Videhamukti: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Videhamukti''' ([[Sanskrit]]: विदेहमुक्ति videhamukti ''f.'') bedeutet [[Befreiung]] ([[Mukti]]) ohne Körper ([[Deha]]), also Befreiung nach dem [[Tod]]e. | '''Videhamukti''' ([[Sanskrit]]: विदेहमुक्ति videhamukti ''f.'') bedeutet [[Befreiung]] ([[Mukti]]) ohne [[Körper]] ([[Deha]]), also Befreiung nach dem [[Tod]]e. | ||
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Videhamukti ist die körperlose Befreiung. Es gibt "[[Jivanmukti]]", die Befreiung, die Gottverwirklichung, solange man noch lebt, also die lebendige Befreiung. Ein [[Yogi]], welcher in diesem [[Leben]] die Gottverwirklichung erreicht hat, ist ein Jivanmukta. Es gibt auch die Möglichkeit, die Befreiung, die Gottverwirklichung, nach dem physischen Tod zu erreichen. Das ist dann Videhamukti. Um Videhamukti zu erreichen, gilt es in diesem Leben seinen [[Geist]] ganz auf [[Gott]] auszurichten, ein sattwiges Leben zu führen, [[Sadhana]] zu praktizieren. Wenn man dann im Moment des [[Tod]]es mit großer [[Hingabe]] sein [[Mantra]] wiederholt, an Gott denkt oder Meditation übt, kann man auch nach dem Tod durch die [[Gnade]] Gottes zur Befreiung kommen, zu Videhamukti. | |||
==Sukadev über Videhamukti== | |||
'''Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Videhamukti''' | |||
Videhamukti ist die körperlose Befreiung. "[[Videha]]" heißt körperlos. "[[Deha]]" heißt Körper, "Videha" heißt ohne Körper. "Vi" heißt ja oft "ohne" oder "anderes". Videha bedeutet also ohne Körper. [[Mukti]] heißt Befreiung. Videhamukti ist die Befreiung ohne Körper, insbesondere ohne physischen Körper. Es gibt zwei Arten von Befreiung, [[Erlösung]], [[Erleuchtung]]. | |||
Es gibt [[Jivanmukti]], das heißt also die lebendige Befreiung. Das heißt, wenn jemand noch im physischen Körper ist, noch lebendig ist. "[[Jivana]]" heißt unter anderem lebendig, lebend. Jivanmukta ist also lebendige Befreiung, Befreiung im physischen Körper, erleuchtet sein, während man in dieser [[Welt]] ist. | |||
Videhamukti heißt Befreiung nach dem Tod. Normalerweise erreichst du Befreiung in diesem Körper, also Jivanmukti. Aber du kannst auch, wenn du die Befreiung fast erreicht hattest und schon in [[Samadhi]] warst, aber noch nicht in [[Nirvikalpa Samadhi]], dann kannst du auch Videhamukti erreichen. Dann gilt es, nach dem Tod zunächst ein Mantra zu wiederholen, es gilt, über das Mantra in einen überbewussten Zustand zu gehen. Dann nach dem Tod die [[Grenze]]n von [[Ego]] und allen [[Wunsch|Wünschen]] abzulegen und dich ganz mit Gott zu verbinden. Und dann erreichst du durch die [[Gnade]] Gottes und durch deine eigene [[Sehnsucht]] Videhamukti, die körperlose Befreiung. | |||
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==Swami Sivananda über Videhamukta== | ==Swami Sivananda über Videhamukta== |
Version vom 7. Mai 2015, 13:18 Uhr
Videhamukti (Sanskrit: विदेहमुक्ति videhamukti f.) bedeutet Befreiung (Mukti) ohne Körper (Deha), also Befreiung nach dem Tode.
Videhamukti ist die körperlose Befreiung. Es gibt "Jivanmukti", die Befreiung, die Gottverwirklichung, solange man noch lebt, also die lebendige Befreiung. Ein Yogi, welcher in diesem Leben die Gottverwirklichung erreicht hat, ist ein Jivanmukta. Es gibt auch die Möglichkeit, die Befreiung, die Gottverwirklichung, nach dem physischen Tod zu erreichen. Das ist dann Videhamukti. Um Videhamukti zu erreichen, gilt es in diesem Leben seinen Geist ganz auf Gott auszurichten, ein sattwiges Leben zu führen, Sadhana zu praktizieren. Wenn man dann im Moment des Todes mit großer Hingabe sein Mantra wiederholt, an Gott denkt oder Meditation übt, kann man auch nach dem Tod durch die Gnade Gottes zur Befreiung kommen, zu Videhamukti.
