Mutter: Unterschied zwischen den Versionen

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ist mein Leitspruch und die Kompassnadel, nach der ich mein [[Leben]] ausrichte und [[Heilung]] erfahren kann.
ist mein Leitspruch und die Kompassnadel, nach der ich mein [[Leben]] ausrichte und [[Heilung]] erfahren kann.
== Mutter sein - ein Weg zu mehr Vertrauen ==
[[Datei:Luft Himmel Wolken.jpg|thumb|Vayu Mudra aus [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] Sicht]]
'''- Ein Beitrag aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 41, II/2020 von  Kristina Schirawski  -'''
''An einem lauen Mai Abend dieses Jahres ist mein Sohn Mahad zur Welt gekommen. Mahad ist (wegen seines somalischen Papas) ein somalischer Name und bedeutet “Danke Gott”. Eine tägliche Erinnerung, Dankbarkeit für dieses kleine Wunder zu empfinden.''
Hier sitze ich nun, während mein Baby schläft, und überlege für das Yoga Vidya Journal, was ich bisher vom Mama Sein gelernt habe und wie durch diese Reise mein Vertrauen ins Leben gewachsen ist. Das Thema dieses YogaMagazins ist Vertrauen, wie passend.  Woran liegt es, dass mein Vertrauen ins Leben durch diese Erfahrung gewachsen ist? Wie kann ich noch mehr in meine Stärke als Mutter vertrauen? Ich lese zur Inspiration den Yoga Wiki Artikel zum Thema Vertrauen und erfahre, dass es in allen sechs Yogawegen Anweisungen und Erkenntnisse zum Thema Vertrauen gibt.
=== Mutterschaft – ein intensiver spiritueller Pfad voller Lernaufgaben! ===
Für die Yogis ist Vertrauen auch eine wichtige Tugend, auf Sanskrit nennt man es Shradda. Shradda kann mithilfe aller Yogawege geübt werden. So lehrt das Karma Yoga, dass ein tiefes Urvertrauen dadurch entsteht, dass man in die Sinnhaftigkeit des Lebens vertraut. Die Yogaschriften lehren den fünffachen Sinn des Lebens, nach dem man sein Leben strukturieren und seine Handlungen (Karma Yoga kann als Yoga der Handlung übersetzt werden) ausrichten soll. Dieser wäre:     
=== „Ich vertraue darauf, dass ich mit meinen Aufgaben wachse“. ===
: 1. Sprituell wachsen -  Ausrichten danach, wo das meiste spirituelle Wachstum ist. 
: 2. Lernen - Wo kann ich etwas Neues, wo kann ich am meisten lernen?
: 3. Erfahrung - das Verständnis, dass man an allen Erfahrungen wächst, auch an den negativen. 
: 4. Fähigkeiten, Kräfte entwickeln - bedeutet, nicht immer im Gleichen zu verharren, sondern immer wieder die Komfortzone zu verlassen.
: 5. Etwas bewirken - Gutes bewirken, sein Dharma (Lebensaufgabe) leben.
Da habe ich nun, bezogen auf die Mutterschaft, die ersten spannenden Erkenntnisse gesammelt. Ich habe das Gefühl, dass mein Leben nun sinnerfüllter ist. Folglich bin ich auf dem Weg des Karma Yoga weiter – und meinem Dharma ein Stückchen näher gekommen. Spirituell wachse ich definitiv, denn durch die Initiation in die Entstehung eines Lebens entsteht ein viel tieferes Verständnis des Lebens und eine stärkere Anbindung, das spüre ich jetzt schon. Neues über mich habe ich ebenfalls gelernt, z.B. wie viel Kraft ich habe, aber auch, wo das Ego noch akzeptieren muss, dass nun meine Bedürfnisse hinter denen des Babys anstehen. Zudem bin ich in einer komplett neuen Rolle gelandet: Da ist ein Lebewesen, dessen Leben und Wohlergehen von mir abhängt. Dadurch lerne ich mich selbst von einer ganz anderen Seite kennen und kann im Sinne des Karma Yoga in die Haltung des Dienens treten. Nach dem anstrengenden Geburtserlebnis kamen sogleich die Strapazen der Babypflege rund um die Uhr auf mich zu. Ich habe definitiv meine Komfortzone verlassen. Zweifelsohne habe ich im Sinne des Karma Yoga schlussendlich etwas Gutes bewirkt. Ich habe einem Wesen das Leben geschenkt. Und wenn ich mir Mühe gebe und Gott es so will, wird daraus ein feiner Mensch, der wiederum auch sein Gutes in die Welt tragen kann.
