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Version vom 6. August 2015, 08:11 Uhr
Ein Fehler ist ein Ergebnis, das vom erwarteten Ergebnis abweicht und bestimmte Anforderungen nicht erfüllt. Fehler im Leben beziehen sich auf Handlungen, von denen man glaubt, man hätte sie besser unterlassen. Nach der indischen Philosophie wäre dies jedoch kein wirklicher Fehler, da man die Lernaufgabe, die sich aus der Handlung ergab, vielleicht bekommen musste, um Karma abzuarbeiten und zu lernen.
Swami Sivananda schreibt im nachfolgenden Text über Missverständnisse im Kontext von Meditation – und bemüht sich Fehler im Verständnis aufzuklären:
Fehlerhafte Ansichten über den Zustand der Meditation
Schüler halten manchmal eine Mischung von Schläfrigkeit (Tandra) und Verträumtheit (Manorajya) für tiefe Meditation und Samadhi. Sie glauben, ihr Bewusstsein sei in der Konzentration gesammelt und frei von Zerstreuung der Gedanken (Vikshepa). Das ist ein häufiger Irrtum. Es ist deshalb erforderlich, die Gedanken genau zu beobachten und diese falsche Beurteilung durch Unterscheidung (Vichara), durch Pranayama und eine leichte Sattva-Diät zu vermeiden. Es heißt überlegt, sorgfältig und wachsam zu sein. Fühlt man sich schläfrig, so stehe man für zehn Minuten auf und lasse kaltes Wasser über Gesicht und Kopf fließen.
Manchmal vermag auch die Sehnsucht Konzentration vorzutäuschen, die aber nicht auf das wirkliche Ziel (Lakshya) ausgerichtet ist, sondern auf etwas anderes. Man muss dies zu erkennen suchen und seine Gedanken wieder auf das eigentliche Ziel zurück[[führung|führen. Von manchen wird fälschlicherweise tiefer Schlaf mit Samadhi verwechselt. Diesem Fehler sollte der Schüler nicht verfallen, denn Samadhi ist ein positiver, tatsächlicher Zustand, ist vollkommene Erkenntnis. Erreicht das Bewusstsein während der Meditation einen ruhigen Zustand der Harmonie (Samata), erwacht ein ausgesprochenes Gefühl von Glückseligkeit, dann soll der Schüler empfinden, dass er am Beginn des Samadhi steht. Diesen Zustand soll er nicht stören, sondern so lange als möglich in ihm verweilen und ihn voller Sorgfalt beobachten.
Die Dinge wollen in ihrem eigenen Licht erkannt werden, damit keine Täuschungen entstehen. Erregung darf nicht mit Hingabe verwechselt, heftige Eindrücke, die eine heilige Handlung (Sankirtan) auslösen, nicht für Ekstase gehalten werden. Die Erschöpfung, die starken Erregungen folgt, ist nicht Bhavasamadhi. Bewegung im Irdischen (Rajas) hat nichts gemeinsam mit der göttlichen Aktivität des Karma Yoga, ebensowenig wie ein Mensch mit schwerfälligem Bewusstsein (Tamas) einem geistig Hochstehenden (Sattva) gleicht. Man darf Empfindungen im Rücken, die Folgen von Rheumatismus sind, nicht für das Aufsteigen der Kundalini halten, oder den Schlaf für Samadhi, Traumgebilde (Manorajya) für Meditation, physische Nacktheit für den Zustand der Befreiung in diesem Leben (Jivanmukti). Unterscheidung und Erkenntnis sind vor allen Dingen wichtig.
Schläfrigkeit (Tandra) ist ebensowenig Sarvikalpa Samadhi, wie Tiefschlaf Nirvikalpa Samadhi ist. Die Herrlichkeit des Zustands jenseits des traumlosen Schlafs (Turiya oder Bhuman) ist ohnegleichen und nicht zu beschreiben. Ist man in Meditation versunken, so ist der Körper gewichtslos; die Gedanken sind klar und beschwingt. Ist dagegen der Körper schwerfällig und das Bewusstsein verdunkelt, so hat der Schüler während der Meditation geschlafen.
Immer wieder hört man die Klage: "Ich meditiere nun schon zwölf Jahre lang und habe keine Fortschritte gemacht, keine Selbstverwirklichung erlangt. Was kann der Grund dafür sein?" Die Ursache ist, daß der Schüler nicht tief genug in Meditation, in das Innerste seines Herzens versunken ist, dass er nicht die eigenen Gedanken mit den göttlichen wirklich vereinigt hat, dass er nicht regelmäßige und systematische Askese (Sadhana) übte und seine Sinne schulte. Ursache ist, dass er seine Gedanken nicht auf einen Punkt konzentrierte im festen Entschluß: "Jetzt, in diesem Augenblick, will ich die Selbstverwirklichung erfahren", dass er nicht seine Seele Gott ganz hingegeben und den Strom des göttlichen Bewusstseins nicht in Fluss gehalten hat (Taila Dharavat).
