Panchatattwa

Aus Yogawiki

Panchatattwa (Sanskrit: पञ्चतत्त्व pañcatattva n.) die fünf Elemente, auch Pancha Ma Kara oder die fünf "M" (Madya, Mamsa, Matsya, Mudra und Maithuna) genannt

Skulptur im Tempel in Khajuraho, 11. Jh.

Das Panchatattwa - einführende Erläuterungen von Swami Sivananda

Auszug aus dem Buch „Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga“ von Swami Sivananda, Buch I - Tantra Yoga, 5. Auflage, 2000, Shivanandanagar, S. 30 - 32. Divine Life Society

Das Panchatattwa ist wesentlich für die Verehrung von Shakti. Die Panchatattwas sind Wein (Madya), Fleisch (Mamsa), Fisch (Matsya), geröstete Körnerfrüchte oder Zerealien (Mudra) und sexuelle Vereinigung (Maithuna). Da sie alle mit dem Buchstaben "M" beginnen, werden sie gewöhnlich Pancha Ma Kara oder die fünf "M" genannt. Die Panchatattwas stehen für Trinken, Essen und Fortpflanzung. Die Panchatattwas, die fünf Elemente oder Grundprinzipien der Gottesverehrung, löschen große Sünden aus, Maha Pataka Nasanam.

Die Panchatattwas haben nicht immer ihre wortwörtliche Bedeutung. Ihre Bedeutungen unterscheiden sich je nachdem, ob sie auf tamasige (Pashu), rajasige (Vira) oder auf sattwige (Divya) Sadhanas bezogen werden.

Wein kann Wein sein; oder es kann auch Kokosnuss-Wasser sein oder es kann Gottesberauschtheit oder das berauschende Wissen von Brahman oder dem Absoluten damit gemeint sein. Wein ist ein Symbol, um das Höchste, die ewigliche Glückseligkeit von Yoga-Wissen oder das Wissen um Atman (Atman Jnana) sprachlich zu bezeichnen.

Die Vereinigung von Shiva und Shakti im oberen Zentrum des Gehirns, welches als Sahasrara oder tausendblättriger Lotos bekannt ist, heißt Maithuna.

Mamsa (Fleisch) ist der Vorgang, in welchem der Aspirant all sein Tun und Handeln Gott weiht.

Matsya (Fisch) ist jenes sattwige Wissen, in dem der Sadhaka die Freude und das Leid aller Lebewesen nachempfindet.

Mudra ist der Akt, alle Vorstellungen von Bosheit und Übel, die nur zu Knechtschaft führen, aufzugeben.

Wein steht für Feuer, Fleisch für Luft, Fisch für Wasser, Zerealien für Erde und sexuelle Vereinigung für Äther.

Milch[1], Ghee, Honig gelten als Ersatz für Wein. Salz, Ingwer, Sesam, weiße Bohnen und Knoblauch können Fleisch ersetzen. Weiße Aubergine, roter Rettich, Masur (eine Getreideart) und roter Sesam sind Ersatz für Fisch. Ungeschälter und weißer Reis, Weizen und Getreide sind Mudra. Und wenn man Blumen opfert und die Hände mit einer besonderen Mudra-Geste formt, so ist das Maithuna.

Der Sadhaka versenkt sich in die Vorstellung, dass er einen Deva-Körper hat. Dies ist Bhuta Suddhi. Es werden verschiedene Nyasas durchgeführt. Es wird geistige oder mentale Gottesverehrung für die Devi verrichtet, wobei sich geistig ausgemalt wird, dass Sie in einem roten Gewand auf einem roten Lotos sitzt. Ihr dunkler Körper ist wie eine Regenwolke. Ihre Stirn scheint mit dem Licht des Sichelmondes. Japa Mantra wird vollzogen. Darauf findet die externe Gottesverehrung statt.

Sexueller Verkehr von einem Mann zu einer Frau, die nicht mit ihm verheiratet ist, ist eine Sünde. Der Vaidika Dharma ist in diesem Punkt sehr streng. Er verbietet nicht nur Maithuna an sich sondern auch Ashtanga oder achtfaches Maithuna, als da sind: Smaranam (das Denken daran), Kirtanam (das Sprechen darüber), Keli (das Spiel mit Frauen), Prekshanam (den Frauen schöne Augen zu machen), Guhya Bhashanam (vertraut und privat mit Frauen zu reden), Sankalpa (der Wunsch nach oder Entschlossenheit zu sexueller Vereinigung), Adhyavasaya (die Entscheidung dazu) und Kriyanishpatti (die tatsächliche Ausführung des sexuellen Aktes).

Ein Tantriker darf mit seiner Ehefrau kopulieren. Er nennt seine Frau seine Shakti. Die Gemahlin ist eine Haus-Göttin, Griha Lakshmi oder Griha Devata, die durch das Samskara-Sakrament der Ehe mit ihrem Gemahl vereint ist. Sie sollte nicht als ein Objekt der Begierde oder des Genusses betrachtet werden. Sie ist seine Lebenspartnerin (Ardhangini). Die Vereinigung von Mann und Frau ist ein wahrhaft heiliger Ritus, der in den Schriften festgelegt ist.

Fußnoten

  1. A.d.R.: Aufgrund der Massenproduktion von Milch und der Ergebnisse der China Study kann Milch heute nicht mehr wirklich empfohlen werden.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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