Gedächtnis: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. August 2022, 09:31 Uhr

Das Gedächtnis ist, physiologisch gesehen, die Fähigkeit des Gehirns, Informationen zu speichern. Hier werden im Allgemeinen drei Gedächtnistypen unterschieden, nämlich das sensorische Gedächtnis (das über die Sinne empfangene Geräusche, Gerüche, Bilder etc. speichert), das Kurzzeit- und das Langzeitgedächtnis. Informationen werden zunächst im Kurzzeitgedächtnis abgespeichert; werden sie über einen längeren Zeitraum hinweg benötigt und angewandt (wie z.B. bei Informationen für die tägliche Ausübung des Berufs, oder beim Erlernen einer neuen Sprache oder eines Musikinstruments), dann sind sie über einen langen Zeitraum abrufbar (Langzeitgedächtnis).

Gehirn2.jpg

Psychologisch gesehen entscheidet unser Unbewusstes, an welche Ereignisse wir uns erinnern können (Schutzfunktion). Ferner spricht man auch von einem kollektiven Gedächtnis bei Ereignissen der Vergangenheit, die ganze Gruppen von Menschen (oder auch die Menschheit) geprägt haben; dies kann z.B. Fehler der Vergangenheit betreffen. Die Fähigkeit, sich an Informationen zu erinnern, kann man schulen, wie die nachfolgenden Artikel von Swami Sivananda zeigen.

Gedächtnis kultivieren - Video

Hier ein Video mit Tipps für die Schulung des Gedächtnisses.

Schulung des Gedächtnisses

Beherrsche dein Gedächtnis

- Abschnitt aus dem Buch "Erfolgreich leben und Gott verwirklichen" von Swami Sivananda -

Wer sein Unbewusstes bewusst gemacht hat und seine Erinnerung lebendig hält, sein Gedächtnis und Chitta beherrscht, ist Herr/Herrin seines/ihres Inneren, ist das Selbst, der unsterbliche Atman. Ihm/ihr gilt meine Bewunderung und Verehrung.

Die Schulung des Gedächtnisses ist sehr wichtig; sie führt letztlich zur Selbstverwirklichung. Ein vergesslicher Mensch wird in seinem Streben öfter versagen und häufiger Fehler machen. Ein Mensch mit einem starken, beständigen Gedächtnis wird zuverlässigen Erfolg in allen seinen Unternehmungen haben, seine beruflichen Aufgaben gut erfüllen, seine Studien erfolgreich beenden.

Intelligenz ist nur ein Zehntel des Gedächtnisses. Das Sanskritwort für Gedächtnis ist Smriti. Smarana heißt sich erinnern. Erinnerung ist eine Funktion des Unterbewussten bzw. Unbewussten. Die Samskaras des Denkens und Handelns sind tief im Chitta (Unterbewusstsein) eingeprägt – wie auf einem Fotoapparat oder einer Schallplatte. Alle Eindrücke werden unauslöschlich eingeprägt. Wenn du versuchst, dich an vergangene Ereignisse oder Dinge zu erinnern, kommen sie wieder an die Oberfläche des Bewusstseins. So wie ein Schauspieler durch einen Seitenvorhang auf die Bühne tritt, so treten auch vergangene Eindrücke aus der Falltür des Unterbewussten hervor. Sie gleichen großen Gedankenwellen und mentalen Bildern. Wenn man es etwas trainiert hat und achtsam ist, kann man die unterschwelligen mentalen Bewegungen im unterbewussten Werkraum des Mentalen, in seiner unterirdischen Fabrik, beobachten.

Das Wort Gedächtnis beziehungsweise Erinnerung hat zweierlei Bedeutungen. Wenn wir zum Beispiel sagen: „Barbara hat ein gutes Gedächtnis", meinen wir damit, dass ihre Fähigkeit, vergangene Eindrücke aufzuspeichern und wieder abzurufen, gut ausgeprägt ist. Manchmal sagt man auch: „Ich kann mich nicht mehr daran erinnern.“ Das bedeutet, dass wir ein vergangenes Ereignis nicht mehr in seiner ursprünglichen Form als Erinnerung an die Oberfläche des Bewusstseins bringen können. Wenn die Erfahrung noch neu ist, wirkt das Gedächtnis wie ein Rückruf. Die Erinnerung kann nur Wiederholungen, nicht neue Erkenntnisse bringen. Nimm an, dein Freund hätte dir ein hübsches Geschenk gemacht. Wenn du es benutzt, erinnert es dich an ihn. Eine Zeitlang denkst du an ihn und das Geschenk ist der Grund deiner Erinnerung.

