Sanskrit Kurs Lektion 16: Unterschied zwischen den Versionen
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:Du lernst die Grundprinzipien für die korrekte Aussprache von Mantras und von häufigen Yoga Fachbegriffen, den Aufbau des Sanskrit-Alphabets und die Schriftzeichen (Devanagari). So ist dieses Woc… | :Du lernst die Grundprinzipien für die korrekte Aussprache von Mantras und von häufigen Yoga Fachbegriffen, den Aufbau des Sanskrit-Alphabets und die Schriftzeichen (Devanagari). So ist dieses Woc… | ||
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'''[https://www.yoga-vidya.de/seminare/seminar/ | '''[https://www.yoga-vidya.de/seminare/seminar/das-ego-aus-yogischer-sicht-w191009-1/ 9.10.2019 - 11.10.2019 - Das Ego aus yogischer Sicht]''' | ||
: | :In diesem Workshop kannst du erforschen, was das Ego ist, wie es sich äußert, sich ständig wandelt, dir auf deinem inneren Weg nützt oder schadet. Hierbei bietet uns die Yogatradition wertvolle Einsichten… | ||
:Dr. phil. Oliver Hahn | :Dr. phil. Oliver Hahn |
Version vom 20. November 2018, 14:53 Uhr
Dieser Sanskrit Kurs führt anhand einfacher Beispielsätze in die Grammatik des Sanskrit ein. Einen ausführlichen Überblick über das Sanskrit findest Du im Artikel Sanskrit. Hinweise zur indischen Schrift, der wissenschaftlichen Umschrift (Transliteration) sowie der korrekten Aussprache gibt der Artikel Devanagari. Stichwörter, nach denen Du in der Yoga Vidya Wiki suchen kannst, sind in vereinfachter Schreibweise (Transkription) wiedergegeben.
Das Adjektiv (2)
Neben einer Reihe von ursprünglichen Adjektiven wie nava "neu" (Nava) oder nīla "blau" (Nila) gibt es im Sanskrit auch eine Menge von Adjektiven, die von Verbalwurzeln (Dhatu) abgeleitet sind. Hierzu zählen z. B.:
In den folgenden drei Beispielsätzen, die einen kleinen zusammenhängenden Text bilden, stimmen diese Adjektive mit den jeweiligen Substantiven, auf die sie sich beziehen, in Fall (Kasus), Zahl (Numerus) und Geschlecht (Genus) überein. Diese grammatische Übereinstimmung (Kongruenz) kann sich über mehrere Sätze (Vakya) erstrecken.
Übung 1
- Devanagari: वृद्धो योगी रक्ते पद्मे युक्त आस्ते |
- wissenschaftliche Transliteration: vṛddho yogī rakte padme yukta āste |
- vereinfachte Transkription: vriddho yogi rakte padme yukta aste |
- Wort-für-Wort-Übersetzung: Der alte Yogi (Vriddha Yogin, Nom. Sg.) auf eine rote Lotosblüte (Rakta Padma, Lok. Sg.) konzentriert (Yukta, Nom. Sg.) sitzt (Verb, ās), d.h. "Der alte Yogi sitzt, konzentriert auf eine rote Lotosblüte."
Erläuterungen
- Der Nominativ Singular yogī (von yogin Yogin m.) ist das logische Subjekt (Kartri) der Verbalhandlung āste ("er sitzt").
- Das Adjektiv vṛddhaḥ (von vṛddha Vriddha "alt") ist eine nähere Bestimmung (Visheshana) zu yogī und steht daher ebenfalls im Nominativ Singular Maskulinum.
- Das Adjektiv yuktaḥ (von yukta Yukta "verbinden, sich konzentrieren") ist eine weitere nähere Bestimmung zu yogī und steht daher ebenfalls im Nominativ Singular Maskulinum.
- Der Lokativ Singular padme (von padma Padma n.) beschreibt den Ort (Adhikarana) der Verbalhandlung näher.
- Das Adjektiv rakte (von rakta Rakta "rot") ist eine nähere Bestimmung zu padme und steht daher ebenfalls im Lokativ Singular Neutrum.
- Die Verbform āste ("er sitzt") ist die 3. Person Singular (Indikativ Präsens Medium bzw. Atmanepada) von der Verbalwurzel (Dhatu) ās "sitzen, verweilen".
- Sandhi: Die Form vṛddho steht für vṛddhaḥ, da auslautendes -aḥ vor stimmhaften Konsonanten (hier: v) zu -o wird. Die Form yukta steht für yuktaḥ, da Visarga ḥ vor langem ā ausfällt.
Übung 2
- Devanagari: तस्य मनः शुद्धं शान्तं च भवति |
- wissenschaftliche Transliteration: tasya manaḥ śuddhaṃ śāntaṃ ca bhavati |
- vereinfachte Transkription: tasya manah shuddham shantam ca bhavati |
- Wort-für-Wort-Übersetzung: Dessen (Tad, Gen. Sg.) Geist (Manas, Nom. Sg.) rein ruhig (Shuddha Shanta, Nom. Sg.) und (Partikel) wird (Verb, bhū), d.h. "Sein Geist wird rein und ruhig."
Erläuterungen
- Das Demonstrativpronomen tasya ist der Genitiv Singular von Tad ("das, dieses"). Es bezieht sich auf yogī, das logische Subjekt in Übung 1.
- Der Nominativ Singular manaḥ (von manas Manas n.) ist das logische Subjekt (Kartri) der Verbalhandlung bhavati ("er wird").
