Mogulreich

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Der Taj Mahal in Agra, den Großmogul Shah Jahan als Mausoleum für seine große Liebe Mumtaz Mahal erbauen ließ.

Das Mogulreich war ein Staat auf dem indischen Subkontinent, der von 1526 bis 1858 bestand. Die Herrscher des Mogulreichs turko-mongolischer Abstammung werden Mogul (was soviel wie "Mongole" bedeutet), Großmogul oder Mogulkaiser genannt. Der bekannteste Großmogul war Akbar, der von 1556 bis 1605 herrschte. Im Mogulreich wurde der Islam zur Religion der herrschenden Eliten, während der Großteil der ländlichen indischen Bevölkerung weiterhin den Hinduismus praktizierte.

Geschichte

Topografische Karte Indiens. Copyright
Allah
Tanzende Derwische.

Das Mogulreich wurde von Babur begründet, der im Jahre 1526 das Sultanat von Delhi eroberte. Akbar (1556-1605), der bedeutendste Großmogul, festigte das Mogulreich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts sowohl in militärischer, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Unter der Herrschaft von Shah Jahan (1628–1658) gelangten im Mogulreich schließlich auch die Künste und Wissenschaften zu einer Blütezeit.

Seine größte territoriale Ausdehnung erfuhr das Mogulreich unter Aurangzeb, der von 1658 bis 1707 regierte. Es umfasste nahezu den gesamten indischen Subkontinent einschließlich von Teilen des heutigen Afghanistans, Pakistan und Bangladesch. Nur der äußerste Süden Indiens, ein Teil der heutigen indischen Bundesstaaten Tamil Nadu und Kerala sowie der Inselstaat Sri Lanka, konnten ihre Unabhängigkeit vom Mogulreich behaupten.

Im Laufe des 18. Jahrhunderts verlor das Mogulreich immer mehr an Einfluss, dass, ähnlich dem römischen Reich, an seiner eigenen Größe zerbrach. Bahadur Shah II., der letzte Großmogul von Delhi, wurde im Jahre 1858 von den Briten zum abdanken gezwungen. Das noch verbliebene Territorium des Mogulreichs wurde daraufhin Britisch-Indien angegliedert.

Sprache

Aufgrund der riesigen Ausdehnung des Mogulreichs mit seinen zahlreichen Sprachen und Dialekten wurde eine Administrationssprache benötigt, für die sich zunächst das Persische anbot, das sich im 16. Jahrhundert, vergleichbar dem Englischen der heutigen Zeit, in Vorder- und Zentralasien als lingua franca etabliert hatte.

In den Heerlagern des Mogulreichs entwickelte sich im Laufe der Zeit eine Mischsprache, die sich aus indischen, persischen, arabischen und türkischen Wörtern zusammensetzte. Diese neue Verkehrssprache wurde als Urdu bezeichnet, was auf das Türkische Wort für "Heer, Streitmacht" (ordu) zurückgeht. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde schließlich das Persische als Hofsprache vom Urdu abgelöst.

Zur Zeit der englischen Kolonialherrschaft wurde das in persischer Schrift geschriebene Urdu auch als Hindustani bezeichnet. Die Hindus schrieben die von ihnen gesprochene Variante des Hindustani wiederum in der Devanagari Schrift. Nach der Teilung Indiens im Zusammenhang mit der Unabhängikeit im Jahre 1947 wurde das von den Muslimen gesprochene Urdu zur Staatssprache Pakistans, und die von der hinduistischen Bevölkerung gesprochenen Variante wurde unter der Bezeichnung Hindi eine der offiziellen Nationalsprachen der Republik Indien.

Siehe auch