Dalai Lama Sprüche

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Dalai Lama ist eigentlich ein Titel für einen Tulku, eine [Reinkarnation] des Avalokiteshvara, des Bodhisattvas des Mitgefühls. Der jetzige Dalai Lama ist der 14. in einer ganzen Reihe von Dalai Lamas. Er ist bekannt für seine Weisheiten. In einigen seiner Bücher gibt es kurze inspirierende Sätze, die gerne als Zitate und Sprüche verwendet werden. Mehr Weisheiten des Dalai Lama findest du auch unter dem Hauptartikel Dalai Lama Weisheiten.

Dalai Lama Sprüche zu Liebe und Mitgefühl

Der Dalai Lama strahlt viel Mitgefühl und Liebe aus. Und in vielen Sprüchen des Dalai Lama kommt dieses Mitgefühl zum Ausdruck:

  • Wenn wir die Muttermilch trinken, dann manifestiert sich das Mitgefühl in uns. Dieser Akt ist ein Symbol der Liebe und der Zuneigung, welcher die Grundlagen für unser gesamtes Leben legt.
  • Es ist wichtig, dass Sie sich dessen bewusst werden, wie viel von Ihrem eigenen Glück mit dem Glück anderer zu tun hat. Es gibt kein individuelles Glück, das von dem anderer ganz unabhängig wäre.
  • Versuchen wir, das Beste eines jeden Menschen zu erkennen, den anderen im bestmöglichen Licht zu sehen. Diese Einstellung erzeugt sofort ein Gefühl der Nähe, eine Art Geneigtheit, eine Verbindung.
  • Jeder besitzt gute Eigenschaften - man muss nur bereit sein, sie zu finden. Wenn Sie das tun, dann müssen Sie zugeben, dass Ihre negative Sicht eines Menschen auf ihrer eigenen Wahrnehmung beruht, also mehr auf ihrer geistigen Projektion als auf der wahren Natur dieses Menschen.
  • Es ist lebenswichtig, in den Beziehungen zum anderen viel Raum für Wandel zu lassen. Zu solchen Änderungen kommt es in Übergangsphasen, in denen die Liebe tatsächlich reifen und sich ausweiten kann. Dann ist man in der Lage, den anderen wirklich zu kennen - ihn zu sehen, wie er ist, mit seinen Fehlern und Schwächen, ein menschliches Wesen wie man selbst. Erst in diesem Stadium ist man so weit, dass man sich ehrlich für den anderen entscheiden kann - ein wahrer Akt der Liebe.
  • Das Mitgefühl lässt sich zusammenfassend als ein gewaltloser, nicht angriffslustiger, nicht aggressiver Geisteszustand definieren. Es ist eine geistige Haltung, die mit einem Sinn für Engagement, Verantwortung und Respekt vor dem anderen einhergeht. In tse-wa, dem tibetischen Wort für Mitgefühl, klingt mit, dass man sich selbst gute Dinge wünscht. Es spricht also nichts dagegen, dass wir damit beginnen, diese Empfindung zu nähren, indem wir uns selbst wünschen, von allem Leiden befreit zu sein. Danach können wir diese Empfindung kultivieren, verstärken und auf die äußere Welt ausdehnen, so dass sie die anderen mit einschließt.
  • Ein Mensch, der mehr an die anderen denkt, ist dadurch selbst sehr viel ausgeglichener, ruhiger und glücklicher als Menschen, die immer nur an sich selbst denken.
  • Können wir jemanden hassen, der Sklave seiner eigenen verstörenden Emotionen ist, anderen deshalb schadet und sich schließlich selbst zugrunde richtet? Verdient er nicht eher unser Mitgefühl?
  • Wenn aus Gründen des Mitgefühls etwas getan werden muß, um Unrecht gutzumachen, dann ist es für jemand, der wirklich bemüht ist, anderen zu helfen, nicht genug, lediglich Mitleid zu empfinden. Daraus entsteht kein direkter Nutzen. Jemand mit Mitgefühl muß sich engagieren und einmischen.
  • Liebe ist die Mitte des menschlichen Lebens.
  • Mitgefühl und Liebe sind keine bloßen Luxusgüter. Als die Quelle von innerem und äußerem Frieden, sind sie grundlegend für das Überleben unserer Spezies.

