Sankt Sebastian: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Sankt Sebastian''' wurde in Mailand, oder Narbonne geboren und ist um 288 in [[Rom]] bei seiner Hinrichtung gestorben. Er war ein römischer Soldat und Märtyrer, der in der katholischen, evangelischen und orthodoxen [[Kirche]] als [[Heilige]]r verehrt wird. Sankt Sebastian ist in Mailand aufgewachsen und wurde zum Offizier der Leibwache von [[Kaiser]] Maximian und Diokletian ernannt, weil er mit seinem guten [[Benehmen]] aufgefallen ist. Als Hauptmann der Prätorianergarde bekannte sich Sankt Sebastian öffentlich am kaiserlichen Hof zum [[Christentum]], während er zwei anderen Christen half. Dafür wurde er von Diokletian zum [[Tod]]e verurteilt und von numischen Bogenschützen beschossen, bis er wie ein Igel aussah und man ihn für verstorben hielt.


[[Datei:Sankt Sebastian von Andrea Mantegna.jpg|thumb|Sankt Sebastian von Andrea Mantegna (1480)]]


Weil man glaubte, dass Sankt Sebastian gestorben ist, ließ man ihn liegen, doch er überlebte und die [[heilig]]e Irene, die ihn eigentlich zum Begräbnis vorbereiten wollte, pflegte ihn wieder gesund, aber nachdem er sich erholt hat, ging er wieder zu Diokletian und bekannte sich erneut zum [[Christentum]]. Dafür befahl Diokletian diesmal, Sankt Sebastian mit Keulen, im Zirkus zu erschlagen. Seinen Leichnam warf man in ein Abflussgraben, aus dem er von Christen geborgenen wurde, nachdem Sankt Sebastian in ihrem [[Traum]] erschien und ihnen zeigte, wo er ist. Danach wurde er in den Katakomben beerding und über seinem [[Grab]] wurde im 4. Jahrhundert die [[Kirche]] "San Sebastiano fuori le mura" errichtet. Der Gedenktag von Sankt Sebastian ist der katholischen und protestantischen Kirche der 20. Januar und in der orthodoxen Kirche der 24. Oktober und 18. Dezember.


==Legende über Sankt Sebastian==
==Legende über Sankt Sebastian==


===Ein gottestreuer Ritter===
===Der weise und kühne Ritter Sankt Sebastian, den die Kaiser gern haben===


Sebastian wurde in Mailand geboren und war ein Ritter und ein gottestreuer Christ. Er tröstete die gefangenen Christen und wies sie auf den rechten Weg zu Gott. Auch war er weise und kühn.Zu der Zeit waren Diokletianus und Maximinian Kaiser, welche Sebastian liebgewonnen hatten und ihn ehrten um seiner Weisheit willen und auch darum, dass er ein kühner Ritter war im Streiten. Sie waren Heiden und den Christen gar feind. Darum trug Sebastian seine Ritterschaft offen mit sich und war heimlich ein Christ, damit er den Christen nützlich sein konnte. Denn wo er hörte, dass man die Christen pfählen oder töten wollte, da warnte er sie.
Sankt Sebastian wurde in Mailand geboren. Er war ein [[weise]]r, kühner Ritter und gottestreuer Christ, der gefangene Christen tröstete und sie auf den rechten Weg zu [[Gott]] wies. Zu dieser Zeit waren Diokletianus und Maximinian Kaiser. Beide hatten Sankt Sebastian sehr gern und ehrten ihn für seine [[Weisheit]] und weil er ein kühner Ritter war im Streiten, aber sie waren [[Heiden]] und Feinde der Christen, darum trug Sankt Sebastian in der Öffentlichkeit seine Ritterschaft und war nur heimlich ein Christ, damit er anderen Christen nützlich sein konnte. Immer wenn er hörte, dass man Christen pfählen, oder töten wollte, warnte er sie.


===Sankt Sebastian bei der Hinrichtung von zwei Christen===


===Freund der Christen===
[[Datei:Sankt Sebastian der Sebastiansalter.jpg|thumb|Der "Sebastiansaltar" gemalt zwischen 1493-1494 in Köln, Deutschland - zeigt Sankt Sebastian bei seiner Hinrichtung. Ausstellungsort: Wallraf-Richartz-Museum in Köln]]