Sukadev über Videhamukti
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Videhamukti
Videhamukti ist die körperlose Befreiung. "Videha" heißt körperlos. "Deha" heißt Körper, "Videha" heißt ohne Körper. "Vi" heißt ja oft "ohne" oder "anderes". Videha bedeutet also ohne Körper. Mukti heißt Befreiung. Videhamukti ist die Befreiung ohne Körper, insbesondere ohne physischen Körper. Es gibt zwei Arten von Befreiung, Erlösung, Erleuchtung.
Es gibt Jivanmukti, das heißt also die lebendige Befreiung. Das heißt, wenn jemand noch im physischen Körper ist, noch lebendig ist. "Jivana" heißt unter anderem lebendig, lebend. Jivanmukta ist also lebendige Befreiung, Befreiung im physischen Körper, erleuchtet sein, während man in dieser Welt ist.
Videhamukti heißt Befreiung nach dem Tod. Normalerweise erreichst du Befreiung in diesem Körper, also Jivanmukti. Aber du kannst auch, wenn du die Befreiung fast erreicht hattest und schon in Samadhi warst, aber noch nicht in Nirvikalpa Samadhi, dann kannst du auch Videhamukti erreichen. Dann gilt es, nach dem Tod zunächst ein Mantra zu wiederholen, es gilt, über das Mantra in einen überbewussten Zustand zu gehen. Dann nach dem Tod die Grenzen von Ego und allen Wünschen abzulegen und dich ganz mit Gott zu verbinden. Und dann erreichst du durch die Gnade Gottes und durch deine eigene Sehnsucht Videhamukti, die körperlose Befreiung.
Swami Sivananda über Videhamukta
Auszug aus dem Buch "Jnana Yoga" von Swami Sivananda (Hrsg.: Divine Life Society, 2007), S. 126-129
Ein Videhamukta ist jemand, der Brahman geworden ist, dessen Atman in Ruhe weilt, der mit der Glückseligkeit Brahmans eins ist, der glücklich ist, der seine wahre Natur erkannt hat und ein großer Muni (Schweigender) ist. Der ist ein Videhamukta, der in Chinmatra weilt, ohne zu denken: ‚Ich bin Atman. Der Atman, der allem gleich ist, rein, der Eine ohne ein Zweites, das Selbst, der ohne Geburt und ohne Tod ist. Ich bin selbst der unvergängliche Atman, das erreichte Ziel, die Stille, der Glückselige, der Geliebte und die grenzenlose Befreiung. Ich bin Brahman allein. Ich bin Chit allein‘. Der ist ein Videhamukta, der diesen Gedanken ausgeschaltet hat: ‘Ich allein bin Brahman‘, er ist überwältigt von Glückseligkeit. Der ist ein Videhamukta, der, nachdem er die Hinfälligkeit bestehender Objekte erkannt hat, reiner Chitananda (die Glückseligkeit des Bewusstseins) geworden ist. Der den Gedanken aufgegeben hat: ‚Ich bin Brahman' oder `Ich bin nicht Brahman'. Der seinen Atman mit nichts anderem verbindet. Der stets in der Stille von Satya weilt. Der nicht handelt. Der jenseits der Gunas steht. Dessen Atman eins mit allem geworden ist. Der keine Veränderungen in Zeit und Raum mehr wahrnimmt. Der keinen Unterschied sieht zwischen Ich, Du und Das. Der jenseits der Zeit steht. Der, dessen Atman leer, fein und allumfassend ist. Der, dessen Atman göttliche ist, jedoch ohne Götter. Der, dessen Atman messbar ist, jedoch ohne Maß. Der, dessen Atman ohne Trägheit ist und in allem zu finden ist. Der, dessen Atman frei von Sankalpa ist. Der, der stets denkt ‚Ich bin Chinmatra, Ich bin schlicht Paramatman, Ich bin spirituelle Weisheit, Ich bin Sat, Ich fürchte nichts in der Welt‘. Der, der ohne ein Konzept von Devas, Veden oder Wissenschaft ist und alles als leer erkennt.
