Muttergöttin: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:03 Uhr
Muttergöttin Die Muttergöttin wird in Indien intensiv verehrt. Die Muttergöttin, die Göttliche Mutter wird auch genannt Devi Maheshvari Parashakti. Sie spielt auch bei Yoga Vidya eine große Rolle.
Muttergöttin
Devi heißt Göttin, Maheshvari heißt die große Herrscherin, Parashakti heißt die höchste Kraft.
Die Mutter aller
Die Muttergöttin wird verehrt. Die Muttergöttin, die göttliche Mutter ist die Schöpfung des Universums. Sie ist die universelle Mutter. Die Göttliche Mutter ist die Mutter Aller.
Die Frommen und auch die Verbrecher, die Reichen und die Armen, der Heilige und der Sünder, alle sind die Kinder der Muttergöttin.
Mutter der Natur
Diese Muttergöttin ist die Mutter der Natur. Sie ist das ganze Universum selbst. Die ganze Welt ist der Körper dieser Muttergöttin. Die Berge sind die Knochen. Die Flüsse sind ihre Adern. Der Ozean ist wie ihre Blase. Sonne und Mond sind die Augen der Muttergöttin. Der Wind ist ihr Atem. Das Feuer, Agni ist ihr Mund. Die Muttergöttin bewirkt, das die Welt sich dreht.
Existenz des Universums
Durch die Muttergöttin leben wir und das Universum existiert. In dieser Welt sorgt die Mutter für alle Bedürfnisse des Kindes. Die Mutter kümmert sich darum, dass das Kind Nahrung hat, das es wachsen kann, das es geschützt ist, das es gekleidet ist. Die menschliche Mutter kümmert sich um Entwicklung und Fortkommen des Kindes.
So wird die Muttergöttin sich um Alle in dieser Welt kümmern. Die Muttergöttin kümmert sich um alle Lebewesen. Jede menschliche und tierische Mutter ist eine Erscheinungsform dieser Muttergöttin.
Dein erster Guru
Jede Frau ist eine Form dieser Muttergöttin. Die meisten Menschen fühlen sich bei ihrer Mutter freier als bei irgend jemand anders. Wenn du Trost brauchst, dann wendest du dich vielleicht eher an deine Mutter als an deinen Vater. Wenn du dein Herz öffnen willst, machst du es vielleicht leichter gegenüber deiner Mutter.
So wie die menschliche Mutter dich schützt, nährt, tröstet und ermuntert, dein erster Guru ist, so ist auch die Muttergöttin diejenige, die dich schützt, nährt, tröstet, ermuntert und dich groß zieht.
Du bist vertraut mit deiner Mutter, weil sie freundlich, liebevoll, zärtlich und herzlich ist. Wenn die Mutter hört, dass das Kind nach ihr ruft, lässt sie alles liegen und kümmert sich um es.
So ist es auch auf dem spirituellem Weg. Wenn du Trost brauchst, wenn du dein Herz öffnen willst, wenn es schwierig wird, dann rufe nach der göttlichen Mutter, rufe nach der Muttergöttin. Sie wird kommen. Sie wird dir Trost schenken. Sie wird die Schwierigkeiten aus deinem Leben bringen.
Verehrung und Dankbarkeit
Verehre die Muttergöttin und zeige ihr deine Dankbarkeit. Wende dich nicht nur an die Muttergöttin, wenn du Hilfe brauchst, sondern verehre die göttliche Mutter, verneige dich vor ihr. Bringe ihr Gaben dar. Drücke deine Dankbarkeit aus. Immer wieder fühle Ehrerbietung zur Natur, zur Schönheit in der Natur. Wann immer du Segnungen bekommst, wann immer du Nahrung, Kleidung, wann immer du materielle Güter bekommst, stelle dir immer vor, du bekommst es von der Muttergöttin.
Verneige dich vor der Muttergöttin. Stelle ein Bild der Muttergöttin auf deinem Altar auf. Singe Mantras der Muttergöttin und öffne dich ganz.
Die Gnade der Muttergöttin hilft, das du dich aus der Knechtschaft von Geist und Materie befreien kannst. Die Fesseln der Maya, der Illusion sind schwer zu durchbrechen.
Daher verehre die Muttergöttin. So kannst du über die Prakriti hinaus gehen und durch ihre Gnade ihren Segen zur göttlichen Verwirklichung kommen.
