Not: Unterschied zwischen den Versionen

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===Was ist Not?===
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Not stellt eine widrige [[Lebenslage]] dar. Es kann sich um [[Krankheit]] oder [[Unglück]] oder [[Unheil]] handeln.
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===Not kann auch nützlich sein===
===Not kann auch nützlich sein===
Not erwiest sich im Nachhinein oft als [[Segen]]: Es ist [[Glück]] im Unglück. Süß sind die [[Nutzen]] der Not. Sie stärkt die [[Willenskraft]], das [[Durchhaltevermögen]] und wandelt den [[Geist]] mehr und mehr zu [[Gott]]. Sie erzieht zur Sachlichkeit oder [[Vairagya]] im [[Herz]]en. Es ist der erstbeste [[Weg]] zur [[Wahrheit]].
Not erwiest sich im Nachhinein oft als [[Segen]]: Es ist [[Glück]] im Unglück. Süß sind die [[Nutzen]] der Not. Sie stärkt die [[Willenskraft]], das [[Durchhaltevermögen]] und wandelt den [[Geist]] mehr und mehr zu [[Gott]]. Sie erzieht zur Sachlichkeit oder [[Vairagya]] im [[Herz]]en. Es ist der erstbeste [[Weg]] zur [[Wahrheit]].
   
   
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In den Shakespears Theaterstück wirst du den Satz finden „Süß ist der Nutzen von Missgeschicken, welche wie die [[Kröte]] sind, hässlich und giftig, tragen doch ein [[kostbares]] Juwel in ihrem [[Kopf]]“.  Das Beste in dieser [[Welt]] ist [[Schmerz]] oder Not. Besonders während des Schmerzes erinnert sich der Mensch an Gott. Schmerz ist ein [[Augenöffner]]. Die [[Suche]] nach Gott beginnt oft im Leiden. Der Ausgangspunkt der [[Philosophie]] ist oft Leiden und Tod. Wenn es keinen Schmerz in der [[Welt]] gäbe, würde der Mensch vielleicht nicht den Versuch unternehmen, nach [[Befreiung]] ([[Moksha]])  zu streben. Er wäre mit dem irdischen Leben zufrieden. Sobald er versucht, Schmerz zu beseitigen, stößt er auf die [[Wahrheit]] oder die absolute Heimstatt des [[Friede]]ns, [[Parama]]-[[Dhama]], die höchste (Parama) Zuflucht (Dhama). Er beginnt zu beten, [[Mantra]]s zu wiederholen ([[Japa]]) , übt [[Nächstenliebe]], selbstlosen [[Dienst]], studiert religiöse [[Schriften]], etc. [[Bhakata]]s  beten zu Gott „Oh Gott! Gib uns [[Leiden]], damit wir uns stets deiner erinnern.
In den Shakespears Theaterstück wirst du den Satz finden „Süß ist der Nutzen von Missgeschicken, welche wie die [[Kröte]] sind, hässlich und giftig, tragen doch ein [[kostbares]] Juwel in ihrem [[Kopf]]“.  Das Beste in dieser [[Welt]] ist [[Schmerz]] oder Not. Besonders während des Schmerzes erinnert sich der Mensch an Gott. Schmerz ist ein [[Augenöffner]]. Die [[Suche]] nach Gott beginnt oft im Leiden. Der Ausgangspunkt der [[Philosophie]] ist oft Leiden und Tod. Wenn es keinen Schmerz in der [[Welt]] gäbe, würde der Mensch vielleicht nicht den Versuch unternehmen, nach [[Befreiung]] ([[Moksha]])  zu streben. Er wäre mit dem irdischen Leben zufrieden. Sobald er versucht, Schmerz zu beseitigen, stößt er auf die [[Wahrheit]] oder die absolute Heimstatt des [[Friede]]ns, [[Parama]]-[[Dhama]], die höchste (Parama) Zuflucht (Dhama). Er beginnt zu beten, [[Mantra]]s zu wiederholen ([[Japa]]) , übt [[Nächstenliebe]], selbstlosen [[Dienst]], studiert religiöse [[Schriften]], etc. [[Bhakata]]s  beten zu Gott „Oh Gott! Gib uns [[Leiden]], damit wir uns stets deiner erinnern.