=== Sich in der vertrauensvollen Annahme von dem, was ist, üben ===
Auch im Raja Yoga (Yoga der Geisteskontrolle) – das sich die Psychologie des Menschen und die Beschaffenheit des Geistes zum Inhalt macht – gibt es Erkenntnisse zum Thema Vertrauen. Wichtig ist, dem, was gerade im Inneren los ist, zu vertrauen. Auch negative Gefühle wie Zorn oder Kummer haben ihre Daseinsberechtigung. Man sollte sie nicht unterdrücken, denn sie können auch einem wichtigen Zweck dienen (zum Beispiel Wut als Motor zur Veränderung).
Interessant, denke ich mir, denn ich habe einen Sturm von negativen Gefühlen im Wochenbett erlebt, den ich – obwohl man so etwas von anderen Frauen oft berichtet bekommt – so nicht vorhergesehen hatte. Statt mich stets voller Freude um das Baby zu kümmern, habe ich gespürt, wo Blockaden sind, die mich das Erlebte nicht auf die vorgestellte Weise genießen lassen. Statt das abzulehnen oder in den Glaubenssatz „Ich bin eine schlechte Mutter” zu verwandeln, übte ich mich im Annehmen und in der Geduld mit mir. Ich vertraue darauf, dass ich mehr und mehr die Mutter werde, die ich sein möchte. Erst dieses Annehmen erlaubt, in eine innere Beobachtung zu gelangen und das „zur Ruhe kommen der Gedanken im Geist” (Yoga Sutras – Patanjali) zu erleben. Und was für ein Geschenk! Die Wahrnehmung wird frei, die Einheit mit dem kleinen Geschöpf zu erfahren und sein Staunen über all die neuen Eindrücke mitzuerleben.
=== Erste Hilfe Maßnahmen für ein aus dem Gleichgewicht geratenes Energiesystem ===
Im Kundalini Yoga (Yoga der Energie) gibt es auch spannende Hinweise zum Vertrauen. Ist das Energiesystem unausgeglichen, kann man schnell in einen Zustand weg vom Urvertrauen fallen. Ist das Energiefeld harmonisiert, kommt das Vertrauen von selbst. Durch die Geburt ist der Beckenbodenbereich sehr belastet. Bei mir hat das Wurzelchakra durch die Strapazen Blockaden angesammelt und ich fühlte mich dadurch von mir selbst distanziert und entwurzelt, im Zweifel, ob ich die Kraft habe, das alles zu meistern. Einfache Übungen helfen mir, mein Energiesystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ich erinnere mich daran, tief zu atmen. Ich gehe in den Wald und spüre, wie meine Füße die Erde berühren und wie die Erde mich trägt. Oder ich lege mich auf einer Wiese breit ausgestreckt auf den Boden. Ich erinnere mich an die stetige Präsenz der Großen Mutter und lasse mein Energiesystem von dieser liebevollen Präsenz auffrischen. Hilfreich finde ich auch die Yoga Nidra (Tiefenentspannung) Praxis, um mein System neu zu kalibrieren.
=== Mama werden, Yogini bleiben ===
Und das Hatha Yoga (Yoga der Körperübungen)? Vertrauensvoll, dass das Baby nicht frühzeitig wach wird, habe ich seit der Geburt einige wenige Male die Matte ausgerollt. Es ist auch schön, mit dem Baby fröhlich quiekend unter mir auf der Matte ein wenig in die Bewegung zu finden. Ich nehme mir vor, Haltungen einzubauen, die das Vertrauen stärken: das Kind für das Gefühl des Geborgenseins, den Fisch für Herzöffnung und die Entwicklung bedingungsloser Liebe, den Baum für gutes Verwurzelt-Sein. Nicht zu vergessen ist das Bhakti Yoga, bei dem es  um das Vertrauen in Gott, das Vertrauen, dass Gott alles richtet und zum Guten wendet, geht. Ich spüre hinein und fühle, wie notwendig dieses Vertrauen für die Reise „Mutterschaft“ ist und auch für jeden tief empfundenen Lebenswunsch