Nun fügte es sich, dass man zwei fromme Männer festnahm, weil sie christlichen Glaubens waren, der eine hieß Marzellian, der andere Markus, die einander sehr lieb hatten und Brüder waren. Man befahl ihnen, die Abgötter anzubeten und ihnen Opfer darzubringen; das wollten sie nicht tun. Da gebot der Kaiser, dass man sie enthaupten solle. Darüber erschraken sie nicht, und waren geduldig und fest im Glauben an Gott. Also brachte man sie an die Stätte, an der man sie enthaupten wollte, und Sebastian kam auch dazu. Da bat man die zwei, dass sie den Abgöttern opfern sollten.
Eines [[Tag]]es nahm man zwei gläubige Brüder fest, weil sie christlichen [[Glaube]]n hatten. Einer hieß Marzellian und der andere Markus. Beide hatten sich sehr gern. Man gab ihnen den Befehl Abgötter anzubeten und ihnen [[Opfer]] darzubringen, doch das wollten sie nicht tun, darum befahl der Kaiser sie zu enthaupten, aber sie erschraken nicht und blieben geduldig und fest in ihrem [[Glaube]]n an [[Gott]]. So brachte man sie an den Ort, wo man sie enthaupten sollte und Sankt Sebastian ging dort auch hin. Dort bat man die zwei Brüder, dass sie den Abgöttern [[Opfer]] darbringen sollen und ihre [[Mutter]] war auch da und sprach:“ [[Liebe]] Kinder, denkt daran, dass ich euch beide mit meinen Brüsten aufgezogen habe! Bitte schont mich und lasst mich euren [[Tod]] nicht sehen! Macht mich nicht traurig mit eurem schrecklichen Ende!Danach führte man auch den [[Vater]] dort hin. Er war sehr krank und als er sah, dass man seine Söhne töten wollte, sprach er zu ihnen:“ Liebe Söhne, seht meine väterliche [[Treue]] und macht mich nicht unglücklich. Erfreut mir mein [[Herz]] und betet die Abgötter an um meinetwillen! Ich und eure Mutter sollten von euch getröstet werden! Oder wollt ihr hier so schrecklich [[sterben]] und unsere Herzen damit quälen?!“ So schrien und weinten die [[Eltern]] der beiden jämmerlich. Sankt Sebastian war es bald leid, dass sie die Klagerede so lang gezogen hat und fürchtete, dass die beiden Brüder von ihrem Glauben abfallen, darum blieb er bei ihnen. Danach kamen auch die [[Frau]]en der zwei Brüder und ihre Kinder und sie weinten auch und schrien fürchterlich: “Oh ihr steinharten Männer, wem wollt ihr eure Kinder überlassen? Ihnen würde es besser gehen, wenn sie [[Tod]] wären! Wer soll sich um sie kümmern?“ Dieses Geschrei ging so lang, dass die beiden Brüder [[vollkommen]] [[verzweifelt]] waren.
Und ihre Mutter war auch da, die sprach: »Liebe Kinder, gedenkt daran, dass ich euch beide mit meinen Brüsten aufgezogen habe, schont mich, lasst mich euern Tod nicht sehen, und betrübt mich nicht mit eurem schrecklichen Ende!« Danach führte man ihren Vater auch herbei, denn er war siech und krank. Und als er sah, dass man seine Söhne töten wollte, sprach er: »Liebe Söhne, seht an meine väterliche Treu, und betrübet mich nicht so sehr! Erfreuet mir mein Herz damit, und betet die Abgötter an um meinetwillen! Ich und eure Mutter sollten Trost von euch haben. Oder wollt ihr hier unschön sterben, und wollt unsere Herzen damit betrüben.« Und die Eltern schrien und weinten gar jämmerlich. Sebastian war es bald leid, dass sich die Klagerede so lang verzog, und fürchtete, die zwei würden vom Glauben fallen. Darum blieb er bei ihnen. Darnach kamen auch ihre Weiber und trugen ihre Kinder mit sich, und weinten und schrien jämmerlich. Und sprachen: »0 ihr steinharten Männer, wem wollt ihr eure Kinder überlassen? Ihnen würde es besser gehen, wenn sie tot wären. Wer soll unser Verweser sein?« Und trieben das Geschrei so lang, dass die zwei Männer schier verzweifelten.