Die vier charakteristischen Merkmale eines guten Gedächtnisses sind:

1. Sugamata: Wenn du einmal etwas gelesen oder gehört hast und es fast ohne Fehler wiedergeben kannst, dann ist dies Zeichen von einem guten Gedächtnis und wird Sugamata genannt.
2. Avaikalya: Wenn du dasselbe wörtlich wiederholen kannst, ohne etwas hinzuzufügen oder wegzulassen, heißt dies Avaikalya.
3. Dharana: Wenn du etwas – eine Tatsache, eine Textstelle, oder irgendetwas anderes – lange Zeit behältst, nennt man es ein konzentriertes Gedächtnis, Dharana.
4. Upaharana: Wenn du ein Ereignis sofort ohne Schwierigkeiten wiedergibst, heißt dies Upaharana.

Weitere Weisen, wie das Gedächtnis funktioniert, sind zum Beispiel:

  • Sadrishata (Ähnlichkeit): Wenn dein Bruder ein besonders feinfühliger Mensch ist, wirst du durch einen ähnlich sensiblen Menschen an deinen Bruder erinnert. Ein solches Gedächtnis gründet auf Ähnlichkeit (Sadrishata).
  • Viparitata (Gegenteiliges): Nimm an, du hättest einen ganz kleinen zwergenhaften Menschen in Madras gesehen. Wenn du nun einem besonders großen Menschen begegnest, wirst du vielleicht an diesen Zwerg erinnert. Ein großer Palast erinnert dich an eine Bauernhütte oder an die Grashütte eines Sannyasin an den Ufern des Ganges. Diese Erinnerung stammt aus der Ungleichheit der Dinge (Viparitata).
  • Karya-Karana-Sambandha (Schlussfolgerung von Ursache und Wirkung): Wenn du an einem stürmischen Tag einen umgestürzten Baum siehst, nimmst du an, der Sturm habe ihn umgeworfen. In diesem Fall beruht deine Erinnerung auf der Beziehung von Ursache und Wirkung (Karya-Karana-Sambandha).

Um ein gutes Gedächtnis zu entwickeln, ist es hilfreich zu wissen, wie das unbewusste Denken arbeitet. Lerne die Kunst, aus deinem Unbewussten wirksames Material herauszuholen.

Das Unbewusste bringt die Antwort oft blitzartig am Morgen hervor, wenn du nachts keine Lösung gefunden und dein Gehirn Stunde um Stunde zermartert hast. Denn die unbewussten Schichten arbeiten 24 Stunden lang ohne sich auszuruhen. Chitta (Unterbewusstsein) analysiert, sortiert, ordnet Fakten und Erscheinungen ein, holt aus den verschiedenen Schubladen des Unbewussten alte Erinnerungen hervor und stellt dann plötzlich am frühen Morgen oder zu einer anderen Tageszeit eine klare Zusammenstellung der Tatsachen aus deiner Einsicht und Rückschau zur Verfügung.

Übung:

Ehe du dich zum Schlafen hinlegst, gib deinem Unterbewusstsein, Chitta, Anweisungen. Am frühen Morgen oder im Laufe des Tages wird es die Antwort bereithalten. Wenn du dich in einer ausweglosen Situation befindest, wenn du am Ende deiner Weisheit und in völliger Verwirrung bist, wenn du nicht weißt wie du ein Problem lösen sollst, dann stelle deinem Chitta das Problem, die Schwierigkeit, innerlich deutlich vor und gib ihm die klare Aufgabe, eine Lösung zu finden. Morgens wirst du eine klare Antwort haben. Versuche und übe das.

