Geschichte Indiens: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:48 Uhr
Die Geschichte Indiens ist vielfältig und kunterbunt. Erfahre hier über einige wiederkehrende Themen der Geschichte Indiens sowie über die wichtigsten Zeitepochen der indischen Geschichte.
Verschiedene Stufen Indiens
Die Geschichte Indiens ist eng verknüpft mit religiösen und spirituellen Fragen. Die Geschichte Indiens ist außerdem verbunden mit vielen Eroberungszügen von Völkern, Königen und Nationen von außerhalb. Zur frühgeschichtlichen Entwicklung von Indien gibt es Meinungen, dass Indien als eigener Kontinent existierte, der sich über Jahrmillionen mit der asiatischen Kontinentalplatte verbunden hat. Dadurch, dass die indische Kontinentalplatte in die Asiatische eingedrungen ist, entstand dadurch wohl der Himalaya und dieser „wächst“ somit bis heute stetig weiter.
Induskultur
Vom Standpunkt des Yoga aus geschichtlich besonders wichtig war die Induskultur, die irgendwann zwischen 4500 bis 1800 vor Christus existiert hatte. Sie war eine der großen Hochkulturen des Altertums. Dort gab es Ackerbau, Bewässerungskanäle und schachbrettartige Städte entstanden. Unter den vier großen Hochkulturen Ägypten, Mesopotamien und das Reich China am gelben Fluss, war die Induskultur diejenige, die am Bevölkerungsreichsten war und vermutlich sogar am Friedvollsten. Zumindest hat man bei Ausgrabungen wohl keine kriegerischen Artefakte wie besondere Waffen oder Mauern gefunden. Manche sagen, dass diese Zeit der Induskultur auch die Zeit der Veden war. In den Veden wird von verschiedenen Flüssen berichtet, von einem Saraswati Fluss, der vermutlich um 1800 vor Christus ausgetrocknet ist. Die Induskultur hat auch Schriftzeugnisse hinterlassen, die bis heute zum Jahr 2018 noch nicht entziffert werden konnten. Es gab vermutlich in der Zeit zwischen 1000/1500 vor Christus bis 800 vor Christus Einwanderungen von Völkern aus Zentralasien, die dann zum Teil als Indoarier bezeichnet wurden. Die Indologie geht zumindest davon aus, dass aus der Verbindung von diesen indoeuropäischen/indogermanischen Völkern mit der ortsansässigen Bevölkerung in Indien dann die Veden entstanden sind.
Die Zeit der großen Epen Ramayana und Mahabharata
Die ersten indischen Reiche gab es bis ins 4. Jahrhundert vor Christus. Dort handelte es sich um Fürstentümer und teilweise auch über hundertjährige kleine Königreiche. Außerdem gab es Adelsrepubliken, die zumindest für Vollbürger demokratisch waren. Aus dieser Zeit berichten die Puranas, die Ramayana und das Mahabharata, wie es zu dieser Zeit so gewesen ist. Auch die späteren Epen von Kalidasa beschreiben so die Zeit dort.
Das Mauryareich
- Die nächste Stufe in der Geschichte Indiens ist das Mauryareich. Das Mauryareich in der indischen Geschichte war vermutlich das erste Großkönigreich Indiens. Es wurde begründet von Chandragupta Maurya, welches dann durch König Bimbisara weitergeführt wurde.
- Danach kam einer der größten indischen Kaiserkönige, nämlich Ashoka. In dieser Zeit wurde Indien geeint. Plötzlich wurden Teile von Afghanistan, das heutige Pakistan, der größte Teil des heutigen Indiens bis Bangladesh, geeint unter einer Oberherrschaft. Dabei erblühten der Handel, die Kultur und die Poesie. Diese Zeit war auch eine Zeit verschiedener Religionen. Da gab es zum einen den orthodoxen Brahmanismus, wo die Brahmanen, also die brahmanischen Priester und deren Opfer, eine große Rolle gespielt haben.
