Geschenk: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. August 2022, 09:32 Uhr

Swami Sivananda wurde auch Swami Give-ananda genannt. Sein Leitspruch: Diene, liebe, gib...

Geschenk - etwas das man von jemandem erhält, eine Gabe oder etwas das man jemandem gibt. Ein Geschenk ist eine freiwillige Übertragung oder Übergabe von Eigentum an einer Sache oder eines Rechtes an einen Beschenkten ohne eine Gegenleistung, also kostenfrei für den Empfänger.

Im weiteren Sinn kann man einem anderen auch seine Aufmerksamkeit, sein Vertrauen oder seine Liebe schenken.

Anlässe für Geschenke

Von Herzen schenken
  • Das erste Geschenk das man erhält, ist zur Geburt. Viele liebe Menschen bedenken den neuen Erdenbürger mit allerlei wunderbaren Sachen. Wenn sich die Geburt jährt, Geburtstag genannt, bekommt das "Geburtstagskind" klassischerweise Geschenke.
  • Weitere Anlässe können Ostern oder Weihnachten sein. Ostern werden Ostereier versteckt, die große und kleine Kinder dann suchen dürfen. An Weihnachten, Heiligabend wird die Geburt von Jesus Christus gefeiert mit gegenseitigem Beschenken. Für Kinder kommen die Geschenke je nach Brauch von Weihnachtsmann oder vom Christkind.
  • Dann gibt es auch noch den Nikolaus, der alljährlich am sechsten Dezember, natürlich nur zu artigen Kindern, kommt und Leckereien, wie zum Beispiel Plätzchen, Nüsse und Obst in die frisch geputzten Stiefel/Schuhe steckt.
  • Entschließen sich Menschen ihrer Beziehung einen besonderen Segen geben zu lassen und zu heiraten, bekommen sie an ihrem Hochzeitstag Geschenke. Jährt sich der Tag der Hochzeit können sich die Eheleute auch an ihrem Hochzeitstag gegenseitig beschenken.
  • Bei Trauerfeiern werden oft Geschenke in Form von Blumenkränzen gemacht. Wobei heute oft dazu übergegangen wird, statt Blumen für die Beerdigung, für eine gute Sache zu spenden.
  • Am zweiten Sonntag im Mai werden die Mütter besonders geehrt. Die Kinder wertschätzen ihre Mutter für ihr selbstloses Kümmern üblicherweise mit Blumen, Pralinen oder anderen Geschenken.
  • So gibt es noch viele Anlässe, anderen ein Geschenk zu machen, wie z. B. Jubiläen oder bestandene Prüfungen. Gleichwohl kann man jeden Tag nutzen anderen eine Freude zu machen. Manchem kann ein geschenktes Lächeln den Tag versüßen.
  • Alle Aufgaben, die in diesem Leben zu dir kommen, kannst du auch als Geschenk Gottes an dich ansehen, damit du dich weiter entwickeln kannst.

Ethische und Unethische Geschenke

Mit Liebe und Hingabe schenken

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -

Bhagavad Gita Kapitel 17, Verse 20-22

Sattwige, rajasige und tamasige Geschenke und Gaben

Sattwige Geschenke

Vers 20:

Das Geschenk, das einem Menschen gegeben wird, der nichts als Ausgleich dafür tun muss. Im Bewusstsein, dass es die Aufgabe ist am rechten Ort und zur rechten Zeit, einem Menschen, der das auch braucht. Dieses Geschenk wird sattwig genannt.“

Krishna in den vorherigen Versen über die sattwige, rajasige und tamasige Spiritualität, Yajna gesprochen. Und jetzt will er über sattwige, rajasige und tamasige Wohltätigkeit, oder auch uneigennütziges Dienen. Denn es gibt letztlich von dem was wir spirituell praktisch tun können, drei Haupt Dinge. Wir können Rituale ausführen, Yajna im weiteren Sinne. Wir können spirituelle Praktiken machen, also Tapas im weiteren Sinne und dann können wir Gutes für andere tun. Das ist dann im weiteren Sinne Dana.

Hier sagt er, was ein sattwiges dana ist. Es ist das, was man einem Menschen gibt, der dafür nichts anderes als Ausgleich tun muss. Du gibst etwas ohne dafür zu erwarten, dass der andere dir etwas zurückgibt. Du kriegst es spätesten dann raus, wie intensiv deine Erwartungshaltung war, wenn der andere dir nichts nachher gibt. Also wenn du merkst, dass da jemand etwas braucht und du gibst es demjenigen einfach, ohne dabei zu denken wie großartig du bist. Du hast etwas, was ein anderer Mensch braucht, also gibst du es ihm. Dann sagt er auch, dass es am rechten Ort und zur rechten Zeit sein muss. Und dann ein Mensch, der das wirklich braucht.

