Unsterbliches Selbst
Unsterbliches Selbst Verwirkliche dein unsterbliches Selbst. Im Yoga Atman genannt.
Unsterbliches Selbst
Du bist nicht der Körper. Der Körper ist der Vergänglichkeit unterworfen. Du bist auch nicht die Persönlichkeit. Auch diese entwickelt sich im Laufe der Jahrzehnte und des Lebens. Aber du hast in dir etwas, was unsterblich ist. Das unsterbliche Selbst. Nicht nur hast Du das unsterbliche Selbst, sondern du bist das unsterbliche Selbst. Du bist der Atman das Selbst auch genannt als Purusha als Shiva, als Brahman. Du bist dieses unsterbliche Selbst. Verwirkliche es, erkenne es. Sei dir bewusst, etwas in dir bleibt immer beständig. Dieses unsterbliche Selbst Tat Tvam Asi - das bist du. Ayam Atman Brahman – dieses Selbst ist Brahman. Erfahre das, verwirkliche das und handle aus dieser Bewusstheit heraus.
Video - Unsterbliches Selbst
Hier findest du einen Videovortrag mit dem Thema Unsterbliches Selbst :
Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Seminarleiter zu Kundalini Yoga und Chakras.
Audio Vortrag - Unsterbliches Selbst
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Unsterbliches Selbst :
Viveka Chudamani - Du bist das unsterbliche Selbst
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 47 von Sukadev Bretz -
Shankara lässt den Meister die folgenden Worte sprechen:
„Du bist das höchste Selbst. Aber indem du in der Unwissenheit gefangen bist, bindest du dich an das Nichtselbst, die Illusion des Selbst. Dies ist der Grund des Kreislaufs von Geburt und Tod. Das Feuer der Erkenntnis, entstanden aus der Unterscheidung zwischen Selbst und Nichtselbst, verbrennt die Folgen der Unwissenheit samt der Wurzel.“
Du bist nicht begrenzt
Eigentlich beinhaltet dieser Vers alles. Ein „vollendeter“ Aspirant könnte mit diesem Vers die Viveka Chudamani abschließen. „Du bist das höchste Selbst. Du bist nicht der Körper, nicht die Psyche, nicht begrenzt auf deine Emotionen. Du bist das Höchste Selbst. Wenn du das erkannt hast, dann ist alles Leiden vorbei. Eigentlich ist die Erleuchtung nicht sehr schwer. Frage dich, wer bin ich. Erkenne dein Selbst und sei frei. Das ist schon alles.
Im Raja Yoga wird gesagt „yogas citta vrtti nirodhah“ (Yoga ist das zur Ruhe bringen der Gedanken im Geist). „Tada Drashtuh Swarupe Vashtanam“: Dann ruhst du in deiner wahren Natur. Dann bist du befreit. Es klingt einfach, es ist auch einfach, aber du machst es dir selbst schwer.
Löse dich immer wieder vom Körper
Löse dich immer wieder. Daher ist es auch ein längerer Weg. Immer wenn dir der Körper weh tut, werde dir bewusst: „Ich bin nicht der Körper.“ Schmerzen des Körpers ist wie ein Quietschen am Auto oder ein Krächzen am Fahrrad, im Gebälk eines Hauses, oder einer alten Holztreppe. Du bist nicht der Körper. Du bist auch nicht deine Emotion. Emotionen und Psyche sind wie die Rolle, die du spielst. Angenommen du wärst ein Theaterspieler, dann hättest du ein Kostüm, eine Rolle und würdest Emotionen spielen. Stell dir vor, dass du beim Theaterstück anschließend denkst, die Person zu sein, die du im Stück verkörperst. Vielleicht denkst du, du seist Wilhelm Tell oder Mutter Courage. Dabei vergisst du, dass du jemand anderes bist. Dadurch entsteht grenzenloses Leiden. Du kommst nicht damit zurecht. Aber in dem Moment, wo du erkennst, dass du nicht Wilhelm Tell oder Mutter Courage bist, sind diese Probleme beendet. Solange du dich mit deinem Körper identifizierst und denkst: „Ich bin der Körper“, hast du Probleme. Überwinde die Anhaftung an den Körper. Erkenne: „Ich bin das unsterbliche Selbst.“ Dann sind die Probleme vorbei.
