkeit - eine Tugend. Was ist Sorglosigkeit ? Woher stammt das Wort? Wozu ist Sorglosigkeit gut? Was sind Synonyme, was das Gegenteil von Sorglosigkeit ? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps.

Sorglosigkeit als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Sorglosigkeit, ist das eine Tugend oder ist Sorglosigkeit vielleicht ein Laster? Man könnte es in beides eintragen. Sorglosigkeit hat etwas Gutes, hat auch etwas weniger Gutes. Leben ist Polarität, es ist gut, Sorgfalt zu haben, es ist gut, Sorge walten zu lassen, Fürsorge ist etwas Wichtiges, Vorsicht ist gut und Bedachtheit ist gut.

Aber es ist manchmal auch gut, Sorglosigkeit zu haben, sich nicht zu sehr um alles einzelne zu kümmern und ständig Gedanken zu machen. Manchmal braucht es Sorgfalt, manchmal ist Sorgen auch gut, nicht umsonst gibt es auch einen Vortrag von mir, über die Tugend Sorge und über die Tugend Sorgfalt.

Im Yoga haben wir eine tiefere Verankerung für Sorglosigkeit. Im Yoga verbinden wir Sorgfalt mit Sorglosigkeit. Das heißt, wir tun das, was wir tun, so gut, wie wir können, das ist so die Empfehlung in der Bhagavad Gita. Dort sagt Krishna: "Tue deine Pflicht, tue deine Aufgabe, erfülle deine Aufgaben so gut, wie du kannst, mit all deinem Wissen.

Yoga Karmasu kausalam. Yoga heißt Geschick im Handeln. Und wenn du dann das Ganze machst, mit aller Sorgfalt, dann lasse los und fühle dich als Instrument des Göttlichen. Lasse das Göttliche durch dich wirken und in dir wirken. Und dann bringe alles Gott dar. Und denke, ich bin nicht der Handelnde. Bleibe gleichmütig in Erfolg und Misserfolg und hänge nicht an den Früchten der Handlung." So wie Krishna auch sagt in der Bhagavad Gita: "Dein Recht ist es, zu handeln, du hast kein Recht auf die Früchte der Handlung."

In diesem Sinne, tue das, was du zu tun hast, so gut, wie du kannst, mache es mit großer Sorgfalt und danach lasse los, bringe alles Gott dar." Dinge geschehen in diesem Universum, manchmal geschehen schöne Dinge, manchmal weniger schöne Dinge, manchmal kommt Erfolg, manchmal kommt Misserfolg, nicht alles hängt von dir ab.

Wenn du alles Gott darbringst, dann brauchst du dich nicht zu sorgen. So wie ein berühmter Vers der Bhagavad Gita auch heißt, achtzehntes Kapitel, 66. Vers: "Bringe alles Gott dar, tue alles für Gott und übergib alles Gott, dann wird Gott sich um alle Ergebnisse kümmern, so wirst du keine Sünden begehen, sorge dich nicht."

Also, die tiefe Verankerung von Sorglosigkeit ist die vollkommene Hingabe an Gott, in Verbindung mit Sorgfalt, und dann loslassen. Das ist eine wunderbare Weise, wie du gleichzeitig engagiert, sorgfältig handeln kannst und trotzdem mit Sorglosigkeit abends schlafen gehen kannst, ohne Sorge anfangen kannst, zu meditieren, die Schwierigkeiten des Berufes kannst du bei dem Werkstor abgeben oder spätestens, wenn du in deine Wohnung gehst, kannst du die Schwierigkeiten in der Familie abgeben, spätestens wenn du das Haus verlässt und letztlich auch die Schwierigkeiten in dem gemeinnützigen Verein, in dem du vielleicht ein Vorstandsamt bekleidest, auch das kannst du loslassen.

Also, Verantwortungsbewusstsein plus Sorglosigkeit, das ist das Geheimnis eines erfüllten und glücklichen Lebens, so wie gerade im Karma Yoga in der Bhagavad Gita gelehrt wird. In diesem Sinne, überlege gerade für dich selbst, wie geht du mit diesem Begriffspaar um, Sorgfalt und Vorsicht auf der einen Seite, und Sorglosigkeit, letztlich auch Vertrauen auf der anderen Seite. Beides ist wichtig. Und schaue, welches dieser beiden Pole du gerade im Moment lebst, besonders stark lebst und ob das auch angemessen ist. Vielleicht ist es das, dann ist alles in Ordnung.

