Schuld: Unterschied zwischen den Versionen

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''' Schuld ''': Was bedeutet Schuld? Woher kommt das Wort? Wozu ist Schuld hilfreich? Was sind Synonyme (ähnliche Begriffe), was sind Antonyme (Gegenteile) von Schuld? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps. Hier gleich eine Kurzdefinition: Schuld heißt, dass man für etwas Negatives verantwortlich ist. Man kann sich schuldig fühlen. Man kann eine Schuld auf sich genommen haben. Man kann Schuldzuschreibungen von anderen ablehnen. Man kann auch in der Schuld anderer stehen und man kann jemandem seine Schulden erlassen.
''' Schuld ''': Was bedeutet Schuld? Woher kommt das Wort? Wozu ist Schuld hilfreich? Was sind [[Synonym]]e (ähnliche Begriffe), was sind [[Antonym]]e (Gegenteile) von Schuld? Hier gleich eine Kurzdefinition: Schuld heißt, dass man für etwas Negatives verantwortlich ist. Man kann sich schuldig fühlen. Man kann eine Schuld auf sich genommen haben. Man kann Schuldzuschreibungen von anderen ablehnen. Man kann auch in der Schuld anderer stehen und man kann jemandem seine Schulden erlassen.


'''Schuld''' ist das [[Gefühl]], das entsteht, wenn man glaubt, eine [http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Art-Artikel/art_sadhana.html moralische], ethische Richtlinie, die man selbst für sich als richtig angenommen hat, verletzt zu haben. Hierbei ist auch das [[Gewissen]] beteiligt. Betrifft diese Schuld eine ganze Gruppe oder Nation, dann spricht man auch von einer kollektiven Schuld (wie beim Holocaust).  
Schuld ist das [[Gefühl]], das entsteht, wenn man glaubt, eine [http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Art-Artikel/art_sadhana.html moralische], ethische Richtlinie, die man selbst für sich als richtig angenommen hat, verletzt zu haben. Hierbei ist auch das [[Gewissen]] beteiligt. Betrifft diese Schuld eine ganze Gruppe oder Nation, dann spricht man auch von einer kollektiven Schuld (wie beim Holocaust).  


[[ Datei:480px-Vasily Perov - Портрет Ф.М.Достоевского - Google Art Project.jpg|thumb|Dostojewskij beschäftigte sich eingehend mit dem Thema Schuld (Portrait von Wassilij Perow 1872)]]
[[ Datei:480px-Vasily Perov - Портрет Ф.М.Достоевского - Google Art Project.jpg|thumb|Dostojewskij beschäftigte sich eingehend mit dem Thema Schuld (Portrait von Wassilij Perow 1872)]]

Version vom 28. Oktober 2016, 09:41 Uhr

Schuld : Was bedeutet Schuld? Woher kommt das Wort? Wozu ist Schuld hilfreich? Was sind Synonyme (ähnliche Begriffe), was sind Antonyme (Gegenteile) von Schuld? Hier gleich eine Kurzdefinition: Schuld heißt, dass man für etwas Negatives verantwortlich ist. Man kann sich schuldig fühlen. Man kann eine Schuld auf sich genommen haben. Man kann Schuldzuschreibungen von anderen ablehnen. Man kann auch in der Schuld anderer stehen und man kann jemandem seine Schulden erlassen.

Schuld ist das Gefühl, das entsteht, wenn man glaubt, eine moralische, ethische Richtlinie, die man selbst für sich als richtig angenommen hat, verletzt zu haben. Hierbei ist auch das Gewissen beteiligt. Betrifft diese Schuld eine ganze Gruppe oder Nation, dann spricht man auch von einer kollektiven Schuld (wie beim Holocaust).

Dostojewskij beschäftigte sich eingehend mit dem Thema Schuld (Portrait von Wassilij Perow 1872)

Schuld und Burnout

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Mann Trauer Niedergeschlagen.jpg

Schuld ist ein Begriff, der ursprünglich aus dem religiösen Kontext stammt. Es gibt ihn auch in den großen Philosophien und Schuld spielt auch eine Rolle im Strafrecht. Nur einer, der schuldmündig ist, kann auch tatsächlich bestraft werden.

