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Version vom 28. April 2021, 12:12 Uhr
Im Yoga Sutra des Patanjali werden 5 Geisteszustände definiert:
- 1.Mudha - demprimiert/unklar (Tamas)
- 2.Kshipta - zerstreut, impulsiv (Rajas)
- 3.Vikshipta - sammelnd, Bemühen um Konzentration, schwankend zwischen Konzentration und Ablenkung (ab hier eher sattwig, hier beginnt Yoga)
- 4.Ekagrata - vollkommend konzentriert/einpünktig, Strom gleicher Gedanken
- 5.Nirodha - ganz ohne Gedanken
Das Sanskritwort für Geisteszustand ist Chitta Bhumi.
Überwache deine Geisteszustände und untersuche den jeweiligen Guna
- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -
Guṇas sind globale Werte. Gedanken und Gefühle sind lokale Werte. Du musst nicht viel Zeit damit verschwenden, die Bedeutung bestimmter Gedanken und Gefühle zu analysieren, wenn du den guṇa identifizieren kannst, mit dem ein Gedanke oder Gefühl verbunden ist. Das Gesetz des karma bestimmt die Ergebnisse deiner Handlungen. Wenn das Ausleben von rajoguṇa in einer bestimmten Situation vorhersehbar unerwünschte Ergebnisse bringt, wechsle beim nächsten Auftreten der Situation zu sattvaguṇa. Zum Beispiel kann es sein, dass du ein Problem hast, wenn du einen besonders kompetenten und wertvollen Untergebenen triffst, weil ein tamasiges Gefühl der Unsicherheit rajas in dir hervorruft und du deine Dominanz zeigen musst, wenn ihr zusammentrefft. Rufe sattva auf, indem du dich beim nächsten Treffen wie ein Freund verhältst und schaue, ob eure Beziehung dadurch nicht angenehmer wird.
Video über die 5 Geisteszustände
Hier ein Video über Chitta Bhumi, die fünf Geisteszustände:
Die Symptome eines zerstreuten Geisteszustandes
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -
Kommentar zum 31. Vers des 1. Kapitals im Yoga Sutra von Patanjali
31. दुःखदौर्मनस्याङ्गमेजयत्वश्वासप्रश्वासाः विक्षेप सहभुवः ॥३१॥
duhkha daurmanasya angamejayatva shvasaprashvasah vikshepa sahabhuvah
Woran erkennst du, dass dein Geist in Vikshepa ist, in der Unruhe? Wie kannst du mit der Unruhe des Geistes umgehen, wie kannst du sie überwinden?
Patanjali schreibt:
- Schmerz
- Depression
- Nervosität
- Unregelmäßige Atmung
sind Symptome eines zerstreuten Geisteszustandes. Sahabhuvah sind Begleiterscheinungen und Symptome. Vikshepa heißt Zerstreuung des Geistes.
Im vorherigen Vers hat Patanjali gesprochen über die verschiedenen Hindernisse auf den spirituellen Weg und er hat als letztes genannt Vikshepa, die Unruhe des Geistes, die Zerstreuung.
Unruhigen und zerstreuten Geist erkennen
Woran erkennst du, dass dein Geist unruhig und zerstreut ist? Man könnte denken, das ist offensichtlich. Der Mensch hat verschiedenste Pflichten und Aufgaben. Manchmal folgst du Zerstreuungen und Ablenkungen. Diese gilt es zu erkennen und zu überwinden.
Hier sagt er duhkha, Schmerz und Leiden. Wenn du leidest, liegt es nicht so sehr daran das andere böse zu dir sind, das du körperliche Schmerzen hast, das du nicht bekommst was du brauchst, auch nicht, das du irgendwo einen Mangel hast. Ich gehe davon aus, das du ein Dach über dem Kopf hast und das du ausreichend zu essen hast.
Wenn du ein Dach über dem Kopf hast und ausreichend zu essen hast, ist der Rest duhkha, eigentlich geistig. Anstatt über andere zu schimpfen und dich über die Situation zu beklagen, duhkha, das Leiden hängt an deinem eigenen Geist. Du findest Menschen, die in einer ähnlichen Situation wie du sind und trotzdem glücklich.
Schmerz und Leid liegen am Geisteszustand
Vielleicht hattest du auch schon ähnliche Situationen, wo du glücklich warst. So sei dir bewusst, Schmerz und Leiden, liegen an dir, deinem Geisteszustand und nicht an der äußeren Situation. Das ist wichtig, wenn du weißt es ist vikshepasahabhuvah, ein Symptom. Dann ist es nicht mehr so schlimm.