Öffne Dein Herz, bitte um Hilfe
Bitte die Muttergöttin alle Hindernisse auf dem Weg zu beseitigen. Sie wird dich in das unbegrenzte Reich ewiger Wonne führen und dich absolut frei machen. Auch wenn du auf der physischen Ebene etwas brauchst, kannst du dich an die Muttergöttin wenden.
Wann immer du irgend ein Bedürfnis hast, öffne dein Herz zur Muttergöttin. Schreie zu ihr. Bitte sie um Hilfe. Sie wird zu dir kommen und wird dir helfen. Vertraue darauf.
Aber sei auch dankbar. Verehre aus Dankbarkeit und letztlich bitte Parashakti Devi, die Muttergöttin Jagadamba dir Weisheit, Frieden und unsterbliche Wonne und Gottverwirklichung zu geben.
Nach einem Artikel von Swami Sivananda im Buch Inspiration und Weisheit
Video zum Thema Muttergöttin
Hier ein Vortragsvideo zum Thema "Muttergöttin":
Energie und Tatkraft mit der Muttergöttin im Frühjahr
- Ein Artikel aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 42 Frühjahr 2021 von Gopi Jana Kretschmer -
Die Sonne strahlt wieder öfters durch die Wolken, der Boden wird wärmer und in Bäumen, Pflanzen und Gräser schießt der Lebenssaft von neuem ein. Tiere und Menschen werden wieder aktiver und spüren, wie die Lebenskraft durch die Adern strömt.
Die kalte, dunkle Jahreszeit liegt hinter uns. Wir hatten die Gelegenheit, Ruhe, Besinnlichkeit und Innenschau zu kultivieren und unser inneres Lichtkind wahrzunehmen und von neuem in uns zu gebären.
Die Shakti und ihre zahlreichen Erscheinungen
- O Devi! O glückverheißende Mutter!
- Du bist Gottes Maya!
- Du bist Seine unergründliche Form.
- Du bist die Mutter dieser Welt.
- Du bist die große Urenergie.
- Du bist der Samen dieser Welt.
- Du bist das Licht des Wissens.
- Du bist die, die Zuflucht gewährt.
- Du bist Schönheit, Liebe und Barmherzigkeit.
- Du bist Prakriti, Durga.
- Gegrüßt, seist Du.
(Sivananda, Buch: Götter und Göttinnen im Hinduismus Götter und Göttinnen)
Die Shakti Kraft, die Muttergöttin, sie ist die Schöpferin des Universums. Sie nimmt verschiedenste Gestalten an, die im Jahreszeitenzyklus besonders gut wahrnehmbar sind. So ist es die Göttin in Weiß, die im Frühjahr erste Knospen sprießen lässt. Die keltische Göttin Brigid steht für diese Frühjahreszeit im Jahr. Als jungfräuliche „Helle“ oder „Strahlende“ ist sie bekannt. So steht die jungfräuliche Göttin für den Geist, Gedankenkraft/ Unterscheidungskraft und zielgerichtetes Handeln. Was zur Wintersonnenwende geboren wurde, in Form von Ideen, Visionen und Vorsätze, festigt sich jetzt während der Zeit der Brigid und strebt nach Tatkraft und Umsetzung.
Die Göttin Yemanja wird auch zu dieser Zeit, unter anderem in Brasilien verehrt und vermehrt angerufen. In Ritualen, die am Meer stattfinden, werden der Muttergöttin, unter anderem Blumen, Kerzen, Schmuck, Wünsche und Danksagungen dargebracht. Die Menschen kleiden sich in hellblau und weiß, die Farben der Yemanja, sie ist die Devi, die Shakti – Kraft des Wassers. Das Element, wofür sie steht, deutet auch auf ihre Macht hin. Wasser steht für Leben, Heilung und Fluss. Zudem ist diese Muttergöttin auch als Hüterin der Köpfe bekannt und herrscht damit über den Geist und Intellekt. Auch sie steht für die Energie und Tatkraft, Dinge ins Leben zu holen und zu manifestieren.
Im Hinduismus ist es die Göttin Saraswati, die im weißen Sari (traditionelles Kleidungsstück), die Devi als Shakti – Kraft repräsentiert. Saraswati steht für den Intellekt, den sie auf allen Ebenen meistert (manas – Geist; [buddhi] – Intellekt; ahamkara – Ego; chitta - konditioniertes Bewusstsein). Sie verkörpert die höchste Weisheit und Unterscheidungskraft und auch die Kommunikation und Musik regiert sie und schenkt Fluss, Kreativität und Inspiration. So ist auch Saraswati die Göttin des Frühjahres, denn was sie benennt, kommt ins Dasein und wird manifestiert.