Gewaltlosigkeit

Der Buddhismus war nicht immer gewaltlos - wie die Geschichte früherer Jahrhunderte gerade in Tibet zeigt. Der jetzige Dalai Lama schätzt aber Ahimsa, die Gewaltlosigkeit, als überaus wichtig ein, und möchte politische Veränderung nur auf gewaltlose Weise erwirken. Auch für den alltäglichen Umgang miteinander empfiehlt er diese alte Tugend, die insbesondere im Jainismus sehr radikal gelebt wurde, und im Yoga Sutra des Patanjali als ein der Grundpfeiler der Ethik empfohlen wird:

  • Ein gewaltloses Verhalten ist ein körperliches oder verbales Verhalten, das von dem Wunsch beseelt ist, nützlich zu sein, einem anderen zu helfen. Es ist also die Motivation einer Handlung, welche bestimmt, ob sie gewalttätig oder gewaltlos ist.
  • Verzeihen oder Geduld haben heißt nicht, daß man immer alles hinnimmt, was andere einem zufügen.
  • Sogar der Feind ist uns nütze, denn um Mitgefühl empfinden zu können, müssen wir uns in Toleranz, Vergebung und Geduld üben – und das lässt die Wut verfliegen

Arbeit an sich selbst

Der Dalai Lama ist spiritueller Lehrer. So betont er immer wieder, dass jeder an sich selbst arbeiten kann und muss, um mehr Mitgefühl zu entwickeln. Im Buddhismus, auch im tibetischen Buddhismus spielt Selbstdisziplin, Wunschbeherrschung, Meisterung der Emotionen eine wichtige Rolle. Sie gelten sogar als Voraussetzung, um in der Meditation eine Tiefe zu erreichen: Hier einige Sprüche dazu:

  • Der Wandel muss im Inneren vor sich gehen. Es sind Hass und Böswilligkeit, die unseren Frieden und unser Glück am meisten bedrohen. Um verhindern zu können, dass Hass und Zorn in uns geboren werden, müssen wir zuerst vermeiden, dass Unzufriedenheit, die deren Wurzel ist, sich einnistet. Wenn Hass sich erst einmal mit aller Kraft und Macht manifestiert hat, ist es sehr schwierig, ein Gegenmittel anzuwenden.
  • Wenn wir mangels einer inneren Disziplin all die Emotionen, die uns durch den Kopf gehen, unter dem Vorwand ausleben, dass sie zum Ausdruck gebracht werden müssen, dann kann das zu schwerem Missbrauch führen; es mag uns sogar schwer fallen, die Gesetze unseres Landes zu respektieren. Die menschlichen Emotionen haben kein Ende, und die Macht der negativen Gefühle ist grenzenlos.
  • Wenn jeder sich selbst mit Hilfe einer inneren Disziplin meistert, dann gibt es keine Verbrechen, auch wenn im Äußeren keine Polizei vorhanden ist. Das verdeutlicht die Wichtigkeit der Selbstbeherrschung.
  • Die Ironie will es so, dass wir dann, wenn wir das Objekt unserer Wünsche erlangt haben, immer noch nicht zufrieden sind. Auf diese Weise nimmt die Begierde nie ein Ende und ist eine ständige Quelle der Schwierigkeiten. Das einzige Gegenmittel ist die Genügsamkeit.
  • Die wahre Verteidigung wird dort aufgebaut, wo sich die Feinde finden. Ist es nicht ein bewundernswertes und großartiges Verhalten, wenn jemand in der Lage ist, seine Wünsche zu beobachten und dabei gleichzeitig den weltlichen Versuchungen zu widerstehen, obwohl er sich in einer Umgebung befindet, wo so viele Umstände die Befriedigung von Wünschen verlangen?
  • Es ist wichtig zu verstehen, dass kontraproduktive Handlungen von Körper, Rede und Geist nicht aus eigenem Antrieb entstehen, sie gehen aus unserer Motivation hervor. Unkontrollierte Zustände des Geistes führen zu unkontrollierten Handlungen. Um negative körperliche und verbale Handlungen zu steuern, müssen wir unseren Geist zu zähmen.
  • Die Entwicklung von inneren Werten ist ähnlich wie körperliche Bewegung. Je mehr wir unsere Fähigkeiten trainieren, desto stärker werden wir. Der Unterschied ist, dass im Gegensatz zum Körper, es in der Entwicklung des Geistes kein Limit gibt, wie weit wir gehen können.
  • Glaube an deine Kräfte. Wenn du an deine Stärke glaubst wirst du täglich stärker.

