Pakistan

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Pakistan (Urdu: پاکستان, IPA: [paːkɪst̪aːn̪]) ist ein am Arabischen Meer gelegener Staat in Südasien. Seine Nachbarländer sind der Iran im Südwesten, Afghanistan im Westen, China im Norden und Indien im Osten. Die amtliche Bezeichnung Pakistans lautet Islamische Republik Pakistan (engl.: Islamic Republic of Pakistan, Urdu: اسلامی جمہوریۂ پاکستان, IAST: Islāmī Ǧumhūriya-i Pākistān). Die Hauptstadt von Pakistan ist Islamabad mit ca. 690 000 Einwohnern (2010), Amtssprachen sind Urdu, das in persischer Schrift geschrieben wird, und Englisch.


Bedeutung des Namens Pakistan

Es gibt zwei Deutungen der Bezeichnung Pakistan. Auf persisch bedeutet pak "rein im Geiste" und stan "Land", also soviel wie "das Land der (im Geiste) Reinen", was auf die Reinheit des islamischen Glaubens bezogen ist. Allerdings soll Choudhary Rahmat Ali, der einer der bedeutendsten Fürsprecher der Schaffung eines unabhängigen muslimischen Staates auf dem indischen Subkontinent war und als Schöpfer des Wortes Pakistan gilt, den Namen bereits 1933 als Akronym verstanden haben, das sich aus Punjab, Afghania, Kaschmir, Sindh und Belutschistan zusammensetzt.

Geschichte

Agni - der vedische Gott des Feuers in einer Miniatur des 18. Jahrhunderts
Allah

Im Altertum entwickelte sich auf dem Gebiet des heutigen Pakistan die Indus-Kultur, die ungefähr von der Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr. bis etwa 1800 v. Chr. bestand. Die Ursachen ihres Untergangs sind - trotz verschiedener Theorien - noch immer ungeklärt. Die Indus-Kultur gilt als eine der frühesten Hochkulturen der Erde, die ein weit verzweigtes Handelsnetz, planmäßig angelegte Städte mit Kanalisationssystemen und die noch immer nicht entschlüsselte Indus-Schrift hervorgebracht hat. Zu den bekanntesten dieser antiken Städte gehören Harappa im Punjab und Mohenjo-Daro im Sindh.

Etwa um die Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. wanderten über das Gebiet des heutigen Afghanistan viehzüchtende, nomadisch lebende Clans in das Gebiet der vermutlich schon weitestgehend erloschenen Indus-Kultur ein. Es waren die sich als Arya bezeichnenden, das vedische Sanskrit sprechenden Stämme, deren religiöse Vorstellungen und Riten in den vier vedischen Samhitas, dem Rig-, Yajur-, Sama- und Atharvaveda überliefert sind. Zu ihren wichtigsten Göttern zählten der donnerkeilschwingende Götterkönig Indra, der Feuergott Agni und Soma, der Gott des gleichnamigen himmlischen Rauschtranks. Aus dem vedischen Opferkult ging die brahmanische Kultur hervor, welche die Grundlage des sich immer weiter ausdifferenzierenden Hinduismus bildete.

Ab dem 4. vorchristlichen Jahrhundert gewann der Buddhismus an Bedeutung, er verlor allerdings mit dem Vordringen des Islam ab dem 8. Jahrhundert stetig an Einfluss. Vom 12. bis zum 19. Jahrhundert war das Gebiet Pakistans Bestandteil unterschiedlicher islamischer Reiche, die u.a. von den der persischen Ghuriden (12. - 13. Jahrhundert), den nordindischen Delhi-Sultanen (13. - 14. Jahrhundert) und Moguln (16. - 18. Jahrhundert) sowie der afghanischen Durrani-Dynastie (18. - 19. Jahrhundert) beherrscht wurden.

Das gesamte Gebiet des heutigen Pakistan gehörte von 1858 bis 1947, dem Jahr der indischen Unabhängikeit, zu Britisch-Indien. Im selben Jahr erfolgte mit der Gründung des Staates Pakistan die politische Trennung von Indien. Über vier Millionen Muslime verließen während der Teilungsphase das heutige Indien, und etwa sieben Millionen Hindus und Sikhs verließen ebenso ihre Heimat, die nun zu Pakistan gehörte. Man geht davon aus, dass durch die Strapazen der Übersiedlung und bei Gewaltakten etwa 750 000 Menschen ums Leben kamen.

Von 1947 bis 1971 bestand Pakistan aus zwei Teilen: das im Gebiet des heutigen Pakistan befindliche Westpakistan und die künftig als Ostpakistan bezeichnete frühere Region Ostbengalen. Im Jahre 1971 erfolgte die Trennung Ostpakistans von Westpakistan, wodurch zwei von einander unabhängige neue Staaten, Pakistan und Bangladesch, entstanden.

Fläche und Einwohnerzahl

Tanzende Derwische.

Pakistan hat eine Fläche von knapp 882 000 km² und zählte 2014 ca. 183 Millionen Einwohner.

Sprachen

Pakistan ist ein Vielvölkerstaat, in dem über 50 Sprachen gesprochen werden. Die Amtssprache Urdu dient zwar in ganz Pakistan als Verkehrssprache bzw. Lingua franca, allerdings bezeichnen sich nur etwa 8 % der Pakistanis als Urdu-Muttersprachler. Die meistgesprochene Sprache in Pakistan ist mit ca. 40 Prozent Panjabi, dass jedoch keinen offiziellen Status als Schriftsprache genießt. Von etwa 12 Prozent der Bevölkerung wird Sindhi gesprochen. Zu den iranischen Sprachen zählen Paschtu mit ca. 13 Prozent und Belutschisch mit etwa 4 Prozent Sprecheranteil.

In Belutschistan wird von etwa 3,5 Prozent Brahui, eine dravidische Sprache, gesprochen. In Karatschi gibt es immer noch viele Gujarati-Sprecher. Im nördlichen Pakistan finden sich viele Sprachen mit Sprecherzahlen unter einer Million, wie die dardischen Sprachen Shina, Kohistani und Khowar, und das sinotibetische Balti. Die Sprache Buruschaski wird von über 100 000 Menschen im Gebiet von Gilgit-Baltistan gesprochen.

Religionen

Pakistan rief sich 1956 zur ersten Islamischen Republik der Welt aus. Seitdem ist der Islam Staatsreligion, und über 96 Prozent der Einwohner Pakistans sind Muslime. Zu den religiösen Minderheiten zählen Hindus und Christen, die ihren Glauben in der Öffentlichkeit allerdings nicht offen zeigen dürfen.

Siehe auch