Kleine Sportmedizinische Trainingslehre: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Kleine Sportmedizinische Trainingslehre''' ist die Bezeichnung für eine Kurzfassung der Trainingslehre aus der [[Sportmedizin]]. Eine gewisse [[Kenntnis]] der Sportmedizinischen [[Trainingslehre]] ist auch für [[Freizeitsportler]] und für [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] Übende hilfreich. | |||
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==Kleine Sportmedizinische Trainingslehre Einleitung== | ==Kleine Sportmedizinische Trainingslehre Einleitung== | ||
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Die kleine Trainingslehre vermittelt den Basisstoff für sinnvolles körperliches Trainieren, das über die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Sportmedizin | Der Ausdruck "[[Sport]]" ist relativ jung und ursprünglich nicht im [[Sinne]] von [[Leistung]] oder [[Anstrengung]] zu verstehen (engl. Sport = amüsieren, vergnügen, [[Spaß]] haben). Durch sinnvolles, angemessenes, den individuellen Möglichkeiten angepasstes [[Training]] wird das allgemeine [[Wohlbefinden]] und die [[Gesundheit]] gesteigert, das [[Immunsystem]] gestärkt und die [[Lebensqualität]] erhöht. | ||
Die kleine Trainingslehre vermittelt den Basisstoff für sinnvolles körperliches [[Trainieren]], das über die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Sportmedizin dargelegt wird, die wohl auch immer wieder zu neuen [[Erkenntnis]]sen kommt, wodurch ältere „Annahmen“ meist erneuert, verbessert und korrigiert werden müssen. Diese Tatsache der ständigen [[Überprüfung]] gemachter Aussagen kommt dem [[Yoga]] sehr nahe und ist auch eine notwendige Maßnahme. | |||
Da sich die [[Welt]] in ständiger [[Veränderung]] befindet, ist es ganz natürlich, zu neuen, modernen und zeitgemäßen, den [[Bedingung]]en des [[Lebenswandel]]s angepassten aktuellen Erkenntnissen zu kommen. Die verbesserten technischen Möglichkeiten kommen noch hinzu, die durch immer feiner werdende [[Messung]]en „modernere Rückschlüsse“ (oft auch erst durch „alte“ gemachte [[Erfahrung]]en) erlauben. Dadurch können eben auch verfeinerte, verbesserte, der Sportart und den individuellen Fähigkeiten angepasste, genauere Aussagen getroffen werden, z.B.: wer für welche Sportart am besten geeignet ist (per [[Muskelbiopsie]]), wie man trainieren soll, wann regenerieren, welche Trainingsreize man setzt und vor allem, was heute als sehr wichtig in den Vordergrund gestellt wird: das [[Trainingsziel]] wird klar definiert, usw. | |||
==Punkte der Kleinen Trainingslehre== | ==Punkte der Kleinen Trainingslehre== | ||
* Das Allgemeine Anpassungsprinzip ([[AAP]], „Der Mensch ist ein [[Organismus]], der sich den | * Das Allgemeine Anpassungsprinzip ([[AAP]], „Der Mensch ist ein [[Organismus]], der sich den [[Herausforderung]]en der [[Umwelt]] anpasst.“ | ||
* Physiologische Anpassungen des Organismus, durch [[Trainingsreiz]]e und [[Regeneration]] | |||
* Physiologische Anpassungen des Organismus, durch [[Trainingsreiz]]e und [[Regeneration]] | * [[Hypertrophie]], „Aufbau“, Größenzunahme von Organen und Gewebe, Zellen infolge von Zellenwachstum (nicht Zellenvermehrung). | ||
* [[Hypertrophie]] , „Aufbau“, Größenzunahme von Organen und Gewebe, Zellen infolge von Zellenwachstum (nicht Zellenvermehrung). | |||
* [[Hyperplasie]], Vergrößerung von Organen, Geweben infolge der Vermehrung der Zellen. | * [[Hyperplasie]], Vergrößerung von Organen, Geweben infolge der Vermehrung der Zellen. | ||
* [[Atrophie]], „Abbau“, besser Schwund von Organen, Geweben und Zellen, wobei die Gewebestrukturen und der Aufbau aber erhalten bleiben (z.B. Muskelatrophie). | * [[Atrophie]], „Abbau“, besser Schwund von Organen, Geweben und Zellen, wobei die Gewebestrukturen und der Aufbau aber erhalten bleiben (z.B. Muskelatrophie). | ||