===Sankt Sebastian offenbart seinen Glauben und beginnt zu predigen===


===Gegen alle Widerstände===
Dies bemerkte Sankt Sebastian und es tat in seinem [[Herz]]en sehr weh. Er hätte sogar fast seinen [[Glaube]]n vor dem [[Gericht]] versteckt, aber er offenbarte sich doch und sprach zu den beiden Brüdern: “Oh ihr starken [[Ritter]], die sich [[Gott]] persönlich auserwählt hat zu großem Lohn. Ihr sollt eure Krone durch eure Freunde und Kinder nicht verlieren! Und er sagte zu ihren Freunden: “Lasst eure Bitten, um Gotteswillen und irrt sie nicht in ihrem Glauben und an den ewigen [[Freude]]n! Mögen sie euch mit ihrem [[Leiden]] inspirieren! Das ist nützlich für eure [[Seele]] und eueren [[Körper]]!“ Als Sankt Sebastian dies erzählte kam ein schöner [[Engel]] in [[Form]] von einem großen [[Licht]] zu ihm, sodass es alle [[Menschen]] sahen. Dort war auch ein [[Mann]] anwesend, sein [[Name]] war Nikostratus. Er hatte die zwei [[heilig]]en Männer gehütet und  die [[Rede]] gehört. Bei ihm war auch seine Frau Zoä, die seit 6 Jahren stumm war und als sie die Rede gehört hat, ging sie vor allen aus dem [[Volk]] zu Sankt Sebastian und fiel vor seine Füße. Dabei winkte sie ihm zu, so als ob sie sagen wollten: „Deine Worte sind wahr, bitte [[Gott]], dass er sich über mich erbarmt!“ Es verwunderte die anwesenden Menschen sehr, dass die [[Frau]] die nicht sprach, vor dem Ritter lag und als Sankt Sebastian die [[Demut]] der Frau sah, sprach er: „Bin ich ein wahrer [[Diener]] Gottes und ist die Rede wahr, die du und das Volk gehört haben und wenn du so sehr an Gott glaubst, so bitte ich Gott, der Zacharias seine Rede wieder gab, dass er dir deine Rede durch seine [[Güte]] auch wieder gibt! Dies erhörte Gott und es geschah ein großes [[Wunder]], er gab der Frau ihre [[Sprache]] zurück. Darauf hin sagte sie zu Sankt Sebastian: „Gelobt sei Gott und dein Wort! Denn alle die deinen Worten glauben sind selig, weil deine Worte wahr sind!“ Das bezeuge ich, denn ich sah, dass ein schöner Engel zu dir kam, der ein Buch in seiner [[Hand]] hatte. Und das, was du redest, das entnahmst du aus dem Buch!“ Da ihr [[Mann]] das große Wunder sah, fiel er auch mit großer [[Reue]] vor Sankt Sebastian, begehrte Ablass von seinen [[Sünde]]n, glaubte an Gott und wollte die zwei Ritter frei und am [[Leben]] gelassen. Die beiden Brüder aber wurden von Sankt Sebastians Rede so sehr berührt, dass sie nicht mehr leben wollten. Darauf hin stach man beide mit Speeren zu [[Tod]]e und die Frau tötete man auch. Später kam ein Mann zu Sankt Sebastian, sein Name war Claudius. Er hatte zwei Söhne, die [[krank]] waren. Einer hatte die Wassersucht und dem anderen nahte der Tod wegen einer Verwundung. Für beide erwarb Sankt Sebastian [[Gesundheit]] von Gott und bekehrte sie. Dafür dankten sie Gott und Sankt Sebastian. Danach bekehrte Sankt Sebastian die Eltern der beiden und weitere 58 Männer. Sie alle wurden von Polikarpus getauft und als der zweite Vater getauft wurde, da war er plötzlich [[gesund]], nachdem er lange krank war.


Das merkte Sebastian, und es tat seinem Herzen gar weh. Und fast hätte er den Glauben vor dem  Gericht versteckt. Doch er offenbarte sich und sprach zu den zweien: »0 ihr starken Ritter, die sich Gott selber hat auserwählt zu großem Lohn, ihr sollt eure Krone durch eure Freunde und eure Kinder nicht verlieren.« Und sprach zu ihren Freunden: »Lasst euer Bitten um Gottes willen, und irret sie an der Ewigen Freude nicht! Denn sie mögen euch wohl inspirieren mit ihrem Leiden, was euch nützlich ist an Seel und an Leib.« Während Sankt Sebastian also redete,  kam ein schöner Engel zu ihm, und kam ein großes Licht um ihn, dass es die Menschen sahen. Es begab sich, dass ein Herr anwesend war, der Nikostratus hieß, der hatte die zwei heiligen Männer gehütet und auch die Rede gehört, und seine Frau Zoä war auch da, die sechs Jahre stumm geblieben war.
===Der reiche Verwaltungsbeamte aus Rom, sein Sohn Tiburtius und Sankt Sebastian===
Und da sie die Rede gehört hatten, da gingen sie vor allem Volk zu Sebastian und fielen vor seine Füße. Und winkten ihm, als ob sie spräche: Deine Worte sind wahr, bitte Gott, dass er sich über mich erbarme. Es verwunderte die anwesenden Menschen sehr, dass die Frau, die nicht reden mochte, vor dem Ritter lag. Und da Sebastian der Frauen Demut sah, sprach er: »Bin ich ein wahrer Gottes Knecht, und ist die Rede wahr, die du und das Volk gehört habet, und so du an Gott glaubest, so begehr ich von Gott, der Zacharias seine Rede wieder gab, dass er dir seine Rede durch seine Güte auch wieder gebe!« Also erhörte ihn Gott, und gab ein großes Zeichen an die Frau, dass sie redet! Und sprach zu Sankt Sebastian: »Gelobet sei Gott und dein Wort! Denn alle, die deinen Worten glauben, die sind selig, denn sie sind wahr. Das bezeuge ich, denn ich sah, dass ein schöner Engel zu dir kam, der hatte ein Buch in seiner Hand. Und was du redetest, das nahmst du aus dem Buch.« Da ihr Mann das große Wunder sah, da fiel er auch mit großer Reue vor Sebastian und begehrte Ablass seiner Sünden. Und glaubte an Gott, und ließ die zwei Ritter leben. Die wurden von Sankt Sebastianus' Reden so sehr getröstet, dass sie nicht leben wollten. Da stach man sie mit Speeren zu Tode, und darnach tötet man die Frau auch.


