Tukaram

Aus Yogawiki

Tukaram (Sanskrit: तुकरम् tukārām m) Name eines religiösen Dichters und Heiligen (1608 - 1649), der im westlichen Indien lebte und seine inneren Erfahrungen in der Marathi-Sprache ausdrückte. Er entstammte einer wohlhabenden Familie von Getreidehändlern; da er sich aber ganz seinen religiösen Übungen und der devotionalen Dichtung widmete, legte er keinen Wert auf materiellen Besitz und vernachlässigte seine Geschäfte. Seine Lieder erfreuen sich noch heute grosser Beliebtheit und werden vielfach gesungen.

Tukaram steigt in den Himmel Vishnus empor, aus der Ravi Varma Press, 1910

Swami Sivananda über Tukaram

Aus dem Buch “Lives of Saints” der Divine Life Society.

Tukarams Herkunft

Tukaram wurde 1608 in dem Örtchen Dehu im Distrikt Puna geboren. Es liegt rund elftausend Kilometer entfernt von Alandi, dem Ort, der durch den Samadhi von Jnaneshwar berühmt wurde, und rund fünftausend Kilometer entfernt vom Bahnhof Shelarwadi, welches auf der Strecke von Mumbai nach Pune liegt. Tukaram kam aus einer wohlhabenden Shudra Familie.

Die Familie wohnte schon lange in Dehu. Ihre persönliche Gottheit war Vithoba von Pandharpur, für die sie einen eigenen Tempel erbauten. Seit Generationen vollzog die Familie die "Wari" von Pandharpur, die jährliche Pilgerfahrt nach Pandharpur am elften Tag des Monats Ashadha (Juni/Juli) und am elften Tag des Monats Karttika (Oktober/November). Die Kindheit Tukarams war ereignislos.

Tukarams Jugend

Tukaram war der zweite von drei Brüdern, seine Brüder hießen Savji und Kanhoba. Savji hatte keine weltlichen Ambitionen, auch der Vater war sehr religiös veranlagt und so fiel die Verantwortung für die Familie dem erst dreizehnjährigen Tukaram zu. Er wurde zu dieser Zeit mit Rukmabai verheiratet, da sie bei schwacher Gesundheit war wurde er schon bald nochmals verheiratet, mit Jijabai von Pune. Tukaram übernahm zu aller Zufriedenheit den Haushalt bis er zwanzig Jahre alt war. 1625 verlor er mit siebzehn Jahren seine Eltern. Zu diesem Zeitpunkt starb auch seine Schwägerin und sein älterer Bruder verließ den Ort, um in Varanasi Befreiung zu suchen. Der Tod der Eltern war ein dramatisches Erlebnis für Tukaram und die folgenden vier Jahre sehr turbulent für ihn.

Nach dem Tod der Eltern

Tukaram hatte keine Lebensfreude mehr. Dies ausnutzend zahlten seine Schuldner ihre Schulden nicht und die Gläubiger verlangten ihr Geld zurück. Tukaram versuchte sich im Handel, kam jedoch entweder mit leeren Händen oder einem Verlust zurück. Einst wurde er allem beraubt, als ihm Betrüger vergoldetes Messing für all sein Geld andrehten. Ein anderes Mal traf er einen hungernden Brahmanen, er gab ihm alles, seinen Gewinn und das Geld, das seine Frau geliehen hatte.

Der Heilige Tukaram

Nach diesen bitteren Erfahrungen verließ Tukaram mittellos sein zu Hause. Jijabai half ihm nochmals, einen kleinen Laden zu eröffnen, doch Tukarams Gedanken waren wo anders, er saß im Laden, sang Bhajans und war nach wie vor zu hilfsbereit zu den Kunden. So kam der unausweichliche Bankrott, und das mit zwei Frauen, einem Sohn und einem jungen Bruder.

Gerade zu dieser Zeit, zwischen den Jahren 1629 und 1630 wurde das Land zweimal von einer Hungersnot heimgesucht. Tukarams erste Frau, sein Sohn und das wenige verbliebene Vieh starben. Aufgrund dieser Not wurden die Schuldscheine wertloses Papier - Tukarams wahre Mission begann hier.

Tukaram verlässt sein Heim

Tukaram war des weltlichen Lebens überdrüssig, er verließ Heim und Dorf und zog sich in den nahen Bhamnath Wald zurück. Fünfzehn Tage vertiefte er sich in den Allmächtigen, ohne Nahrung, Wasser und Schlaf. Nach diesen fünfzehn Tagen erkannte er sein Höchstes Selbst, als Vithoba ihm in Seiner wahren Gestalt erschien.

