Verschwendung
Verschwendung - Überlegungen und Anregungen zu einer schwierigen Persönlichkeitseigenschaft. Verschwendung bedeutet eine ineffiziente Verwendung von Ressourcen. Man spricht z.B. von Geldverschwendung, wenn man etwas auch hätte billiger haben können. Es gibt aber auch die Zeitverschwendung, wenn man etwas schneller hätte machen können oder seine Zeit mit Unsinnigem verbracht hat. Es gibt die Energieverschwendung, wenn man z.B. stärker heizt als notwendig oder gleichzeitig die Heizung an hat und das Fenster auf. Es gibt auch den Ausdruck Energieverschwendung, wenn man für etwas Energie und Engagement hineingibt, was sich im Nachhinein als sinnlos und erfolglos herausstellt.
Verschwendung ist also auch unnötiger Verbrauch, Vergeudung. Durch Verschwendung kann man auch arm werden. Verschwendung kommt vom althochdeutschen Substantiv firswenti mit der Bedeutung Vernichtung, schon im 11. Jahrhundert belegt. Verschwendung ist aber nicht nur schlecht. Letztlich verschwendet die Natur ihre Güter in üppiger Fülle. Manchmal muss man auch etwas verschwenderisch sein, um Größe zu erfahren.
Umgang mit Verschwendung anderer
Sukadev 2015
Verschwendung ist ein interessantes Wort. Da steckt Wendung drin, Schwendung drin und was man als Verschwendung bezeichnet, kann ganz unterschiedlich sein. Man kann sagen, es gibt sattwige Verschwendung, rajasige Verschwendung und tamasige Verschwendung. Da gilt es jedes Mal anders mit umzugehen.
Tamasige Verschwendung heißt, dass jemand etwas verschwendet, jemand etwas ausgibt, was ihm oder ihr langfristig Probleme bereitet. Jemand kann so weit in die Verschwendung gehen, dass er nachher in Schulden kommt, dass er nachher seine Wohnung verliert, dass er vielleicht sogar die Kündigung bekommt u.s.w. Man kann auch verschwenderisch mit dem Eigentum anderer umgehen. All das sind Formen von tamasiger Verschwendung.
Dann gibt es die rajasige Verschwendung, wo jemand für sein eigenes Vergnügen und für seine eigene Reputation viel Geld ausgibt, was er eigentlich gar nicht braucht. Auch das ist eine rajasige Verschwendung, nicht so schlimm wie eine tamasige Verschwendung, aber im Allgemeinen wird ein Yoga Übender damit okay sein. Etwas Verschwendung in der Art ist okay , aber zu viel Verschwendung ist auch etwas, das das ökologische Gleichgewicht auf der Erde durcheinander bringt. Zu viele Menschen verschwenden zu viel, und so werden die Ressourcen des Planeten geplündert.
Dann gibt es die sattwige Verschwendung. Sattwige Verschwendung heißt, man gibt etwas aus für andere. Da könnte einem manchmal Verschwendung vorgeworfen werden, wenn man Spenden macht. Oder man verschwendet seine Zeit, weil man sie für andere einbringt, wenn man anderen hilft, wenn man anderen dient. Weil man vielleicht auch mehr bezahlt für ein Bioessen. Weil man mehr bezahlt für das, was ein Bauer angebaut hat in der Gegend nach Biogrundsätzen. Weil man Kleidung kauft, die aus Fairtrade stammt. Man könnte das auch als Verschwendung bezeichnen, denn es gibt ja etwas ähnliches, was er für weniger Geld bekommt. Das ist sattwige Verschwendung, eine Verschwendung, die gut und wünschenswert ist.
So überlege, wenn du jemandem Verschwendung vorwirfst, ist es rajasige, tamasige oder sattwige Verschwendung. Sattwige Verschwendung und ein gewisser Grad von rajasiger Verschwendung ist ganz okay, sattwige Verschwendung sogar gut. Vielleicht bist du ein sehr sparsamer Mensch, das muss aber nicht jeder sein. Es gibt auch die Möglichkeit, großzügig zu sein, verschwenderisch zu sein und auf gute Weise verschwenderisch zu sein.
Verschwendung und Ökologie
Niederschrift eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz 2016
Wir befinden uns im 21. Jahrhundert. Soviel Verschwendung gibt es in dieser Welt. Soviel Ressourcen werden verschwendet. Essen wird verschwendet. Schon allein Tiernahrung zu essen ist eine gewisse Verschwendung denn wenn man als Mensch sich von Tieren ernährt dann werden vorher die Tier mit pflanzlichen Nahrungsmitteln gefüttert. Dabei werden die Tiere gequält. Nachher isst man die Tiere. So viele Ressourcen verschwendet.
Menschen fahren soviel Auto. Menschen fliegen soviel. Auch da: Verschwendung von Öl. Erzeugung von Kohlendioxid. Menschen kaufen sich so viele Kleider. Menschen kaufen sich so viele Wohnungseinrichtungen. Menschen haben eine so große Wohnung, die dann beheizt werden muss und eingerichtet werden muss. Soviel Verschwendung von Ressourcen.