Schuld ist aber auch etwas, was etwas Urmenschliches ist. Interessanterweise, in den meisten Kulturen und Weltreligionen gibt es irgendwie den Begriff "Schuld". Und selbst in atheistischen Kulturen und auch Rechtssystemen spricht man weiter von diesem Begriff "Schuld". Es scheint eine menschliche Eigenschaft zu sein oder ein menschliches Konzept zu sein.

Und auch Psychologen sprechen davon, dass Schuld oft eine Sache ist, die eine große Auswirkung hat auf die Psyche und zwar sowohl, wenn man annimmt, dass jemand anders einem Unrecht getan hat, dass jemand anders an einem schuldig geworden ist, aber genauso auch, wenn man selbst das Gefühl hat, man ist schuldig am Leid eines anderen, auch das kann einen sehr belasten, noch Jahre und Jahrzehnte danach.

Der Mensch ist nun mal ein ethisches Wesen, der Mensch ist ein gewissenhaftes Wesen, es gibt keinen Menschen ohne Gewissen, aber Menschen haben unterschiedliche Wertsysteme. So gibt es Menschen, denen ist das eine wichtig und Menschen, denen ist das andere wichtig. Auch der, der als gewissenlos bezeichnet wird, hat auch ein Gewissen. Z.B. gibt es die Mafiabosse, die haben kein Problem, einen anderen Menschen umzubringen und den Tod von einigen anzuordnen, aber wenn irgendwo etwas passiert gegenüber ihrer Mutter, wenn sie bei ihrer Mutter sind, dann haben sie ein großes Gewissen und begegnen ihrer Mutter mit großer Ehrerbietung. Oder auch Generale können den Tod von tausend Millionen Menschen irgendwo befehlen und können trotzdem im Kleinen einen hohen Ehrbegriff haben. Ich will damit nur sagen, den gewissenlosen Menschen an sich gibt es nicht, selbst Schwerverbrecher haben irgendwo einen Ehrenkodex, wo irgendeine, vielleicht für andere abstruse Ethik da ist, aber es ist irgendwo eine Ethik.

Und so wie man gegen seine Ethik verstößt, gibt es den Begriff von Schuld. Ethik spielt für den Menschen eine sehr große Rolle, bewusste Ethik oder auch unbewusste Ethik. Und wenn man das Gefühl hat, das man sich schuldig gemacht hat, dann lastet das auf der Seele. Und auch wenn man den Eindruck hat, dass jemand anders sich schuldig gemacht hat gegenüber einem anderen,- auch das kann an der Seele lasten. Und so gibt es z.B. die Trauma-Forschung, die eben zeigt, dass traumatische Erlebnisse einen Menschen ganz aus der Bahn werfen und es sind gerade traumatische Erlebnisse, die einem von anderen angetan werden.

Angenommen, es ist irgendwo ein Unfall passiert, das ist nicht so schlimm, wie wenn ein anderer Mensch einem etwas angetan hat. Oder angenommen, etwas war mehrfach und man weiß, jemand hat es bewusst getan, dann hat das eine andere Komponente oder eine andere Auswirkung, als wenn man weiß, es ist nur versehentlich passiert. Da spielt die Schuld eine gewisse Rolle. Der Mensch hat irgendwo das Gefühl: "Menschen sollten sich ethisch verhalten, andere sollten sich ethisch gegenüber mir verhalten." Wenn andere sich nicht ethisch gegenüber einem verhalten, das bringt irgendwo das Gleichgewicht vollständig durcheinander, es erschüttert das Urvertrauen, es erschüttert das Vertrauen ins Gute und es erschüttert das Vertrauen in das Sinnhafte.

Und so sollte man durchaus selbst über diese Frage von Schuld überlegen: "Habe ich das Gefühl, der andere hat sich an mir schuldig gemacht?" Umgekehrt kann man sich auch überlegen: "Habe ich mich irgendwo schuldig gemacht? Habe ich mich gegenüber einem Menschen nicht richtig verhalten?" Manchmal hilft es, sich diese unbewussten Dinge bewusst zu machen. Manchmal kann man auch z.B. über den Yoga-Begriff des Karmas oder auch über eine christliche Vergebung und die Bitte um Vergebung, man kann selbst anderen vergeben, man kann Gott um Vergebung bitten, man kann davon ausgehen, dass Gott für die Vergebung der Sünden gestorben ist, man kann Buße tun, man kann daran glauben, dass es ein Karma gibt, das Ausgleich bringt, all das kann helfen, mit Schuld besser umzugehen.