Der ist ein Videhamukta, der sich selbst als Chaitanya allein erkannt hat. Der im Freudengarten seines eigenen Atmans weilt. Der, dessen Atman ohne Begrenzung ist. Der, der ohne ein Konzept von Groß und Klein ist. Der, der im vierten Bewusstseinszustand und der höchsten Glückseligkeit angekommen ist. Der ist ein Videhamukta, dessen Atman ohne Namen und Formen ist. Der, dessen Atman mit Yoga verbunden ist. Der, der frei von Fesseln ist. Der, der frei von den Gunas ist. Der, der seinen spirituellen Glanz in sich selbst gefunden hat. Der, der die Glückseligkeit in sich findet. Der, dessen Glückseligkeit jenseits der Worte und des Geistes liegt. Der, dessen Gedanken jenseits des Jenseitigen liegen. Der ist ein Videhamukta, der jenseits von Chitta ruht, der dessen Atman jenseits jeglicher Veränderung ist. In diesem Fall ist er weder verkörpert noch nicht verkörpert. Wenn diese Gedanken selbst nur für einen Moment auftauchen, dann ist er in Gedanken von allem umgeben.
Der ist ein Videhamukta, dessen externer Atman für andere unsichtbar ist, der die höchste Glückseligkeit im Vedanta erreicht hat, der den Nektar Brahmans trinkt, für den der Nektar Brahmans Medizin ist, der sich dem Nektar Brahmans hingibt, der in den Nektar Brahmans eintaucht, der die Gnade der Glückseligkeit Brahmans besitzt, der sich am Nektar Brahmans erfreut, der Brahmans Glückseligkeit erkannt hat, der Shiva in der Glückseligkeit erkennt, der das Strahlen der Essenz der Glückseligkeit Brahmans in sich trägt, der eins mit ihm geworden ist, der im Umfeld von Brahmans Glückseligkeit weilt, der allen Wesen dient, der im Atman weilt und denkt: ‚Alles ist das Wesen Atmans, nichts gibt es außer Atman, alles ist Atman, ich bin Atman, der herrliche Atman, der höchste Atman, der Atman in Gestalt von Glückseligkeit, ich bin Fülle, ich bin der herrliche Atman, ich bin der ewige Atman. Ich bin der alle Herzen durchdringende Atman. Ich bin der unveränderliche Atman. Ich bin der ruhige Atman.'
Der ist ein Videhamukta, der nicht denkt 'Das ist ein Jivanmukta und das ist Paramatman'. Der, dessen Atman befreit und nicht befreit ist, doch ohne Befreiung oder Fessel. Der, dessen Atman Einheit und Zweiheit ist, jedoch ohne Einheit und Zweiheit ist. Der, dessen Atman alles und nicht alles ist, doch ohne alles und nicht alles ist. Der, dessen Atman sich an Objekten erfreut, jedoch auch ohne sie sich erfreut. Der, der frei von Sankalpa ist. Der, dessen Atman ohne Teile ist, erleuchtet, ein Purusha. Der, dessen Atman die drei Zeiten ist, doch ohne sie ist. Der, dessen Atman nicht messbar ist, bewiesen ohne Beweis. Der, dessen Atman ewig ist und der Zeuge, jedoch ohne Ewigkeit und Zeuge. Der, dessen Atman Eines ohne ein Zweites ist, der aus sich selbst heraus strahlt. Der, dessen Atman nicht durch Vidya und Avidya ermessen werden kann. Der, dessen Atman unabhängig und abhängig ist. Der, dessen Atman ohne die sechs Dinge, beginnend mit Sama ist. Der, dessen Atman ohne grobstofflichen, feinstofflichen und kausalen Körper ist und ohne Anna, Prana, Manas und Vijnana Koshas. Der, dessen Atman Ananda ist, doch ohne die fünf Koshas. Der, dessen Atman Nirvikalpa ist, frei von Sankalpa, frei von Sichtbarem und Hörbarem, leer, in stetigem Samadhi, ohne Anfang, ohne Mitte, ohne Ende. Der, dessen Atman frei von dem Wort Prajnana ist, ohne die Vorstellung: `Ich bin Brahman'. Der, dessen Atman frei von den Gedanken ist: ‚Das bist Du‘, und ‚Das ist der Atman‘. Der, dessen Atman frei von dem ist was durch Om beschrieben wird, der jenseits der Sprache und der drei Bewusstseinszustände ist, der Chitatman ist. Der, dessen Atman nicht als Atman bekannt ist und dessen Atman weder Licht noch Dunkelheit ist. Schaue nur nach dem Atman; erkenne Ihn als deinen eigenen. Genieße deinen Atman und finde Frieden. Ruhe in deinem Atman. Dann erreichst du Videhamukti.