Tukarams zweite Frau suchte ihn überall, fand ihn und brachte ihn zurück nach Hause. Doch er war ein anderer Tukaram geworden, als der, der sie vor zwei Wochen verließ. Er hatte kein Interesse mehr an Haushalt, Frau oder Beziehungen. Kaum war er zu Hause, sammelte er alle Schuldscheine, die sich noch im Haus befanden und die Geschäftsbücher und warf sie, ohne auf die Einwände seiner Verwandten zu hören, in den Indrayani Fluss.

Dann sanierte er den verfallenen Tempel und verbrachte Tag und Nacht mit dem Singen von Bhajans. Er hatte nur noch einen Gedanken: "Oh Herr, lasse mich nie Dich vergessen. Mein Körper besteht aus den fünf Elementen, am Ende muss ich ihn zurückgeben. Keinen anderen Freund habe ich, nur Dich, oh Panduranga!"

Der Guru

Als Ergebnis aufrichtiger Hingabe, Bhajan und Kirtan, wurde Tukaram mit Guru Upadesh gesegnet. Der Guru erschien ihm im Traum. Tukaram beschrieb dies als das herrlichste Ereignis seines Lebens: "Der Sadguru erschien mir im Traum und war so gut zu mir, womit hatte ich das verdient? Er traf mich, als ich auf dem Weg zum Fluss war, um ein Bad zu nehmen, er legte seine Hand auf mein Haupt und segnete mich. Er nannte mir seinen Namen, Babaj, gab mir die Namen zweier seiner Vorfahren, Raghava Chaitanya und Keshava Chaitanya, und hieß mich, Japa auf Ramakrishna Hari zu praktizieren. Ich nahm diesen Guru am zehnten Tag der hellen Phase des Mondes im Monat Magha (Januar/Februar) an." Dies geschah 1632, als er vierundzwanzig Jahre alt war. Nach diesem Ereignis kannte Tukarams Freude keine Grenzen mehr.

Tukarams Lebensinhalt wurde die Bhakti, er studierte die dichterischen Werke von Jnanadev, Namdev und Ekanath, die Gita, das Bhagavata und weitere Schriften. Mit der Zeit begann er, ganz unbewusst, selbst zu dichten.

Eines Nachts hatte er einen Traum, in dem Namdev und Panduranga ihm erschienen, ihn weckten und ihn hießen, andächtige Lieder zu verfassen. Panduranga gab ihm die notwendige Inspiration und Namdev hieß ihn, die hundert Crore (1 Crore = 10 Millionen) seiner Dichtung fertigzustellen, von der er vierundneunzig Crore und vierzig Lakh (1 Lakh = 100.000) bereits zu Ende gedichtet hatte. Blieben für Tukaram fünf Crore und sechzig Lakh.

Die andächtige Art mit der Tukaram dichtete wurde ihm auf ganz natürliche Weise zu Eigen. Diese reine Bhakti ließ die Menschen mehr und mehr zu ihm strömen. Dass er keine materiellen Wünsche hegte verstand sich von selbst.

Wo immer Tukaram Bhajans oder Kirtans sang war er von Menschen aller Kasten umgeben, die, mit wenigen Ausnahmen, schon bald in ihm einen Heiligen sahen und ihm mit großer Achtung begegneten. Ein paar wenige Menschen versuchten, ihn in Verruf zu bringen. Als ihnen das nicht gelang sandten sie ein gegen Tukaram gerichtetes Schreiben an Rameshwar Shastri, der zu dieser Zeit ein gelehrter Brahmane war.

Tukaram versuchte, Shastri davon zu überzeugen, dass er ein völlig harmloser Mensch sei. Doch Rameshwar zeigte sich unerbittlich und ließ kein Argument gelten. Am Ende ließ er Tukaram wissen, dass er in seiner Dichtung die Grundgedanken der Sruti darlege, was ihm als Shudra nicht erlaubt sei. Er möge deshalb derartige Dichtung in Zukunft unterlassen und die bereits fertiggestellten Verse im Indrayani Fluss versenken. Da für Tukaram der Brahmane eine Autorität war, machte er sich sofort daran, seine Dichtungen zu bündeln, befestigte einen Stein an dem Päckchen und versenke es im Fluss. Tukarams Verleumder, die nur aus Neid handelten, waren zufrieden. Tukaram nahm ihnen nichts übel, doch er war beunruhigt. Er sang nur zum Lobe Gottes in seinen Versen und das war nicht das Monopol der Veden und Sruti. Und vor allem, er wurde von Panduranga Selbst aufgefordert, durch seine Dichtung die Bhakti unter den Menschen zu verbreiten.