Danach kam einer zu Sebastian, hieß Claudius, der hatte zwei Söhne, der eine hatte die Wassersucht, und der andere war durch Verwundung dem dem Tod nahe. Denen erwarb er von Gott Gesundheit und bekehrte sie, was sie Gott und ihm dankten. Danach bekehrte Sankt Sebastian die Eltern der beiden und achtundfünfzig Männer. Die taufe Polikarpus alle. Und als der zweite Vater getauft wurde, da war er plötzlich gesund nach langer Krankheit.
[[Datei:Sankt Sebastian - Carlo Crivelli.jpg|thumb|Sankt Sebastian von Carlo Crivelli (1491)]]


Das alles hörte ein [[reich]]er Verwaltungsbeamte aus Rom, der Cromatius hieß. Er ging zu dem [[Vater]] und fragte ihn, wie er wieder gesund wurde, weil er auch krank war und auch gerne wieder gesund wäre. Da sprach er:“ Mich haben Sankt Sebastian und Polikarpus gesund gemacht!“ Also sandte der Verwaltungsbeamte Leute um sie zu suchen und sprach:“Beratet mich, wie ich auch gesund werden kann, ich bitte euch darum!“ Da sprachen sie:“Willst du wieder gesund werden, dann zerbreche deine Abgötter!“ Davon hatte Cromatius 200 Stück. Sie alle zerbrach man, aber der Beamte blieb trotzdem krank. Da sprach Sankt Sebastian: „Du hast die Abgötter noch in deinem Herzen.“ Da sagte er: „Ich habe noch ein [[heilig]]es Ding von meinem Vater, darauf ist der Lauf der [[Himmel]] und der [[Sterne]] [[meister]]lich hineingearbeitet.“ Und sie antworteten: „Solange du daran glaubst, wirst du nicht gesund, darum vernichte das Werk!“ Da sprach er:“ Was ich habe, ist Irreal, darum werde ich es gerne vernichten und euch folgen.“ Der Beamte hatten einen erwachsenen [[Sohn]], der Tiburtius hieß, der sprach:“Ich erlaube euch nicht, dass ihr das heilige Werk zerbrecht, denn es ist mein Erbe, außer ihr versprecht mir, dass mein Vater davon gesund wird und dass ihr in einen glühenden Ofen gehen wollt, falls es nicht funktioniert. Da sprachen sie: “Das wollen wir gerne tun!“ Also zerbrachen sie das Werk und da kam ein [[Engel]] Gottes, der sprach: “Cromatius, Gott hat dich gesund gemacht, damit du dein [[Leben]] verbesserst!“ So wurde er gesund und bat sie, dass sie ihn [[taufe]]n. Sie tauften ihn, seinen Sohn und weitere 400 Menschen mit ihnen zusammen.


===Harte Bewährungen===
===Der zornige Fürst Fabianus, Mörder der Christen und der freche Tiburtius===


Das hört ein reicher Vogt zu Rom, der Cromatius hieß, kam zu ihm und fragte ihn, wer ihn hätte gesund gemacht. Denn auch er war krank, und wäre gern gesund gewesen. Da sprach er: »Mich haben Sebastianus und Polikarpus gesund gemacht.« Also sandte er nach ihnen und sprach: »Beratet mich, wie ich auch gesund werde kann, das bitte ich euch!« Da sprachen sie: »Willst du gesund werden, so söllst du die Abgötter zerbrechen.«
Nun gab es zu dieser [[Zeit]] einen großen Fürst, den der Kaiser sehr gerne hatte. Er hieß Fabianus. Ihn machte es sehr [[zorn]]ig, dass man die Abgötter zerbrochen hatte und er ließ viele [[Menschen]] töten, wegen ihres christlichen [[Glaube]]ns. Danach fing er auch Tiburtius und ließ viele glühende Kohlen auf die [[Erde]] schütten und sprach: „Willst du die Abgötter nicht an[[beten]], dann musst du über die glühende Kohle gehen!“ Da sprach Tiburtius: „Ich will den bösen [[Geist]] nicht anbeten!“ Und er richtete ein [[heilig]]es [[Kreuz]] über die Kohle und trat rauf. Dabei ist ihm nichts passiert und er sprach: „Siehst du dummer Mann, was mein Herr [[Jesus Christus]] kann?“ In seinem Namen überwinde ich jedes [[Leid]]. Mir ist so, als ob ich über [[Rose]]n gehe. Da wurde der Fürst sehr zornig und sprach: “Euer Jesus Christus und [[Gott]] hat euch gelehrt, wie man über die Kohle geht ohne sich zu verbrennen.“ Da sprach: Tiburtius: „Schweig, du ungläubiger [[Hund]] und mach deinen [[Mund]] zu, denn du bist der großen Heiligkeit unwürdig, den Namen Gottes auszusprechen! Da sprach der Fürst: „Du hast mich übel beschimpft! Das will ich an dir rächen!“ Und er ließ ihm vor [[Zorn]] den Kopf abschlagen.
Davon hatte er zweihundert, die zerbrach man alle. Da blieb der Vogt dennoch krank. Da sprach Sebastian: »Du hast die Abgötter noch in deinem Herzen.« Da Sprach er: »Es hat mein Vater ein heiliges Ding gewirkt, das hab ich noch. Daran ist des Himmels und der Sterne Lauf gar meisterlich gemacht.« Sprachen sie: »Solange du daran glaubst, wirst du nicht gesund. Darum vernichte das Werk !« Da sprach er: »Was ich hab, das nur ein Irrsal ist, das will ich gern vernichten tun, und will euch folgen.« Nun hatte der Vogt einen wohl gewachsenen Sohn, der  Tiburtius hieß und sprach: »Ich will nicht gestatten, daß man das heilige Werk zerbreche, denn es ist mein Erbe.  Außer ihr versprecht mir, dass ihr in einen glühenden Ofen gehen wollt, falls es nicht funktioniert, und dass mein Vater davon gesund wird.« Da sprachen sie: »Das wollen wir gern tun.« Also zerbrach man das Werk. Da kam ein Engel Gottes, der sprach: »Cromatius, Gott hat dich darum gesund gemacht, dass du dein Leben sollst bessern.« Also wurde er gesund, und bat sie, dass sie ihn tauften. Da tauften sie ihn und seinen Sohn und vierhundert Menschen mit ihnen.
Nun war ein großer Fürst zu der Zeit, der war dem Kaiser gar lieb, hieß Fabianus. Den zürnte es sehr, dass man die Abgötter zerbrochen hatte. Und hieß, der Mensch viel töten um des Christlichen Glaubens willen. Danach fing er Tiburtium auch und hieß, viel glühender Kohlen auf die Erde schütten. Und sprach zu ihm: »Willst du die Abgötter nicht anbeten, so musst du auf die glühenden Kohlen gehenDa sprach Tiburtius: »Ich will den Bösen Geist nicht anbetenUnd macht das Heilige Kreuz über die Kohlen, und trat darauf, ohne dass ihm Leid geschah. Und sprach: »Siehst du, dummer Mann, was mein Herr Jesus Christus vermag? Denn ich überwinde in seinem Namen alles Leiden, und ist mir, als ob ich auf Rosen ginge. « Da ward der Fürst zornig und sprach: »Euer Christus und euer Gott hat euch gelehrt, dass euch das Feuer nicht schadet.« Sprach Tiburtius: »Schweig, du ungläubiger Hund, und tu deinen Mund zu! Denn du bist der großen Heiligkeit unwürdig, dass du den Namen Gottes sollst nennen.« Da sprach der Fürst: »Du hast mich übel gescholten, das will ich an dir rächenUnd ließ ihm vor Zorn das Haupt abschlagen.


