Elend

Aus Yogawiki

Elend - einige überraschende Gedanken zu einem schwierigen Thema.

Aus der Yoga-Sicht gehört das Elend zur materiellen Welt.

Elend ist die Bezeichnung für einen Zustand, der geprägt ist von großem Unglück, großer Not. Das Wort Elend kommt vom althochdeutschen Adjektiv elilenti, was ursprünglich hieß aus der Fremde kommend und hat etwas mit Land zu tun. Wer aus der Fremde kommt, hat oft viel Leid erlebt und hat oft Schwierigkeiten in seiner neuen Umgebung zurecht zu kommen. Daher bekam das Wort Elend beziehungsweise elend auch die Bedeutung von andauerndem Leid, Not und Unglück. Man kann sich elend fühlen, man kann in einer elenden Behausung wohnen, man kann ein elendes Leben führen. Und manchmal leidet man an der elenden Hitze und empfindet seine Arbeit als elend.

Die indische Glücksgöttin Lakshmi, anzurufen bei Elend.

Was bedeutet Elend?

Erkenne das Elend der Welt. Hilf Menschen aus ihrem Elend heraus zu kommen und komme selbst raus aus deinem Elend.

Elend ist ein Substantiv. Man spricht von dem Elend der Welt, dem Leiden der Welt und es kann auch ein elendes Dasein sein.

In einem engeren Sinne bedeutet Elend schlechte materielle Umstände. Man sagt zum Beispiel Menschen leben im Elend wenn sie nichts gutes zu essen haben, wenn sie keine gute Kleidung haben, wenn sie keine gute Wohnung haben, wenn sie vielleicht den Elementen schutzlos ausgeliefert sind. Das ist ein materielles Elend. Ja und es ist wichtig sich ein zu setzen das dieses materielle Elend überwunden wird.

Es ist traurig das in der Gegenwart noch immer viele hundert millionen Menschen im materiellen Elend leben obgleich es genügend gäbe um die ganze Menschheit gut zu ernähren und obgleich es genügend gäbe damit alle Menschen sauberes Wasser und ein Dach über dem Kopf zu geben.

Und es ist wirklich wichtig sich auch dafür zu engagieren das dieses materielle Elend überwunden wird.

Es gibt aber auch andere Formen von Elend. Menschen können sich elend fühlen. Das heißt sie fühlen sich schlecht, sie sind depressiv, sie sind traurig, sie sind niedergeschlagen, sie kommen aus ihrem Elend nicht heraus.

Und aus diesem Elend kann Yoga durchaus heraus helfen. Wenn es Menschen nicht gut geht eine der einfachsten Weisen aus diesem Elend heraus zu kommen wäre jeden Tag Hatha Yoga zu üben, also Yogastellungen, Atemübungen, Tiefenentspannungen. Die können helfen dieses psychische Elend zu überwinden.

Wenn der Körper bewegt wird dann hilft das. Wenn du aus deinem Gedankenkarussel raus kommst dann hilft das. Wenn du durch die Yogaübungen mehr Energie hast dann ist das auch gut.

Und wenn deine höheren Chakren, deine Energiezentren sich öffnen entsteht Freude und Lebenswille von selbst.

Eine der einfachsten Weisen gerade in westlichen Gesellschaften aus dem Elend heraus zu kommen ist Hatha Yoga zu üben. Das Hatha Yoga gibt dann auch die Kraft sich selbst zu erheben, existenzielles Elend zu überwinden.

Auf eine gewisse Weise könnte man aber auch sagen es gibt das Elend der Welt. Du findest zum Beispiel in der christlichen Tradition die Aussage die Welt ist ein Jammertal.

Im Buddhismus ist die erste der vier edlen Wahrheiten: Alles Leben ist Leiden. Und auch im Yogasutra findet man etwas versteckt in der Mitte des zweiten Kapitels den Ausdruck "Sarvam dukkam vive kin naha". Ein Mensch von Unterscheidungskraft erkennt in Allem Leiden, sieht überall das Elend der Welt.