An den Ufern des Flusses

Tukaram setzte sich an die Ufer des Indrayani Flusses und betete zu Panduranga, dass dieser ihm den weiteren Weg weisen möge. Dreizehn Tage saß er unbewegt, ohne Nahrung und Schlaf. Am letzten Tag sah einer seiner Anhänger im Traum Panduranga auf sich zukommen. Dieser sagte: "Gehe zum Fluss, dort wirst du Tukarams Dichtung unbeschädigt vorfinden." Sofort eilte der Mann zum Fluss und fand die Gedichte auf der Oberfläche schwimmend. Tukaram war von dieser Gnade Gottes so bewegt, dass er fünf Gedichte schrieb, in denen er sich selbst für seine Zweifel am Wort Gottes verurteilte. Und dafür, dass er Ihm so viel Mühe machte, die Gedichte dreizehn Tage im Wasser zu erhalten. Doch war das alles für Tukaram nicht zufriedenstellend. Für ihn waren die Worte eines Brahmanen so maßgebend wie die der heiligen Schriften und er hatte das Verbot von Rameshwar Shastri, nicht mehr zu dichten.

Kurz nach diesem Ereignis kam Rameshwar durch den Ort Vagholi und erreichte ein Dorf, in dem der Muslim Fakir Anagadshah lebte. In Anagadshahs Anwesen befand sich ein großes Wasserbecken mit einem Springbrunnen der kühles Wasser versprengte und Rameshwar wollte ein Bad darin nehmen. Anagadshah war über das Benehmen dieses Fremden derart verärgert, dass er ihn verfluchte, sein Körper werde eine innere Glut erfahren.

Sofort litt Rameshwar unter dem Fluch. Alle Versuche seinen Körper zu kühlen schlugen fehl. In seiner Verzweiflung ob des Schmerzes ging er nach Alandi, setzte sich vor den Samadhi Schrein von Jnaneshwar und betete zu ihm, er möge ihn von den Schmerzen befreien. In der Nacht erschien ihm Jnaneshwar im Traum und sprach: "Du trägst Hass in deinem Geist gegen Tukaram, den größten Anhänger Vithobas. Gehe und entschuldige dich bei ihm und dein Schmerz wird vergehen". Rameshwar war es unangenehm, persönlich zu Tukaram zu gehen. Ihm waren die Geschehnisse in Dehu bekannt und er fürchtete, von Tukaram verflucht zu werden.

Deshalb schrieb er einen Brief an Tukaram, entschuldigte sich und bat um Vergebung. Tukaram, der für jeden, selbst seinen Verleumder, nur Liebe empfand, antwortete Rameshwar mit diesem Vers: "So der Geist rein ist werden deine Feinde zu Freunden. Tiger und Schlangen können dir nichts anhaben. Gift wird himmlischer Nektar für dich. Alles Unglück wandelt sich in Glück und der Schmerz eines brennenden Körpers vergeht. Du liebst alle Wesen wie dich selbst und alle Wesen sind dir gleich. Narayan hat mich mit Seiner Gnade gesegnet. Deshalb fühle ich so für alle Wesen".

Als Rameshwar diese las und zu den Worten und "der Schmerz eines brennenden Körpers vergeht2 kam wurde sein Körper schmerzfrei. So war er wahrlich tief beeindruckt von Tukaram und ihm wurde bewusst, dass er ihm Unrecht getan hatte. Von diesem Tag an war Rameshwar ein großer Bewunderer und Gefolgsmann Tukarams.

Tukaram wir berühmt

Tukarams Name und seine Berühmtheit wurden nun in nah und fern bekannt. Er selbst jedoch blieb arm. Er sang nur Bhajans und Kirtans und verdiente nichts. Die Verantwortung für die Familie, bestehend aus ihm, Frau und Kindern, lag bei seiner Frau. Tukaram ging so in seinen Bhajans auf, dass er selbst das Essen vergaß. Seine Frau nahm das Essen, suchte nach ihm und brachte es ihm dahin wo er sich gerade aufhielt. Meist war er am Bhamberg zu finden. Seine Frau hatte viele Schwierigkeiten, die Familie zu versorgen, doch sie war eine gute Frau, auch wenn sie manchmal die Geduld verlor. Vor seinem Tode noch ehrte er ihre Hingabe und Keuschheit.

