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Version vom 20. Juni 2022, 12:04 Uhr
Freie Übersetzung des Kapitels „The overcoming of oneself“ aus dem Buch „Lead us from darkness onto light“ von Swami Chidananda. Niederschrift von Vorträgen von Swami Chidananda.
Überwinde dich selbst
Swami Chidananda hat gesagt: Gurudev Swami Sivananda hat uns erweckt zu der Perle des höchsten spirituellen Wertes. Er hat uns gezeigt das es ein subtiles und hohes Ideal im Leben gibt. Und dieses Ziel hat höchste Bedeutung in unserem Leben. Es hat eine tiefe Bedeutung und einen tiefen Sinn des Lebens. Das Leben ist nicht einfach nur da. Es ist nicht einfach nur überleben. Es ist nicht einfach nur kämpfen.
Erreichen des Höchsten
Leben heißt letztlich das Erreichen des Höchsten. Wenn du verstehst das es im Leben darum geht das Höchste, die Gottverwirklichung zu erreichen dann ist das Leben wertvoll. Jeder Tag hat einen tiefen Sinn. Jeder Tag ist ein spirituelles Abenteuer. Und bei jedem Tag geht es darum sich selbst zu überwinden. Sich selbst zu überwinden und auch die Umstände zu überwinden, die vielleicht nicht so einfach sind. In Wahrheit sind alle äußeren Umstände vor allem die schwierigen solche, die uns helfen spirituell zu wachsen. In der Lage zu sein Schwierigkeiten zu überwinden ist wirklich der größte aller Siege. Andere zu besiegen und zu überwinden mag nicht so schwierig sein.
Du kannst Macht entwickeln, Autorität, Wohlstand, überlegene Persönlichkeit, Redekunst. Du magst Andere dominieren. All diese Faktoren mögen dir helfen Andere zu überwinden, Andere zu beherrschen. Und vielleicht hast du auch verschiedenste Motivationen Andere zu überwinden. Egotrip, Prestige, Selbstbefriedigung, verschieden Arten von irrationalen, unlogischen Vorstellungen was Erfolg heißt. Aber all diese Faktoren, alles was du tust um Andere zu überwinden sind letztlich leer, unproduktiv und negativ.
Überwindung des eigenen Selbst
Auch schwierige Situationen zu überwinden kann gut sein, weniger gut sein. Es hängt davon ab wozu, in welche Richtung willst du schwierige, äußere Situationen überwinden. Wenn dein Ziel ist Gott zu verwirklichen und du dann versuchst die äußeren schwierigen Situationen zu überwinden dann ist das gut. Aber noch wichtiger als das Überwinden äußerer schwieriger Situationen ist die Überwindung von einem selbst. Oft magst du dir bewusst sein wie leer das ist wonach du strebst. Oft wirst du dir bewusst wie unsinnig deine Gedanken, deine Wünsche und auch deine Handlungen sind.
Oft siehst du deine Schwächen und dein Ungenügen. Vielleicht will die ganze Welt sich vorstellen das du großartige und golden bist. Du weißt was in dir schlummert und was in dir so alles ist. Wenn du wirklich ehrliche Introspektion betreibst wirst du auch Demut bekommen. Wo es tiefe und ehrliche Selbstanalyse gibt dort wirst du auch feststellen dass du noch nicht ausreichend spirituell gewachsen bist. Und wenn du so erkennst wieviel in dir noch nicht gut ist dann solltest du nicht deprimiert werden und die Hände in den Schoß legen. Sondern jetzt solltest du die Sehnsucht bekommen dich selbst zu überwinden und sorgfältig daran zu arbeiten zur Vollkommenheit zu kommen.
