Gelübde
Ein Gelübde ist ein abgelegtes bzw. gegebenes wichtiges Versprechen sich an bestimmte Regeln zu halten - auf Sanskrit Vrata genannt.
Gelübde
Gelübde ist eine Art Gelöbnis. Man gelobt insbesondere gegenüber Gott etwas. Gelübde ist also ein feierliches Versprechen vor Gott oder auch für sich selbst. Es gibt insbesondere das Ordensgelübde in der Katholischen Kirche. Gelübde ist also ein feierliches abgelegtes Versprechen sich an eine Regel zu halten.
Gelübde im Christentum
Es gibt beim Katholischen Christentum verschiedene Gelübde. Es gibt z.B. das Gelübde zu einer Pilgerreise. Es gibt das Gelübde des Novizen, das Novizengelübde. Es gibt die ewigen Gelübde. Auch Priester sind mit einem Gelübde verbunden. Es gibt das Armutsgelübde, das Keuschheitsgelübde, das Demutsgelübde, das Schweiggelübde und vieles andere.
Gelübde in anderen Religionen
Auch in der Indischen Spiritualität sowohl im Hinduismus als auch Buddhismus und Jainismus gibt es das sogenannte Vrata. Wir übersetzen das im Deutschen meistens als Vorsatz. Aber ursprünglich hat es die gleiche Bedeutung wie Gelübde. Man macht ein Vrata. Man sagt für eine gewisse Zeit wird man schweigen. Für eine gewisse Zeit wird man enthaltsam leben. Für eine gewisse Zeit wird man fasten. Für eine gewisse Zeit verspricht man nicht ärgerlich zu werden. Also verschiedene Formen der Gelübde.
Gelübde bei Yoga Vidya
Auf gewisse Weise gibt es auch bei Yoga Vidya mehrere formelle Gelübde, auch wenn wir sie nicht als solche bezeichnen, sondern als Versprechen. Es gibt zum einen das Gelübde, wenn man in die Yoga Vidya Sevaka Gemeinschaft aufgenommen wird, das man sich an die Grundregeln halten wird, das man jeden Tag meditiert, das man jeden Tag Sadhana, spirituelle Praktiken übt, das man mindestens sechs mal die Woche zum Satsang kommt, das man ein sattwiges Leben führt ohne Alkohol, Tabak, Drogen, Fleisch und Fisch.
Das universelle Gelübde
Kreative Lesung aus dem Buch „Inspiration und Weisheit“ von Swami Sivananda.
Das große, universel]e Gelübde ist Ahimsa. Nicht verletzen in Gedanken, Worten und Tat ist der große Vorsatz, den du fassen solltest. Patanjali spricht im Yoga Sutra von den fünf Yamas, den fünf ethischen Geboten: Ahimsa, Satya, Asteya, Brahmacharya, Aparigraha. Er sagt, dass diese fünf zusammen Mahavrata bilden, das große, universelle Gelübde. Und von diesen fünf ist Ahimsa am allerwichtigsten. So heißt es: „Ahimsa paramo dharma.“ Ahimsa ist die höchste Aufgabe, die höchste Pflicht. Letztlich „Ahimsa Mahavrata“: Ahimsa ist das große, universelle Gelübde.
Dieses Ahimsa ist nicht nur für die Hindus, sondern eben auch für Christen, Moslems und Buddhisten. Wenn du die Wahrheit verwirklichen willst, dann mache den Mahavrata, das große Gelübde von Ahimsa. Sage dir: „Ich möchte niemanden verletzen in Gedanken, Worten und Tat.“ Oder umgekehrt ausgedrückt: „Ich möchte eine positive Kraft im Leben aller Menschen sein. Ich möchte das Leben von Menschen auf positive Weise berühren und beeinflussen. Bei jedem Menschen, mit dem ich zu tun habe.“
Praktiziere also Ahimsa als großes Gelübde.
Bleibe stark bei Schwirigkeiten
Du magst auf Schwierigkeiten treffen, du magst Rückschläge haben. Deshalb machst du ja ein Gelübde. Bei etwas, das dir leicht fällt, brauchst du nicht versprechen, dass du dich daran hältst – es geschieht von selbst. Aber das, was dir schwer fällt, da ist es gut, ein Gelübde abzulegen. Gib dem Gelübde den Vorsatz, eine positive Kraft für alle Wesen zu sein. Prüfungen und Schwierigkeiten werden dir begegnen, um deine Stärke zu prüfen. Bleibe fest und so werden deine Anstrengungen von großem Erfolg gekrönt sein.
Bleib in der kosmischen Liebe
In Ahimsa, in der Gewaltlosigkeit, und in der kosmischen Liebe, in dem Wunsch, Gutes zu tun, steckt eine Kraft, die jeden Übenden beschützt. Die unsichtbare Kraft Gottes bietet Schutz. Sei daher furchtlos. Irgendwann wirst du so weit kommen, dass du noch nicht einmal Fliegen und Ameisen Leid zufügen kannst. Du bist sogar auf der Straße vorsichtig, willst keine Lebewesen zertrampeln. So wirst du gesegnet sein. So wirst du Gott schauen. Dein Herz ist weich.
Fasse also jetzt das große Gelübde, das große Mahavrata: „Ich möchte für alle Menschen, mit denen ich zu tun habe, Gutes bewirken. Ich möchte niemandem schaden. Ich möchte aus Liebe handeln und Menschen Gutes tun.“
Verharre einen Moment und fasse diesen festen Entschluss.
(Nach einem Artikel von Swami Sivananda im Buch Inspiration und Weisheit' zum Thema Ahimsa')
Gelübde - Video und Audio
Hier ein Vortragsvideo mit dem Thema Gelübde:
Informationen und Anregungen zum Wort bzw. Ausdruck Gelübde in diesem Vortragsvideo. Sukadev, Gründer von Yoga Vidya e.V., spricht hier über Gelübde aus dem Geist des Humanismus und des ganzheitlichen Yoga.
Gelübde Audio Vortrag
Hier findest du die Tonspur des oberen Videos, also einen Audio Vortrag über Gelübde:
Video zum Thema "Das universelle Gelübde
Hier ein Vortragsvideo zum Thema "Das universelle Gelübde":
Siehe auch
Weitere Begriffe im Kontext mit Gelübde
Einige Begriffe, die vielleicht nicht direkt zu tun haben mit Gelübde, aber dich vielleicht interessieren können, sind z.B.:
- Gedankenwelle
- Ganzheit
- Fliegender Yogi
- Gesetz von Ursache und Wirkung
- Gläubigkeit
- Gottesvertrauend
- Askese
- Yoga Kassel
- Meditationskissen Yoga
- Ganzheitliche Massage Ausbildung Seminare
- YoBEKA Trainer/in Ausbildung
- Gottes Wille
Yoga Ausbildung Seminare
Hier erscheint demnächst wieder eine Seminarempfehlung: url=interessengebiet/yoga-ausbildung/?type=2365 max=3
Gelübde - weitere Infos
Hast du mehr Informationen zum diesem Artikel über Gelübde? Danke für deine Email an wiki(at)yoga-vidya.de.
Zusammenfassung
Das Adjektiv Gelübde kann gesehen werden im Kontext von Religion, Hinduismus, Christentum, Ethik, Sadhana.