===Der Tod von Sankt Sebastian===


=== Tod des Sankt Sebastian ===
Sankt Sebastian war so [[edel]] und kühn, dass ihn der Fürst nicht wagte anzugreifen, also verklagte er ihn beim Kaiser und sprach zu ihm: „Kaiser, warum hast du Sankt Sebastian so gerne? Du musst wissen, er glaubt an Jesus Christus und verspottet unsere Götter!“ Da wurde der Kaiser Diokletian sehr zornig und ließ Sankt Sebastian schlagen und zu sich bringen, dann sprach er zu Sankt Sebastian: „Was hast du alles bekommen durch deine [[Treue]] zu mir? Ich habe dir so sehr vertraut und dich so gerne gehabt, dass alles habe ich jetzt verloren!“ Da sprach Sankt Sebastian: „In [[Wahrheit]] habe ich mit viel [[Fleiß]] für dich und für dein [[Reich]] zu [[Gott]] gebetet.“ Das machte den Kaiser [[zorn]]ig und er ließ Sankt Sebastian an einer Säule auf dem Feld anbinden und auf ihn mit Pfeilen schießen. Das taten die Diener des Kaisers und sie schossen so viele Pfeile auf ihn, bis er aussah wie ein Igel. Danach nahmen sie ihn von der Säule und ließen ihn [[sterben]], aber Gott gab ihm [[Kraft]] und [[Macht]] und half ihm, dass er wieder gesund wurde. Gleich, nachdem er wieder gesund war, ging er mit anderen Rittern zu dem Palast des Kaisers und stellte sich hoch über sie auf. Da saßen sich die anderen vor ihm nieder und er predigte ihnen und strafte sie, weil sie den Christen so viel [[Leid]] angetan haben. Und sie sagten: „Ist das nicht der Sebastian, den wir auf dem Feld [[Tod]] geschossen haben?“ Und Sankt Sebastian sprach: „Ja, ich bin derselbe. Gott hat mir geholfen, dass ich wieder gesund werden konnte und nun soll ich euch bestrafen für eure [[Sünde]]n!“ Das machte sie zornig und sie banden ihn an und schlugen ihn so lange mit Knüppeln, bis er Tod war.
 
Sebastianus war so edel und kühn, daß ihn der Fürst nicht wagte anzugreifen. Und verklagt ihn bei dem Kaiser, und sprach: »Kaiser, warum hast du Sebastian so lieb? Du sollst wissen, dass er unserer Götter spottet und glaubt an Jesus ChristusDa ward Diokletian gar zornig, und ließ ihn schlagen und vor sich bringen. Und sprach zu ihm: »Was hast du mit deiner Treu erworben gegen mich? Nun hab ich dich in ganzen Treuen lieb gehabt, das hab ich alles an dir verlorenDa sprach Sebastian: »Wahrlich, ich hab Gott mit Fleiß für dich gebeten und für dein Reich.« Solches ließ den Kaiser zürnen, und hieß, ihn zu einer Säul binden auf dem Feld, und hieß, ihn schießen. Das täten die Diener und schossen so viel Pfeil zu ihm, daß er so rauh davon ward wie ein Igel. Darnach nahmen sie ihn von der Säul und ließen ihn für tot liegen. Da gab ihm Gott Kraft und Macht und half ihm, daß er genas. Da ging er mit den anderen Rittern wieder zum Kaiser auf den Palast und stand hoch über sie auf. Da saßen die anderen vor ihm nieder, und er prediget ihnen und strafte sie darum, dass sie den Christen so viel Leides antaten. Sie Sprachen: »Ist der nicht Sebastian, den wir auf dem Felde zu Tod schossen?« Er sprach: »Ja, ich bin der selbe. Gott hat mir geholfen, dass ich gesund werden konnte, und soll euch strafen für eure Sünden. « Das machte sie zürnen, und banden ihn und schlugen ihn so lang mit Knüppeln, bis er starb.
 