- Als zweites gab es die so genannten Shramana Religionen, spirituelle Richtungen zu denen der Buddhismus und der Jainismus gehören, sowie die Ajivikas und auch bestimmte Yogarichtungen. Man nimmt an, dass zum Beispiel die Raja Yoga Traditionen und die Hatha Yoga Traditionen sich auch aus Shramana Traditionen entwickelt haben. Hier war die individuelle spirituelle Praxis, also Shrama, von besonderer Bedeutung. Manche haben sich dort in Ashrama zusammen getan, um in dieser Zeit spirituelle Praktiken zu lernen und zu praktizieren. Der orthodoxe Brahmanismus hat sich in dieser Zeit auch schon manifestiert in die Shaivas und Vaishnavas. Weniger große Bedeutung hatten hier noch die Shaktas. Zusätzlich zu diesem orthodoxen Brahmanismus und den Shramana Religionen gab es unterschiedlichste Volksreligionen, in denen zum einen die göttliche Mutter, aber auch viele örtliche Gottheiten verehrt wurden. Der große Kaiserkönig Ashoka war jemand, der den Buddhismus sehr gefördert hat und zu seiner Zeit ist insbesondere Ahimsa, also Gewaltlosigkeit kultiviert worden. Diese Gewaltlosigkeit hatte dann ebenfalls auf den Hinduismus Auswirkungen, die Kaste der Brahmanen und Teile der Kshatryas wurden zu Vegetariern. So entwickelte sich Indien schrittweise über mehrere Jahrhunderte zu einem überwiegend vegetarischen Land.
Die baktrischen Königreiche unter griechischem Regiment
Nach Ashoka ist das Mauryareich zerfallen und es entstanden einzelne Königreiche. Teile von Westindien wurden von griechischen Nachfolgern von Alexander des Großen erobert. Diese baktrischen Königreiche umfassten den Nordwesten von Indien einschließlich Afghanistan, Pakistan bis in die Gangesebene und wurden nun also von griechischen Herrschern regiert. Das war auch die Zeit, in der hinduistische und buddhistische Statuen nach Machart der Griechen entstanden. Der Handel zwischen Mittelmeerraum und Indien wurde sehr stark vertieft. Und so ging es weiter bis dann schließlich ein neues Königreich entstand: die Kushanas. Die wieder ganz Nordindien, Pakistan, Afghanistan bis nach Zentralasien hinein unter eine Großherrschaft einigten. In dieser Zeit wuchs der Handel mit Rom sehr stark an. Indische Luxusgüter, Kleidung, Handwerkskunst und gute Parfüme wurden nach Rom geliefert und im Gegenzug wurden die Inder von den Römern mit Gold entlohnt.
Das Gupta-Reich
Als dann das römische Reich zerfiel wurde auch der Handel mit Indien schwächer. Nordindien wurde dann erobert durch die Hephtalithen, die auch die weißen Hunnen genannt wurden. So entstanden auch hier eigene Hunnenreiche. Die Sharkas hatten auch eine gewisse Wichtigkeit bis dann schließlich das so genannte Gupta Reich entstanden ist. Irgendwann um das 3. Bis 5. Jahrhundert nach Christus entstand das Gupta Reich, welches vermutlich sogar die Blütezeit Indiens darstellt. Die Zeit, in der die indische Zivilisation mit Abstand die Reichste war auf der ganzen Welt. Es war die Zeit, in der das römische Reich zu zerfallen begann. In China ging das Han- Imperium zu Ende. Und so war das indische Reich der Guptas führend. Die Poesie, die Kunst, die bildenden Künste und der Tanz erblühten. Nordindien war geeint unter den Guptas. Dort gab es Kalidasa unter den Poeten. Das war auch die Zeit in der wahrscheinlich Patanjali die Yogasutras endgültig nieder schrieb. Eine Zeit in der viele wichtige Schriften nieder geschrieben wurden. Das Gupta Reich ist in der indischen Geschichte, also ganz besonders wichtig. Dann kam es zum Zerfall des Gupta Reiches. In der darauf folgenden Zeit zerfiel Indien wieder in mehrere kleine Königreiche. Und dann beginnt in der indischen Geschichte die nächste Periode, das sogenannte Harsha Reich.