Da muss man manchmal überlegen, denn es gibt in manchen Gegenden zum Beispiel so eine Art Bettelkultur. Und auch in Deutschland sieht man in einigen Großstädten, an bestimmten Orten Kinder, die betteln. Wäre es eine gute Sache, dem Kind etwas zu geben? Ich meine nein, denn meistens sind die Kinder, die auf der Straße sind, um etwas zu betteln, die haben entweder Eltern, die sie auf die Straße schicken, oder sie sind sogar ihren Eltern weggenommen worden. Sie sind, wie die modernen Sklavenarbeiter und dann gibt es irgendwelche Banden Netzwerke, die diese Kinder auf die Straße schicken, um zu betteln. So muss man überlegen, wenn ein Kind bettelt, sollte man diesem etwas geben.

Wir haben auch von Yoga Vidya das Brahma Vidya Hilfswerk, das ursprünglich auf die Inspiration von einem Swami Nityananda gegründet worden ist, der in einem der damaligen Slums von Delhi eine Armen Schule errichtet hat. Als ich ihn das erste Mal in Indien gesehen habe, hat er mir gesagt, dass ich keinem Kind Geld geben sollte, welches auf der Straße ist und bettelt.

Kinder sollten nicht auf der Straße sein, die sollten in der Schule sein. Und jeder der Kindern etwas gibt, die morgens oder mittags betteln, trägt dazu bei, dass die Kinder nicht in Schule gehen. Und gibt keinem Kind etwas, dem zum Beispiel eine Hand oder ein Bein fehlt. Jeder der solchen Kindern etwas gibt, trägt dazu bei, dass Kindern Hände oder Beine abgeschlagen werden, damit sie besser betteln können. Das sind Sachen bei denen man überlegen muss. Wenn man unbedingt dem Kind etwas geben will, dann kann man ihm zum Beispiel Obst geben. Dann freut es sich, aber ansonsten gebe den Kindern nichts.

In Indien gibt es Wohltätigkeitsvereine, die sich bemühen Kindern eine Bildung zu geben. Wenn du Kinder siehst, die leiden, dann gib den NGOs, also diesen Gemeinnützigen Institutionen Geld, aber eben nicht den Kindern.

Bei Swamis, die davon leben, dass Menschen ihnen etwas geben ist es anders. Also bevor du etwas gibst, solltest du überlegen. Hilft das etwas? Wenn du weißt, dass du nichts dafür willst, wenn du weißt dass es deine Aufgabe ist und wenn du es einem Menschen gibst, der das wirklich brauchen kann, dann gibst du eine sattwige Gabe.

Rajasige Geschenke

Geschenke mit der Erwartung von Lob und Anerkennung sind rajasig

Vers 21:

„Dana - das Geschenk die Gabe - das im Hinblick darauf gemacht wird ebenfalls etwas dafür zu erhalten, in der Hoffnung auf Gewinn, oder wiederwillig ist rajasig.“

Wenn du jemandem also etwas gibst, um dafür etwas zu bekommen, dann ist es rajasig. Du willst vielleicht, dass der Mensch dir auch das gleiche zurück gibt oder dass dein Name auf eine Plakette kommt und Menschen deine Wohltätigkeit loben. Das ist nichts schlechtes, aber du entwickelst dich mit diesen Handlungen nicht spirituell.

Du musst auf eine gewisse Weise aufpassen, denn, wenn du zum Beispiel in einem gemeinnützigen Verein, oder einem Ashram bist, dann kannst du nicht nur dana im Sinne einer Geldspende geben, sondern du kannst auch deine Arbeitskraft geben. Unbewusst oder bewusst hoffst du aber auf Anerkennung und Lob deiner Taten.

Leider erlebe ich das immer wieder, dass Menschen zu nächst uneigennützig dienen und nachher einen Ausgleich haben wollen. Zum Teil ist es bei Yoga Vidya so, dass wir den Menschen etwas geben, wenn sie um etwas bitten. Nur, wenn der Mensch nachher nur noch etwas gibt, um zum Beispiel eine kostenlose Ausbildung zu bekommen, oder eine Karma Yoga Woche macht, damit man kostenlos im Ashram bleiben kann, dann ist das keine sattwige Gabe mehr. Es ist auch in Ordnung, aber es ist keine sattwige Gabe.