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Art-Artikel/Art_christentum.html "Das Christentum" aus Swami Sivananda: ''Göttliche Erkenntnis'']
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Art-Artikel/Art_christentum.html "Das Christentum" aus Swami Sivananda: ''Göttliche Erkenntnis'']
*[https://www.yoga-vidya.de/reinkarnation-wiedergeburt/seelenwanderung/christentum-und-reinkarnation/ Christentum und Reinkarnation]
*[https://www.yoga-vidya.de/reinkarnation-wiedergeburt/seelenwanderung/christentum-und-reinkarnation/ Christentum und Reinkarnation]
*[http://www.yoga-vidya.de/de/service/blog/03-gelassenheit-im-christentum-meister-eckhart/ Gelassenheit im Christentum - Meister Eckhard]
*[https://blog.yoga-vidya.de/03-gelassenheit-im-christentum-meister-eckhart/ Gelassenheit im Christentum - Meister Eckhard]
*[http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Jesus.html "Jesus" aus Swami Sivananda: ''Göttliche Erkenntnis'']
*[http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Jesus.html "Jesus" aus Swami Sivananda: ''Göttliche Erkenntnis'']


==Literatur==
==Literatur==
* Das Leben der Heiligen, eine Auswahl aus der ältesten deutschen Druckausgabe von Heiligenlegenden "Das Passional", Insel Verlag, 1986, S. 255 - 261.
* Swami Sivananda: ''Die Kraft der Gedanken''; [[Mangalam Verlag|Books]]. ISBN 3-922477-94-1
* Swami Sivananda: ''Die Kraft der Gedanken''; [[Mangalam Verlag|Books]]. ISBN 3-922477-94-1
* Swami Sivananda:'' Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda''; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
* Swami Sivananda:'' Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda''; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
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==Seminare==
==Seminare==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/christentum/ Christentum]===
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/christentum/ Christentum]===
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===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/bhakti-yoga/ Bhakti Yoga]===
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[[Kategorie:Heilige]]
[[Kategorie:Heilige]]
[[Kategorie:Kunstgeschichte]]
[[Kategorie:Kunstgeschichte]]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 17:13 Uhr

Sankt Sebastian wurde in Mailand, oder Narbonne geboren und ist um 288 in Rom bei seiner Hinrichtung gestorben. Er war ein römischer Soldat und Märtyrer, der in der katholischen, evangelischen und orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt wird. Sankt Sebastian ist in Mailand aufgewachsen und wurde zum Offizier der Leibwache von Kaiser Maximian und Diokletian ernannt, weil er mit seinem guten Benehmen aufgefallen ist. Als Hauptmann der Prätorianergarde bekannte sich Sankt Sebastian öffentlich am kaiserlichen Hof zum Christentum, während er zwei anderen Christen half. Dafür wurde er von Diokletian zum Tode verurteilt und von numischen Bogenschützen beschossen, bis er wie ein Igel aussah und man ihn für verstorben hielt.

Sankt Sebastian von Andrea Mantegna (1480)

Weil man glaubte, dass Sankt Sebastian gestorben ist, ließ man ihn liegen, doch er überlebte und die heilige Irene, die ihn eigentlich zum Begräbnis vorbereiten wollte, pflegte ihn wieder gesund, aber nachdem er sich erholt hat, ging er wieder zu Diokletian und bekannte sich erneut zum Christentum. Dafür befahl Diokletian diesmal, Sankt Sebastian mit Keulen, im Zirkus zu erschlagen. Seinen Leichnam warf man in ein Abflussgraben, aus dem er von Christen geborgenen wurde, nachdem Sankt Sebastian in ihrem Traum erschien und ihnen zeigte, wo er ist. Danach wurde er in den Katakomben beerding und über seinem Grab wurde im 4. Jahrhundert die Kirche "San Sebastiano fuori le mura" errichtet. Der Gedenktag von Sankt Sebastian ist der katholischen und protestantischen Kirche der 20. Januar und in der orthodoxen Kirche der 24. Oktober und 18. Dezember.