Es gibt tatsächlich einige Studien, die zeigen, dass religiöse Menschen mit Traumas besser zurechtkommen, denn traumatische Erfahrungen berühren den Schuldbegriff und jemand, der irgendwie an eine Sühne von Schuld glaubt, dem fällt es leichter, damit umzugehen. Und jemand, der an eine Sinnhaftigkeit des Daseins glaubt, selbst wenn einem Schlimmes passiert, auch dem fällt es leichter, mit Schlimmen umzugehen, auch mit Schuld von anderen. Die ganze Bhagavad Gita, eine heilige Schrift im Bhakti Yoga und Karma Yoga, wie überhaupt im Yoga und auch im Hinduismus, die ganze Bhagavad Gita hat als einen Hintergrund, wie geht man mit Schuld um. Das ist einer der Hintergründe, nicht der einzige.

Auch die ganze christliche Rechtfertigungslehre, wie sie heißt, ist eine Frage der Schuld. Oder auch bei der Frage der Erlösung spielt Schuld eine Rolle. Und die großen Philosophen und die großen Ethiker und die großen Religionsstifter, sie alle haben sich damit auseinandergesetzt und die moderne Psychologie hat auch angefangen, sich damit zu beschäftigen. Am wichtigsten ist natürlich, tief in der Seele bist du eins mit der Weltenseele, in der Tiefe deines Wesens gibt es die Frage von Schuld oder nicht Schuld nicht mehr, denn in der Tiefe der Seele bist du reines Bewusstsein, immer freudevoll. In der Lage zu sein, in der Meditation eine Ebene zu erfahren, die jenseits ist von Gut und Böse, jenseits ist von Schuld und Verdienst, zu einer Ebene zu kommen, die jenseits von Trennungen ist, ist wahrscheinlich das machtvollste Mittel gegen Schuld. Aber es gibt auch religiöse, spirituelle, psychologische, kommunikative und auch juristische Weisen, mit Schuld umzugehen.

Warum Schuldgefühle uns vielleicht zu einem besseren Chef machen

In einer witzigen Reportage der BBC News/BBC World Service (21.11.2012) beschrieb William Kremer, dass nach Umfragen offenbar nicht nur Entschlussfähigkeit, Vertrauen und Intelligenz eine gute Führungspersönlichkeit ausmachen, sondern auch eine gewisse Empfänglichkeit für Schuld und Schuldgefühle.

Er nennt in seinem Artikel das Beispiel der alljährlichen Organisation der Firmen-Weihnachtsfeier, für die ein Freiwilliger gesucht wird. Das Opfer hat nicht nur das zweifelhafte Vergnügen, ein geeignetes Restaurant finden zu müssen, das allen in den Kram passt, nein, es muss auch noch Fleischesser, Vegetarier, Veganer, Gluten- und sonstige Allergiker unter einen Hut bringen und deren Essenswünsche dem Restaurant übermitteln. Macht das Restaurant beim Auftischen der Speisen einen Fehler, trifft selbstverständlich nicht das Restaurant, sondern den Organisator die Schuld. Geht alles glatt, dann kann er mit Dank auch kaum rechnen.

Trotz des mangelnden Anreizes, diesen Job zu übernehmen, findet sich jedoch fast immer ein Freiwilliger. Warum?

Diese Frage beschäftigte auch Rebecca Schaumberg, eine Studentin im Aufbaustudium der Stanford University's School of Business. Ihr kam der Verdacht, dass Menschen solche Tätigkeiten übernehmen, weil sie Schuld empfinden oder ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie es nicht tun.

Tatsächlich glauben viele Psychologen, dass die Charaktere hinsichtlich der Entwicklung von Schuldgefühlen sehr unterschiedlich sind. So haben manche Menschen ein schlechtes Gewissen, wenn sie am Freitag ins Wochenende gehen, ohne eine bestimmte Arbeit beendet zu haben; andere lassen ihre Arbeit seelenruhig liegen und trinken zu Hause ein kühles Bier.

Wir fühlen uns mit Schuld und Schuldgefühlen nicht wohl, daher können sie uns zu guten Handlungen anspornen. Schaumberg meint sogar, die Antizipierung eines solchen Gefühls könnte uns letztlich dazu bringen, Führungsposten zu übernehmen und aus der Masse aufzutauchen.