Introspektion
Ohne Introspektion, Analyse und Demut sieht man vielleicht nur das Gute in einem selbst. Und dann gibt es kaum Evolution, Entwicklung, Vortschritt. Vielleicht können wenn du nicht ehrlich mit dir selbst umgehst dann kann es sogar geschehen das deine spiriutelle Entwicklung anhält. Vielleicht wirst du einfach selbstgenügsam und unmotivated, das heißt ohne Antrieb. Es gibt kaum ein größeres Risiko und eine größere Gefahr als Selbstzufriedenheit auf dem spirituellen Weg. Das ist ein großes Hindernis. Und dieses Hindernis muss überwunden werden. Aus der Verwirklichung dieser Sache kommt das große Bedürfnis, die große Sehnsucht und der große Entschluss: nein, ich werde das überwinden. Ich werde nicht nur das überwinden was äußerlich meinem spirituellen Fortschritt entgegensteht. Ich werde das überwinden was innerlich dem Fortschritt entgegensteht.
Ich werde das überwinden was innerlich dem Fortschritt entgegensteht. Ich werde das machen koste es was es wolle. Ich werde alles in mir überwinden was der Spiritualität entgegensteht. Ich werde alles was in mir ist und nicht so gut ist entdecken und überwinden. Ich werde die Tiefenkräfte in mir manifestieren. Das ist wofür Leben da ist. Ich muss nicht weit suchen. Ich habe viel zu tun. Ich will es anpacken. Mit diesen Worten habe einen festen Entschluss und gehe voran. In Wahrheit brauchst du gar nicht so viel zu suchen. Alles kann leicht gefunden werden. Wir sind uns nur nicht dessen bewusst was eigentlich schon da ist. Letztlich gilt es zu finden, weniger zu suchen.
Eine mysteriöse Reise nach Innen
Angenommen ein Großvater hat seine Brille auf seine Stirn gelegt. Dann mag er anschließend überall suchen um die Brille wieder zu finden. Er mag überall suchen. Und dann kommt irgend jemand und sagt: Du hast deine Brille nicht verlegt und du hast sie nicht verloren. Sie ist direkt an deiner Stirn. Genau so ist das mit dem spirituellen Weg. Du musst immer wieder neu entdecken. Du musst dich daran erinnern. Und du musst dich selbstvergessen überwinden. Das ist das spirituelle Leben. Das spirituelle Leben ist eine mysteriöse Reise nach Innen. Eine Reise wo du Vieles erreichen kannst und wo so viel noch nicht erreicht ist. Du bist letztlich das höchste Wesen nach dem du suchst. Du bist eigentlich schon das was du werden willst. Und alle Hindernisse sind eigentlich nur scheinbar. Dennoch auch wenn du jetzt schon vollkommen bist auch wenn du jetzt schon eins mit Brahman bist es gilt alles zu überwinden was dem im Weg steht.
Und letztlich musst du das überwinden mit dem du dich identifizierst. Ganz in der Tiefe deines Wesens kannst du bewusst sein das du jetzt schon vollkommen bist. Auf einer anderen Ebene sei dir bewusst was in dir noch allem entgegensteht. Und dann nimm dir vor all das in dir zu überwinden was der Verwirklichung des Höchsten entgegensteht. Möge die Gnade des Höchsten und mögen liebevolle Segenslichter des Meisters dir das Geschenk geben immer wieder bewusst zu sein. Mögest du in der Lage sein dich selbst zu überwinden in deinen relativen Aspekten. Möge dein Leben voller Licht sein. Mögest du wahrhaftig leben.
Mit diesen Segenswünschen schließt dieses Kapitel aus dem Buch “Lead us from darkness onto light“ von Swami Chidananda, Kapitel „The overcoming of oneself“. Mein Name Sukadev von yoga-vidya.de. Und das war eine freie Übersetzung, auch eine verkürzte Übersetzung des Kapitels. Aber ich hoffe ich habe so diese Intensität der Ermahnung von Swami Chidananda gut rüber bringen können. Praktiziere und sei engagiert.
Videovortrag zum Thema: Überwinde dich selbst
Überwinde dich selbst - dann sind alle Probleme verschwunden. Überwinde das kleine Ich, das Ego. Überwinde dich selbst. Überwinde deine Negativitäten. Überwinde Verhaftungen. Überwinde niedere Wünsche. Das sind Ratschläge der großen Meister. Anhand eines Buches von Swami Chidananda spricht Sukadev über diese wichtigen Themen. Hier das Video mit dem Thema "Überwinde dich selbst".