* [[Leistungssteigerung]], [[Hyperkompensation]], [[Superkompensation]] (durch vorübergehende [[Überanstrengung]] des Organismus) | * [[Leistungssteigerung]], [[Hyperkompensation]], [[Superkompensation]] (durch vorübergehende [[Überanstrengung]] des Organismus) | ||
* Regenerationszeiten, Pause und Ruhe, die der Organismus braucht, um sich anzupassen... | * Regenerationszeiten, Pause und Ruhe, die der Organismus braucht, um sich anzupassen... | ||
* Trainingsreize, jeder Reiz der ungewohnt ist und Anpassungen zur Folge hat... | * Trainingsreize, jeder Reiz der ungewohnt ist und Anpassungen zur Folge hat... | ||
* Wechselnde Trainingsreize, um die Leistungen zu steigern und das Training zu fördern... | * Wechselnde Trainingsreize, um die Leistungen zu steigern und das [[Training]] zu fördern... | ||
* Das Gesetz der abnehmenden Erträge und der wechselnden Reize | * Das Gesetz der abnehmenden Erträge und der wechselnden Reize | ||
* Kontraktionsformen: isotonisch dynamisch (konzentrische, dynamisch positive; exzentrische, dynamisch negative Arbeit) und isometrisch statische – gleiche Länge. auxotonisch – Mischung aus beiden isotonisch und isometrisch. | * Kontraktionsformen: isotonisch dynamisch (konzentrische, dynamisch positive; exzentrische, dynamisch negative Arbeit) und isometrisch statische – gleiche Länge. auxotonisch – Mischung aus beiden isotonisch und isometrisch. | ||
* Etwas Anatomie...siehe unten | * Etwas [[Anatomie]]...siehe unten | ||
* Trainingsformen (motorische Hauptfähigkeiten): Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit/ Flexibilität, Koordination, Schnelligkeit | * Trainingsformen (motorische Hauptfähigkeiten): [[Ausdauer]], [[Kraft]], [[Beweglichkeit]]/ [[Flexibilität]], [[Koordination]], [[Schnelligkeit]] | ||
==Leistungssteigerung aus dem Blickwinkel der Kleinen Sportmedizinischen Trainingslehre== | ==Leistungssteigerung aus dem Blickwinkel der Kleinen Sportmedizinischen Trainingslehre== | ||
[[Datei:Hindernis Parkour Laufen Sport Herausforderung.jpg|thumb|]] | |||
Nach einer intensiven Trainingseinheit ist dein Körper weniger leistungsfähig als am Beginn des | Wenn ein [[Organismus]] beansprucht wird, entwickelt er sich in gewissem [[Maß]]e auch gleichzeitig für zukünftige [[Anforderung]]en. Der [[Körper]] reagiert vorausschauend. | ||
Nach einer intensiven Trainingseinheit ist dein [[Körper]] weniger leistungsfähig als am [[Beginn]] des [[Training]]s. Die [[Muskeln]], [[Faszien]], [[Sehnen]], Bänder, Gelenke und der [[Geist]] wurden beansprucht. Die Energiespeicher sind leer, auch mental energetisch (wenig [[Prana]] ) = pranaausgepauert. | |||
In der Erholungsphase danach ( | In der Erholungsphase danach ( im [[Yoga]] schon in den Zwischenentspannungen ) versucht der [[Körper]] den Ausgangszustand schnellstmöglich wieder herzustellen, damit die [[Belastung]] kompensiert wird. Die Energiespeicher werden wieder aufgefüllt (physisch [[ATP]], energetisch mental mit Prana), der [[Körper]] nimmt kleinere "Reparaturen" an [[Muskeln]], [[Faszien]], [[Sehnen]], Bändern und Gelenken vor und die Leistungs-bereitschaft nimmt wieder zu. Damit der Körper für die nächste Einheit optimal vorbereitet ist, steigt die Leistungsfähigkeit des Körpers über das Ausgangsniveau hinaus. Du bist dann, nach einer bestimmten Erholungszeit leistungsfähiger = Leistungssteigerung. | ||
===Regenerationszeit=== | ===Regenerationszeit=== | ||
Wenn der Organismus einen Trainingsreiz bekommen hat, braucht er auch eine gewisse Zeit zur Regeneration. In dieser Zeit können sich die Muskeln regenerieren und wachsen. Bei zu kurzer Regenerationszeit besteht die Gefahr der Überbeanspruchung/Abnutzung/Gefahr von Unfällen / Muskelrissen und andere Verletzungen (siehe Spitzensportler) | Wenn der [[Organismus]] einen Trainingsreiz bekommen hat, braucht er auch eine gewisse [[Zeit]] zur [[Regeneration]]. In dieser [[Zeit]] können sich die [[Muskeln]] regenerieren und wachsen. Bei zu kurzer Regenerationszeit besteht die [[Gefahr]] der Überbeanspruchung/Abnutzung/Gefahr von Unfällen / Muskelrissen und andere Verletzungen (siehe Spitzensportler). | ||