Letztlich von einem höheren Standpunkt aus gesehen ist die Welt ein großes Elend. Alles was einen Anfang hat hat ein Ende. Alles was kommt verschwindet wieder. Alles was du magst wird irgendwann gehen. Jeder Wunsch führt letztlich in das Elend.

Entweder du hast einen Wunsch und er wird nicht erfüllt dann leidest du. Oder du hast einen Wunsch und er wird erfüllt dann hast du Angst ihn zu verlieren, wieder Elend.

Oder du hast einen Wunsch. Er wird dir erfüllt und du erkennst er macht dich nicht glücklicher. Vielleicht fühlst du dich dann noch elender.

In diesem Sinne in dieser äußeren Welt ist nicht wirklich Glück. Und wenn du das mal erkannt hast dann willst du aus dem Elend der Welt heraus kommen. Und hier sind sich die spirituellen Traditionen einig. Ja du kannst aus dem Elend der Welt heraus kommen. Du kannst heraus kommen indem du nach Gott strebst oder nach Nirvana strebst nach Erleuchtung. Und es ist möglich das Elend der Welt zu überwinden.

Man kann sagen es gibt verschiedene spirituelle Grundeinstellungen. Die eine Grundeinstellung ist die Einstellung der Freude. Zu sehen hinter allem ist Gott, eine Dankbarkeit, eine Liebe, eine Herzensöffnung. Und diese ist dann letztlich die Motivation zu praktizieren und sich von Gott führen zu lassen und letztlich zu Gott zu kommen.

Du kannst mit dieser Freude und Liebe und Lebensfreude zu Gott kommen.

Aber es gibt eben auch den Weg des Melancholikers, den Weg der Unterscheidungskraft wo du die Hohlheit der Welt durchschaust, das Elend der Welt siehst. Und aus dieser Motivation heraus alle Verhaftungen überwindest.

Nicht umsonst sagt Shankaracharya Vairagya ist wichtig. Vairagya entsteht durch das Erkennen das diese Welt ein Jammertal, Elend ist, dich nicht glücklich macht. Aus dieser tiefen Überzeugung Vairagya kommt Viveka. Und die Viveka hilft dir dich aus diesem Elend der Welt heraus zu befreien, dich zu lösen von allen Identifikationen und das zu erfahren was jenseits des Elends der Welt ist, Brahman, das Göttliche. Satchitananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit sind die wahre Natur des Menschen.

Letztlich überwindest du alles Elend dieser Welt indem du Gott verwirklichst, die Erleuchtung erlangst. Und das ist dann dauerhaftes Glück.

In dieser Welt kannt du nur vorübergehend das Elend überwinden denn jede Freude hat ein Ende. Und der Mensch ist von der Psyche her physisch und psychisch nicht dazu gestrickt dauerhaft glücklich zu sein von einzelnen Ausnahmen abgesehen.

Anstatt jetzt zu schauen glücklich zu sein in dieser Welt wäre es klüger über das Elend der Welt hinaus zu wachsen, über Körper und Psyche hinaus zu wachsen und das zu erkennen was jenseits davon ist, das Göttliche an sich.

Umgang mit Elend anderer

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Wenn du jemanden siehst, dem es elend geht, dann versuche ihm zu helfen. Mitgefühl und Liebe und Teilen sind wichtig auf dem spirituellen Weg. Mitgefühl, Liebe, Teilen ist das, was Menschsein wirklich ausmacht. Wenn du jemanden siehst, dem es materiell elend geht, dem kannst du etwas geben und kannst dann schauen, wie du ihm helfen kannst. Wenn es jemandem emotional elend geht, dann höre ihm oder ihr vielleicht einfach zu und biete deine Hilfe an, zeige dein Verständnis, zeige Mitgefühl und nicke einfach. Lächele und bete für den anderen Menschen.

Video Elend

Hier ein Vortragsvideo über Elend :

Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Seminarleiter zu Kundalini Yoga und Chakras.