Beispiel:

Wenn du dich an vergessene Verse, etwa von Shakespeare, erinnern willst, dann gib deinem Unterbewusstsein einen klaren entsprechenden Befehl, ehe du dich zum Schlafen hinlegst. Du kannst mit deinem Unterbewussten reden wie mit einem Freund/einer Freundin oder mit einem Diener. Du kannst ihm zum Beispiel sagen: „Schau mal, liebes Unterbewusstsein, ich habe eine wichtige Stelle aus dem ,Kaufmann von Venedig‘ vergessen und eine andere aus ,Wie es euch gefällt‘, die ich in meiner Schulzeit gelernt habe. Ruf sie mir ins Gedächtnis zurück. Ich brauche sie notwendig morgen früh. Bitte beeile dich.“

Am nächsten Morgen werden die Stellen wie ein Blitzstrahl auftauchen. Geschieht dies nicht, gib dem Unterbewussten am nächsten Abend nochmals denselben Befehl. Dann bekommst du die Antwort einen Tag später. Manchmal ist das Unterbewusstsein sehr beschäftigt und das Gehirn übermüdet, so dass es unter großer Spannung und starkem Druck steht. Dann warte geduldig und wiederhole den Befehl ein- oder zweimal. Lasse dem Unterbewusstsein genügend Zeit und unterbrich es nicht häufig.

Beispiel:

Oft hat ein Richter oder Anwalt Schriftstücke zu verfassen oder einen Prozess oder ein Urteil vorzubereiten. Manchmal ist er verwirrt und nicht fähig, von allein sofort zu einer richtigen Lösung zu kommen. In solchen Fällen wird das Unterbewusste wunderbare Arbeit für ihn leisten. Es wird die Tatsachen und Menschen ordnen und eine klare Zusammenfassung geben.

Bei Angelegenheiten, die viel Denken und lange komplexe Überlegungen erfordern, musst du etwas Geduld haben und vielleicht ein paar Tage warten, ehe das Unterbewusstsein die Antwort gibt. Dann wiederhole deine Bitte am Abend oder in der Nacht und achte dann darauf, was geschieht. Du brauchst das Unbewusste nicht am Tag zu beunruhigen. Gib ihm nur ein- oder zweimal Befehle. Stelle ihm Tatsachen und Menschen vor und mache ihm klar und verständlich, was du willst.

Eine wunderbare Überzeugung und Stärke wird über dich kommen. Du wirst einen guten Freund im unbewussten beziehungsweise unterbewussten Denken finden. Das Unbewusste ist ein zuverlässiger Diener, wenn du die Technik, es zu handhaben, meisterhaft beherrschst. Ein Mensch mit einem starken ausdauernden Gedächtnis kann gewaltige Arbeit leisten. Du findest dann darin eine sehr starke Hilfe.

Auch Brahmacharya (Maßhalten mit sexueller Energie, diszipliniertes Leben), Einhalten einer sattwigen Diät und Beherrschung der Sinnesorgane (Indriyas) sind hilfreiche Elemente für die Entwicklung des Gedächtnisses. Die Samenenergie hat eine unmittelbare Beziehung zu den Zellen des Chitta und des Gehirns. Die Bewahrung dieses Lebensstroms und das Vermeiden unnötiger Ablenkungen helfen ungemein für ein gutes konzentriertes Gedächtnis. Das klassische Gurukula-System, wo die Schüler einige Jahre beim Lehrer lebten und durch direkte Überlieferung lernten, hatte diesbezüglich große Vorteile. Viele Sanskrit-Gelehrte lernten auf diese Weise, die ganzen Veden, Upanishaden, Brahma Sutras, Bhagavad Gita und andere Schriften auswendig.

Übung: Assoziation

Das Gesetz der Assoziation hilft ebenfalls sehr. Du kannst zum Beispiel trainieren, dass die Erinnerung an ein Wort, das mit „-heit“ endet, andere Worte mit derselben Endsilbe ins Gedächtnis ruft, wie etwa Dummheit, Überlegenheit, Bescheidenheit, etc. Die Assoziation mit einem Wort, das auf „-tisch“ endet, wie etwa romantisch, wird an Worte wie fantastisch, asketisch, pathetisch etc. erinnern.

