Güte

Aus Yogawiki

Güte ist die innere Bereitschaft, anderen Gutes zu tun. Güte ist die Eigenschaft des Wohlwollens. Güte heißt, andere zu lieben, das Gute im anderen zu sehen. Güte ist auch die Fähigkeit über kleine Kränkungen hinwegzusehen. Jeder Mensch hat die Fähigkeit zur Güte. Ein spiritueller Aspirant kann die Tugend der Güte bewusst kultivieren und stärker werden lassen. Güte ist einer der vielen Übersetzungen von Maitri Bhava, im Buddhismus als Metta Bhava bezeichnet. Maitri heißt Freund.

Swami Sivananda über Güte

"Benevolence" Auszug aus dem Buch How to cultivate Virtues von Swami Sivananda

Güte: Der Begriff "Benevolence" ist als Übersetzung des lateinischen Wortes "Benevolentia" ins Englische eingegangen und bedeutet „wohlwollende Zuneigung“. Es setzt sich zusammen aus "bene", "wohl" und "volens": "gewogen", "von Herzen". Güte ist die Charakteranlage, Gutes zu tun, Geld zu spenden, speziell zur Unterstützung der Armen. Es ist eine Handlung der Menschenliebe und Großzügigkeit. Güte ist die Charakteranlage, Wohlbefinden und Trost für anderen zu suchen. Es ist der Wunsch, Leiden zu mildern oder Freude zu fördern. Es ist die Liebe zur Menschheit und Herzensgüte oder Milde. Güte ist die alles umfassende Tugend. Um Perfektion der Güte selbst zu erreichen, benötigt das moralische Werten der Menschen alle anderen Kardinaltugenden sowohl des Willens als auch des Urteilsvermögens. Alle anderen Kardinaltugenden bilden Güte, denn Güte verwendet, weiht und bildet diese.

Güte ist das natürliche Organ oder Neigung, die umgehend zu Liebenswürdigkeit und Großzügigkeit anregt. Güte ist Gottesminister. Es ist die seltene Tugend. Für andere zu fühlen und nicht nur für uns selbst, unseren Egoismus zu bändigen und uns in gütigen Neigungen zu üben, begründet die Vollendung der Menschen. Niemand in dieser Welt ist völlig unabhängig. Er benötigt die Hilfe anderer. Ein Mensch ist in der Gesellschaft platziert, um wechselseitig Hilfe zu empfangen und beiderseitiges Engagement zu üben. Dein Essen, deine Kleidung, deine Gesundheit, dein Schutz gegen Verletzungen, deine Freude an Bequemlichkeiten und deine Lebensfreude - alles das verdankst du der Hilfe anderer. Daher sei gütig zu anderen. Sein ein kosmischer Wohltäter. Sei ein Menschenfreund.

Der Eroberer wird mit Ehrfurcht betrachtet. Der weise Mensch gebietet uns Achtung, aber es ist besonders der gütige Mensch, der unsere Zuneigung gewinnt. Ein gütiger Mensch genießt Frieden, Freude und Ruhe. Er hat seine Freude an dem Erfolg und dem Glück seines Nachbarn und aller anderen Menschen. Jener, der seinen Reichtum, seine Gedanken und seine Rede verwendet, um das Wohl anderer zu vermehren, ist ein ruhmvoller Mensch. Er ist ein wahrhafter Gott auf Erden. Er sucht stets Möglichkeiten, anderen auf verschiedensten Wegen Gutes zu tun.

Das Gesetz der sozialen Güte verlangt, dass ein Mensch bemüht ist, anderen zu helfen. Grausamkeit, Unmenschlichkeit, ungehobeltes Benehmen, Habsucht, Härte, Kleinlichkeit, Groll, Unmenschlichkeit, Missgunst, Boshaftigkeit, Knausrigkeit, Egoismus, Geiz, Lieblosigkeit sind die Gegenteile von Güte. [Almosen]] spenden, Wohltätigkeit, Gutartigkeit, Großzügigkeit, Barmherzigkeit, Edelmut, Gutmütigkeit, Menschlichkeit, Gutherzigkeit, Freundlichkeit, Liebenswürdigkeit, Freigiebigkeit, Menschenliebe, Mitgefühl, Zärtlichkeit ist mit Güte gleichzusetzen.

Freundlichkeit und Zärtlichkeit sind personenbezogen. Güte und Barmherzigkeit sind allgemeingültig. Freundlichkeit erstreckt sich auf alle empfindsamen Wesen, ob es Menschen oder Tiere sind, in Reichtum oder Elend. Zärtlichkeit richtet sich an die Jungen, an Schwache und an Notleidende. Menschlichkeit ist Freundlichkeit gegenüber Mensch oder Tier. Edelmut ist selbstlose Freundlichkeit im Charakter und in der Handlung. Es beinhaltet sehr viel mehr als Geben. Großzügigkeit gilt aus üppigem Geben, das sich im großen Rahmen als Freigiebigkeit ausdrückt.