Königin [[Kunti ]] betete zu Krisnha ”He [[Prabhu]], lass mich stets Not leiden, damit mein [[Geist]] immer mir auf deine [[Lotusfüße]] gerichtet ist.“ Not entwickelt Stärke, Durchhaltevermögen und Willenskraft. Not entwickelt seelische Kraft und Nachsichtigkeit. Not erweicht ein steinernes Herz und flößt Hingabe zu Gott ein. Not ist die [[Maske]], ein göttlicher [[Segen]]. Sei nicht ängstlich, wenn du in widrigen Umständen gerätst. Not hat ihre eigenen [[Tugend]]en. Menschen stiegen zu [[Macht]] und hoher [[Stellung]] durch widrige Lebensumstände auf. Not bewirkt dass ein Mensch hart fällt. Der selige Sir. T. Muthuswami Iyer, Präsident des Obersten Gerichts in [[Madras]], befand sich in nachteiligen Lebensverhältnissen. Er musste nachts unter einer städtischen Straßenlaterne studieren. All die [[Prophet]]en, [[Heilige]]n, [[Fakir]]e, [[Bhakti]]s und [[Yogi]]s von einst mussten schwer kämpfen. [[Sankara]], [[Jnanadev]], [[Rama Tirtha]] und [[Tukaram]] sind alle wegen ihrer [[Notlage]] hoch begünstigt gewesen. Sie hätten niemals die Größe und herrliche geistige Höhen erlangt, wenn sie in [[Luxus]] gelebt hätten.
Königin [[Kunti ]] betete zu Krisnha ”He [[Prabhu]], lass mich stets Not leiden, damit mein [[Geist]] immer mir auf deine [[Lotusfüße]] gerichtet ist.“ Not entwickelt Stärke, Durchhaltevermögen und Willenskraft. Not entwickelt seelische Kraft und Nachsichtigkeit. Not erweicht ein steinernes [https://www.yoga-vidya.de/seminarsuche/herz Herz] und flößt Hingabe zu Gott ein. Not ist die [[Maske]], ein göttlicher [[Segen]]. Sei nicht ängstlich, wenn du in widrigen Umständen gerätst. Not hat ihre eigenen [[Tugend]]en. Menschen stiegen zu [[Macht]] und hoher [[Stellung]] durch widrige Lebensumstände auf. Not bewirkt dass ein Mensch hart fällt. Der selige Sir. T. Muthuswami Iyer, Präsident des Obersten Gerichts in [[Madras]], befand sich in nachteiligen Lebensverhältnissen. Er musste nachts unter einer städtischen Straßenlaterne studieren. All die [[Prophet]]en, [[Heilige]]n, [[Fakir]]e, [[Bhakti]]s und [[Yogi]]s von einst mussten schwer kämpfen. [[Sankara]], [[Jnanadev]], [[Rama Tirtha]] und [[Tukaram]] sind alle wegen ihrer [[Notlage]] hoch begünstigt gewesen. Sie hätten niemals die Größe und herrliche geistige Höhen erlangt, wenn sie in [[Luxus]] gelebt hätten.


Zitiert nach: [[Swami]] Sivananda: "How to Cultivate Virtues", [http://www.sivanandaonline.org Divine Life Society, Sivananda Ashram Rishikesh]
Zitiert nach: [[Swami]] Sivananda: "How to Cultivate Virtues", [http://www.sivanandaonline.org Divine Life Society, Sivananda Ashram Rishikesh]

Version vom 2. September 2014, 16:12 Uhr

Not ist eine Zwangslage, in der man Hilfe benötigt. Not steht auch für Widrigkeit, schwierige Umstände, Sorgen und Probleme. In der Not erkennt man seine wahren Freunde. In der Not kann sich der spirituelle Aspirant an Gott wenden. In Notsituationen kann man wachsen: Man lernt Hilfe anzunehmen, zu erbitten oder gar einzufordern. Und man kann lernen, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Es ist Aufgabe des Staates, der Gesellschaft und jedes einzelnen, die Not der Menschen zu lindern. Die Qualität eines Gemeinwesens, einer Gemeinschaft, bemisst sich auch daran, wie sie mit den Nöten anderer umgehen.

Not - Artikel aus der Feder von Swami Sivananda

Swami Sivananda schreibt im Buch "How to cultivate Virtues" ein ganzes Kapitel über Adversity. Das englische Word Adversity heißt Not, Elend, Missgeschick, Schaden, Ungemach, Widrigkeit. Es hat also eine etwas andere Bedeutung als das deutsche Wort "Not". Halte das im Hinterkopf wenn du den unteren Text liest. Überall da, wo das Wort Not steht, steht im Englischen "Adversity".

Was ist Not?

Not stellt eine widrige Lebenslage dar. Es kann sich um Krankheit oder Unglück oder Unheil handeln.

Not ist ein Seinszustand oder eine Lage, die gekennzeichnet ist durch unpassende, belästigende Lebensverhältnisse, schwere Belastungen oder Krankheit. Es ist das Gegenteil von Wohlstand. Not ist ein Ereignis oder eine Serie von Ereignissen, die dem Erfolg oder Wünschen entgegenstehen. Es ist ein Seinszustand von Unglück.

Not kann auch nützlich sein

Not erwiest sich im Nachhinein oft als Segen: Es ist Glück im Unglück. Süß sind die Nutzen der Not. Sie stärkt die Willenskraft, das Durchhaltevermögen und wandelt den Geist mehr und mehr zu Gott. Sie erzieht zur Sachlichkeit oder Vairagya im Herzen. Es ist der erstbeste Weg zur Wahrheit.

Not ist eine Tugend. Es macht die Faulen fleißig. Es fördert die Fähigkeiten der Klugen. Es führt den Menschen zur Notwendigkeit seine Fähigkeit zu testen. Es hat lockt Können, das im glücklichen Seinszustand schlummert, hervorzurufen. Es ist einfach sich im Sonnenschein des Wohlstandes zu aalen. Die entscheidende Prüfung ist dein Verhalten unter harten Umständen und bei Widrigkeiten.