Stelle dir auf diese Weise Wortgruppen im Gehirn zusammen.
Verbinde Gegenstände oder Ereignisse gleicher Art miteinander.
Dann wird Vieles bereitwillig und leicht in dein Gedächtnis zurückkehren.

Gedächtnisübungen

Hier findest du weitere einfache Übungen für die Schulung des Gedächtnisses.

1.Visualisierung in Verbindung mit Natur

Setze dich in ruhig hin, wenn möglich mit gekreuzten Beinen, im Schneidersitz oder Lotossitz oder im Fersensitz. Schließe die Augen.

Übung:

Stelle dir einen großen Garten vor. In einem Teil wächst Jasmin, in einer anderen Ecke Rosen, woanders Tulpen und Lilien. Zuerst denke an den Jasmin. Dann wende dich gedanklich den Rosen zu, nach einer Weile den Tulpen und schließlich den Lilien. Danach kehre zum Jasmin zurück, von dort wieder zu den Rosen, den Tulpen, den Lilien. Wiederhole das ein paar Minuten lang.

Übung:

Schaue nachts auf das Himmelsgewölbe und zähle die Sterne in einem kleinen abgegrenzten Bereich. Das ist eine sehr erhebende Übung.

2.Studiere eine Schrift

Übung:

Lies einen Vers der Bhagavad Gita. Suche Parallelen im Ramayana, dem Bhagavatam, den Upanishaden, dem Yoga Vasishtha und in der Bibel. Verbinde alle diese Stellen und behalte sie im Gedächtnis.

Übung:

Lies eine oder zwei Seiten in einem Buch. Dann schließe es und versuche, dich an die wichtigsten Gedanken zu erinnern und diese ins Bewusstsein zurückzurufen. Gib den Inhalt entweder in eigenen Worten wieder oder schreibe ihn eher wortwörtlich auf. Vergleiche diese Stellen mit denen anderer Bücher und stelle etwaige Gegensätze und Übereinstimmungen fest. Ziehe deine eigenen Schlüsse und Folgerungen daraus.

Merke die wichtigsten Stellen mit einem Stift an der Seite an und mache dünne Unterstreichungen; wenn du willst, in verschiedenen Farben.

Schreibe Anmerkungen über das Gelesene nieder und lies jede Woche die Notizen über die wichtigsten gelernten Inhalte durch. Ziehe Wörterbücher und Nachschlagewerke zu Rate, um schwierige beziehungsweise neue Begriffe nachzuschlagen.

Tipp:

Lies heilige Schriften und spirituelle Bücher mehrmals. Rekapituliere ihren Inhalt und ihre Empfehlungen und Übungsanleitungen. Auch Bücher über Yoga und Atemübungen, über Bewusstseinskontrolle und anderes kannst du wiederholte Male lesen, um ihren Inhalt wirklich tiefer zu verstehen und im Gedächtnis zu bewahren.

Wähle die Übungen aus, die deinem Geschmack, Temperament und deinen Fähigkeiten angepasst sind.

Wenn du das alles umsetzt, wirst du in kurzer Zeit deinen Horizont erweitern, viel wissen und gebildet sein. Du wirst über einen großen Wortschatz verfügen und ein/e ausgezeichnete/r Redner/in, Journalist/in oder Autor/in werden.

Das Sanskritwort für Gedächtniskraft ist Smriti Shakti. Dharana Shakti ist die Kraft, Gedanken zu behalten.

3.Erfinde Codewörter

Übung:

Füge deinem Wortschatz ein neues Wort zu, zum Beispiel „V-I-B-G-O-R“. Es steht in diesem Beispiel für verschiedene Farben. Während du an das Wort denkst, versuche gleichzeitig, die verschiedenen Farben, die du dem Wort zugeordnet hast und für die es steht, im Gedächtnis zu behalten und dir vielleicht sogar visuell vorzustellen: violett, indigo, blau, grün, gelb, orange, rot.