Wenn du denkst, es ist ganz schlimm, da komm ich nie mehr heraus, es wird immer schlimmer werden. Das führt zur Verzweiflung. Wenn du weißt, der Grund weshalb ich leide, ist mein eigener Gemütszustand. Dann weißt du, du musst nur den Gemütszustand ändern.
Krankheiten müssen nicht zu Leid führen
Selbst Krankheiten müssen nicht zum Leiden führen. Selbst Schmerz muss nicht zum Leiden führen. Schmerz ist eine Sache, Leiden eine andere. Ich kenne Menschen, die physische Schmerzen haben. Wenn der physische Schmerz im Vordergrund steht, ist es auch ein gewisses Leiden. Es ist gut sich vom Leiden zu lösen. Sei dir bewusst, duhkha ist nur ein Symptom der Zerstreuung des Geistes.
- Daurmanasya ist Traurigkeit, deprimierter Gemütszustand.
- Manas ist Geist und ist Gemütszustand
- Daur steht hier für Traurigkeit, deprimiert.
Traurigkeit - Symptom für einen zerstreuten Geist
Wenn du traurig, deprimiert bist dann ist das auch ein Symptom für einen zerstreuten Geist. Die Traurigkeit und Deprimiertheit ist nicht wegen der äußeren Umstände. Ist auch nicht etwas was dauerhaft ist.
Yogis sagen Anandoham. In der Tiefe meines Wesens bin ich Freude. In der Tiefe meines Wesens bin ich Glück. Die Depressivität oder Niedergeschlagenheit die du vielleicht erfährst, ist nicht deine wahre Natur, sie ist auch nicht dauerhaft. Sie ist nur ein zerstreuter Geist. In dem Moment wo du wieder in der Tiefe deines Wesens bist, in dem Moment, wo du wieder ganz bei dir bist, ist es plötzlich wie weggeblasen. Vielleicht brauchst du nur ein paar spirituelle Praktiken machen, dann geht es dir gut.
Hilfreiches Mittel: Yogastunde
Oder geh in ein Yogazentrum und mach eine Yogastunde mit, es geht dir gut. Daran siehst du, die Traurigkeit und das Leiden kann schnell verschwinden. Du musst nur deinen Gemütszustand ändern.
- Anggamejayatva heißt Erschütterung des Körpers und Nervosität.
Der Körper kann unruhig sein und das kann auch ein Zeichen sein für Vikshepa. Es kann sein, das du den Körper nicht ruhig halten kannst. Anggamejayatva kann auch heißen Verspannungen, Angga heißt Teile, Meyaya heißt verspannt, erschüttert, unruhig. Tva heißt dieser Zustand. Es ist auch wieder ein Zustand, der aus der Zerstreuung kommt.
Auch körperliche Verspannungen kommen vom Geist her. Du kannst auch körperliche Verspannungen auflösen durch Asanas und Tiefenentspannung. Dann wird der Geist wieder ruhig. Probleme des Körpers haben auch etwas mit dem Geist zu tun.
Bewusstes Atmen bringt den Geist zur Ruhe
- Vasaprashvasa heißt unregelmäßige Atmung.
- Vasa heißt Einatmung
- Prashvasa heißt Ausatmung
- Weil es mit Vikshepa zu tun hat, steht es für unruhige Ein- und Ausatmung
Du könntest auch deine Atmung beobachten, wenn es dir nicht so gut geht, du mit Hindernissen konfrontiert wirst, dann wird auch die Atmung unruhig. Mache die Atmung wieder ruhig, dann geht es dir wieder besser.
Beobachte die Atmung, mache dir bewusst, dein Geist ist in Vikshepa und beobachte die Atmung weiter. Du wirst feststellen ist der Geist nicht mehr in Vikshepa. Dann gehe tiefer in dein wahres Selbst, dort erfährst du Freude.
Das ist ein Vortrag, der Raja Yoga Reihe. Weitere Informationen und Kommentare in unserer Internetseite. In den nächsten Versen spricht Patanjali wie Unruhe und Schmerz verschwindet und wie das geht.
Video - Zeichen eines verwirrten Geisteszustandes
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Siehe auch
- Gemütszustand
- Laune
- Stimmung
- Seele
- Psyche
- Pranayama
- Videos angeleitete Yogastunden
- Samadhi Pada
- Sadhana Pada
- Vibhuti Pada
- Kaivalya Pada
- Raja Yoga
Literatur
- Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von Heute von Sukadev Bretz
- Sukadev Bretz, Ulrike Schöber: Der Pfad zur Gelassenheit
- Swami Sivananda: Erfolgreich leben und Gott verwirklichen
- Swami Sivananda: Inspirierende Geschichten
Weblinks
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