In der Regenerationszeit vollziehen die beanspruchten Muskeln die entsprechenden Anpassungsleistungen und reagieren auf die vorangegangene [[Herausforderung]], [[Beanspruchung]] oder [[Belastung]]. Sind die Belastungsreize in zu schneller, früher Abfolge, so wird die Leistungsfähigkeit schwächer, sie nimmt ab. Sie bewirken das genaue Gegenteil. Wenn nicht auf die Signale des [[Körper]]s geachtet wird, [[Training]], [[Stress]], zu wenig [[Schlaf]] und mentaler Ausklang zu wenig Beachtung bekommt, dann kommt es zu einem [[Übertraining]], was einen Leistungsabfall zur Folge hat. | |||
Wenn die Belastungsreize in zu schneller Folge gesetzt werden, dann wird die | Es ist nicht die Belastung im Training, die dich leistungsfähiger macht, sondern die Erholung danach! Beachte diese essenzielle Tatsache! Dieses wichtige Trainingsprinzip zeigt dir, dass Belastung UND [[Erholung]] immer zusammen gehören. Deshalb ist die Regeneration heute eines der wichtigsten Themen, das zum Wort des Jahrzehnts erhoben werden sollte. Wenn die Belastungsreize in zu schneller Folge gesetzt werden, dann wird die [[Leistungsfähigkeit]] zwangsweise sinken. Die neuen Trainingsreize erfolgen dann in einem Zustand körperlicher [[Ermüdung]] und bewirken genau das Gegenteil. | ||
Wenn du nicht auf die Signale deines | |||
Wenn du nicht auf die Signale deines [[Körper]]s achtest und es mit [[Training]], [[Stress]] und zu wenig [[Schlaf]] zu weit treibst, kannst du in ein Übertraining kommen. | |||
Regeneration ist für deine Leistungssteigerung sehr wichtig. | Regeneration ist für deine Leistungssteigerung sehr wichtig. | ||
===Trainingsreiz=== | ===Trainingsreiz=== | ||
Ein Trainingsreiz ist jeder [[Reiz]], der einen Teil des Körpers fordert. Da der [[Alltag]] der meisten Menschen recht bewegungsarm ist, sollte dieser Trainingsreiz von speziellen Übungen, die anstrengend sein sollten, ausgehen. Überbeanspruchung sollte aber vermieden werden. | |||
===Das Gesetz der abnehmenden Erträge und der wechselnden Reize=== | ===Das Gesetz der abnehmenden Erträge und der wechselnden Reize=== | ||
Der Organismus passt sich den verschiedenen Reizen an. Wenn man daher auf eine ganz bestimmte Weise übt, kommt man irgendwann körperlich nicht mehr weiter. Wenn man körperlich weiter fortschreiten will, müssen die Trainingsreize abgewechselt werden. Es ist nicht nur vom körperlichen Standpunkt aus empfehlenswert, die | [[Datei:Gruppe Viravadrasana Waage Nordsee.jpg|thumb|]] | ||
Der Organismus passt sich den verschiedenen Reizen an. Wenn man daher auf eine ganz bestimmte Weise übt, kommt man irgendwann körperlich nicht mehr weiter. Wenn man körperlich weiter fortschreiten will, müssen die Trainingsreize abgewechselt werden. Es ist nicht nur vom körperlichen Standpunkt aus empfehlenswert, die [[Übung]]en zu wechseln und sich auch mal weniger aktive [[Zeit]]en zu gönnen (vom energetischen, geistigen und [[spirituell]]en Standpunkt gibt es aber noch andere Betrachtungseisen). Es braucht weniger [[Training]], um eine [[Fähigkeit]] zu behalten, als sie aufzubauen. | |||
====Trainingsprinzipien==== | ====Trainingsprinzipien==== | ||
* Prinzip des trainingswirksamen | * Prinzip des trainingswirksamen [[Reiz]]es | ||
* Prinzip der individualisierten [[Belastung]] | * Prinzip der individualisierten [[Belastung]] | ||
* Prinzip der progressiven Belastungssteigerung | * Prinzip der progressiven Belastungssteigerung | ||
* Prinzip der richtigen Belastungsfolge | * Prinzip der richtigen Belastungsfolge | ||