Schaumberg und ihre Kollegen führten in den USA eine Reihe von Tests mit Freiwilligen durch, bei denen die Freiwilligen mit verschiedenen imaginären Szenarien konfrontiert wurden ("Sie fahren die Straße entlang und überfahren ein kleines Tier") und dann ankreuzen mussten, wie sie sich danach fühlen würden. So konnten die Forscher etwas über die Anfälligkeit der Betroffenen für Schuldgefühle herausfinden. Dabei wurde auch deutlich, dass bei Gruppenaufgaben ohne besonderen Belohnungsanreiz diejenigen die Führungsrolle ergriffen, bei denen die Schuldgefühle, sich nicht freiwillig zu melden, am höchsten waren.

Führungspersönlichkeiten übernehmen Verantwortung für Andere

Das Forscherteam sah sich auch Personen mit echten Führungsaufgaben im wirklichen Leben an. Auch hier waren die mit dem stärksten Gefühl einer Schuld, dem stärksten "Gewissen", diejenigen, die von Kollegen und Vorgesetzten als effiziente Führungspersönlichkeit betrachtet wurden.

Diese Ergebnisse sind umso überraschender, als Schuld im Allgemeinen als ein negatives Gefühl erfahren wird. Doch schon vorausgehende Studien zeigten, dass das, was Psychologen als "positives Gefühlsleben" bezeichnen, zu einer effizienten Führungsrolle beitragen kann.

Schaumberg glaubt, dass sich das Schuldgefühl aus einem größeren Verantwortungsbewusstsein für Andere heraus ergibt. Führungspersönlichkeiten, die anfällig sind für Schuld und Schuldgefühle, sind sich auch ihrer vergangenen Fehler sehr wohl bewusst.

Nicht völlig geklärt ist, für wen sie dieses Verantwortungsbewusstsein empfinden. Das kann nach Schaumburg die Gesellschaft sein, oder aber ihr Unternehmen, ihre Organisation oder einfach die Menschen, für die sie arbeiten.

Quelle: BBC News Magazine

Wie anfällig sind wir für Schuldgefühle und Scham?

Eine andere Forscherin, Taya Cohen von der Carnegie Mellon University, und ihre Kollegen legten einige Fragen fest, anhand derer sich ermessen lässt, wie anfällig man selbst für Gefühle der Schuld und Scham ist. Sie fragen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist,.....

  • .... dass man sich im Nachhinein schämen würde, wenn man zuviel zurück bekommenes Wechselgeld einfach eingesteckt hätte, ohne darauf aufmerksam gemacht zu haben;
  • .... dass man bereuen würde, gegen das Gesetz verstoßen zu haben, wenn man eine Straftat begangen hat, von der niemand weiß;
  • .... dass man seine Handlungsweise selbst erbärmlich fände, wenn man bei der Hauseinweihungsparty eines Kollegen Rotwein über den neuen cremefarbenen Teppich gekippt und einen Stuhl darüber gestellt hat, damit es niemand merkt;
  • .... dass man sich seiner Lügen schämen würde, wenn man Menschen belogen hat, auch wenn sie unsere Lügen niemals herausfänden.

Quelle: BBC News Magazine

Wer neigt am häufigsten zu Schuldgefühlen?

Frauen neigen häufiger zu Schuldgefühlen als Männer

Taya Cohen von der Carnegie Mellon University fand auch heraus, dass Frauen generell mehr zu Gefühlen der Schuld neigen als Männer (45 vs. 30 %), ältere Menschen mehr als jüngere, gläubige Menschen eher als nicht gläubige, wobei zwischen den Religionen kein großer Unterschied besteht.

Menschen mit größeren Schuldgefühlen würden nach verschiedenen Umfragen auch eher dazu neigen, sich nach ethischen Grundsätzen zu verhalten und vorhandene Gesetzeslücken nicht für eigene Zwecke auszunutzen als Menschen mit weniger Gewissensbissen.

Daher findet Taya Cohen, dass der Grad der Ausprägung von Schuldgefühlen ein gutes Kriterium nicht nur für die Auswahl von Führungspersonen, sondern auch für die Wahl von Partnern und Freunden sein könnte.

