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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:23 Uhr
Unbeugsamkeit : Was ist die Bedeutung des Begriffs Unbeugsamkeit? Was will man mit diesem Wort sagen? Wozu ist Unbeugsamkeit gut? Was sind Begriffe mit ähnlicher Bedeutung, was Begriffe mit entgegengesetzter Bedeutung zu Unbeugsamkeit? Unbeugsamkeit zeigt jemand, der zutiefst von einer Sache überzeugt ist und weder durch sanften Druck noch durch Bedrohung, Bestechung oder Argumente nachgeben will. Unbeugsamkeit ist oft eine Tugend: Sie zeigt die Standhaftigkeit eines Menschen und die Grundsatztreue. Manchmal ist aber Unbeugsamkeit Inflexibilität. Manchmal muss man sich auch mal etwas beugen, um stehen zu können, wie es die Bäume vormachen.
Unbeugsamkeit und Burnout
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Unbeugsamkeit hat verschiedene Bedeutungen, es hat positive Bedeutungen und weniger positive Bedeutungen. Unbeugsamkeit kann auch etwas sein, was einem hilft, durchzuhalten. Manchmal musst du durch Trockenphasen hindurchgehen, manchmal musst du durch Niedrigenergiephasen hindurchgehen, manchmal musst du zu deinen ethischen Idealen stehen, und manchmal musst du einfach sagen, so wie Luther: "Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott stehe mir bei." Und manche Menschen, die diese Art von Unbeugsamkeit haben, die können allen Wechselfällen des Lebens trotzen, die können durch alle Stürme des Lebens hindurchgehen, durch alle Ebben und Fluten, sie haben ihren Weg gefunden. Sie haben ihr Ziel gefunden und vielleicht variiert man etwas im Weg.
Es ist gut eine Unbeugsamkeit zu haben, insbesondere in den wichtigsten ethischen Prinzipien. Wenn du unbeugsam bist in den wichtigsten ethischen Prinzipien, ersparst du dir ein schlechtes Gewissen, Schuldgefühle usw., und dann hast du schon mal eine Ursache des Burnouts vermieden. Also, eine gewisse Unbeugsamkeit ist gut. Genauso auch eine gewisse Unbeugsamkeit z.B. in deiner Ernährung. Ich bin z.B. Veganer, ich werde kein Fleisch essen, ich trinke auch keine alkoholischen Getränke, rauche nicht, nehme keine Drogen zu mir, esse natürlich auch keinen Fisch, nehme auch keine Milchprodukte, Eier usw. zu mir und seit einigen Jahren habe ich mir auch nichts mehr gekauft, das Leder enthält. Also, da habe ich eine gewisse Unbeugsamkeit.
Genauso auch habe ich bestimmte andere Vorgehensweisen, z.B. mache ich jeden Tag meine Asanas, mein Pranayama, meine Meditation, auch dort habe ich eine gewisse Unbeugsamkeit, das strukturiert meinen Tag. Ich habe auch ein gewisses Ziel in meinem Leben, ich möchte Gott dienen, möchte der Menschheit Gutes tun, möchte letztlich Gott erfahren und mit diesem Göttlichen verschmelzen und auch das ist irgendwo etwas, wo ich eine gewisse Unbeugsamkeit habe. Mindestens kann ich sagen, die letzten fünfunddreißig Jahre, man weiß ja nie, was in der Zukunft ist.