Du kannst dir für eine Reihe von Dingen, die du gern im Gedächtnis behalten willst, ein solches Codewort schaffen und dir das Codewort einprägen. Wenn du dann das Codewort in Erinnerung rufst, wirst du dich an alle damit zusammenhängenden Begriffe mühelos erinnern können.

4.Codewörter systematisieren

Du kannst die Codeworte auch so zusammenstellen, dass sie mit A, B, C usw. in alphabetischer Reihenfolge beginnen.

Oder du kannst sie so wählen und sortieren, dass die dazu gehörigen Begriffe mit einer gleichen Silbe wie etwa „-reich“ oder „-ung“ enden. Dies kann zu einer ganzen Menge von Verbindungen führen, an die du dich leicht erinnerst.

5.Yogaübungen

Mantra-Wiederholung (japa), Meditation, Gebet, Hingabe, Yogaübungen (asana) und Atemübungen (pranayama) entwickeln das Gedächtnis auf wunderbare Weise. Der Kopfstand wird besonders belebend und vitalisierend auf Nerven und Gehirn.

6.Meditation

Übung:

Meditiere und wiederhole innerlich die Affirmationen:

„Ich habe ein sehr starkes Gedächtnis OM OM OM“
„Ich kann mich jetzt gut an Dinge erinnern OM OM OM.“
„Mein Gedächtnis bessert sich beständig OM OM OM.“
„Ich habe ein wundervolles, anhaltendes Gedächtnis OM OM OM.“

7.Affirmation und Autosuggestion

Übung:

Wiederhole die folgende Formel jeden Morgen fünf Mal und mehrmals am Tag. Du wirst wunderbare Fortschritte machen. „Tag für Tag werde ich besser und besser in jeder Weise durch die Gnade Gottes.“ Meditiere über den Sinn dieser Worte und empfinde ihn auch.

8.Visualisierung

Übung:

Nimm ein Päckchen Spielkarten (oder Mandalas oder andere bildliche Darstellungen) und ziehe sechs Karten heraus. Sieh sie dir genau an. Dann lege sie weg und visualisiere sie. Halte ihre Beschreibung aus dem Gedächtnis heraus schriftlich fest, in der richtigen Reihenfolge. Übe so lange, bis du alle Details aus dem Gedächtnis beschreiben kannst. Allmählich erhöhe die Zahl der Karten bzw. Bilddarstellungen auf zehn oder zwölf. Diese Übung wird dein Gedächtnis beträchtlich stärken.

9.Personengedächtnis schulen

Übung:

Setze dich bequem auf einen Stuhl. Denke an eine vertraute Person – Mutter, Vater, einen guten Freund, eine gute Freundin oder jemand anders, den du gut kennst. Schließe die Augen. Versuche mental, die Person so deutlich wie möglich zu beschreiben, anhand charakteristischer Merkmale wie zum Beispiel die Art der Nase, des Haares, der Augen, der Lippen, Ohren etc.

Ähnlich kannst du auch üben, wenn du einen Menschen siehst oder triffst, der dich irgendwie beeindruckt. Versuche die besonderen Eigenschaften und Merkmale zu entdecken, die deine Aufmerksamkeit angezogen haben.

10.Sinnverwandte Begriffe

Versuche sinnverwandte Begriffe im Gedächtnis zu behalten. Dies wird deinen Wortschatz vermehren, so dass du fähig wirst, schöne Texte zu schreiben und ausgezeichnete Vorträge zu halten.

Übung:

Nimm zum Beispiel das Wort „Erbarmen“ oder „Großzügigkeit“. Versuche für beide jeweils sinngemäße Begriffe herauszufinden wie etwa „Barmherzigkeit“, „Mitgefühl“, „Mitleid“ bzw. „Freigiebigkeit“, „Mildtätigkeit“. „Teilen“, etc.

11.Gedanken assoziativ miteinander verbinden

Auf Grund des Gesetzes der Assoziation verbinde einen Gedanken mit mehreren anderen. Dies wird dein Gedächtnis stärken.