Der Frühling bringt neue Energie, neue Inspirationen, neue Farben. Dies können wir auch ganz bewusst in unser Leben einladen. Mit ausgedehnten Spaziergängen können wir die neu erwachte Kraft der Natur in uns aufnehmen und durch uns wirken lassen.
Yoga schenkt Energie und Umsetzungskraft
Um den Winterschlaf aus Körper und Geist zu befördern, hilft Yoga mit der Vielseitigkeit an Übungen, neue Energie in Körper und Geist zu aktivieren. So können Mantras, die den Göttinnen gewidmet sind, zum Beispiel das Shakti Mantra, unterstützen, um Lebensfreude und Tatkraft zu kultivieren.
Spezieller können wir uns auf die Göttin Saraswati konzentrieren und meditieren. Das Mantra „Om Aim Saraswatyai Namaha“, ist Saraswati geweiht und schenkt Inspiration, Kreativität und strahlende Lebensenergie. Wenn wir zusätzlich ein Bild von Saraswati visualisieren oder ein Bild oder Murti (Götterbild) anschauen, während wir das Mantra wiederholen, kommen die Energien zum Fließen und wir werden uns unserer göttlichen Kraft bewusst. Auch das lebhafte Singen von Kirtans (Wechselgesang) und Bhajans (Lobpreis) macht munter und löst emotionale Blockaden und stehen gebliebene Energien.
Water is life! Segne dein Wasser!
Wir können uns auch bewusst mit dem Element Wasser verbinden, um Energie und Tatkraft in uns zu stärken. So wie die Göttinnen eng mit diesem Element verbunden sind, so sind wir es auch. Wir entstehen im Mutterleib in einer schützenden Fruchtwasserhülle und auch unsere erste Nahrung ist die flüssige Muttermilch.
Du kannst kreativ werden, um dich mit dem Wasserelement und den Göttinnen zu verbinden. So wie in Indien oder in Brasilien, kannst du Blumen, Kerzen oder andere schöne Dinge in einem Fluss oder Meer darbringen und dabei dein Anliegen, deinen Vorsatz bewusst formulieren. Wichtig dabei ist deine Intention, deine Achtsamkeit in diesem Moment und dich der Kraft und Macht des Wassers bewusst zu machen.
Eine einfache und dennoch sehr wirkungsvolle Möglichkeit mit dem Wasser und den Göttinnen in Verbindung zu treten, ist dein Trinkwasser zu segnen. Es kostet nicht extra Zeit, außer Zeit, die du für dein Sadhana (spirituelle Praxis) nutzt. Du stellst ein Glas Wasser oder gleich eine ganze Glasflasche mit stillem Wasser, auf deinen Altar. Vorher kannst du etwas von diesem Wasser in eine kleine Schale füllen, um diese Schale den Göttinnen und Göttern darzubringen. Dann praktiziere deine Form des Sadhana, welches dich gerade im Leben begleitet (zum Beispiel Asanas, Meditation, Pranayama – Atemübungen). Sei besonders achtsam und konzentriert auf deine Übungen.
Zum Schluss kannst du, mit einem Mantra oder Gebet, um Segen und Unterstützung bitten. Das Wasser, welches auf dem Altar steht, wird gesegnet und speichert die hochschwingende Energie in seinen Molekülen ab. Bei Yoga Vidya kennen wir dies in Form von Prasad, der gesegneten Speise nach jedem Satsang oder Puja (Verehrungsritual). Dieses Wasser kannst du dann über den Tag verteilt, im Bewusstsein der hochschwingenden Energie trinken und deinen Körper und Geist damit aufs neue Segnen lassen. Wenn du keinen Altar hast, kannst du das Wasser zusammen mit einer Kerze, Blumen und Halbedelsteinen, wie Bergkristalle an einen schönen Platz stellen.
Somit steht dem Frühlingserwachen, dem Sommer und der Schönheit in dir alles offen. Du kannst ganz mit dem Rhythmus des Lebens schwingen und dein Licht zum Strahlen bringen. OM Aim Saraswatyai Namaha!
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