==Bedeutung der Mutter für das Kind==
==Bedeutung der Mutter für das Kind==
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===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/naturspiritualitaet-und-schamanismus/ Naturspiritualität]===
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/naturspiritualitaet-und-schamanismus/ Naturspiritualität]===
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[[Kategorie:Familie]]
[[Kategorie:Familie]]
[[Kategorie:Shaktismus]]
[[Kategorie:Shaktismus]]
[[Kategorie:Artikel Bhajan Noam]]
[[Kategorie:Artikel Bhajan Noam]]
[[Kategorie:Yoga Vidya Journal]]

Version vom 22. Januar 2021, 14:51 Uhr

Mutter ist die Bezeichnung des weiblichen Elternteils einer Person und auch eine Anrufung des Göttlichen in ihrer weiblichen Gestalt. In Indien wird gesagt: Der erste Gott eines Menschen ist die Mutter. Die Beziehung zur Mutter (und zum Vater sowie zu anderen frühen Bezugspersonen) prägt ein Kind ganz entscheidend das ganze Leben lang.

Mutter Erde - Gaia

Mutter sein und Praktizierende

Yoga Praxis ist hilfreich

- Ein Artikel aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 40 Frühjahr 2020 von Gopi Jana Kretschmer -

Eine Yogini der neuen Zeit

Wenn ich daran zurückdenke, wie und wann ich mit Yoga begonnen habe, dann muss ich mir eingestehen, dass ich doch sehr von der neuen technologisierten Welt geprägt wurde.

Ich war 19 Jahre alt, als ich damals bereits einiges von Yoga gehört, doch bis dato selbst nicht ausprobiert hatte. Ich steckte zu dem Zeitpunkt in einer tiefen Lebenskrise. Mein Sohn war damals bereits vier Jahre alt und ich lebte gemeinsam mit ihm in unserer ersten Wohnung. Mit dem Vater meines Sohnes gab es damals sehr belastende Probleme, die Gerichtsverhandlungen nach sich zogen und sehr kraftraubend waren. Diese Zeit war schwierig für mich und meinen Sohn. Ich suchte verstärkt nach Halt. Ich hatte mich schon immer für die verschiedensten Religionen und Mystiken interessiert, doch kam ich nun an einen Punkt, an dem ich mehr Praxis suchte.

Mein Weg zu Yoga Vidya

In meiner neuen Wohnung hatte ich das Glück, einen eigenen PC mit Internetverbindung nutzen zu können und so suchte im Internet nach Meditationen und Yoga-Angeboten. Sehr schnell stieß ich bei YouTube auf eine Anfängerstunde von Yoga Vidya, die Sukadev leitete. Ich schaute mir zunächst eine ganze Sequenz an und machte diese dann Schritt für Schritt nach. Ich kann gar nicht genau das Gefühl beschreiben, was ich damals empfunden habe, als ich den Sonnengruß nach einigen Tagen fließend praktizieren konnte und in den Schulterstand kam und ihn halten konnte. Es fühlte sich in etwa so an, als wenn sich mein gesamter Körper an etwas erinnern könnte und nun endlich die Gelegenheit hatte, diese Freiheit, dieses Aufatmen wieder zu spüren und zu erleben. Ich hatte etwas wiederfinden dürfen, was ich schon irgendwoher kannte. Ab diesem Zeitpunkt wurde Hatha Yoga meine tägliche Praxis. Yoga Vidya und die Videos mit Sukadev waren ein Segen. Ich hatte nun praktische Werkzeuge in der Hand, um mit meinen täglichen starken Emotionen, wie Angst, Wut und Hilflosigkeit umgehen zu können.