Umgang mit Not und widrigen Lebenslagen

Mache keine trauriges Gesicht, wenn du in widrigen Lebenslagen bist. Lächle. Lache. Sei glücklich. Schöpfe daraus Kraft und Stärke. Singe Rama, Rama, Rama. Singe Om, Om, Om. Es gibt eine Speicher von Kraft und Wissen und Seligkeit in der Seele, im Atman. Spüre es. Erfasse es.

Ein ruhiger Ozean hat niemals einen geschickten Schiffskapitän oder Admiral hervorgebracht. Die Stürme der Not wecken die Fähigkeiten und Talente des Einzelnen und erzeugen Klugheit, Wissen, Stärke, Mut, Geduld und Ausdauer. Not bringt auf Gedanken, macht erfinderisch und entdeckend.

Wenn du in Wohlstand lebst, hast du unzählige Freunde, aber wenn du Not bist, verlassen sie dich. Not ist die einzige Waage, um Freunde zu messen. Wohlstand stellt kein Maßstab dar.

Du wirst viele Lektionen lernen während der Not. Not wird dich prägen. Sie ist dein großer Lehrer. Sie ist der beste und strengste Erzieher.

Große Menschen und Heilige haben sich bewährt, geschmolzen, poliert und sich verherrlicht. Not ist höchst dienlich. Weine nicht, wenn du in widrigen Lebensumständen Bist. Not stärkt die Nerven und schärft dein Können. Schmerzlicher Verlust, Unglück, Unheil, Elend, Verzweiflung, schweres Schicksal, Pech sind mit Not gleichzusetzen. Jeder beträchtliche Enttäuschung, jeder Fehlschlag, jedes Unglück wie des Verlust des Vermögens, der Stellung und desgleichen erzeugt Not.

Den Verlust von Freunden oder Verwandten durch Tod bezeichnen wir im Allgemeinen als Trauerfall. Unglück oder Unheil bezeichnen plötzliche oder harte Unglücksfälle, die oft überwältigen: schweres Schicksal und Unglück treffen härter als einfache Schwierigkeiten und Störungen.

Wir sprechen von der Mühsal der Armen, dem Elend der Soldaten.

Segen, Wohltat, Freude, Wohlstand und Erfolg sind das Gegenteil von Not.

Shakespear über Not

In den Shakespears Theaterstück wirst du den Satz finden „Süß ist der Nutzen von Missgeschicken, welche wie die Kröte sind, hässlich und giftig, tragen doch ein kostbares Juwel in ihrem Kopf“. Das Beste in dieser Welt ist Schmerz oder Not. Besonders während des Schmerzes erinnert sich der Mensch an Gott. Schmerz ist ein Augenöffner. Die Suche nach Gott beginnt oft im Leiden. Der Ausgangspunkt der Philosophie ist oft Leiden und Tod. Wenn es keinen Schmerz in der Welt gäbe, würde der Mensch vielleicht nicht den Versuch unternehmen, nach Befreiung (Moksha) zu streben. Er wäre mit dem irdischen Leben zufrieden. Sobald er versucht, Schmerz zu beseitigen, stößt er auf die Wahrheit oder die absolute Heimstatt des Friedens, Parama-Dhama, die höchste (Parama) Zuflucht (Dhama). Er beginnt zu beten, Mantras zu wiederholen (Japa) , übt Nächstenliebe, selbstlosen Dienst, studiert religiöse Schriften, etc. Bhakatas beten zu Gott „Oh Gott! Gib uns Leiden, damit wir uns stets deiner erinnern.

Königin Kunti betete zu Krisnha ”He Prabhu, lass mich stets Not leiden, damit mein Geist immer mir auf deine Lotusfüße gerichtet ist.“ Not entwickelt Stärke, Durchhaltevermögen und Willenskraft. Not entwickelt seelische Kraft und Nachsichtigkeit. Not erweicht ein steinernes Herz und flößt Hingabe zu Gott ein. Not ist die Maske, ein göttlicher Segen. Sei nicht ängstlich, wenn du in widrigen Umständen gerätst. Not hat ihre eigenen Tugenden. Menschen stiegen zu Macht und hoher Stellung durch widrige Lebensumstände auf. Not bewirkt dass ein Mensch hart fällt. Der selige Sir. T. Muthuswami Iyer, Präsident des Obersten Gerichts in Madras, befand sich in nachteiligen Lebensverhältnissen. Er musste nachts unter einer städtischen Straßenlaterne studieren. All die Propheten, Heiligen, Fakire, Bhaktis und Yogis von einst mussten schwer kämpfen. Sankara, Jnanadev, Rama Tirtha und Tukaram sind alle wegen ihrer Notlage hoch begünstigt gewesen. Sie hätten niemals die Größe und herrliche geistige Höhen erlangt, wenn sie in Luxus gelebt hätten.

Zitiert nach: Swami Sivananda: "How to Cultivate Virtues", Divine Life Society, Sivananda Ashram Rishikesh

Siehe auch