Viveka Chudamani - Überwinde das Ego - erfahre dein wahres Selbst
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 304 von Sukadev Bretz -
Wenn das Ich-Gefühl vollständig verschwunden ist und die verschiedenen damit verbundenen Vorstellungen überwunden sind, findet man durch Erkenntnis des innersten Wesens zur Wahrheit: „Das bin ich.“ (idam aham asmi)
Ich-Gefühl (ahamah). Shankara sagt auf Sanskrit: durch das vollständige Verschwinden, verschwinden - Nivritti, atyanta - vollständig, durch das vollständige Verschwinden des Ego (Ahama). Und wenn alle Gedanken und Vorstellungen verschwinden, wenn das Beenden durch das Ego ist, tat - hervorgebracht - Krita nanan - Gedanken und Vorstellungen. Wodurch? Durch die Erforschung, die Unterscheidung - Viveka - der inneren - pratyanch - Wirklichkeit - Tattva - idam, da kommt da Absolute, aham - ich - asmi - bin - iti - so geschieht es - vindate - dass man findet - Tattva - die Wahrheit. Und was ist die Wahrheit? Idam - das, aham - ich, asmi - bin. Idam aham asmi – das bin ich.
Das könntest du auch innerlich so sagen. Idam aham asmi. Das ist so ähnlich, wie wenn du Aham brahmasmi sagst. Idam aham asmi, das bin ich. Und wie kommst du dorthin? Indem das Ego aufhört. Und wie hört das Ego auf? Dort hat Shankara ja in den letzten Versen so viele Tipps gegeben. Das Ego hört auf, indem du die verschiedenen Gedanken und Vorstellungen überwindest. Indem du mit deiner Buddhi darauf achtest, wie du dich damit identifizierst.
Du bist nicht der Körper
Der Körper ist da. Er hat seine Höhen und Tiefen, er ist gesund und krank, er ist warm und kalt und so weiter. Er ist mal durstig, mal hungrig, verbunden mit Prana, Lebensenergie, mal mit mehr Lebensenergie, mal mit weniger Lebensenergie, aber das ist der Körper. Du bist nicht der Körper.
Und dann hast du den Geist. Der Geist hat Emotionen. Der Geist hat Gefühle. Der Geist produziert Gedanken. Die kannst du auch nicht ganz abstellen, aber du kannst aufhören, dich mit ihnen zu identifizieren. In dem Moment, wo du aufhörst dich mit dem Geist zu identifizieren, wird vieles leichter und schöner. Daher löse dich von der Identifikation mit dem Geist und dann erfährst du dein wahres Wesen.
Wenn Ich-Gefühl sinkt - steigt die Erfahrung des eigenen Selbst
Und so sagt Shankara hier, dass in dem Maße, in dem dein Ich-Gefühl stärker verschwindet, du mehr dein eigenes Selbst erfährst. Es ist nicht nur alles oder nichts, es geht schrittweise. Je mehr du an dich denkst, je mehr du überlegst, was du brauchst und je mehr du denkst, was andere von dir denken, umso mehr ist das Ego da. Je mehr das Ego da ist, umso mehr Probleme gibt es. Reduziere dein Ego. Und wie kannst du dein Ego reduzieren?
Nicht du, der Körper handelt
Zum Beispiel indem du dir bewusst machst, dass nicht du, sondern der Körper handelt. Der Körper ist verbunden mit der Erde. Der Körper bekommt die Nährstoffe von der Erde. Der Körper bekommt den Sauerstoff von der Luft. Die Flüssigkeit vom Wasser, das er trinkt. Der Körper ist in ständiger Veränderung. Ich bin nicht der Körper, der Körper ist mein Instrument, mein Fahrzeug, mein Raumanzug, wie auch immer du es beschreiben willst. So wie du dir bewusst machst, dass du ein Fahrrad hast, so hast du einen Körper. So wie du vielleicht dein Auto mal fährst, fährst du auch diesen Körper. Ich bin nicht der Körper. Und wie es jetzt dem Körper geht oder nicht geht, ist unerheblich.