Für den Jivanmukta, der stets den alldurchdringenden, unsterblichen, unteilbaren, aus sich selbst strahlenden Atman in allem sieht, gibt es nichts mehr zu erkennen. Er hat die Perfektion erreicht, höchste Glückseligkeit und höchstes Wissen.
Manche werden in Reinheit geboren oder mit anderen Voraussetzungen zur Erkenntnis, da sie schon in vergangenen Leben die notwendige Disziplin praktizierten. Sie sind geborene Siddhas. Guru Nanak, Jnanadev von Alandi, Vama Deva, Ashtavakra waren schon als Kinder Adepten. Guru Nanak fragte, als er noch in der Schule war, seinen Lehrer nach der Bedeutung von Om. Vama Deva gab Belehrungen in Vedanta als er noch im Leib der Mutter war.
Das Leben von Jivanmuktas oder Weisen verläuft unterschiedlich. Manche Weise leben königlich. Bhagirata lebte alle Arten von Leben. Andere Weise sind Bettler. Manche Weise sind stets in Meditation, sie arbeiten nicht, sie sprechen nicht, sie leben zurückgezogen. Jada Bharata lebte solch ein Leben. Andere Weise leben in Großstädten, dienen anderen, sprechen mit Menschen, halten Vorträge, geben religiöse Belehrungen, schreiben Bücher. Sri Shankara lebte dieses Leben. Alles hängt von Prarabdha ab. Jeder Weise hat sein eigenes Prarabdha. Hätten alle Weisen dasselbe Leben und dasselbe Prarabdha, die Welt wäre ein Gefängnis. Die Vielfalt ist die Manifestation der Prakriti.
Siehe auch
- Jivanmukti
- Mukta
- Moksha
- Jnana Yoga
- Vedanta
- Vedanta Schulen
- Wer bin ich
- Erkenntnis
- Satchidananda
- Glückseligkeit
- Selbstverwirklichung
- Brahman
- Atman
- Erfahrung
- Mumukshu
- Moksha
- Samadhi
- Swami Sivananda
- Shankara
- Ramana Maharshi
- Hingabe
- Bhakti
Literatur
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Swami Sivananda, Götter und Göttinnen im Hinduismus (2008)
- Swami Sivananda, Jnana Yoga, Hrsg.: Divine Life Society, 2007
- Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
- Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
- Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
- Swami Sivananda, Autobiographie von Swami Sivananda (1999)
- Swami Sivananda, Shrimad Bhagavad Gita. Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda (1998)
- Swami Sivananda, Gedanken zur Kontemplation (1996)
- Swami Sivananda, Hatha-Yoga. Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte (1964)
- Swami Sivananda, Sadhana – Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von Heute
Weblinks
- Swami Sivananda
- Artikel von Swami Sivananda
- Swami Sivanandas Integraler Yoga
- Der ganzheitliche Yoga in der Tradition von Swami Sivananda
- Die sechs Yoga-Wege
- Meditation & Yoga
- Einführung in Vedanta
- Swami Sivananda: Was ist Jnana Yoga?
- Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis: Vedanta
- Swami Sivananda, Sadhana: Vedanta Sadhana
- Internetseiten der Divine Life Society
- Internetseiten von Yoga Vidya
Seminare
Jnana Yoga und Philosophie
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Satchidananda – deine Wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit
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Wer bin ich? Was ist die Welt?
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Vedanta Meditation – Alles ist Brahman
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Vedanta Tiefenentspannung: Wer bin ich?
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