Elend Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Elend :

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Viveka Chudamani - Identifikation mit dem Körper macht dich elend

Der Körper ist vergänglich, identifiziere dich nicht damit

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 300 von Sukadev Bretz -

Solange der Mensch an seinem Körper hängt, der einem Leichnam gleicht, solange ist er unrein, leidet unter der Angst vor Geburt, Krankheit und Tod. Wenn er aber weiß, dass er das reine, glückselige und unveränderliche Selbst ist, lebt er frei von Leiden und Angst. Dies bezeugen auch die Veden.

Der Körper ist stirbt irgendwann

Der Körper ist der Veränderung unterworfen. Shankara sagt, der Körper gleicht einem Leichnam. Wenn Bewusstsein von dem Körper weg ist, was ist dann vom Körper noch übrig? Er ist ein Leichnam. Er wird von Insekten gefressen. Nichts ist mehr da. Das ist dieser wunderbare Körper. Wenn Bewusstsein vom Körper weg ist, zerfällt er. Wenn du dich mit dem Körper identifizierst, dann hast du Probleme. Der Körper ist dem Alter, Krankheit und Tod unterworfen. Du kannst gesünder leben und natürlich ist auch die Empfehlung, gesünder zu leben. Aber der Körper wird irgendwann Unfälle erleiden, Schmerzen erzeugen. Er wird Krankheiten haben und irgendwann sterben. Wenn du jetzt Angst vor Unfällen, Krankheit und Tod hast, dann ist dein Leben elendig. Erkenne, dass du jetzt diesen Körper hast. Du bist nicht der Körper, du hast diesen Körper. Du selbst bist unsterblich. Und wann immer du merkst, dass du Ängste hast, Schmerzen hast, mit denen du dich identifizierst, dann merke, dass du dich mit dem Körper identifizierst. Ich bin nicht der Körper. Ich bin das unsterbliche Selbst.

Du bist nicht der Körper, du bist unsterblich

So ähnlich ist es, wenn du dich mit deinem Fahrrad identifizieren würdest. Wenn dein Fahrrad einen „Platten“ hätte, dann würde es dir schlecht gehen. Aber du bist nicht das Fahrrad. Du bist das unsterbliche Selbst.

  • Deshalb mag dein Fahrrad einen „Platten“ haben – in Ordnung, repariere den „platten“ Reifen.
  • Dein Fahrrad mag eine „Acht“ haben in einem Rad – in Ordnung, lass es richten.
  • Dein Fahrrad mag einen gerissenen Bremszug haben – in Ordnung, kaufe dir einen neuen Bremszug.

Das ist alles nicht tragisch. Vielleicht wird dir dein Fahrrad geklaut. Das ist auch nicht weiter tragisch. Kaufe dir ein Neues. Wenn du dir kein Neues leisten kannst, dann leihe dir eins für eine Weile oder geh zu Fuß. Das ist alles nicht weiter tragisch. Beim Körper ist es auch nicht anders. Es ist das Fahrzeug der Seele. Geht es kaputt, repariert man es. Geht es mal nicht so gut, schaue, was du für den Körper machen kannst. Aber wisse: Du bist nicht der Körper. Du bist das unsterbliche Selbst. Mache dir das insbesondere heute bewusst!

Elend in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Elend gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Elend - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Elend sind zum Beispiel Martyrium, Pein, Qual, Not, Unglück, .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Antonyme Elend - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Elend sind zum Beispiel Herrlichkeit, Fülle, Glück, Zufriedenheit, Raffsucht, Raffgier . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Elend, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Elend, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Elend stehen:

Eigenschaftsgruppe

Elend kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

  • Schattenseiten-Kategorie Armut

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Elend sind zum Beispiel das Adjektiv elendig , sowie das Substantiv Elendiger.

Wer Elend hat, der ist elendig beziehungsweise ein Elendiger.

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Siehe auch

Weitere Informationen zu Yoga und Meditation

Literatur

Angst umwandeln in Mut und Vertrauen Yoga Vidya Seminare

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