Ich fühlte mich gestärkt und ermächtigt, mein Leben in Selbstverantwortung mit all seinen Herausforderungen anzunehmen und zu gestalten. Ich wurde achtsamer im Umgang mit meinem Sohn und mit meinen Mitmenschen. Ich merkte immer öfter, wie ich mit einer gewissen Leichtigkeit auch in stressigen Situationen gelassen und liebevoll bleiben konnte. Mein Fernsehkonsum nahm drastisch ab und ich begann mich vegetarisch zu ernähren.

Wie ein Fisch im Wasser - meine Yogalehrerausbildung

Bereits während meines Politik Studiums kam der Gedanke öfter auf, eine Yogalehrerausbildung zu machen. Dass ich diese dannbei Yoga Vidya machen würde, war ganz klar für mich. Ich wollte noch tiefer in die Materie Yoga einsteigen, weniger mit dem Gedanken, auch später einmal Yoga zu unterrichten. So meldete ich mich nach meinem absolvierten Studium bei Yoga Vidya in Hamburg Harburg für die 2-jährige Yogalehrerausbildung 2016 an. Ich brauchte keinen Infotag zu besuchen, denn ich wusste, dass dies das Richtige war. Denn zu diesem Zeitpunkt praktizierte ich Yoga seit neun Jahren und war ebenso lange mit Yoga Vidya über das Internet und Bücher bereits vertraut und verbunden. So fühlte ich mich wie ein Fisch im Wasser, als es mit der Ausbildung losging.

Als das erste Ausbildungswochenende in Bad Meinberg stattfand, öffnete sich nochmal eine andere Tür für mich. Es war wie zu Hause anzukommen. Der große Samstagsabend - Satsang ließ gefühlt mein Herz fast zerspringen und ich empfand eine große Dankbarkeit und Freude. Während der 2- jährigen Yogalehrerausbildung vertiefte sich mein Wissen und meine Yoga Praxis sehr. Ich unterrichtete dann eine Zeitlang im Stadtzentrum bei Yoga Vidya Hamburg Harburg. Immer mehr merkte ich, wie viel Freude mir das Unterrichten machte. Zu diesem Zeitpunkt habe ich in einer Flüchtlings- und Obdachlosenunterkunft für die Stadt Hamburg gearbeitet und nebenbei Yoga unterrichtet.

Das Puzzle fügt sich zusammen – Soziale Arbeit und Yoga

Seit über einem Jahr bin ich nun selbstständige Yogalehrerin und leite ein kleines Yogastudio in Hamburg - Wilhelmsburg. Mir ist es eine Herzensangelegenheit, Yoga mit Menschen zu teilen, die von allein nicht zum Yoga kommen würden. Die Erfahrungen die ich während der Arbeit in sozialen Einrichtungen, neben und nach meinem Politikwissenschaftsstudium gesammelt habe, kann ich nun zusammenfügen. Soziale Arbeit mit Yoga zu verbinden, ist mir ein wichtiges Anliegen. Ich habe damals Politikwissenschaft studiert, da ich mithelfen wollte, die Welt schöner und friedlicher zu gestalten. Durch Yoga konnte ich zunächst selbst meinen inneren Frieden kultivieren und diesen dann auch nach außen ausstrahlen.

