Griechische Göttinnen

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Wer war eine griechische Göttin?

Eine (griechische) Göttin ist ein übernatürliches Wesen, eine Personifikation Gottes, welchem weibliche Eigenschaften zugeschrieben und eine besondere Verehrung zuteil wurden. Oft werden Göttinnen zu Hilfe genommen, um den Daseinssinn der Menschheit oder die Entstehung der Welt zu erklären.

Gaea (Gaia) - Gemälde von Anselm Feuerbach (1875)

Eine genaue chronologische Abfolge oder ein „sicherer“ Stammbaum der griechischen Göttinnen und Götter kann kaum völlig korrekt dargestellt werden, da verschiedene Mythologien und Legenden teilweise verschiedene Geschichten und Entstehungen erzählen.

Entstehung der griechischen Göttinnen und Götter und der Welt in der griechischen Mythologie

Darstellung auf dem Sarkophag: Prometheus schuf den Menschen; einige olympische Götter beobachteten diesen Schöpfungsprozess: von links nach rechts, Athene (mit ihrem Helm), Hermes (mit seinem geflügelten Pegasus) und Schutzmantel, zwei Moiren (wahrscheinlich Lachesis und Klotho), Poseidon (mit seinem Dreizack), Artemis (mit der Mondsichel) und vermutlich Atropos. Römischer Sarkophag, ca. 240 AD.

In der Theogonie (der weit verbreitesten Schöpfungsgeschichte der griechischen Mythologie) entsteht die Welt aus Chaos. Es gab schon Materie, welche doch keine Form oder Ordnung hatte.

In der griechischen Mythologie wird nicht unterschieden zwischen der Entstehung der Welt und der Entstehung der griechischen Göttinnen und Götter, da die ersten griechischen Göttinnen und Götter Personifikationen, grundlegende Prinzipien, oder Teile der Welt sind.

Die Chaos-Tänzerin Eurynome die allerälteste griechische Göttin, entstand dem Ur-Chaos. Da sie keinen Platz fand, auf dem sie ihre Füße setzten konnte, trennte sie Himmel und Wasser voneinander.

Anstatt aufzuräumen, tanzte sie. Dieser Tanz war so kraftvoll, dass er Licht in die Dunkelheit brachte und die Elemente eine Ordnung fanden. Danach tanzte sie auf dem Urmeer in Richtung Süden, was einen kräftigen Wind hinterließ. Diesen nahm sie zwischen die Hände und rieb ihn, bis die Schlange Ophion, ihr Ehemann, sich verdichtete.

Eurynome nahm die Gestalt einer Taube an, legte das Weltenei, aus dem die Sonne, der Mond und die Erde schlüpfte. Als nächstes schuf sie Mars Merkur, Jupiter, Venus und Saturn. Über jeden Planeten (auch Sonne und Mond) setzte sie je eine Titanin und Titanen.

Eine weitere Schöpfungsgeschichte erzählt, das Nyx, die Göttin der Finsternis, aufgrund ihrer Einsamkeit im dunklen Chaos, Hemera, die griechische Göttin des Tages, Erebos, die Finsternis der Erdentiefe und Aither den Äther bzw. Wind hervor brachte. Daraufhin legte sie ein silbernes Ei. In diesem Ei war unten Gaia, die Erdgöttin, und in der oberen Hälfte herrschte wie auch schon vorher Chaos. Beide griechischen Göttinen, Eyronome und Nyx, gebaren Wesen ohne männlichen Beistand.

Gaia verkörpert Mutter Erde. Sie ist das lebendige Wesen der Erde. Gaia ist die Ehefrau von Himmelsgott Uranos. Sie symbolisiert ein ursprüngliches Element des Universums am Beginn der Schöpfung. Sie symbolisiert ein ursprüngliches Element des Universums am Beginn der Schöpfung.

Weitere Töchter von Nyx (griechische Göttinen)

Ker

Kerostasie – Abwägen der Keres (Schicksale des Todes) durch Zeus

Ker steht für Zerstörung und Vernichtung. Sie duldet keine Ordnung oder Ruhe. Oft wird sie als übernatürliche schöne Frau mit rotem glänzenden Haar dargestellt. In ihren Augen ist eine starke Grausamkeit erkennbar. Ein Blick von ihr genügt um den Wahnsinn auszulösen. Ein zerbrochenes Kettenglied ist ihr Symbol und steht für Zerstörung und Vernichtung.

Bei Homer erscheint Ker meist wenig personalisiert als Bezeichnung für Tod oder Todesverhängnis, und zwar in Form des gewaltsamen Todes, der das Leben entreißt, im Unterschied zum gnädigen, sanften, dem Schlaf (Hypnos) verwandten Thanatos (beides ebenfalls Kinder der Nyx). Vor allem in der Ilias erscheinen sie als dämonische Lebensräuber des Schlachtfeldes, als „die graulichen Keren des Todes“, denen man aber auch (zumindest vorübergehend) entgehen kann:

Zwietracht tobt’ und Tumult ringsum, und des Jammergeschicks Ker,
Die dort lebend erhielt den Verwundeten, jenen vor Wunden
Sicherte, jenen entseelt durch die Schlacht hinzog an den Füßen;
Und ihr Gewand um die Schulter war rot vom Blute der Männer.