Mit Atma Vichara Verhaftungen überwinden
Wie kannst du dort hinkommen? Über „Atma Vichara“, die Erforschung des Selbst. Meistens reicht es nicht aus das zwei oder dreimal zu hören. Du musst tief darüber nachdenken und im Alltag umsetzten. Wenn du dich heute gekränkt fühlst, sei dir bewusst, dass dort Verhaftung ist. Wo keine Verhaftung ist, fühlst du keine Kränkung. Worüber auch immer du dich ärgerst, ist dies ein Zeichen dafür, dass dort eine Identifikation zugrunde liegt. Freue dich daher über die Menschen, die dich verärgern, kränken und über das, was deine Emotionen aktiviert. Denn dort sind deine Verhaftungen. Diese gilt es zu überwinden. Frage dich, wer bin ich, erkenne dein Selbst, sei frei.
Viveka Chudamani - Das ewige unsterbliche Selbst
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 131 von Sukadev Bretz -
Es ist das innerste Selbst, antarātmā, das höchste Wesen, puruśhaḥ, der uranfängliche Geist purāṇa, der immerwährende, ungeteilte Freude genießt, das Ewige unveränderliche, das reine Bewusstsein. Wodurch die Sinnesorgane wie Sprache und die Lebenskräfte belebt werden und tätig sind.
Das Höchste Selbst ist reines Bewusstsein
Was ist das innere Selbst. Es sagt es hier, eśha - dies ist das innere Selbst, Antaratma - dein höchstes Selbst, deine wahre Natur. Was ist das? Purushaḥ - der höchste Geist, der Mensch, das reine Bewusstsein an sich, Purana - uranfänglich.
Du bist schon immer das höchste Selbst gewesen und du wirst es immer sein. Was auch immer geschieht, du bist dieses höchste Selbst. Du bist Anubhutiḥ - als Wesen Erfahrung, was du wirklich bist ist die Erfahrung oder der Erfahrende. Welche Erfahrung? Nirantara - immer während, Akhanda - ungeteilt, Sukha - Freude.
Sinnesfreuden kommen und gehen. Aber deine wahre Natur ist immer Freude, sada - ewig und immer. Du hast die Natur, Rupah, von aika - Einheit, pratibodha - reines Bewusstsein. Von diesem Bewusstsein - yene, wird alles belebt - eśhitā. Und zwar alles, die Sinnesfähigkeiten, die Sprache - Vag, die Lebenskräfte - Asa, alles was tätig ist - cara.
Durch das Höchste Selbst macht der Körper Erfahrungen
Was auch immer da ist, es ist da wegen dem höchsten Selbst. Das höchste Selbst ist immer Glückseligkeit. Erfahre dich selbst als reine Glückseligkeit, Sat Chit Ananda svarupo aham, meine wahre Natur, Sein, Wissen, Glückseligkeit. Auch das kannst du im Alltag umsetzten. Du kannst dir bewusst machen:
- Ja ich nehme gerade meinen Körper wahr und er gibt mir die und die Erfahrung.
- In der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in jedem Moment reine Freude.
- Meine Energien sind gerade in dem und dem Zustand.
- In der Tiefe meines Wesens bin ich Sein, Wissen und Glückseligkeit.
- Ich habe gerade die und die Emotion und sie gehen hoch und runter. Egal welche Emotion ich habe, in der Tiefe meines Wesens, Sein, Wissen und Glückseligkeit.
- Ich habe gute Gründe mir Sorgen zu machen über das was passiert.
- Ich muss auch darüber nachdenken und ich habe so viele Gedanken.
Und in jedem Moment bin ich Sein Wissen Glückseligkeit. Lerne das. Lerne dich zu erfahren als das Selbst. Löse dich von dem beschränkten, dem wahrnehmbaren.
Wer bin ich? - Unsterbliches Selbst
- Auszug aus dem Buch "Die ersten Stufen des Yoga" von Swami Sivananda -
- 1. Obwohl alles in dieser Welt vergänglich ist, kaufen die Leute riesige Stücke Land, bauen sich an den verschiedensten Stellen Landhäuser und zehnstöckige Paläste. Sie möchten in dieser Sinnenwelt sich ewiges Leben sichern. Das ist die Betrachtungsweise unter dem Gesichtspunkt der Existenz (Sat).
- Das ist ein Anzeichen dafür, dass sie in ihrem Wesen unsterblich sind. Infolge einer Begriffsverwechslung oder Obertragung (Anyonya Adhyasa) haben sie das Nichtewige (Anitya) für ewig (Nitya) genommen, das Unreine (Asuchi) für reines (Suchi) Atma angesehen, Elend (Dukha) für Glück (Sukha), das Nichtselbst (Anatma) für das reine Selbst (Atma). Diese Vertauschung oder Verwechslung der wesentlichen Eigenschaften (Anyonya Adhyasa) rührt vom Nichtwissen (Avidya) her. Aus diesem Grunde denkt der Mensch: Ich bin heilig, ich bin schön, obwohl er weiß, daß sein Körper voll Unreinheit ist. Obwohl der Mensch weiß, dass er im nächsten Augenblick sterben kann, wähnt er immer, er werde hier ewig leben. Deshalb trifft er die pompösesten Veranstaltungen, um hier sein Leben zu verewigen. Das ist auch die existentielle Betrachtungsweise (Sat Aspekt) des Wesentlichen Sat-Chit-Ananda.