Jugendeinrichtungen und Schulen sind Orte, an denen ich Yoga unterrichte. Mit Kindern und Jugendlichen Yoga zu machen und Mantras zu singen ist für beide Seiten immer wieder eine schöne Erfahrung und ein Geschenk. Ein sehr persönliches Anliegen ist mir die Arbeit in einer sozialen Einrichtung für junge Mütter und Frauen mit psychischen Erkrankungen, in der ich selbst damals die ersten drei Jahre mit meinem Sohn gelebt habe. Dass ich Yoga heute in ebendieser Einrichtung unterrichte, in der ich von 15-18 Jahren meine Mutterrolle in Ruhe annehmen konnte, ist wie ein Dankesgebet. Zum einen natürlich an den Himmel, und zum anderen an die Einrichtung selbst. Die Einrichtung bietet den jungen Müttern und den psychisch kranken Frauen den Raum, sich geborgen, unterstützt und geschützt zu fühlen. Dass ich mit meinem Yogaangebot ein kleiner Teil davon sein darf, macht mich sehr glücklich.

„Sei du die Veränderung, die du dir für die Welt wünschst“ (Mahatma Gandhi)

ist mein Leitspruch und die Kompassnadel, nach der ich mein Leben ausrichte und Heilung erfahren kann.


Mutter sein - ein Weg zu mehr Vertrauen

Vayu Mudra aus Yoga Sicht

- Ein Beitrag aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 41, II/2020 von Kristina Schirawski -

An einem lauen Mai Abend dieses Jahres ist mein Sohn Mahad zur Welt gekommen. Mahad ist (wegen seines somalischen Papas) ein somalischer Name und bedeutet “Danke Gott”. Eine tägliche Erinnerung, Dankbarkeit für dieses kleine Wunder zu empfinden.

Hier sitze ich nun, während mein Baby schläft, und überlege für das Yoga Vidya Journal, was ich bisher vom Mama Sein gelernt habe und wie durch diese Reise mein Vertrauen ins Leben gewachsen ist. Das Thema dieses YogaMagazins ist Vertrauen, wie passend. Woran liegt es, dass mein Vertrauen ins Leben durch diese Erfahrung gewachsen ist? Wie kann ich noch mehr in meine Stärke als Mutter vertrauen? Ich lese zur Inspiration den Yoga Wiki Artikel zum Thema Vertrauen und erfahre, dass es in allen sechs Yogawegen Anweisungen und Erkenntnisse zum Thema Vertrauen gibt.

Mutterschaft – ein intensiver spiritueller Pfad voller Lernaufgaben!

Für die Yogis ist Vertrauen auch eine wichtige Tugend, auf Sanskrit nennt man es Shradda. Shradda kann mithilfe aller Yogawege geübt werden. So lehrt das Karma Yoga, dass ein tiefes Urvertrauen dadurch entsteht, dass man in die Sinnhaftigkeit des Lebens vertraut. Die Yogaschriften lehren den fünffachen Sinn des Lebens, nach dem man sein Leben strukturieren und seine Handlungen (Karma Yoga kann als Yoga der Handlung übersetzt werden) ausrichten soll. Dieser wäre:

„Ich vertraue darauf, dass ich mit meinen Aufgaben wachse“.

1. Sprituell wachsen - Ausrichten danach, wo das meiste spirituelle Wachstum ist.
2. Lernen - Wo kann ich etwas Neues, wo kann ich am meisten lernen?
3. Erfahrung - das Verständnis, dass man an allen Erfahrungen wächst, auch an den negativen.
4. Fähigkeiten, Kräfte entwickeln - bedeutet, nicht immer im Gleichen zu verharren, sondern immer wieder die Komfortzone zu verlassen.
5. Etwas bewirken - Gutes bewirken, sein Dharma (Lebensaufgabe) leben.