Wenn Menschen uns helfen, dann sagen wir nicht, dass wir ihnen zum Ausgleich etwas geben, sondern wir wollen, dass die Menschen sich weiterentwickeln und geben ihnen die Grundlage dazu.

Wenn deine Grundmotivation die Hilfe für andere ist, dann ist es sattwig. Und wenn du ein Fortbildungswochenende nimmst, um noch mehr Wissen an andere weiterzugeben, dann ist es kein Ausgleich dafür, sondern ein Bemühen drin, dass du noch besser geben kannst.

Manche unter den Lesern sind Sevakas der spirituellen Gemeinschaft von Yoga Vidya. Hier sprechen wir von Seva und das ist auch eine Form von dana, denn das ist uneigennütziges Dienen. Wenn du Seva wiederwillig machst, nicht mit der richtigen Einstellung, um etwas Gutes zu tun, dann ist es rajasig. Und wenn du für deinen Seva einen Ausgleich haben willst, wenn du mal eine Stunde mehr gemacht hast und dir am nächsten Tag eine Stunde mehr freigenommen hast, dann ist das auch rajasig. Überprüfe deine Motive, denn, wenn

  • du etwas gibst, ohne dafür etwas als Ausgleich bekommen zu wollen,
  • im Bewusstsein dass es deine Aufgabe ist,
  • du es so gut machst wie du es kannst,
  • und im Bewusstsein bist, dass du es mit Liebe machen willst,

dann ist es sattwig.

Tamasige Geschenke

Vers 22:

„Die Gabe, das Geschenk, das am unrechten Ort und zur unrechten Zeit nicht würdigen Personen respektlos und beleidigend gemacht wird, wird tamasig genannt.“

Es gibt auch die Möglichkeit, dass du etwas Tamasiges tust, also zum Beispiel jemandem der gerade versucht vom Alkohol loszukommen, ein Bier anbietest. Ich habe das leider schon oft genug zu hören bekommen, dass ein Mensch nach einem Suchtklinik Aufenthalt nach Hause gekommen ist und ein Bier angeboten bekommen hat. Und das mit der Aussage, dass ein einziges Bier nicht schaden kann. Das ist tamasig. Jemandem eine Zigarette, oder Marihuana anzubieten, ist auch tamasig. Das solltest du alles nicht tun!

Oder jemandem mit Arroganz etwas geben und ihn damit kränken und verletzten, das ist auch eine tamasige dana. Handele also nicht von Oben herab und kränke die Menschen nicht. Tue nicht das was anderen und dir selber schadet. Was hier also unwürdig genannt wird, apatrebhyas, ist das was Menschen schadet, wenn du es ihnen gibst. Überlege, ob das was du gibst wirklich Gutes bewirkt, denn du musst dich schon bemühen etwas Gutes zu tun.

Fazit

In diesem Sinne kannst du überlegen, ob du mehr geben willst. Du kannst Menschen helfen, Spenden geben, Zeit geben, uneigennützig dienen, aber überprüfe deine Einstellung und mache es auf sattwige Weise.

Video - Ethische und unethische Geschenke

In der Bhagavad Gita spricht Krishna von sattwigen, rajasigen und tamasigen Geschenken. Tamasige Geschenke sind unethisch und sollten unterbleiben. Rajasige Geschenke sind von Gier getrieben. Sattwige Geschenke dagegen sind gut und wichtig, sollten aber auch ohne Erwartung auf Belohnung gegeben werden.

Hier das entsprechende Video dazu:

3 Arten von Geschenken: 3 Gunas Sattwa, Rajas und Tamas in Bezug auf das Geben gemäß Bhagavad Gita 17. Kapitel, Verse 20-22:


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Siehe auch

Video - Klassische Tiefenentspannung

Schenk dir selbst eine klassische Tiefenentspannung in ihrer gründlichen Version, mit langsamen Anspannen und langsamen Loslassen wie bei der fortschreitenden Muskelentspannung, dann ruhige, sehr detaillierte Autosuggestion, drittens Visualisierung eines Sees, viertens Stille und fünftens Affirmation. Du kannst dich also schon freuen, du kannst dich langsam hinlegen, und lass dich von Sukadev mit dem folgenden Video in die Tiefenentspannung hineinführen.

-> Entspannungskurs für Anfänger

Seminare

Gesundheit

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