Liebenswürdigkeit gibt sich zu erkennen an aufgeschlossenen, anregenden und wohltuenden Ansichten, was sich in Geschenken oder auf andere Art offenbart. Wir sprechen von einem großzügigen oder freigiebigen Gast, der Großzügigkeit eines Universitätsgründers, oder von der Liberalität eines Theologen gegenüber Menschen anderen Glaubens. Güte und Menschenliebe gilt für weite Bereiche des Gemeinwohls, oft, aber nicht immer, beinhaltet es große Aufgaben in Barmherzigkeit und guten Werken. Warte nicht auf außergewöhnliche Umstände, um Gutes zu tun. Versuche alltägliche Situationen zu nutzen.


"Sei gut, tue Gutes" Auszug aus dem Buch Die Botschaft von Swami Sivananda

Die Welt steht heute einer Anzahl von Problemen gegenüber. Da ist einmal die ewige Furcht vor dem Krieg. Da ist die Furcht vor Hungersnot. Selbstsucht, Gier nach Macht und Ansehen, Hass zwischen Individuen und Nationen wachsen von Tag zu Tag. Was ist die wirkliche Lösung für all diese Übel? Sei gut, tue Gutes. Die ganze Ethik und alle Verhaltensmaßregeln sind darin enthalten. Güte schließt Freundlichkeit, Wohlwollen und Sittlichkeit ein. Tugend folgt der Güte. Sie handelt aus Wohlwollen, Mitgefühl und Erbarmen. Ein guter Mensch ist immer glücklich. Er lebt allezeit mit Gott. Er hat das Göttliche in sich. Tue alles Gute, was du nur kannst, auf alle dir mögliche Art und an allen möglichen Leuten zu jeder Zeit mit Eifer, Kraft, Liebe und Herz.

Das Gute ist der Sieg über das Böse, nicht die Abwesenheit des Bösen ist es. Kleine Beweise der Selbstverleugnung, ehrliche Dienstbereitschaft, freundliche Worte, Ermutigung, Mitleid und Liebenswürdigkeit, kleine Tugendleistungen, stille Siege über Versuchungen, - alles das führt uns auf langem Wege zu ewiger Glückseligkeit, immerwährender Freude, dauerndem Frieden und zur Unsterblichkeit. Das Gesetz von Ursache und Wirkung ist unerbittlich und unaufhaltbar. Du erntest Leiden, Armut, Not und Sorge, wenn du in der Vergangenheit üble Saat ausgesät hast. Du erntest Segen und Fülle dank der guten Saat, die du ausgesät hast. Versuche dieses Gesetz zu verstehen. Du wirst alsdann nur noch gute Saat aussäen.

Lass nur gute, erhabene, göttliche Gedanken dich beherrschen. Verschließe dein Gemüt den bösen Gedanken, so wie du deine Tür gegen Feinde, Diebe und Betrüger verschließt. Handle allezeit gut, so kann das Böse nicht in dein Gemüt eindringen. Pflege gute Gewohnheiten. Güte ist eine Gewohnheit. Von Natur aus gut sein, ist eine Neigung, eine Willenseinstellung. Ohne Güte ist der Mensch brutal oder ein Wurm, eine Missgeburt, ein Wrack, ein verächtliches Ding auf dieser heiligen Erde. Selbst ein bisschen Gutes denken und ein bisschen Gutes tun ist äußerst wohltuend. Es führt zur ewigen Seligkeit. Warum willst du also nicht von nun an versuchen, ein klein wenig gut zu denken und gut zu handeln?

Güte macht das Leben zum Segen. Güte bringt sicheren Erfolg und Wohlstand. Gut sein ist menschlich. Gut sein ist göttlich. Eine gute Tat ist niemals umsonst. Sie reinigt das Herz und führt zum göttlichen Licht und in die Morgendämmerung der göttlichen Gnade. Wer höflich ist, erntet Freundschaft, ein freundlicher Mensch erntet Liebe. Güte ist Liebe als Tat. Es ist edel, gut zu sein. Güte ist die größte Tugend. Jede gute Tat ist ein Samenkorn für das unsterbliche oder ewige Leben. Möge Güte dein Ideal und dein Ziel sein. Möget ihr alle gut sein und Göttlichkeit erlangen.


Siehe auch


Weblinks


Videos

Maitri Bhavana - die Meditation der liebenden Güte


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Meditation der liebenden Güte - Maitri Bhavana – Meditationsanleitung von Sukadev <mp3player>http://daricha.podspot.de/files/163_Meditation-der-liebenden-Guete-Sukadev.mp3</mp3player>

Meditation der Liebenden Güte – Maitri Bhavana 2 – Meditationsanleitung von Sukadev <mp3player>http://daricha.podspot.de/files/36_Maitri_Bhavana-liebende_Guete_in_alle_Richtungen_ausstraheln.mp3</mp3player>

Ergötze dich nicht an deiner Güte – BG.XVI 15 <mp3player>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/1343_Bhagavad_XVI_15.mp3</mp3player>