* Prinzip der variierten Belastung | * Prinzip der variierten [[Belastung]] | ||
* Prinzip der wechselnden Belastung | * Prinzip der wechselnden Belastung | ||
* Prinzip der optimalen Relation von Belastung und Erholung | * Prinzip der optimalen Relation von Belastung und [[Erholung]] | ||
* Prinzip der unvollständigen Erholung | * Prinzip der unvollständigen Erholung | ||
* Prinzip der richtigen Kombination der Belastungsmerkmale | * Prinzip der richtigen Kombination der Belastungsmerkmale | ||
* Prinzip der Periodisierung des Trainings | * Prinzip der Periodisierung des Trainings | ||
* | * Prinzip der Wiederholung durch [[Dauerhaftigkeit]] des [[Training]]s | ||
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Keshava leitet viele Seminare, Ausbildungen, Yogastunden und Satsangs. Hier eine Übersicht der nächsten Seminare mit Keshava: | Keshava leitet viele Seminare, Ausbildungen, Yogastunden und Satsangs. Hier eine Übersicht der nächsten Seminare mit Keshava: | ||
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:56 Uhr
Kleine Sportmedizinische Trainingslehre ist die Bezeichnung für eine Kurzfassung der Trainingslehre aus der Sportmedizin. Eine gewisse Kenntnis der Sportmedizinischen Trainingslehre ist auch für Freizeitsportler und für Yoga Übende hilfreich.
Kleine Sportmedizinische Trainingslehre Einleitung
Der Ausdruck "Sport" ist relativ jung und ursprünglich nicht im Sinne von Leistung oder Anstrengung zu verstehen (engl. Sport = amüsieren, vergnügen, Spaß haben). Durch sinnvolles, angemessenes, den individuellen Möglichkeiten angepasstes Training wird das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit gesteigert, das Immunsystem gestärkt und die Lebensqualität erhöht.
Die kleine Trainingslehre vermittelt den Basisstoff für sinnvolles körperliches Trainieren, das über die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Sportmedizin dargelegt wird, die wohl auch immer wieder zu neuen Erkenntnissen kommt, wodurch ältere „Annahmen“ meist erneuert, verbessert und korrigiert werden müssen. Diese Tatsache der ständigen Überprüfung gemachter Aussagen kommt dem Yoga sehr nahe und ist auch eine notwendige Maßnahme.
Da sich die Welt in ständiger Veränderung befindet, ist es ganz natürlich, zu neuen, modernen und zeitgemäßen, den Bedingungen des Lebenswandels angepassten aktuellen Erkenntnissen zu kommen. Die verbesserten technischen Möglichkeiten kommen noch hinzu, die durch immer feiner werdende Messungen „modernere Rückschlüsse“ (oft auch erst durch „alte“ gemachte Erfahrungen) erlauben. Dadurch können eben auch verfeinerte, verbesserte, der Sportart und den individuellen Fähigkeiten angepasste, genauere Aussagen getroffen werden, z.B.: wer für welche Sportart am besten geeignet ist (per Muskelbiopsie), wie man trainieren soll, wann regenerieren, welche Trainingsreize man setzt und vor allem, was heute als sehr wichtig in den Vordergrund gestellt wird: das Trainingsziel wird klar definiert, usw.
Punkte der Kleinen Trainingslehre
- Das Allgemeine Anpassungsprinzip (AAP, „Der Mensch ist ein Organismus, der sich den Herausforderungen der Umwelt anpasst.“
- Physiologische Anpassungen des Organismus, durch Trainingsreize und Regeneration
- Hypertrophie, „Aufbau“, Größenzunahme von Organen und Gewebe, Zellen infolge von Zellenwachstum (nicht Zellenvermehrung).
- Hyperplasie, Vergrößerung von Organen, Geweben infolge der Vermehrung der Zellen.
- Atrophie, „Abbau“, besser Schwund von Organen, Geweben und Zellen, wobei die Gewebestrukturen und der Aufbau aber erhalten bleiben (z.B. Muskelatrophie).
- Leistungssteigerung, Hyperkompensation, Superkompensation (durch vorübergehende Überanstrengung des Organismus)
- Regenerationszeiten, Pause und Ruhe, die der Organismus braucht, um sich anzupassen...