Ökologie ist das Gegenteil von Verschwendung. Es gibt ja im Englischen den Dreierschritt der Ökologie: reduce, reuse, recycle.
Das erste ist reduce, reduziere das was du kaufst und was du verwendest, was du verbrauchst.
Das zweite ist reuse, wenn irgendwo ein Loch in einem Hemd ist, nicht gleich wegwerfen. Vielleicht kannst du es stopfen. Wenn irgend etwas kaputt ist, nutze es wieder. Nicht gleich alles wegwerfen nur weil es nicht mehr so richtig funktioniert. Reduce, reuse und als letztes recycle.
Gut, wenn es doch kaputt ist, dann gib es in das Recycling anstatt in den normalen Müll. Verschwendung ist auch das Gegenteil einer spirituellen Gemeinschaft. Dieser Vortrag ist ja auch Teil des Gemeinschafts-Podcast und in Lebensgemeinschaften spielt oft auch die Ökologie eine große Rolle. Wenn man zusammen lebt mit andern Menschen verbraucht man typischerweise weniger Ressourcen als andere. Z. Bsp. leben wir bei Yoga Vidya in verschiedenen Ashram Gemeinschaften und unser ökologischer Fußabdruck ist vermutlich weniger als 20 % von dem durchschnittlichen in Deutschland. Menschen leben auf kleinem Gebiet. Wir haben wenig Autos. Wir leben vegetarisch. Wir haben einen niedrigen Ressourcen Verbrauch. Wir bemühen uns einfach zu leben. Schon auch dadurch, das wir bewusst auch uns nicht so viel Taschengeld gönnen. Denn die Sevakas, die Mitglieder unserer Gemeinschaft, stimmen selbst ab über ihr Taschengeld. Und es ist gut wenig Taschengeld zu haben, also wird man auch wenig ausgeben.
Ökologie ist also ein wichtiges Prinzip. Gerade auch in den Yoga Vidya Sevaka Gemeinschaften. Natürlich, Ökologie hat auch andere Aspekte. Man kann Bio-Nahrung essen und Yoga Vidya hat in allen Ashrams größtenteils Nahrungsmittel aus Bio-Anbau. In Bad Meinberg sogar eine zertifizierte Bio-Küche. Wir haben Öko-Baustoffe, wir haben Bio-Reinigungsmittel usw. Nicht 100 %, aber doch zum großen Teil. Aber das wichtigste für die Ökologie ist der niedrige ökologische Fußabdruck und das Vermeiden von Verschwendung.
Verschwendung in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Verschwendung gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Verschwendung - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Verschwendung sind zum Beispiel Übertreibung, Fresserei, Prasserei, Ausschweifung, Prasserei, Schlemmerei, Exzess, Orgie, Zügellosigkeit,, Luxus, Genussfreude, Reichtum, Wohlstand, Überfluss, in saus und Braus leben, Überangebot, Übermaß, Fülle .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
- Übertreibung, Fresserei, Prasserei, Ausschweifung, Prasserei, Schlemmerei, Exzess, Orgie, Zügellosigkeit.
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
- Luxus, Genussfreude, Reichtum, Wohlstand, Überfluss, in saus und Braus leben, Überangebot, Übermaß, Fülle
Antonyme Verschwendung - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Verschwendung sind zum Beispiel Sparsamkeit, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit, Genügsamkeit, Mäßigung, Bedürfnislosigkeit, Disziplin, Anspruchslosigkeit Wirtschaftlichkeit, Haushaltung, Maßhaltung, Zurückhaltung, Einsparung,, Geiz, Gier, Beschränkung, Einschränkung, Geldgier, Gewinngier, Habgier, Habsucht, Kleinlichkeit, Profitgier, Raffgier, Schäbigkeit, Knauserei, Knickerei, Pfennigfuchserei, Messie sein . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Verschwendung, die eine positive Konnotation haben:
- Sparsamkeit, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit, Genügsamkeit, Mäßigung, Bedürfnislosigkeit, Disziplin, Anspruchslosigkeit Wirtschaftlichkeit, Haushaltung, Maßhaltung, Zurückhaltung, Einsparung,
Antonyme mit negativer Konnotation
Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Verschwendung, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:
- Geiz, Gier, Beschränkung, Einschränkung, Geldgier, Gewinngier, Habgier, Habsucht, Kleinlichkeit, Profitgier, Raffgier, Schäbigkeit, Knauserei, Knickerei, Pfennigfuchserei, Messie sein
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Verschwendung stehen:
Eigenschaftsgruppe
Verschwendung kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Big Five Gewissenhaftigkeit niedrig
- Schattenseiten-Kategorie Gier, Sucht, Triebgesteuertheit
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Verschwendung sind zum Beispiel das Adjektiv verschwenderisch, das Verb verschwenden, sowie das Substantiv Verschwender.
Wer Verschwendung hat, der ist verschwenderisch beziehungsweise ein Verschwender.
Siehe auch
- Ökologie
- Achtsamkeit
- Umweltschutz
- Tugend
- Tugenden Podcast - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
- Yoga Vorträge - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
- Yoga Atemtherapeut/in im Bausteinsystem
- Satsang
Angst umwandeln in Mut und Vertrauen Yoga Vidya Seminare
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