Ich erkenne immer mehr, dass moderne Aspiranten extrem körperorientiert sind. Wenn es dem Körper irgendwie schlecht geht, dann geht es ihnen grundlegend schlecht. Und es ist sogar schlimmer als früher. Wenn jemand heute eine Erkältung hat, denkt er, er hätte alles falsch gemacht. Anstatt zu sagen, dass da ein Körper ist, der sich Viren eingefangen hat, sein Abwehrsystem war nicht so gut. Ich versuche den Körper wieder zu heilen, gebe ihm ein bisschen Ruhe, trinke ein bisschen Kamillentee oder Eukalyptustee oder was auch immer und dann wird es dem Körper wieder gut gehen.
So ähnlich wenn das Fahrrad einen Platten hat, dann repariert man den Reifen und angenommen die Kette geht nicht mehr richtig, dann muss man sie wieder ölen. Und angenommen der Bremszug würde nicht richtig funktionieren, dann müsste man die Bremsen wieder richtig einstellen. Genauso ist es mit dem Körper. Wenn er krank ist, dann helfen wir ihm. Identifiziere dich nicht so sehr mit dem Körper. Du bist nicht der Körper. Kümmere dich um ihn, aber wisse, dass du nicht der Körper bist.
Die Psyche spielt nur eine Rolle
Genauso ist es mit der Psyche. Die Psyche geht durch Höhen und Tiefen. Du kannst zwar einiges tun, um die Psyche etwas mehr zu steuern, so wie du den Körper bis zu einem gewissen Maße steuern kannst, kannst du auch die Psyche bis zu einem gewissen Maße steuern. Aber du kannst auch nicht die Psyche vollständig steuern. Letztlich ist auch die Psyche nichts anderes als eine Rolle, die du bekommen hast. Innerhalb der Rolle kannst du einiges tun, aber du bist nicht die Rolle und du bist auch in der Psyche nicht so unabhängig.
Du bist das unsterbliche Selbst
Sei dir bewusst, dass du das unsterbliche Selbst bist. Es spielt auch keine allzu große Rolle, was mit dem Körper passiert. Es spielt keine so große Rolle, ob Menschen eine gute Meinung von dir haben. Es spielt keine so große Rolle, ob du gelobt wirst oder nicht. Das ist alles nicht so wichtig. Lerne, dich davon zu lösen. Dann ist weniger Ego da. Eine Manifestation des Egos ist auch, sich zu vergleichen. Bin ich besser oder schlechter als andere? Das Ego identifiziert sich mit etwas, vergleicht das dann mit anderen und will mehr haben und besser sein, höhere Wertschätzung haben. Erkenne das, löse dich davon und überwinde das Ego.
Weitere Videos mit Übersetzungen von Vorträgen von Swami Chidananda
Hier findest du weitere Videos mit Vorträgen von Sukadev mit freier Übersetzung von Vorträgen von Swami Chidananda:
- Ideal
- Spiritueller Lehrer
- Erkenne dich selbst
- Mode
- Transzendieren
- Weisheit
- Herz des Guru
- Hindernisse auf dem spirituellen Weg
- Herzensgebet
- Beharrungsvermögen
- Grundlage des spirituellen Lebens
- Moral Grundlagen
- Offenbarung
- Wert der Zeit
Siehe auch
- Einzigartigkeit Textauszug von Swami Chidananda
- Swami Chidananda
- Swami Sivananda
- Divine Life Society
- Guru
- Ashram
- Heilige
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- Atman
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Weblinks
- Divine Life Society
- Biography of Swami Chidananda
- Autobiography of Swami Chidananda
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Literatur
- Sukadev Bretz: Meditieren lernen in 10 Wochen - Übungsbuch mit MP3-CD
- Sukadev Bretz: Die Yoga Weisheit des Patanjali für Menschen von heute
- Sukadev Bretz, Ulrike Schöber: Der Pfad zur Gelassenheit
- Sri Shankaracharya: Das Kronjuwel der Unterscheidung
- Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Swami Sivananda: Inspiration und Weisheit
- Swami Sivananda: Erfolgreich leben und Gott verwirklichen
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