Da habe ich nun, bezogen auf die Mutterschaft, die ersten spannenden Erkenntnisse gesammelt. Ich habe das Gefühl, dass mein Leben nun sinnerfüllter ist. Folglich bin ich auf dem Weg des Karma Yoga weiter – und meinem Dharma ein Stückchen näher gekommen. Spirituell wachse ich definitiv, denn durch die Initiation in die Entstehung eines Lebens entsteht ein viel tieferes Verständnis des Lebens und eine stärkere Anbindung, das spüre ich jetzt schon. Neues über mich habe ich ebenfalls gelernt, z.B. wie viel Kraft ich habe, aber auch, wo das Ego noch akzeptieren muss, dass nun meine Bedürfnisse hinter denen des Babys anstehen. Zudem bin ich in einer komplett neuen Rolle gelandet: Da ist ein Lebewesen, dessen Leben und Wohlergehen von mir abhängt. Dadurch lerne ich mich selbst von einer ganz anderen Seite kennen und kann im Sinne des Karma Yoga in die Haltung des Dienens treten. Nach dem anstrengenden Geburtserlebnis kamen sogleich die Strapazen der Babypflege rund um die Uhr auf mich zu. Ich habe definitiv meine Komfortzone verlassen. Zweifelsohne habe ich im Sinne des Karma Yoga schlussendlich etwas Gutes bewirkt. Ich habe einem Wesen das Leben geschenkt. Und wenn ich mir Mühe gebe und Gott es so will, wird daraus ein feiner Mensch, der wiederum auch sein Gutes in die Welt tragen kann.

Sich in der vertrauensvollen Annahme von dem, was ist, üben

Auch im Raja Yoga (Yoga der Geisteskontrolle) – das sich die Psychologie des Menschen und die Beschaffenheit des Geistes zum Inhalt macht – gibt es Erkenntnisse zum Thema Vertrauen. Wichtig ist, dem, was gerade im Inneren los ist, zu vertrauen. Auch negative Gefühle wie Zorn oder Kummer haben ihre Daseinsberechtigung. Man sollte sie nicht unterdrücken, denn sie können auch einem wichtigen Zweck dienen (zum Beispiel Wut als Motor zur Veränderung).

Interessant, denke ich mir, denn ich habe einen Sturm von negativen Gefühlen im Wochenbett erlebt, den ich – obwohl man so etwas von anderen Frauen oft berichtet bekommt – so nicht vorhergesehen hatte. Statt mich stets voller Freude um das Baby zu kümmern, habe ich gespürt, wo Blockaden sind, die mich das Erlebte nicht auf die vorgestellte Weise genießen lassen. Statt das abzulehnen oder in den Glaubenssatz „Ich bin eine schlechte Mutter” zu verwandeln, übte ich mich im Annehmen und in der Geduld mit mir. Ich vertraue darauf, dass ich mehr und mehr die Mutter werde, die ich sein möchte. Erst dieses Annehmen erlaubt, in eine innere Beobachtung zu gelangen und das „zur Ruhe kommen der Gedanken im Geist” (Yoga Sutras – Patanjali) zu erleben. Und was für ein Geschenk! Die Wahrnehmung wird frei, die Einheit mit dem kleinen Geschöpf zu erfahren und sein Staunen über all die neuen Eindrücke mitzuerleben.

Erste Hilfe Maßnahmen für ein aus dem Gleichgewicht geratenes Energiesystem

Im Kundalini Yoga (Yoga der Energie) gibt es auch spannende Hinweise zum Vertrauen. Ist das Energiesystem unausgeglichen, kann man schnell in einen Zustand weg vom Urvertrauen fallen. Ist das Energiefeld harmonisiert, kommt das Vertrauen von selbst. Durch die Geburt ist der Beckenbodenbereich sehr belastet. Bei mir hat das Wurzelchakra durch die Strapazen Blockaden angesammelt und ich fühlte mich dadurch von mir selbst distanziert und entwurzelt, im Zweifel, ob ich die Kraft habe, das alles zu meistern. Einfache Übungen helfen mir, mein Energiesystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ich erinnere mich daran, tief zu atmen. Ich gehe in den Wald und spüre, wie meine Füße die Erde berühren und wie die Erde mich trägt. Oder ich lege mich auf einer Wiese breit ausgestreckt auf den Boden. Ich erinnere mich an die stetige Präsenz der Großen Mutter und lasse mein Energiesystem von dieser liebevollen Präsenz auffrischen. Hilfreich finde ich auch die Yoga Nidra (Tiefenentspannung) Praxis, um mein System neu zu kalibrieren.