Überwinde Ärger und Zorn

Eine wichtige Aufgabe ist es, Zorn und Ärger zu überwinden:

  • Wenn wir wütend sind, werden wir blind für die Wirklichkeit. Der Ärger bringt uns vielleicht einen kurzen Energieschub, aber diese Energie ist blind und blockiert den Teil unseres Gehirns der das Richtige vom Falschen unterscheidet. Um unsere Probleme zu bewältigen sollten wir realistisch und praktisch denken. Wenn wir dazu fähig sind, müssen wir unsere menschliche Intelligenz richtig einsetzen. Hierzu benötigen wir einen ruhigen Geist.
  • Der erste Nachteil von Zorn ist, dass er ihren inneren Frieden zerstört. Der Zweite ist, dass Ihre Sicht auf die Wirklichkeit verzerrt. Wenn Sie darüber nachdenken werden Sie verstehen, dass Zorn und Wut uns nicht weiterhilft, sondern nur destruktiv auf uns wirkt. Somit können wir beginnen uns von Wut und Zorn zu distanzieren, wenn diese Gefühle in uns aufkommen.

Entwickle Geduld

Geduld ist so wichtig für Mitgefühl - und für die Meditation:

  • Um andern durch unsere Worte und Taten zu helfen, ist es sinnvoll, eine Haltung des Mitfreuens für die Errungenschaften und das Glück der Anderen zu kultivieren. Diese Haltung ist ein wirksames Gegenmittel gegen den Neid, der nicht nur eine Quelle des unnötigen Leidens auf der individuellen Ebene ist, sondern auch eine Barriere gegen den Dialog darstellt.

Aber: Geduld allein reicht nicht aus:

  • Veränderung wird nur hervorgerufen durch aktives Handeln, nicht durch Meditation oder Beten allein.
  • Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist.

Übernimm Verantwortung

  • Respektiere dich selbst, respektiere andere und übernimm Verantwortung für das was du tust

Der mittlere Weg

Im Buddhismus wie auch im Yoga wird immer wieder dazu geraten, Extreme zu vermeiden. Oft ist der Mittelweg der beste. So beschreibt es der Dalai Lama in einigen seiner Sprüche:

  • Für gesundes mentales und emotionales Wachstum brauchen wir eine sanfte, erfahrene und ausbalancierte Einstellung die unsere Extreme vermeidet. Werden wir arrogant oder selbstgefällig, so besteht das Gegenmittel darin, sich seiner eigenen Probleme und Leiden bewusst zu werden, um uns auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Fühlen wir uns jedoch überwältigt, mutlos, hilflos oder depressiv. Dann ist es wichtig an unsere positiven Eigenschaften oder Erfolge zu denken um der Seele einen Auftrieb zu geben.

Dalai Lama Sprüche über Karma

Karma ist das Gesetz von Ursache und Wirkung. Das Annehmen seines Karma hilft spirituell zu wachsen. Hier einige Sprüche des Dalai Lama zum Thema Karma:

  • Das Unglück, das uns heute widerfährt, ist die karmische, auf Ursache und Wirkung beruhende Vergeltung eines Unrechts, das wir anderen zugefügt haben. Unsere eigenen negativen Handlungen in der Vergangenheit schaffen die Bedingungen für unser jetziges Leiden. Wenn wir es uns recht überlegen, sind wir eigentlich diejenigen, die einem anderen schaden: Wer uns Leid zufügt, häuft unseretwegen negatives Karma an und legt damit die Grundlage für sein zukünftiges Leiden.

Dalai Lama Sprüche zu Freundschaft, Partnerschaft, Familie und Kinder

Der Dalai Lama ist zwar Mönch, ähnlich wie ein indischer Swami. Aber die meisten seiner Anhänger sind im Berufs- und Familienleben. So gibt es auch viele Sprüche des Dalai Lama zu Partnerschaft, Familie und Kinder:

  • Die Familie ist die grundlegende Einheit der Gesellschaft.
  • Freunde, echte Freunde fühlen sich von der Warmherzigkeit angezogen, nicht von Geld oder Macht. Ein echter Freund sieht Dich als menschliches Wesen, als Bruder oder Schwester, und er zeigt Zuneigung auf dieser Ebene, gleichgültig ob ihr Reich oder Arm, oder in einer hohen Position seid. Das ist ein wirklicher Freund.