- Trainingsreize, jeder Reiz der ungewohnt ist und Anpassungen zur Folge hat...
- Wechselnde Trainingsreize, um die Leistungen zu steigern und das Training zu fördern...
- Das Gesetz der abnehmenden Erträge und der wechselnden Reize
- Kontraktionsformen: isotonisch dynamisch (konzentrische, dynamisch positive; exzentrische, dynamisch negative Arbeit) und isometrisch statische – gleiche Länge. auxotonisch – Mischung aus beiden isotonisch und isometrisch.
- Etwas Anatomie...siehe unten
- Trainingsformen (motorische Hauptfähigkeiten): Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit/ Flexibilität, Koordination, Schnelligkeit
Leistungssteigerung aus dem Blickwinkel der Kleinen Sportmedizinischen Trainingslehre
Wenn ein Organismus beansprucht wird, entwickelt er sich in gewissem Maße auch gleichzeitig für zukünftige Anforderungen. Der Körper reagiert vorausschauend. Nach einer intensiven Trainingseinheit ist dein Körper weniger leistungsfähig als am Beginn des Trainings. Die Muskeln, Faszien, Sehnen, Bänder, Gelenke und der Geist wurden beansprucht. Die Energiespeicher sind leer, auch mental energetisch (wenig Prana ) = pranaausgepauert.
In der Erholungsphase danach ( im Yoga schon in den Zwischenentspannungen ) versucht der Körper den Ausgangszustand schnellstmöglich wieder herzustellen, damit die Belastung kompensiert wird. Die Energiespeicher werden wieder aufgefüllt (physisch ATP, energetisch mental mit Prana), der Körper nimmt kleinere "Reparaturen" an Muskeln, Faszien, Sehnen, Bändern und Gelenken vor und die Leistungs-bereitschaft nimmt wieder zu. Damit der Körper für die nächste Einheit optimal vorbereitet ist, steigt die Leistungsfähigkeit des Körpers über das Ausgangsniveau hinaus. Du bist dann, nach einer bestimmten Erholungszeit leistungsfähiger = Leistungssteigerung.
Regenerationszeit
Wenn der Organismus einen Trainingsreiz bekommen hat, braucht er auch eine gewisse Zeit zur Regeneration. In dieser Zeit können sich die Muskeln regenerieren und wachsen. Bei zu kurzer Regenerationszeit besteht die Gefahr der Überbeanspruchung/Abnutzung/Gefahr von Unfällen / Muskelrissen und andere Verletzungen (siehe Spitzensportler).
In der Regenerationszeit vollziehen die beanspruchten Muskeln die entsprechenden Anpassungsleistungen und reagieren auf die vorangegangene Herausforderung, Beanspruchung oder Belastung. Sind die Belastungsreize in zu schneller, früher Abfolge, so wird die Leistungsfähigkeit schwächer, sie nimmt ab. Sie bewirken das genaue Gegenteil. Wenn nicht auf die Signale des Körpers geachtet wird, Training, Stress, zu wenig Schlaf und mentaler Ausklang zu wenig Beachtung bekommt, dann kommt es zu einem Übertraining, was einen Leistungsabfall zur Folge hat.
Es ist nicht die Belastung im Training, die dich leistungsfähiger macht, sondern die Erholung danach! Beachte diese essenzielle Tatsache! Dieses wichtige Trainingsprinzip zeigt dir, dass Belastung UND Erholung immer zusammen gehören. Deshalb ist die Regeneration heute eines der wichtigsten Themen, das zum Wort des Jahrzehnts erhoben werden sollte. Wenn die Belastungsreize in zu schneller Folge gesetzt werden, dann wird die Leistungsfähigkeit zwangsweise sinken. Die neuen Trainingsreize erfolgen dann in einem Zustand körperlicher Ermüdung und bewirken genau das Gegenteil.
Wenn du nicht auf die Signale deines Körpers achtest und es mit Training, Stress und zu wenig Schlaf zu weit treibst, kannst du in ein Übertraining kommen. Regeneration ist für deine Leistungssteigerung sehr wichtig.
Trainingsreiz
Ein Trainingsreiz ist jeder Reiz, der einen Teil des Körpers fordert. Da der Alltag der meisten Menschen recht bewegungsarm ist, sollte dieser Trainingsreiz von speziellen Übungen, die anstrengend sein sollten, ausgehen. Überbeanspruchung sollte aber vermieden werden.