Einer von Tukarams Bewunderern versprach ihm etwas Korn jeden Tag, wenn er nach seinem Feld schauen und es vor den Vögeln schützen würde. Tukaram stimmte zu, da er annahm, er fände dort einen ruhigen Ort, um zum Lobe Gottes zu singen. Als Tukaram auf dem Feld erschien, flogen alle Vögel weg. Tukaram war traurig, dass die Vögel nun ihres Futters beraubt waren. Doch schon nach ein paar Tagen hatten sie ihre Scheu verloren und holten sich wieder regelmäßig ihr Futter.

Als der Besitzer dies bemerkte brachte er ihn zum Ortsvorsteher. Tukarams Einwände über die Liebe Gottes zu allen Wesen und dass alle Wesen Futter brauchen um zu überleben waren nutzlos. Er musste dem Besitzer einen Schuldschein unterschreiben über die Summe des Verlustes. Doch nach dem Schnitt stellte sich heraus, dass der Bauer die doppelte Ernte einfahren konnte, von einem Verlust war keine Spur. Der Bauer war so erfreut, dass er Tukaram den Überschuss an die Armen verteilen ließ.

Der Regent von Maharashtra, Shivaji, war ein großer Bewunderer Tukarams, er schickte ihm viele kostbare Geschenke und lud ihn zu sich ein. Tukaram lehnte beides ab mit der Begründung, dass er mit weltlichen Königen nichts zu tun haben wolle. So besuchte Shivaji Tukaram persönlich, blieb bei ihm für einige Tage und drängte ihm Geschenke auf, doch Tukaram blieb bei seiner Ablehnung. Eines Tages, Shivaji war von den Bhajans so hingerissen, äußerte er den Wunsch, die Krone abzulegen, nur noch Bhajans zu singen und bei Tukaram zu bleiben.

Doch Tukaram riet ihm davon ab. Er erinnerte Shivaji an seine Pflicht seinem Volk gegenüber, der Hindu Religion und dem Dharma. Er endete mit den Worten: "Um Gott zu erfahren ist es nicht nötig, essen und trinken aufzugeben oder in den Wald zu gehen. Wenn die weltlichen Freuden zu dir kommen, genieße sie mit allen Sinnen, doch tu es im Namen Gottes, der in allen von uns weilt. Wünsche nichts und verwehre nichts. Das ist der einzige und einfache Rat, den ich dir gebe." Shivaji ging als ein glücklicher und zufriedener Mann zurück an seinen Hof.

Eines Tage wollte ein Brahmane mit Tukaram das Buch "Viveka Sindhu" des Heiligen Mukund Raj lesen und von ihm Erklärung und Hilfestellung erhalten, um das Selbst zu erkennen und eins zu werden mit Brahman. Tukaram stimmte zu. Der Brahmane las, Tukaram schloss seine Augen und praktizierte in tiefer Versenkung seinen eigenen Japa. Nach ein oder zwei Stunden war der Brahmane über Tukarams Verhalten verärgert und ließ ihm das wissen. Tukaram, ohne die Ruhe zu verlieren, sprach zu dem Brahmanen: "Genau aus diesem Grunde habe ich mein Heim verlassen und bin in den Wald gegangen. Ich möchte die Einheit mit Gott verhindern. Ich möchte meine Liebe zum Bildnis Gottes nicht verlieren. Wenn ich das Selbst erkennen würde, wäre die Freude an Bhajan und Kirtan vergangen. Dies soll nie geschehen. Ich möchte nichts von Advaita hören".

Ein Lied Tukarams: "Ich möchte diese Beziehung zwischen uns festigen. Du bist der Herr, ich bin der Diener. Du bist in der Höhe, ich bin zu Deinen Füßen. Gib mir, oh Herr, nur das eine Geschenk, dass ich Dich nie vergesse und ewig mit Hingabe Dir zum Lobe singe".

Tukaram verschrieb sich dem Saguna Bhakti derart, dass er den Namen Gottes wiederholte und Ihm zum Lobe Bhajans sang. Er war der Meinung, dass Bhakti die höchste Form der Hingabe ist, höher als Mukti. Viele Tage und Nächte verbrachte er mit dem Singen von Bhajans und auch von der Dorfbevölkerung wurde er eingeladen, mit ihnen gemeinsam zu singen.