Swami Sivananda über Sorglosigkeit

"Sorglosigkeit" und Vergesslichkeit sind zwei andere schlechte Eigenschaften,die dir auf dem Weg zum Erfolg entgegenstehen. Ein sorgloser Mensch kann nichts sauber und richtig ausführen. Beide Eigenschaften sind aus Trägheit geboren. Einem sorglosen Menschen sind Aufmerksamkeit und Zähigkeit unbekannt. Vorgesetzte mögen keinen vergesslichen, unzuverlässigen Untergebenen. Diesem fehlt die Achtsamkeit. Er verliert Schlüssel, Regenschirm, Füllfederhalter usw. Er kann zur rechten Zeit seine Papiere nicht finden und vorlegen.

Übe Gedächtnisschulung und du wirst in Kürze ein gutes Gedächtnis haben. Dein Verlangen muss stark sein, diese Eigenschaften auszurotten und ihr Gegenstück zu entwickeln. Dies ist notwendig. Dann werden Wille und Unbewusstes für dich arbeiten. Tue die Dinge immer wieder an die gleiche Stelle und zähle sie nach, ehe du fortgehst. Gib dir regelmäßig Rechenschaft.

Sorglosigkeit in Beziehung zu anderen Eigenschaften

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Sorglosigkeit in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Sorglosigkeit

Ähnliche Eigenschaften wie Sorglosigkeit, also Synonyme zu Sorglosigkeit sind z.B. Arglosigkeit, Gottvertrauen, Unbekümmertheit, Unbeschwertheit.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Sorglosigkeit übertrieben kann ausarten z.B. in Unzuverlässigkeit, Wankelmut, Unpünktlichkeit, Rücksichtslosigkeit, Schlamperei. Daher braucht Sorglosigkeit als Gegenpol die Kultivierung von Pflichtbewusstsein, Sorgfalt, Exaktheit, Genauigkeit, Zuverlässigkeit, Gewissenhaftigkeit.

Gegenteil von Sorglosigkeit

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Sorglosigkeit, Antonyme zu Sorglosigkeit :

Sorglosigkeit im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

, Idealismus, Inspiration * Im Kontext des Persönlickeitsmodell der Big Five gehört Sorglosigkeit zum Persönlichkeitsfaktor E1 Extraversion hoch: gesellig, außenorientiert, gesprächig, auch O1 Offenheit hoch: neugierig, erfinderisch, experimentierfreudig

Entwicklung von Sorglosigkeit

Sorglosigkeit kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Sorglosigkeit in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Sorglosigkeit zu kultivieren. Vielleicht kannst du nicht alle guten Eigenschaften auf einmal kultivieren. Aber es ist möglich, innerhalb einer Woche oder innerhalb eines Monats eine Tugend, eine Eigenschaft, stark werden zu lassen.
  • Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Sorglosigkeit kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein sorgloserer Mensch zu sein."
  • Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Sorglosigkeit ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Sorglosigkeit ".
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin sorglos ".

Affirmationen zum Thema Sorglosigkeit

Hier einige Affirmationen für mehr Sorglosigkeit. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen.

Klassische Autosuggestion für Sorglosigkeit

Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin sorglos.

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin sorglos. Om Om Om.
  • Ich bin ein Sorgloser, eine Sorglose OM.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Sorglosigkeit

Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin sorglos " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Sorglosigkeit.
  • Ich werde sorglos.
  • Jeden Tag werde ich sorgloser.
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Sorglosigkeit.

Dankesaffirmation für Sorglosigkeit

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag sorgloser werde.

Wunderaffirmationen Sorglosigkeit

Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr sorglos. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Sorglosigkeit entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr sorglos zu sein.
  • Ich bin jemand, der sorglos ist.

Gebet für Sorglosigkeit

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Sorglosigkeit:

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Sorglosigkeit.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein sorgloser Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Sorglosigkeit mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

Was müsste ich tun, um Sorglosigkeit zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Sorglosigkeit zu entwickeln?
  • Wie könnte ich sorglos werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Sorglosigkeit.
  • Angenommen, ich will sorglos sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre sorglos, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Sorglosigkeit kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als sorgloser Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Vortragsmitschnitt zu Sorglosigkeit - Audio zum Anhören

Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, anhören. Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Sorglosigkeit, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden.

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Sorglosigkeit

Eigenschaften im Alphabet nach Sorglosigkeit

Literatur

Weblinks

Seminare

Seminare zum Thema Angst überwinden

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Yogalehrer Ausbildung

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