Nemesis

Nemesis ist die die griechische Götttin des rechten Maßes, auch die Unentfliehbare genannt. Ihre Aufgabe liegt darin die menschliche Selbstüberschätzung zu bestrafen. „Sie steht für die richtige Verteilung von Glück und Recht im menschlichen Leben“. Auf sie ist verlass und man kann diese griechische Göttin um Hilfe bitten, wenn man ungerecht behandelt wurde, oder zum Opfer unfairer Taten. So muss man sich nicht selbst unnötiges Karma aufladen, sondern kann ganz und gar auf die Kraft von Nemesis vertrauen.

Eris

Eris verkörpert die Initiationsgöttin der griechischen Göttinnen. Sie steht für Chaos, Unordnung und Zwietracht. Sie kann zur Selbstbestimmtheit, lustvoll Sexualität und Gelassenheit im Chaos anregen.

Die Moiren

Pergamonnmuseum Berlin, Pergamonaltar, Gigantomachie, Die drei Moiren (Schicksalgöttinnen) erschlagen mit Bronzekeulen die Giganten Agrios und Thoas Copyright

Die Moiren personifizieren die griechischen Göttinen des unabwendbaren Geschicks. Die griechische Göttin Moira tritt meist in drei verschiedener Form auf. Einmal als Klotho- die Spinnerin- mit einer Spindel, welche den Lebensfaden symbolisiert. Sie beginnt am Anfang jeden Menschenlebens, den Faden zu spinnen, und bringt so Ordnung und Struktur in das Leben des Neugeborenen.

Lachesis- die Zuteilerin trägt eine Schriftrolle. Sie teilt das Lebenslos zu. Atropos die 3te Erscheinung der griechischen Götting Moira verkörpert die Unabwendbare oder auch Unerbittliche. Ihr Symbol ist die Schere, mit welcher sie unter höhnendem Lachen den Lebensfaden abschneidet.

Auch werden die Moiren als drei Frauen dargestellt: Eine Jungfrau, welche den Schicksalsfaden spinnt, die Mutter, welche den Faden misst und die alte Frau. Sie durchtrennt den Faden. Teilweise singen sie auch, Lachesis über die Vergangenheit, Klotho von der Gegenwart und Atropos über die Zukunft. Die Attribute sind dann eine Spindel, welche den Lebensfaden spinnt, ein goldenes Messer und eine Wasserschale- welche für die Zukunft steht.

In der Stadt Delphi wird die griechische Göttin Moira als zwei Göttinnen verehrt: Als Todes- und Geburtsmoira. Den griechischen Göttinnen sagt man ursprünglich nach, dass sie die Geburt der Menschen beobachtet haben und ihnen auf direktem Wege so ihr Schicksal oder Karma zugeteilt haben. Etwas spätere Überlieferungen, sollen sie wohl in den ersten drei Nächten nach der Geburt erscheinen, um dem Lauf des Lebens eine Richtung zu geben.

Auch wenn das Schicksal des Lebens von den Moiren vorbestimmt wurde, so ist es nicht unausweichlich. Kommt der Mensch dem Tod nahe oder plant er etwas, das nicht mit dem eigenen Schicksal oder dem des anderen nicht übereinstimmt, so kann es sein, dass die Moiren ihm warnende Gedanken schicken.

Diese warnende Gedanken, werden als innere Stimme, Gewissen oder anders ausgedrückt –Intuition wahrgenommen. Daher ist es gut, der Stimme des Herzens nach zu kommen und sie ernst zu nehmen. Wird diese Intuition nicht wahrgenommen, so ist das weitere Schicksal selbst verschuldet. Hat man den Segen der Moiren kann man sein Schicksal selbst beeinflussen und zum Positiven wenden.

Die Moiren arbeiten eng mit den griechischen Göttinnen Nemesis (Gerechtigkeit und Vergeltung) und Aidos (Gewissen und Scham) zusammen. Frauen, welche sich nicht länger zum Spielball machen lassen wollen (von anderen Menschen oder Umständen) können ihr Leben selbst in die Hand nehmen, indem sie die Moiren zu Unterstützung anrufen.

Weitere griechische Göttinnen

Echidna/Ekhidna

Echidna oder auch Ekhidna genannt verkörpert die Führerin und Grenzgängerin, sie ist die Tochter von Gaia. Die griechische Göttin ist halb Schlange und halb Frau. Sie kann liebevoll sein aber auch grausam und gnadenlos. Echindna lebt in einer Höhle, ihre Aufgabe ist es über die Grenze der Unterwelt zu wachen.