Aber nur Unbeugsamkeit zu haben, ist auch nicht gut, denn der Mensch hat auch das Bedürfnis, flexibel zu sein. Und so ist es gut, eine ethische Ernährung zu haben, aber vielleicht gibt es die ein oder andere Sünde, so wie ich ab und zu mal dann auch mal irgendeine Süßigkeit zu mir nehme, wobei ich weiß, zu viel Zucker ist nicht gesund. Oder wenn irgendwo mal ein Tag ist, wo ich merke, ich muss mal etwas für mich tun, dann kann ich auch mal ein bisschen früher Freizeit nehmen, oder im Umgang mit anderen Menschen auch versuchen, sie zu verstehen und gegenüber anderen Menschen flexibel zu sein. Oder auch wenn der Computer nicht funktioniert, dann gibt es eben andere Dinge, die man stattdessen machen kann. Oder wenn irgendjemand ausfällt, der ein Seminar geben sollte und ich habe mir eigentlich am Wochenende etwas anderes vorgenommen, gut, dann springe ich dort ein, wo es nötig ist.
Eine gewisse Unbeugsamkeit in Zielen und ethischen Prinzipien und gewissen Lebensstilteilen ist etwas Gutes, strukturiert das Leben, strukturiert den Tagesablauf und gibt dem Leben einen Sinn, hilft, dass Energie fließen kann. Und eben auch, wenn man diese Unbeugsamkeit bei Energieschaffern hat, wie z.B. Yoga-Übungen und Meditation, und bei Sinnschaffern, wie z.B. spirituelles Lesen, besuchen von spirituellen Vorträgen, spirituelle Bücher, spirituelle Seminare, diese Unbeugsamkeit gibt dem Menschen einen Sinn. Auch hier gilt es, Unbeugsamkeit zu haben. Und dann bei vielem anderen Flexibilität und Anpassungsvermögen.
Jetzt kannst du selbst überlegen, welchen Prinzipien folgst du? Hast du einen höheren Sinn in deinem Leben? Hast du gewisse Lebensteile, denen du mit Unbeugsamkeit folgst, die deinem Leben Sinn geben, Struktur geben, die Energie geben, Gesundheit geben? Wenn nicht, kannst du mal überlegen, welche könnten es denn sein? Fange mit etwas Kleinem an. Und dann überlege, im Umgang mit anderen Menschen, bist du dort ausreichend flexibel? Im Umgang mit unterschiedlichen Situationen, Herausforderungen, bist du dort ausreichend flexibel? Denke darüber nach und überlege, vielleicht hast du die ein oder andere Anregung, etwas in deinem Leben zu ändern, oder du hast die tiefe Befriedigung, dass so, wie du dein Leben lebst, es gut ist.
Unbeugsamkeit - Antonyme und Synonyme
In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Unbeugsamkeit in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:
Ähnliche Eigenschaften wie Unbeugsamkeit - Synonyme
Ähnliche Eigenschaften wie Unbeugsamkeit, also Synonyme zu Unbeugsamkeit sind z.B. Kompromisslosigkeit, Entschiedenheit, Unerschütterlichkeit, Noblesse.
Ausgleichende Eigenschaften
Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Unbeugsamkeit übertrieben kann ausarten z.B. in Trotz, Starrheit, Rücksichtslosigkeit, Unbarmherzigkeit, [[]]. Daher braucht Unbeugsamkeit als Gegenpol die Kultivierung von Beugsamkeit, Nachgiebigkeit, Mitgefühl, Toleranz, Flexibilität.
Gegenteil von Unbeugsamkeit - Antonyme
Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Unbeugsamkeit, Antonyme zu Unbeugsamkeit :
- Positive Gegenteile von Unbeugsamkeit, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: Beugsamkeit, Nachgiebigkeit, Mitgefühl, Toleranz, Flexibilität
- Negative Gegenteile von Unbeugsamkeit, also Laster, negative Eigenschaften, sind z.B. Laschheit, Labilität, Energielosigkeit, Desinteresse, Gleichgültigkeit, ohne Rückgrat
Unbeugsamkeit Antonyme auf einen Blick
Direktheit Antonyme (Gegenteile) auf einen Blick:
- Unbeugsamkeit sind z.B. Beugsamkeit, Nachgiebigkeit, Mitgefühl, Toleranz, Flexibilität, Laschheit, Labilität, Energielosigkeit, Desinteresse, Gleichgültigkeit, ohne Rückgrat.