Mama werden, Yogini bleiben

Und das Hatha Yoga (Yoga der Körperübungen)? Vertrauensvoll, dass das Baby nicht frühzeitig wach wird, habe ich seit der Geburt einige wenige Male die Matte ausgerollt. Es ist auch schön, mit dem Baby fröhlich quiekend unter mir auf der Matte ein wenig in die Bewegung zu finden. Ich nehme mir vor, Haltungen einzubauen, die das Vertrauen stärken: das Kind für das Gefühl des Geborgenseins, den Fisch für Herzöffnung und die Entwicklung bedingungsloser Liebe, den Baum für gutes Verwurzelt-Sein. Nicht zu vergessen ist das Bhakti Yoga, bei dem es um das Vertrauen in Gott, das Vertrauen, dass Gott alles richtet und zum Guten wendet, geht. Ich spüre hinein und fühle, wie notwendig dieses Vertrauen für die Reise „Mutterschaft“ ist und auch für jeden tief empfundenen Lebenswunsch

Bedeutung der Mutter für das Kind

Artikel von Seminarleiter und Buchautor Bhajan Noam

Wir wissen heute gar nicht mehr, was eine Mutter ist. Wir wissen es seit Jahrhunderten nicht mehr. Doch in jeder Frau schlummert die Mutter und kann jederzeit erwachen.

Der Mutterschoß ist ein Tor des Jenseitigen, des Göttlichen, durch den die Seelen sich inkarnieren. Die Mutterbrust ist die Kraft, Gesundheit, Weisheit und Liebe spendende Quelle, die den kleinen neuen Körper der alten Seele nährt und an seine ewige Heimat erinnert, in der nur Überfluss herrscht. Zunächst in vollkommener Einheit, dann Haut an Haut, Nerv an Nerv in eine gemeinsame Aura gehüllt verbringen Mutter und Kind die ersten Monate und Jahre. Die Mutter spürt die Bedürfnisse und das Kind erlebt sofortige Erfüllung. Wunsch und Sein sind verschmolzen wie ihre beiden Körper.

So reift ein starkes und freies Wesen heran, das keine Angst kennt, keinen Mangel, das nur Liebe empfindet und den empfangenen Reichtum verschenkt. Dieses Wesen, ob Frau oder Mann, kam durch die Mutter in die Welt der Körper. Deshalb eint alle Wesen diese größte aller Erfahrungen. Und deshalb herrscht in der Urnatur ein Geschlechterfriede.

Ein Mann erkennt in jeder Frau die Mutter, die ihn gebar. Eine Frau erkennt im Mann den göttlichen Gefährten einer gemeinsamen Reise. Die Mutter ist Lehrerin und Meisterin von beiden. Sie lehrt sie das Sprechen, Singen, Berühren, Erschaffen, Liebe und Zärtlichkeit, Arbeiten und Ruhen, Tanz und Wildheit, Hingabe und Forderung, Körperlichkeit und Göttlichkeit, Bindung und Loslassen, Selbständigkeit und Gemeinschaft. Und von Anbeginn durch alle Ebenen hindurch vermittelt sie ihnen ein Leben in vollkommener Würde.

Diese Scheinwelt, in deren Netz wir noch eingesponnen sind, ist eine Zerstörerin des Lebens. Doch die wirkliche Welt wartet auf die wieder erstarkende Macht der Mütter, auf eine neue Zeit des Segens, des Lichtes, der Wahrhaftigkeit und der Liebe.

Siehe auch

Seminare

Naturspiritualität

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