Vertraut man sich ihr an, so führt sie einen sicher durch die tiefgründig durch Geheimnisse und Dunkelheit der eigenen Seele. Sie ist fähig alte Wunden aufzureißen und wenn man sich auf sie ein lässt und sich führen lässt, so kann man die hellsten Stellen der eigenen Seele auftun. Die griechische Göttin kann Müttern, welche ihre Kinder als Monster sehen, dazu verhelfen, dass die wilden kraftvollen Wesen, oft eine wichtige Aufgabe im Sozialgefüge haben.

Themis

Hemera, die Göttin des Tages, Mutter der Gaia - Gemälde von William-Adolphe Bouguereau (1881)

Die Griechische Göttin des Rechtes und der Gerechtigkeit. Themis steht für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie ist die griechische Göttin der göttlichen und menschlichen Rechtsordnung. Auch steht sie für Sittlichkeit, Moral und die Philosophie. Sie ist Tochter von Gaia und somit eine der Titanninnen. Vor Hera war sie die erste Beraterin und Gemahlin von Zeus.

Laut dem antiken Mythos ist die griechische Göttin für die nach-sintflutliche Schöpfung zuständig. Sie lehrte die beiden Überlebenden Deukalion und Pyrrha, wie sie eine neue und bessere Menschheit erschaffen könnten. Dadurch, dass diese während des Gehens Steine hinter sich warfen, entstand durch die Gnade der griechischen Göttin, neue Menschen.

Horen

Die griechischen Göttinnen der natürlichen Ordnung und der Jahreszeiten. Die Mütter aller Dinge. Wörtlich übersetzt heißt Horen – Stunden. Sie sind die Töchter von Themis und Schwestern von den Moiren. Diese griechischen Göttinnen kommen in der Legende in unterschiedlicher Zahl und mit unterschiedlichen Schwerpunkten vor:

Dike

Dike ist die griechische Göttin des Frühlings, Göttin der moralischen Gerechtigkeit. Sie wurde von Themis ihrer Mutter auf die Erde geschickt, um die göttliche Ordnung ihrer Mutter und die Menschheit zu bringen. Ihre Aufgabe besteht darin über die menschliche Justiz zu wachen und die Gerechtigkeit in der Menschheit zu wahren.

Es wird erzählt, dass die griechische Göttin im goldenen Zeitalter noch auf der Erde gewohnt hat. Im silbernen Zeitalter erschien sie nur noch ab und zu. Kurz vor der Sintflut, im Bronzezeitalter verlor sie durch die vielen Morde und Kriege die Hoffnung auf eine friedvolle Menschheit. Daraufhin zog sich Dike in die Berge zurück und wartete erst mal ab. Mehrere Zeitalter vergingen, doch die Zustände wurden immer schlimmer. Aus diesem Grund zog sich die griechische Göttin in den Himmel zurück, dort kann sie nun immer noch als Sternbild der Jungfrau betrachtet werden.

Eunomia

Füllhorn

Eunomia, die Schwester von Dike, ist die griechische Göttin der guten gesellschaftlichen Ordnung, oder auch die gute Ordnung genannt. Sie ist eine der drei Horen und symbolisiert den Sommer.

Eunomia wird nachgesagt, dass sie breite Schultern hat, diese symbolisieren, dass es innerhalb ihrer natürlichen Ordnung einen großen Spielraum gibt und diese Gesetzte in einem breiten Rahmen ausgelegt werden können. Eunomia gibt den Menschen Struktur, welche sie auf eine Art und Weise beruhigt, und von ihnen als sinnvoll anerkannt werden. So das ein Zusammenleben in Frieden und mit Wohlstand möglich.

Eirene

Eirene, die griechische Friedensgöttin, verkörpert den Frieden und Wohlstand, Schwester von Eunomia und Dieke. Ihr Symbol ist ein Füllhorn, was Reichtum und Überfluss darstellt, dies ist allerdings nur in Zeiten des Friedens möglich. Auf dieser Welt ist Frieden und verbundener Wohlstand nicht immer selbstverständlich und auch kein statischer Zustand.

Phoibe

Phoibe repräsentiert die griechische Göttin des Glanzes. Sie ist Tochter von Gaia und wird auch die Helle oder die Leuchtende genannt. Sie ist Schwester von Themis. Die griechische Göttin bringt Klarheit und Licht in dunkle Angelegenheiten. Sie war die Schutzgöttin des Orakels von Delphi. Später gab sie diese Aufgabe an ihren Enkel Apollon weiter.

Siehe auch

Pergamonmuseum Berlin, Pergamonaltar, Gigantomachie, Phoibe, Asteria Coypright

Liste griechischer Göttinnen

Götter und Göttinnen verschiedener Religionen

Weitere Infos

Literatur

Weblinks

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