Übung:

Der Gedanke „Kaffee“ wird dich zum Beispiel an die Nilgiri Hügel erinnern, auf denen er wächst oder an die Firma, die ihn verkauft und an ihren Gründer. Denke durch das Gesetz der Ähnlichkeit auch an andere Regionen der Welt, wo Kaffee angebaut wird, auch an die Vorteile oder Nachteile dieses Getränkes. Du wirst gleichzeitig an ähnliche Getränke denken, etwa an Tee. Dabei wird dir vielleicht ein Markenname einfallen und der „Nektar der Unsterblichkeit“.

Tipp:

Alle diese Gedanken kommen dir und verschwinden sofort wieder. Darum ist es gut, immer ein kleines Notizbuch dabei zu haben und jedes Mal, wenn du einen guten Gedanken hast, diesen aufzuschreiben.

12.Eindrücke wahrnehmen und aufschreiben

Übung:

Gehe zügig durch eine Fußgängerzone im Stadtzentrum und beobachte genau. Merke dir, was auf dieser Straße vor sich geht. Sobald du zu Hause bist, schreibe die Namen der Läden und die wichtigsten Gegenstände in den Schaufenstern auf, die Cafés und Restaurants. Am nächsten Tag gehe wieder entlang und vergleiche, was du aufgeschrieben hast.

13.Bewegungsabläufe beobachten und erinnern

Übung:

Entwickle die Fähigkeit, ein Fußball- oder Tennisspiel genau zu beschreiben. Beobachte das Spiel und schreibe zu Hause alles genau auf.

Tipp:

Habe immer einen Stift und einen Block bei dir, um sofort niederzuschreiben, was dir wichtig erscheint. Sobald du einen interessanten Gedanken hast, notiere ihn. So wirst du in jeder Weise erfolgreich sein.

14.Subtilere Sachverhalte erinnern

Übung:

Erinnere dich zum Beispiel an die Namen verschiedener Philosophen des Westens und Ostens wie Plato, Spinoza, Kant, Hegel, Shankara, Ramakrishna etc. und an ihre bedeutendsten Werke und Lehren. Vergleiche die westliche mit der östlichen Philosophie. Halte dabei die Augen geschlossen. Dies wird dein Gedächtnis in feineren Dingen entwickeln.

Du kannst dasselbe auch mit Schriftstellern/Schriftstellerinnen machen, wenn dir das mehr liegt.

Übung:

Nach einer Verhandlung oder Veranstaltung gib die Reden in deinem eigenen Stil wieder. So wirst du in Kürze ein guter Journalist/eine gute Journalistin und ein/eine vielseitige/r Gesprächspartner/in sein.

Du kannst das auch mit vielen anderen Themen machen, je nachdem, was dich interessiert und dir liegt oder was du erreichen möchtest:

Übung:

Schließe die Augen. Setze dich bequem in einen Stuhl und versuche, dich zum Beispiel

  • an so etwas wie verschiedene Automarken zu erinnern, ihre Merkmale und Preise,
  • oder an die reichsten Menschen in der Welt zu erinnern,
  • oder an die größten Flüsse,
  • oder die bekanntesten Seen
  • und so weiter

Du kannst dich auch an die unsterblichen Dichter erinnern, an Philosophen und Wissenschaftler oder an vieles andere, was du im Gedächtnis behalten willst oder was zur Allgemeinbildung gehört

Erinnerung an grobstoffliche Gegenstände ist einfacher als die Erinnerung an Ereignisse oder abstrakte Ideen. Personennamen sind ebenfalls schwierig zu merken. Bei Ereignissen sind Assoziationen möglich. Namen hingegen sind willkürlich.

Zwischen Gedächtnis, scharfer Beobachtung und genauem Hinhören besteht eine enge Beziehung. Das Bewusstsein denkt über Gesehenes oder Gehörtes nach. Wer die Kraft der Sinneswahrnehmung – Hören, Sehen usw. – entwickelt, wird ein besseres Gedächtnis haben.

15.Sinneswahrnehmungen schulen

Übung für visuelle Wahrnehmung:

Stelle dir vor, vor dir liegt ein Papier oder eine Leinwand mit Bildern von neun Tieren. Du kannst natürlich auch Pflanzen oder etwas anderes nehmen.