Das Harsha Reich
Ein König namens Harsha, wörtlich übersetzt "Große Freude", war ein großer König im 7. Jahrhundert nach Christus. Dieser einte wieder mindestens Nordindien, wurde aber auch von Südindien anerkannt und stand im Austausch mit chinesischen Königen. Diese Zeit ließe sich nochmal als Blüte Indiens bezeichnen. Doch die städtische Kultur war schon zurückgegangen. Einige Städte wurden aufgegeben. Einige große Städte wurden zu Kleineren oder zerfielen ganz und wurden zu Dörfern. Warum es dazu kam, darüber streiten heute noch die Gelehrten. Harsha schaffte nochmal eine gewisse Blütezeit, er selbst war auch Buddhist beziehungsweise hat er den Buddhismus gefördert. Aber schon zur Zeit Harshas und danach gab es eine Krise für die Jainas und die Buddhisten. Die Anhänger dieser Religionen nahmen im 7. Und 8. Jahrhundert stetig ab. Dafür verbreiteten sich die Buddhisten in anderen Königreichen dafür umso mehr. Nach Harsha zerfiel wieder das Reich, es war wieder eine Zeit von verschiedenen kleineren Königreichen. Ab dem 8. /9. Jahrhundert kamen dann auch verschiedene muslimische Könige entweder aus Persien oder aus Zentralasien, um Teile von Indien zu erobern. Und so ist Indien eigentlich ab dem 9. Jahrhundert gekennzeichnet durch Kämpfe zwischen muslimischen Einwanderern und hinduistischen Königreichen. Es kam immer wieder zum Austausch, Belebung, Befruchtung, abgelöst von Kämpfen und Intoleranz. Und so ging es weiter bis in der indischen Geschichte irgendwann das Sultanat von Delhi wichtig wurde (13.-14. Jahrhundert). Im 14. Jahrhundert einigte das Sultanat von Delhi praktisch ganz Indien. Und in der Folgezeit, wie könnte es anders sein, zerfiel das Ganze wieder. Es gab einige nordindische Königreiche, die muslimisch geprägt waren, es gab südindische, die weiter hinduistisch geprägt waren.
Das Mogul-Königreich - Sultanat von Delhi
Im 16. Jahrhundert begann das Mogul Königreich. 1526 gewannen die Moguls eine entscheidende Schlacht und konnten das Reich somit für sich beanspruchen. Weiter gab es einige wichtige Könige wie zum Beispiel Babur oder der nennenswerte König Akbar. Nach Akbar gab es dann denjenigen, der auch das Taj Mahal gebaut hatte, Shah Jahan. Danach kam Aurangzep, ein ziemlich religiöser Fanatiker, der die letzten Hindu Tempel in seinem Machtbereich zerstören ließ und Hinduismus verfolgte. Zur Zeit vom Sultanat von Delhi sind die hinduistischen und buddhistischen Klöster und Universitäten geschlossen worden. Dafür entstanden muslimische Universitäten. Und so war auch diese Zeit zum einen eine Zeit von wirtschaftlicher Blüte, aber auch von Kämpfen.
Die europäischen Kolonien und britische Kolonialherrschaft
- Seit dem 16. Jahrhundert gab es dann europäische Kolonien. Die Spanier und Portugiesen hatten kleinere Städte und kleinere Häfen erobert. Insbesondere Teile des heutigen Kerala, die sogenannte Malabar Küste wurde erst von den Portugiesen kolonisiert, später von den Holländern. Ein Grund, warum eine große christliche Gemeinde dort entstand.
- Im 17. Jahrhundert gab es dann auch französische Kolonien und im 18. Jahrhundert übernahmen die Engländer die Kolonien von allen Europäern. Außer Goa blieb lange Zeit portugiesisch.
- Ab dem 18. Jahrhundert, als das Mogul Reich in den Niedergang kam, gab es dann Kämpfe zwischen den Nachfolgern der [Mogul]s, zwischen den immer größer werdenden Engländern und auch zwischen einzelnen Hindu Königreichen und es kam zur sogenannten Hindu Renaissance.