Tatsächlich fühlen sich Menschen mit größerer Neigung zu Schuldgefühlen seltener schuldig als andere, vermutlich gerade weil sie sich ethischer verhalten.

Quelle: BBC News Magazine

Schuld und Scham

Beide Forscherinnen, Cohen und Schaumberg, unterscheiden zwischen Gefühlen der Schuld und der Scham, die eher mit Selbstachtung zu tun hat - beziehen sich Schuldgefühle eher auf eine bestimmte Handlung, so betrifft die Scham eher die ganze Person.

Ein Fahrer, der einen Unfall verursacht hat, würde sich die Schuld für seinen achtlosen Fahrstil geben, während eine Person mit Schamgefühlen sich eher generell als dumme, achtlose, wertlose Person verurteilen würde.

Eine Person mit Schuldgefühlen möchte ihre Handlung wiedergutmachen, während eine Person mit Schamgefühlen sich am liebsten im nächsten Mauseloch verkriechen würde. Da dies schmerzhaft ist, neigen sich schämende Personen eher dazu, die Verantwortung von sich zu weisen und anderen die Schuld zu geben.

Daher ist Schaumberg der Ansicht, man solle Führungspersönlichkeiten beibringen, dass es in Ordnung ist, Schuldgefühle zu haben - sie sind eher ein positives Zeichen für die Übernahme von Verantwortung.

Die amerikanische Anthropologin Ruth Benedict stellte fest, dass Scham ein Gefühl ist, das die Beobachtung anderer Menschen einschließt, während man Schuldgefühle auch ohne die Beobachtung des Verhaltens anderer haben kann.

In einer Studie aus dem Jahr 1946 unterschied sie zwischen Kulturen der Scham wie Japan, China und Korea und Kulturen der Schuld wie bspw. den USA. Dabei dienen die Schuldgefühle in den westlichen, individualistischen Gesellschaften der sozialen Kontrolle, während in den östlichen Gesellschaften die soziale Kontrolle durch Gesichtsverlust, Ehre und Ausgrenzung erfolgt.

In diesen Kulturen kann offenbar auch Scham die Rolle eines Sprungbretts zu einer positiven Handlung übernehmen. So kam eine Studie zu dem Schluss, dass in China Scham zur Konfliktlösung genutzt werden konnte, während sie in den USA eher dazu diente, Mitarbeiter zu bestrafen.

Der australische Schriftsteller Thomas Keneally schließlich findet, dass Schriftsteller einen besonderen Hang zur Kultivierung von Schuldgefühlen haben. Er selbst machte die Beobachtung, dass er, wenn er jahrelang wegen eines eigenen Verhaltens Schuldgefühle mit sich herumtrug und dann schließlich die betreffende Person darauf anprach, um sich zu entschuldigen, die Person sich meist an den Vorfall überhaupt nicht mehr erinnern konnte. Er ist der Ansicht, dass Gefühle der Schuld auch reichlich neurotisch und narzisstisch sein können, räumt jedoch ein, dass sie, wie auch Scham, zu einer positiven Umkehr führen können.

Quelle: BBC News Magazine

Das Wort Schuld

Schuld - Antonyme und Synonyme

Persönlichkeitsmerkmale und Tugenden versteht man am besten in ihrer Beziehung zueinander. Hier einige Hinweise, wie man Schuld in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Schuld - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Schuld, also Synonyme zu Schuld sind z.B. Schuldigkeit, Schuldbekenntnis, Verschulden, Verbindlichkeit, Haftung.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Schuld übertrieben kann ausarten z.B. in Fehltritt, Missetat, Entgleisung, Verstoß, Verbrechen, Schandtat. Daher braucht Schuld als Gegenpol die Kultivierung von Sühne, Wiedergutmachung, Ausgleich, Reue.

Gegenteil von Schuld - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Schuld, Antonyme zu Schuld :

  • Positive Gegenteile von Schuld, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: Sühne, Wiedergutmachung, Ausgleich, Reue
  • Negative Gegenteile von Schuld, also Laster, negative Eigenschaften, sind z.B. [[]]

Schuld Antonyme auf einen Blick

Antonyme Schuld sind, kurz zusammengefasst, Sühne, Wiedergutmachung, Ausgleich, Reue

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Schuld

Eigenschaften im Alphabet nach Schuld

Literatur

Seminare

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