Legende über Sankt Sebastian

Der weise und kühne Ritter Sankt Sebastian, den die Kaiser gern haben

Sankt Sebastian wurde in Mailand geboren. Er war ein weiser, kühner Ritter und gottestreuer Christ, der gefangene Christen tröstete und sie auf den rechten Weg zu Gott wies. Zu dieser Zeit waren Diokletianus und Maximinian Kaiser. Beide hatten Sankt Sebastian sehr gern und ehrten ihn für seine Weisheit und weil er ein kühner Ritter war im Streiten, aber sie waren Heiden und Feinde der Christen, darum trug Sankt Sebastian in der Öffentlichkeit seine Ritterschaft und war nur heimlich ein Christ, damit er anderen Christen nützlich sein konnte. Immer wenn er hörte, dass man Christen pfählen, oder töten wollte, warnte er sie.

Sankt Sebastian bei der Hinrichtung von zwei Christen

Der "Sebastiansaltar" gemalt zwischen 1493-1494 in Köln, Deutschland - zeigt Sankt Sebastian bei seiner Hinrichtung. Ausstellungsort: Wallraf-Richartz-Museum in Köln

Eines Tages nahm man zwei gläubige Brüder fest, weil sie christlichen Glauben hatten. Einer hieß Marzellian und der andere Markus. Beide hatten sich sehr gern. Man gab ihnen den Befehl Abgötter anzubeten und ihnen Opfer darzubringen, doch das wollten sie nicht tun, darum befahl der Kaiser sie zu enthaupten, aber sie erschraken nicht und blieben geduldig und fest in ihrem Glauben an Gott. So brachte man sie an den Ort, wo man sie enthaupten sollte und Sankt Sebastian ging dort auch hin. Dort bat man die zwei Brüder, dass sie den Abgöttern Opfer darbringen sollen und ihre Mutter war auch da und sprach:“ Liebe Kinder, denkt daran, dass ich euch beide mit meinen Brüsten aufgezogen habe! Bitte schont mich und lasst mich euren Tod nicht sehen! Macht mich nicht traurig mit eurem schrecklichen Ende!“ Danach führte man auch den Vater dort hin. Er war sehr krank und als er sah, dass man seine Söhne töten wollte, sprach er zu ihnen:“ Liebe Söhne, seht meine väterliche Treue und macht mich nicht unglücklich. Erfreut mir mein Herz und betet die Abgötter an um meinetwillen! Ich und eure Mutter sollten von euch getröstet werden! Oder wollt ihr hier so schrecklich sterben und unsere Herzen damit quälen?!“ So schrien und weinten die Eltern der beiden jämmerlich. Sankt Sebastian war es bald leid, dass sie die Klagerede so lang gezogen hat und fürchtete, dass die beiden Brüder von ihrem Glauben abfallen, darum blieb er bei ihnen. Danach kamen auch die Frauen der zwei Brüder und ihre Kinder und sie weinten auch und schrien fürchterlich: “Oh ihr steinharten Männer, wem wollt ihr eure Kinder überlassen? Ihnen würde es besser gehen, wenn sie Tod wären! Wer soll sich um sie kümmern?“ Dieses Geschrei ging so lang, dass die beiden Brüder vollkommen verzweifelt waren.

Sankt Sebastian offenbart seinen Glauben und beginnt zu predigen

Dies bemerkte Sankt Sebastian und es tat in seinem Herzen sehr weh. Er hätte sogar fast seinen Glauben vor dem Gericht versteckt, aber er offenbarte sich doch und sprach zu den beiden Brüdern: “Oh ihr starken Ritter, die sich Gott persönlich auserwählt hat zu großem Lohn. Ihr sollt eure Krone durch eure Freunde und Kinder nicht verlieren! Und er sagte zu ihren Freunden: “Lasst eure Bitten, um Gotteswillen und irrt sie nicht in ihrem Glauben und an den ewigen Freuden! Mögen sie euch mit ihrem Leiden inspirieren! Das ist nützlich für eure Seele und eueren Körper!“ Als Sankt Sebastian dies erzählte kam ein schöner Engel in Form von einem großen Licht zu ihm, sodass es alle Menschen sahen. Dort war auch ein Mann anwesend, sein Name war Nikostratus. Er hatte die zwei heiligen Männer gehütet und die Rede gehört. Bei ihm war auch seine Frau Zoä, die seit 6 Jahren stumm war und als sie die Rede gehört hat, ging sie vor allen aus dem Volk zu Sankt Sebastian und fiel vor seine Füße. Dabei winkte sie ihm zu, so als ob sie sagen wollten: „Deine Worte sind wahr, bitte Gott, dass er sich über mich erbarmt!“ Es verwunderte die anwesenden Menschen sehr, dass die Frau die nicht sprach, vor dem Ritter lag und als Sankt Sebastian die Demut der Frau sah, sprach er: „Bin ich ein wahrer Diener Gottes und ist die Rede wahr, die du und das Volk gehört haben und wenn du so sehr an Gott glaubst, so bitte ich Gott, der Zacharias seine Rede wieder gab, dass er dir deine Rede durch seine Güte auch wieder gibt! Dies erhörte Gott und es geschah ein großes Wunder, er gab der Frau ihre Sprache zurück. Darauf hin sagte sie zu Sankt Sebastian: „Gelobt sei Gott und dein Wort! Denn alle die deinen Worten glauben sind selig, weil deine Worte wahr sind!“ Das bezeuge ich, denn ich sah, dass ein schöner Engel zu dir kam, der ein Buch in seiner Hand hatte. Und das, was du redest, das entnahmst du aus dem Buch!“ Da ihr Mann das große Wunder sah, fiel er auch mit großer Reue vor Sankt Sebastian, begehrte Ablass von seinen Sünden, glaubte an Gott und wollte die zwei Ritter frei und am Leben gelassen. Die beiden Brüder aber wurden von Sankt Sebastians Rede so sehr berührt, dass sie nicht mehr leben wollten. Darauf hin stach man beide mit Speeren zu Tode und die Frau tötete man auch. Später kam ein Mann zu Sankt Sebastian, sein Name war Claudius. Er hatte zwei Söhne, die krank waren. Einer hatte die Wassersucht und dem anderen nahte der Tod wegen einer Verwundung. Für beide erwarb Sankt Sebastian Gesundheit von Gott und bekehrte sie. Dafür dankten sie Gott und Sankt Sebastian. Danach bekehrte Sankt Sebastian die Eltern der beiden und weitere 58 Männer. Sie alle wurden von Polikarpus getauft und als der zweite Vater getauft wurde, da war er plötzlich gesund, nachdem er lange krank war.