- 2. Auch jeder Narr hält sich für sehr weise, weil er ja in seinem Wesen lauter Weisheit ist. Das ist die Betrachtungsweise Sat-Chit-Anandas unter dem Gesichtspunkt des Bewusstseins (Chit). Ein heranwachsendes Kind ist voll Wissbegier. Es plagt seine Mutter jedesmal, wenn ihm etwas Neues begegnet: „Mamma, was ist das?" Es hat ein leidenschaftliches Verlangen, zu erkennen. Das ist auch eine Äußerung des Bewusstseins. Jedermann sucht Erkenntnis. Das ist der Gesichtspunkt des Bewusstseins (Chit) .
- 3. Jedermann wünscht sich ewiges Leben, unendliche Erkenntnis und unendliche Seligkeit (Ananda). Das ist Sat-Chit-Ananda. Jedermann jagt dem Vergnügen nach. Das ist der Gesichtspunkt der Seligkeit (Ananda). Man liebt die Mangofrucht, weil sie uns Freude bereitet. Unter allen Dingen jedoch liebst du dein Atma am meisten. Das erklärt uns die Tatsache, dass das Wesen Atmas Ananda Swarupa, lauter Seligkeit sein muss, oder Fülle der Seligkeit (Ananda Ghana). Brahman ist Sat-Chit-Ananda. Sat bedeutet Wahrheit. Sat, Wahrheit, ist das, was in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft existiert, ohne Anfang, Mitte und Ende. Die Wahrheit ist selbstschöpferisch, und existiert aus sich selbst (Svayambhu). Sie wandelt sich nie (Nirvikara, Kutastha). In Wirklichkeit lebt die Welt aus Wahrheit, sie kommt aus Wahrheit und wird wieder in Wahrheit aufgelöst. Wahrheit ist das einzige Wesen, die einzige Substanz, welche dieser Welt des Seienden zugrunde liegt und sie durchdringt. Wahrheit macht unsterblich und furchtlos (Aanritatwam, Abhayam der Upanishaden). Bewusstsein (Chit) ist Selbsterkenntnis. In Chit gibt es keine Sinnesorgane. Es leuchtet aus sich selbst und erhellt Verstand, Intellekt (Buddhi) , die Sinnesorgane, die Haut des Körpers, Sonne, Mond, Sterne, Feuer, Blitz und alle Dinge. Ananda ist die Seligkeit selbst oder Freude an sich. In Ananda ist keiner, der sich freut. Es ist selbst Freude an sich. Dieses ICH hat Dasein (Sat), Erkenntnis (Chit) und Seligkeit (Ananda) in sich.
- 4. Jedermann wünscht sich Unabhängigkeit. Jeder möchte der oberste Herr sein. Jeder möchte, dass andere sich von ihm führen lassen und seinen Wünschen nachgehen. Keiner lässt sich gerne von den Wünschen anderer bestimmen. Jeder wünscht sich im Innersten seines Herzens, alle anderen zu beherrschen, wenn er nur könnte. Keiner möchte einen Rivalen neben sich haben. Die eigentliche Ursache davon ist, dass in uns die unsterbliche, selbst leuchtende Seele oder Atma ist, die Eines ist ohne ein Zweites neben sich, ohne einen Rivalen, ihr eigener innerer Herr, die Kraft, welche das ganze Weltall trägt. In Wirklichkeit bist du dieses Atma. Das ist der Grund, warum du jenes Gefühl und Verlangen empfindest. Herrschen wollen entspricht nur deiner Natur, Herrschaft ist ein Wesenszug Atmas. Aus Unwissenheit hast du deinen Körper für Atma gehalten. Aus Unwissenheit möchtest du keinen Rivalen für deinen Körper, in deinem Geschäft, im Amt, auf der Universität, beim Spiel, in der Macht und auf jedem Gebiet deiner Tätigkeit haben. Du kannst aber absolute Herrschaft nur erlangen, indem du Atma verwirklichst. Nur dieses Atme. Swarajya kann dich absolut unabhängig machen. Nur Atma Verwirklichung kann dich zum obersten Herrscher oder absoluten Monarchen des ganzen Universums machen. Verwirkliche also dieses wundervolle Atma und werde ein wirklicher mächtiger Herrscher ,der drei Welten.
Siehe auch
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Literatur
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- Dr phil Oliver Hahn