Unbeugsamkeit als Teil von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten
- Unbeugsamkeit gehört zur Tugendgruppe 4 Zuverlässigkeit, Ordentlichkeit, Ehrlichkeit. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind Zuverlässigkeit, Verantwortung und Ehrlichkeit
- Im Kontext des Persönlickeitsmodell der Big Five gehört Unbeugsamkeit zum Persönlichkeitsfaktor C1 Gewissenhaftigkeit hoch: effektiv, organisiert, verlässlich
- Im Persönlichkeitsmodell DISG gehört Unbeugsamkeit zur Grundverhaltenstendenz D - Dominanz, Durchsetzungsstärke
- Im Ayurveda zählt man Unbeugsamkeit zum Pitta Temperament bzw. Dosha.
Bewusste Entwicklung von Unbeugsamkeit
Unbeugsamkeit ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das man stärken kann, sofern man es will. Vielleicht willst du ja Unbeugsamkeit kultivieren. Hierzu einige Tipps:
- Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Unbeugsamkeit mehr zu leben, in dir stärker werden zu lassen.
- Du kannst dir vornehmen: "Während der nächsten Woche werde ich Unbeugsamkeit ganz besonders kultivieren. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein unbeugsamerer Mensch zu sein."
- Tu wirklich jeden Tag etwas, was Unbeugsamkeit ausdrückt. Bringe mit deinen Handlungen zum Ausdruck, dass du diese Eigenschaft besitzt und lebst. Tue einfach so, als ob du diese Eigenschaft stark in dir hast.
- Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: Ich entwickle Unbeugsamkeit.
- Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin unbeugsam.
Affirmationen zum Thema Unbeugsamkeit
Hier einige Affirmationen für mehr Unbeugsamkeit. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.
Klassische Autosuggestion für Unbeugsamkeit Hier die klassische Autosuggestion:
- Ich bin unbeugsam.
Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:
- Ich bin unbeugsam. Om Om Om.
- Ich bin ein Unbeugsamer, eine Unbeugsame OM.
Entwicklungsbezogene Affirmation für Unbeugsamkeit Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin unbeugsam " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:
- Ich entwickle Unbeugsamkeit.
- Ich werde unbeugsam.
- Jeden Tag werde ich unbeugsamer.
- Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Unbeugsamkeit.
Dankesaffirmation für Unbeugsamkeit :
- Ich danke dafür, dass ich jeden Tag unbeugsamer werde.
Wunderaffirmationen Unbeugsamkeit Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:
- Bis jetzt bin ich noch nicht sehr unbeugsam. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Unbeugsamkeit entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
- Ich freue mich darauf, bald sehr unbeugsam zu sein.
- Ich bin jemand, der unbeugsam ist.
Gebet für Unbeugsamkeit
Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Unbeugsamkeit:
- Lieber Gott, bitte gib mir mehr Unbeugsamkeit.
- Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein unbeugsamer Mensch werde.
- Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Unbeugsamkeit mehr und mehr zum Ausdruck bringe.
Frage dich: Was müsste ich tun, um Unbeugsamkeit zu entwickeln?
Du kannst dich auch fragen:
- Was müsste ich tun, um Unbeugsamkeit zu entwickeln?
- Wie könnte ich unbeugsam werden?
- Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Unbeugsamkeit.
- Angenommen, ich will unbeugsam sein, wie würde ich das tun?
- Angenommen, ich wäre unbeugsam, wie würde sich das bemerkbar machen?
- Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Unbeugsamkeit kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als unbeugsamer Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?
Siehe auch
Eigenschaften im Alphabet vor Unbeugsamkeit
Eigenschaften im Alphabet nach Unbeugsamkeit
Vortragsmitschnitt zu Unbeugsamkeit - Audio zum Anhören
Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, anhören. Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Unbeugsamkeit, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden. Dieses Audio wird später eingefügt. Wir bitten um Verständnis
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