Glück

Glück ist laut Dalai Lama nicht das Anhäufen von Besitztümern. Einige Aussprüche des Dalai Lama zum Thema Glück:

  • Echtes Glück erfordert den Frieden des Geistes oder ein Maß an geistiger Gelassenheit. Wenn dies vorhanden ist, zählt Härte nichts. Mit innerer Stärke oder geistige Stabilität können wir alle Arten von Widrigkeiten ertragen.
  • Sogar der Feind ist uns nütze, denn um Mitgefühl empfinden zu können, müssen wir uns in Toleranz, Vergebung und Geduld üben – und das lässt die Wut verfliegen
  • Um andern durch unsere Worte und Taten zu helfen, ist es sinnvoll, eine Haltung des Mitfreuens für die Errungenschaften und das Glück der Anderen zu kultivieren. Diese Haltung ist ein wirksames Gegenmittel gegen den Neid, der nicht nur eine Quelle des unnötigen Leidens auf der individuellen Ebene ist, sondern auch eine Barriere gegen den Dialog darstellt.
  • In der heutigen materialistischen Welt besteht die Gefahr, dass Menschen zu Sklaven des Geldes werden, als seien sie einfache Rädchen in einer riesigen Gelddruckmaschine. Dies hat nichts mit Menschenwürde, Freiheit oder echtem Wohlbefinden gemein. Der Besitz sollte der Menschheit dienen, nicht anders herum.
  • Unser Glück hängt von der Zusammenarbeit und den Beiträgen der Anderen ab. Jeder Aspekt unseres gegenwärtiges Wohlbefinden ist durch harte Arbeit von Seiten der Anderen gewährleistet. Wenn wir uns die Gebäude ansehen in denen wir leben und arbeiten, die Straßen auf denen wir fahren, die Kleidung die wir tragen, oder dass was wir essen, müssen wir anerkennen, dass alles von anderen bereitgestellt worden ist. Nichts davon würde existieren um es zu genießen oder zu nutzen, wenn es nicht all diese gütigen Menschen, die uns unbekannt sind, gäbe.
  • Der eigentliche Sinn unseres Lebens besteht im Streben nach Glück. An welche Religion ein Mensch auch glaubt, er sucht nach etwas besserem im Leben. Ich glaube das Glück durch Schulung des Geistes erlangt werden kann.

Dalai Lama Sprüche zu Vertrauen und Frieden

Wie wird Frieden erlangt? Damit beschäftigt sich der Dalai Lama in verschiedenen seiner Bücher und sehr häufig in seinen Reden. Hier einige Sprüche des Dalai Lama zu Frieden und zu Vertrauen:

  • Der Friede muss sich auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens entwickeln.
  • Eine Voraussetzung für den Frieden ist der Respekt vor dem Anderssein und vor der Vielfältigkeit des Lebens.
  • Vorstellungen wie meine Nation, deine Nation, meine Religion, deine Religion sind zweitrangig geworden. Wir müssen vielmehr die Betonung darauf legen, dass der andere ebenso viel wert ist wie wir selbst. Das ist Menschlichkeit! Das ist auch der Grund, warum wir unser ganzes Erziehungssystem überdenken müssen.
  • Der Friede auf der Welt ergibt sich aus dem Frieden in den Individuen. Wer auf natürliche Weise gelassen ist, im Frieden mit sich selbst, wird ein für seine Mitmenschen offener Mensch sein. Und genau hier findet sich das Fundament für den Weltfrieden.
  • Friede bedeutet nicht nur die Abwesenheit von Unruhen oder Gewalt. Falls ein Konflikt aufkommt, du jedoch ganz bewusst Gewalt vermeidest und Dich für eine friedliche Lösung einsetzt, dann ist dies echter Friede.


Dalai Lama Sprüche zu Menschenrechten und Politik

Der Dalai Lama ist ja nicht nur Weisheitslehrer und spiritueller Meister. Der Dalai Lama ist auch das Oberhaupt der Exiltibeter. Da es ihm auch um die Freiheit des tibetischen Volkes, eventuell auch als autonomer Teil der Volksrepublik China, geht, spricht er auch immer wieder über Menschenrechte und Politik:

  • Seien es Individuen oder Regierungen: Das Prinzip, das uns leiten sollte, ist das der Menschenrechte. Die Tatsache, in einem Land zu leben, wo die Menschenrechte existieren und wir uns ihrer erfreuen können, beinhaltet notwendigerweise auch Aufgaben und Verantwortungen.
  • Ich versuche, allen Menschen gegenüber aufrichtig zu sein, selbst den Chinesen gegenüber. Wenn ich Feindseligkeit, Zorn oder Haß entwickele, wer ist dann der Leidtragende? Ich verliere meine Zufriedenheit, meinen Schlaf und meinen Appetit, aber die Chinesen stören meine Gefühle nicht im geringsten

Siehe auch