Einst war er in Lohagaon, einem Dorf nahe Dehu, wo sich viele Menschen versammelten, um mit ihm zu singen. Unter ihnen war der Brahmane Joshi, der gekommen war, obwohl sein Kind im Sterben lag. Das Kind starb und die Mutter war verzweifelt. Sie kam zu dem Platz an dem Tukaram saß und machte ihm Vorwürfe, dass wegen ihm ihr Mann sich nicht um das sterbende Kind kümmerte und er für seinen Tod verantwortlich sei. Tukaram betete sofort zu Gott um das Leben des Kindes. Er sang ein Preislied aus dem Stegreif, aus vollem Herzen und mit tiefsten Gefühlen, in das die Zuhörerschaft einstimmte. Pandharinath erhörte die Gebete. Das Kind lebte wieder, kam und nahm am Bhajan teil.

Zusammenfassung

Viele wunderbare Ereignisse ranken sich um das Leben Tukarams. Er war im ganzen Land berühmt, blieb selbst jedoch davon unberührt. Er wusste wann er diese Welt verlassen würde. Er wurde des Lebens müde und sah es als vertane Zeit, sich um die Bedürfnisse des Körpers zu kümmern, war sie doch besser damit verbracht, Kirtan und Bhajan zum Lobe Vithobas zu singen.

Er betete zum Herrn, Er möge ihn baldmöglichst zu sich holen, damit er ihn zu seinen Lotusfüßen für ewig verehren könne. Als Tukarams Ende nahe war erzählte er seinen Freunden, dass er sie in ein paar Tagen verlassen werde. Am Abend zuvor sang Tukaram Harikatha, die ewig in Erinnerung bleiben wird. Tukaram erklärte: "Harikatha ist die Vereinigung von Gott, Bhakta und Gottes Namen. Harikatha zuzuhören macht alle Sünden nichtig und man ist geläutert. Selbst die Kieselsteine werden geheiligt und verehrt. Wer in den Himmel gelangen möchte, möge das heilige Prasad zu sich nehmen. Das ist der einfachste Weg." Am nächsten Morgen sprach Tukaram zu seiner Frau: "Bald wirst du einen Sohn gebären, der Narayan genannt werden wird, er wird dich glücklich machen, so wie du mich glücklich gemacht hast. Nie kann ich dir das zurückgeben, was du mir gegeben hast."

Als die Menschen des Dorfes hörten, dass sein Tod nahe ist, versammelten sie sich um ihn und er ermahnte sie: "Auch wenn ihr euch dem Familienleben verschrieben habt, vergesst Panduranga nie. Vergesst nie, ihm zum Lobe zu singen und ihn zu verehren. Pandharpur ist nahe, es ist Vaikuntha auf Erden. Geht hin und verehrt den Herrn dort. Es ist meine Erfahrung, dass nur der Name des Herrn uns zum Zeitpunkt des Todes rettet. Ihr alle habt mich all die Zeit in eure Mitte aufgenommen. Ich kann euch das nicht zurückgeben, was ihr mir gegeben habt, ich bin euch über alles dankbar. Ich werde ewig zu Vithoba beten, damit Er euch segne und euch am Ende eures Lebens in den Himmel hole. Das ist mein Abschied und meine Bitte an Euch. Ich verneige mich vor euch und mahne euch mit Tränen in den Augen, nie den Namen des Herrn zu vergessen. Singt Kirtan und Bhajan zum Lobe Narayans. Sorgt euch nicht um euren materiellen Wohlstand. Der Herr wird sich darum kümmern. Der Name des Herrn ist ewig. Verlasst euch nur auf Ihn. Praktiziert Japa im Namen von Ramakrishna Hari und Er wird euch stets beschützen. Das ist meine letzte Bitte und mein letzter Rat an euch".

So ging einer der großen Heiligen Maharashtras von uns, mit dem Namen des Herrn auf den Lippen, die Seinen Namen lobpriesen. Tukaram verließ diese Welt 1649 im Alter von einundvierzig Jahren. Es wird geglaubt, dass Vishnu seinen Wagen und seine Diener sandte, um Tukaram in sein Reich zu holen.

Literatur

  • Lives of Saints by the Divine Life Society, Yoga-Vedanta Forest Academy Press, Himalayas, India, 2009