Zum Beispiel:

  • In der obersten Reihe: Löwe, Leopard und Kuh;
  • In der zweiten: Pferd, Zebra und Bär;
  • in der dritten: Elefant, Büffel und Tiger.

Nun wiederhole folgende Übung täglich:

  • Zuerst versuche dich an die Tiere der ersten Reihe zu erinnern, dann an jene der zweiten und zuletzt an die dritte Reihe.
  • Dann versuche dich an die Reihenfolge von oben nach unten zu erinnern, also: Löwe, Pferd, Elefant; Leopard, Zebra, Büffel; Kuh, Bär, Tiger.
  • Du kannst die Reihenfolge auch in anderer Weise verändern, sie umtauschen oder verbinden.

Übungen für andere Sinneswahrnehmungen:

Du kannst Gedächtnisübungen mit gutem Erfolg machen zum Beispiel:

  • Abstufungen verschiedener grobstofflicher und feinstofflicher Töne,
  • Geschmack von Nahrungsmitteln,
  • dem Tastgefühl unterschiedlicher Dinge und Materialien
  • Vorstellung verschiedener Farbschattierungen
  • etc.

16.Selbsterforschung

Übe Selbsterforschung, Selbstanalyse etwa zehn Minuten lang vor dem Schlafengehen.

Übung:

Setze dich bequem hin und schließe die Augen. Lasse die Ereignisse und Handlungen des Tages noch einmal vorbeiziehen. Werde dir positiver, aber auch etwaiger Fehler bewusst, die dir bewusst oder unbewusst unterlaufen sind.

Beim ersten Mal wirst du kaum einen Fehler herausfinden, weil du noch nicht an diese Selbstanalyse gewöhnt bist. Bei täglicher regelmäßiger und systematischer Übung wirst du bald deutlich die Handlungen und Fehler des Tages erkennen. Das Bewusstsein wird empfindsam und scharf, während du diese Innenschau übst. Es scheidet, analysiert, verbindet, klassifiziert und stellt deine Handlungen in einem Augenblick zusammen. Diese Übung wird dein Gedächtnis entwickeln, die Zahl deiner Fehler vermindern und deine ganze Persönlichkeit entwickeln. So wird eines Tages der Augenblick kommen, an dem du keine Fehler mehr begehst und nur noch Gutes tust.

Mit Theorien allein ist dir nicht gedient. Übe, beobachte und freue dich an den praktischen Dingen. Denn es handelt sich um dich und deinen Erfolg in eben diesem Augenblick. Nicht in einer fernen Zukunft möchtest du ein großartiger Mensch mit bewundernswerten Idealen werden, sondern jetzt, in jedem Augenblick, dich entwickeln und das Gelernte erfolgreich umsetzen.

Entwicklung des Gedächtnisses

Ein Arzt erinnert sich gut an Medikamente, da er großes Interesse an der Behandlung von Krankheiten hat. Er wird sich aber kaum an Dinge der Politik erinnern, wenn er sich nicht sonderlich für Politik interessiert. Ebenso kann sich ein Jurist genau an alle möglichen Gesetzestexte und Paragraphen erinnern, aber nicht im Geringsten an ein Fußballspiel, wenn er daran keine Freude hat.

Zuerst rufe daher Interesse an einem bestimmten Thema wach. Dann bleiben dir die entsprechenden Dinge automatisch in Erinnerung.

Es ist gut, eine Sache, die dich besonders interessiert oder die du besonders gut kannst, vollkommen zu beherrschen und von anderem Dingen eine allgemeine Kenntnis zu haben. Ein vielseitiger Mensch ist glaubwürdig, wird anerkannt und ist ein beliebter Gesellschafter. Versuche ein solcher vielseitig begabter Mensch zu werden. Ein starkes und aufnahmefähiges Gedächtnis, ein mächtiger Wille und die tägliche Übung von Konzentration und Meditation machen dich sehr vielseitig.

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Siehe auch

Literatur

Seminare

Raja Yoga, positives Denken, Gedankenkraft

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