Das Gesetz der abnehmenden Erträge und der wechselnden Reize
Der Organismus passt sich den verschiedenen Reizen an. Wenn man daher auf eine ganz bestimmte Weise übt, kommt man irgendwann körperlich nicht mehr weiter. Wenn man körperlich weiter fortschreiten will, müssen die Trainingsreize abgewechselt werden. Es ist nicht nur vom körperlichen Standpunkt aus empfehlenswert, die Übungen zu wechseln und sich auch mal weniger aktive Zeiten zu gönnen (vom energetischen, geistigen und spirituellen Standpunkt gibt es aber noch andere Betrachtungseisen). Es braucht weniger Training, um eine Fähigkeit zu behalten, als sie aufzubauen.
Trainingsprinzipien
- Prinzip des trainingswirksamen Reizes
- Prinzip der individualisierten Belastung
- Prinzip der progressiven Belastungssteigerung
- Prinzip der richtigen Belastungsfolge
- Prinzip der variierten Belastung
- Prinzip der wechselnden Belastung
- Prinzip der optimalen Relation von Belastung und Erholung
- Prinzip der unvollständigen Erholung
- Prinzip der richtigen Kombination der Belastungsmerkmale
- Prinzip der Periodisierung des Trainings
- Prinzip der Wiederholung durch Dauerhaftigkeit des Trainings
Siehe auch
Alle Artikel aus dem Buch Hatha Yoga und Sport
Dieser Artikel ist ein Auszug des Buches "Hatha Yoga und Sport" von Keshava Schütz. Hier kommst du zu allen Kapiteln dieses Buches:
Allgemeine Prinzipien der Trainingslehre
- Etwas über Sport-Sportmedizin-Sportphysiologie-Trainingslehre
- Stressforscher Hans Selye und das Allgemeine Anpassungsprinzip (AAP)
- Kurze Zusammenfassung der Sportmedizinischen (kleinen) Trainingslehre: Allgemeines Anpassungsprinzip, Physiologische Anpassungen des Organismus, Hyperplasie, Atrophie, Leistungssteigerung, Regenerationszeiten, Trainingsreize, Wechselnde Trainingsreize
- Trainingsreize als Voraussetzungen für die physiologischen Anpassungen
- Kontraktionsformen
- Muskeltypen
- Etwas Anatomie: Aufbau des Muskelgewebes
Kultivierung der motorischen Hauptfähigkeiten
- Die 5 motorischen Hauptfähigkeiten (Trainingsformen):Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit/Flexibilität/Dehnen
- Muskelkraft entwickeln: Kraftausdauer - Maximalkraft - Muskelwachstum - Sprungkraft
- Ausdauer entwickeln: Herz- Kreislauf -Training
- Flexibilität, Dehnfähigkeit, Beweglichkeit
- Koordination entwickeln
- Entspannungstraining
Hatha Yoga und Sport - Spezialfragen
- Unfallgefahren und Kontraindikationen im Yoga
- Maßnahmen bei Sportverletzungen
- Wie ernährt man sich richtig?
- Allgemeines über Aufwärmen...
- Warum Zwischenentspannungen und Endentspannungen
- Allgemeine Hinweise für Yogalehrer
- Die sieben Yoga Vidya Unterrichtsprinzipien
- Yoga Vidya Prinzipien für Unterrichten bei besonderen Beschwerden
- Trainingsprinzipien
- Wie man sich fit und gesund hält von Swami Sivananda
Seminare mit Keshava Schütz
Keshava leitet viele Seminare, Ausbildungen, Yogastunden und Satsangs. Hier eine Übersicht der nächsten Seminare mit Keshava:
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Yoga und Sport Seminare
- 01.01.2025 - 10.01.2025 Yogalehrer Weiterbildung Intensiv A1 - Jnana Yoga und Vedanta
- Kompakte, vielseitige Weiterbildung für Yogalehrer rund um Jnana Yoga und Vedanta.
Tauche tief ein ins Jnana Yoga und Vedanta, studiere die indischen Schriften und Philosophiesysteme.
In… - Vedamurti Dr Olaf Schönert, Tara Devi Anja Schiebold
- 24.01.2025 - 26.01.2025 Ausrichtungsdynamik - verstehen und verdrehen
- In Spiralen und Loops drehst du dich zu einer gesunden Körperhaltung. Traditionelle Yogaübungen werden mit modernen anatomischen Erkenntnissen verknüpft. In der Ausrichtungsdynamik wird im Wesentlich…
- Jnanadev Wallaschkowski