- Das Adjektiv śuddham (von śuddha Shuddha "rein") ist eine nähere Bestimmung (Visheshana) zu manaḥ und steht daher ebenfalls im Nominativ Singular Neutrum.
- Das Adjektiv śāntam (von śānta Shanta "sich beruhigen") ist eine weitere nähere Bestimmung zu manaḥ und steht daher ebenfalls im Nominativ Singular Neutrum.
- Die Verbindungsartikel (Nipata) ca ("und") steht nicht zwischen den beiden Adjektiven, sondern hinter dem zweiten (bzw. letzten) aufgezählten Adjektiv.
- Die Verbform bhavati ("er wird") ist die 3. Person Singular (Indikativ Präsens Indikativ bzw. Parasmaipada) von der Verbalwurzel (Dhatu) bhū "sein, werden".
- Sandhi: Die Form manaḥ steht für manas, da auslautendes -s vor Zischlauten (Ushman, hier: ś) zu Visarga (ḥ) wird. In der Aussprache wird Visarga hier aber dem folgendem ś angeglichen (assimiliert), sprich: manaś śuddham.
Übung 3
- Devanagari: सर्वेभ्यो ऽन्तरायेभ्यो मुक्तः समाधिं विशति |
- wissenschaftliche Transliteration: sarvebhyo 'ntarāyebhyo muktaḥ samādhiṃ viśati |
- vereinfachte Transkription: sarvebhyo 'ntarayebhyo muktah samadhim vishati |
- Wort-für-Wort-Übersetzung: Von allen Hindernissen (Sarva Antaraya, Abl. Pl.) frei (Mukta Nom. Sg.) in die Versenkung (Samadhi, Akk. Sg.) er tritt ein (Verb, viś), d.h. "Von allen Hindernissen frei, tritt er in Samadhi ein."
Erläuterungen
- Das Adjektiv muktaḥ (von mukta Mukta "frei") ist eine nähere Bestimmung (Visheshana) zum logischen Subjekt yogī in Übung 1 und steht daher ebenfalls im Nominativ Singular Maskulinum.
- Der Ablativ Plural antarāyebhyaḥ (von antarāya Antaraya m.) bezieht sich auf muktaḥ ("frei") und antwortet hier auf die Frage "frei wovon"? Syntaktisch bezeichnet der Ablativ (Panchami) den Ausgangspunkt der Handlung (Apadana).
- Das Adjektiv sarvebhyaḥ (von sarva Sarva "alle") ist eine nähere Bestimmung zu antarāyebhyaḥ und steht daher ebenfalls im Ablativ Plural Maskulinum.
- Der Akkusativ Singular samādhim (von samādhi Samadhi m.) ist das logische Objekt (Karman) der Verbalhandlung viśati ("er tritt ein").
- Die Verbform viśati ("er tritt ein") ist die 3. Person Singular (Indikativ Präsens Indikativ bzw. Parasmaipada) von der Verbalwurzel (Dhatu) viś "eintreten, hinein gehen".
- Sandhi: Die Formen sarvebhyo 'ntarāyebhyo stehen für sarvebhyaḥ antarāyebhyaḥ, da auslautendes -aḥ vor kurzem a bzw. stimmhaften Konsonanten (hier: m) zu -o wird. Das kurze anlautende a wiederum fällt nach -o aus und wird graphisch durch Apostroph ( ' ) bzw. Avagraha (ऽ) dargestellt.
Weblinks
- Spirituelle Praxis im Spannungsfeld von Yoga und Tantra
- THE ART OF YOGA Online Kongress Oktober 2018
Seminare
Sanskrit und Devanagari
8.11.2019 - 10.11.2019 - Sanskrit
- Du lernst die Grundprinzipien für die korrekte Aussprache von Mantras und von häufigen Yoga Fachbegriffen, den Aufbau des Sanskrit-Alphabets und die Schriftzeichen (Devanagari). So ist dieses Woc…
Bewusstseinstechniken aus dem Vijnana Bhairava Tantra
2.10.2019 - 4.10.2019 - Vijnana Bhairava Tantra
- Tantra benutzt alle Sinne, um durch Achtsamkeits- und Meditationstechniken den Schleier der materiellen Welt zu lüften und hinter allen Erscheinungen reines Bewusstsein - unser wahres Selbst - zu…
- Dr. phil. Oliver Hahn
9.10.2019 - 11.10.2019 - Das Ego aus yogischer Sicht
- In diesem Workshop kannst du erforschen, was das Ego ist, wie es sich äußert, sich ständig wandelt, dir auf deinem inneren Weg nützt oder schadet. Hierbei bietet uns die Yogatradition wertvolle Einsichten…
- Dr. phil. Oliver Hahn
Siehe auch
- Sanskrit Kurs Lektion 1
- Sanskrit Kurs Lektion 2
- Sanskrit Kurs Lektion 3
- Sanskrit Kurs Lektion 4
- Sanskrit Kurs Lektion 5
- Sanskrit Kurs Lektion 6
- Sanskrit Kurs Lektion 7
- Sanskrit Kurs Lektion 8
- Sanskrit Kurs Lektion 9
- Sanskrit Kurs Lektion 10
- Sanskrit Kurs Lektion 11
- Sanskrit Kurs Lektion 12
- Sanskrit Kurs Lektion 13
- Sanskrit Kurs Lektion 14
- Sanskrit Kurs Lektion 15
- Sanskrit Kurs Lektion 17
- Sanskrit Kurs Lektion 18
- Sanskrit Kurs Lektion 19
- Sanskrit Kurs Lektion 20
- Sanskrit Kurs Lektion 21
- Sanskrit Kurs Lektion 22
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