Selbst wenn ein Yogi-Schüler (Sadhak) während der Meditation keinen Pulsschlag mehr hat, selbst wenn sein Atem anhält, kann man nicht daraus schließen, dass er den höchsten Zustand der Ekstase (Nirvikalpa Samadhi) erreicht hat. Nur wenn er mit übersinnlicher, göttlicher Erkenntnis zurückkehrt, hat er Samadhi erfahren. Atem und Puls können aus vielen anderen Gründen aussetzen, zum Beispiel wenn man sich von Nahrung und Trinken enthält und ein wenig Konzentration übt, oder wenn man einige Zeit unbeweglich im Asana sitzt. Der Schüler sollte sich in der Meditation seines Zustandes voll und ganz bewußt bleiben. Der Zustand der Leere (Jada) allein bringt ihm kaum geistigen Gewinn, auch dann nicht, wenn er gegen äußere Geräusche unempfindlich geworden ist.
Zwei wandernde Asketen (Sannyasins) wurden einst von einem Sadhu getäuscht, der stundenlang ohne Atembewegung und Pulsschlag in Meditation zu sitzen pflegte. Später entlarvte er sich als Heuchler und Betrüger, der sie um Geld betrog und dann verschwand. Man muss in seinem Urteil sehr vorsichtig sein.
Während der Meditation darf man sich nicht in einen Zustand der Trägheit und Leere (Jada) fallen lassen, dem jede Erkenntnis des Überbewussten fremd ist und der nichts gemeinsam hat mit dem Einswerden, der Versenkung in Gott.
Es ist nicht gut, stundenlang in einem Zustand der Leere zu verharren, der dem Tiefschlaf gleicht und der zur geistigen Entwicklung nichts beiträgt. Die gleiche Zeit mit Japam, Kirtan, dem Aufschreiben von Mantrams und dem Studium heiliger Bücher verbracht, würde den geistigen Fortschritt mehr fördern. Nach wirklicher Versenkung oder tiefer Meditation wird man Frieden und Glückseligkeit empfinden, verbunden mit göttlicher Erkenntnis. Man muss sich befreien von allem Zweifel, von Furcht, Täuschung, Egoismus, Ärger, Leidenschaft und Abneigung (Dvesha). Unerfahrene Schüler ziehen aus der Verwechslung des Jada, dem Zustand der Trägheit, mit Nirvikalpa Samadhi eine unberechtigte Zufriedenheit, die ihre Askese unterbricht und hemmt.
Copyright Divine Life Society
Die Geschichte von einem Bailwan - Gib deine Fehler zu!
Aus Swami Sivanandas Buch "Yoga im täglichen Leben"
„Ich habe keinen Sand auf dem Schnurrbart!“
Ein Bailwan ist ein Mensch, der etwas vom Ringen versteht. Zwei Bailwans wollten einmal ihre Kräfte messen. Der eine war ein Panjabi, der andere ein Maharatta. Sie betraten die Arena, die mit Sand oder roter Erde bestreut war. Der Ringkampf begann. Beide zeigten mancherlei Tricks und Kunststücke. Der Maharatta nahm den Nacken des Punjabee in die Schere. Dabei presst man die Knie gegen die Schultern des Gegners, um ihn auf den Rücken zu legen. Wer zuerst auf die Schultern zu liegen kommt, hat verloren.
Mit äußerster Anstrengung gelang es dem Maharatta, den Panjabi auf die Schultern zu legen und damit zu siegen. Aber der Panjabi gab seine Niederlage nicht zu: „Ich bin überhaupt nicht besiegt. He, ihr Zuschauer, sehr her: auf meinem Schnurrbart ist kein Sand!“
Benimm dich nicht wie der Panjabi, der „keinen Sand auf dem Schnurrbart hatte“. Es wäre dein Untergang. Du musst immer deine Fehler und Schwächen zugeben. Wenn du selbstzufrieden, überheblich, arrogant und egoistisch bist, wirst du dich niemals höher entwickeln. Du musst immer deinen Geist analysieren, dein Gewissen erforschen und alle deine Fehler und Schwächen feststellen. Dann suche sie mit geeigneten Methoden zu überwinden. Reinigung des Denkens ist die erste Stufe von Yoga, Reinigung der Gedanken (Chitta Suddhi).
Copyright Divine Life Society
Siehe auch
Literatur
Weblinks
- Großes Yoga Portal
- Yoga Community mit Videos, Forum, Fotos und mehr
- Viele Infos über die therapeutischen Wirkungen des Yoga
- Meditation - Zitat des Tages]
- Kleine Geschichte zur Meditation
Seminare
Atem-Praxis
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Meditation
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Fehler sind deine beste Lehrer - Sukadev im Podcast
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Denkfehler vermeiden – Sukadev im Podcast
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