- Im 19. Jahrhundert eroberten die Engländer dann ganz Indien. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Indien zur Krone des englischen Königreiches. Und so ist der nächste Abschnitt der indischen Geschichte die englische Kolonialherrschaft. Auf der einen Seite entwickelten die Engländer eine gewisse Bürokratie und europäische Verwaltungssysteme wurden eingeführt. Sie bauten die bis heute sehr wichtige Eisenbahn und brachten so ein bisschen westliche Kultur nach Indien. Sie gründeten auch ein paar Universitäten, die westliche Wissenschaft und westliche Verwaltung nach Indien brachte. Auf der anderen Seite zerstörten die Engländer unter anderem die indische Wirtschaft und Handwerkskunst. Dies ist aber ein anderes Thema.
- Als die Engländer im 18. Jahrhundert nach Indien kamen war Indien mit großem Abstand das Land mit dem höchsten Lebensstandard auf der ganzen Welt. Als die Engländer 1947 Indien verließen, war Indien eines der ärmsten Länder der Erde. Da kannst du dir selbst einen Reim daraus machen, welchen Einfluss die englische Kolonie auf das Land Indien hatte. Seit Ende des 19. Jahrhunderts, eigentlich schon als die Engländer Indien erobert hatten, gab es immer wieder Aufstände in Indien: Es gab Unabhängigkeitsbetrebungen. In den 1920 er Jahren stieg dann Mahatma Gandhi zum Anführer der Unabhängigkeitsbewegung auf.
Indien und die Renaissance von Yoga
Es gab seit dem 19. Jahrhundert die Renaissance von Yoga, welches sich nun auch wieder in Indien verbreitete. Und seit Swami Sivananda, Paramahamsa Yogananda, Vivekananda, wurde die Verbreitung in der ganzen Welt vorangetrieben.
- 1947 brach ein neues Kapitel in der Geschichte Indiens an, denn dort fand die indische Unabhängigkeit statt. Indien wurde ein eigenständiger Staat. Allerdings geteilt in zwei Teile: die überwiegend muslimischen Teile wurden genannt Pakistan. Da gab es das westliche Pakistan, das heutige Pakistan und das östliche Pakistan, das heute als Bangladesh ein eigenständiger Staat ist. Der Rest wurde dann Indien genannt, welches überwiegend hinduistisch geprägt ist.
- 1947 bis Anfang der 90 er Jahre war Indien dann geprägt von einem gewissen Sozialismus, kein Kommunismus, der dann aber in den 80/90 er Jahren transformiert wurde. Ab Mitte der 90 er Jahre wurde Indien dann zunehmend ein aufstrebendes Land. Es gab mehrere Wirtschaftsreformen, mit denen der Lebensstandard in Indien gestiegen ist. Die Inder wurden führend im Bereich der Computerprogrammierung und des Internets.
- Seit 2014 ist Narendra Modi zum Premierminister geworden und somit mit ihm hat Indien erstmals sein Erbe des Yoga ernst genommen. Durch den neuen Premier gab es auch nun von offizieller Seite die Förderung des Yoga. Es wurden Yogauniversitäten unterstützt und Yoga wird in den Schulunterricht integriert. Yoga wird in Gefängnissen gelehrt, Verwaltungsbeamte und Soldaten werden immer mehr im Yoga geschult. Und es wurde der "International Day of Yoga" ausgerufen von den Vereinten Nationen. Letztlich auch durch das Engagement von Narendra Modi.
Das war eine Kurzzusammenfassung der Geschichte Indiens. Alles Gute bis zum nächsten Mal, mein Name Sukadev von Yoga Vidya.
Video Geschichte Indiens
Hier ein Vortragsvideo zum Thema Geschichte Indiens :
Autor/Sprecher/Kamera: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Seminarleiter zu Yoga und Meditation.
Geschichte Indiens Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Geschichte Indiens :
Siehe auch
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