Der reiche Verwaltungsbeamte aus Rom, sein Sohn Tiburtius und Sankt Sebastian

Sankt Sebastian von Carlo Crivelli (1491)

Das alles hörte ein reicher Verwaltungsbeamte aus Rom, der Cromatius hieß. Er ging zu dem Vater und fragte ihn, wie er wieder gesund wurde, weil er auch krank war und auch gerne wieder gesund wäre. Da sprach er:“ Mich haben Sankt Sebastian und Polikarpus gesund gemacht!“ Also sandte der Verwaltungsbeamte Leute um sie zu suchen und sprach:“Beratet mich, wie ich auch gesund werden kann, ich bitte euch darum!“ Da sprachen sie:“Willst du wieder gesund werden, dann zerbreche deine Abgötter!“ Davon hatte Cromatius 200 Stück. Sie alle zerbrach man, aber der Beamte blieb trotzdem krank. Da sprach Sankt Sebastian: „Du hast die Abgötter noch in deinem Herzen.“ Da sagte er: „Ich habe noch ein heiliges Ding von meinem Vater, darauf ist der Lauf der Himmel und der Sterne meisterlich hineingearbeitet.“ Und sie antworteten: „Solange du daran glaubst, wirst du nicht gesund, darum vernichte das Werk!“ Da sprach er:“ Was ich habe, ist Irreal, darum werde ich es gerne vernichten und euch folgen.“ Der Beamte hatten einen erwachsenen Sohn, der Tiburtius hieß, der sprach:“Ich erlaube euch nicht, dass ihr das heilige Werk zerbrecht, denn es ist mein Erbe, außer ihr versprecht mir, dass mein Vater davon gesund wird und dass ihr in einen glühenden Ofen gehen wollt, falls es nicht funktioniert. Da sprachen sie: “Das wollen wir gerne tun!“ Also zerbrachen sie das Werk und da kam ein Engel Gottes, der sprach: “Cromatius, Gott hat dich gesund gemacht, damit du dein Leben verbesserst!“ So wurde er gesund und bat sie, dass sie ihn taufen. Sie tauften ihn, seinen Sohn und weitere 400 Menschen mit ihnen zusammen.

Der zornige Fürst Fabianus, Mörder der Christen und der freche Tiburtius

Nun gab es zu dieser Zeit einen großen Fürst, den der Kaiser sehr gerne hatte. Er hieß Fabianus. Ihn machte es sehr zornig, dass man die Abgötter zerbrochen hatte und er ließ viele Menschen töten, wegen ihres christlichen Glaubens. Danach fing er auch Tiburtius und ließ viele glühende Kohlen auf die Erde schütten und sprach: „Willst du die Abgötter nicht anbeten, dann musst du über die glühende Kohle gehen!“ Da sprach Tiburtius: „Ich will den bösen Geist nicht anbeten!“ Und er richtete ein heiliges Kreuz über die Kohle und trat rauf. Dabei ist ihm nichts passiert und er sprach: „Siehst du dummer Mann, was mein Herr Jesus Christus kann?“ In seinem Namen überwinde ich jedes Leid. Mir ist so, als ob ich über Rosen gehe. Da wurde der Fürst sehr zornig und sprach: “Euer Jesus Christus und Gott hat euch gelehrt, wie man über die Kohle geht ohne sich zu verbrennen.“ Da sprach: Tiburtius: „Schweig, du ungläubiger Hund und mach deinen Mund zu, denn du bist der großen Heiligkeit unwürdig, den Namen Gottes auszusprechen! Da sprach der Fürst: „Du hast mich übel beschimpft! Das will ich an dir rächen!“ Und er ließ ihm vor Zorn den Kopf abschlagen.

Der Tod von Sankt Sebastian

Sankt Sebastian war so edel und kühn, dass ihn der Fürst nicht wagte anzugreifen, also verklagte er ihn beim Kaiser und sprach zu ihm: „Kaiser, warum hast du Sankt Sebastian so gerne? Du musst wissen, er glaubt an Jesus Christus und verspottet unsere Götter!“ Da wurde der Kaiser Diokletian sehr zornig und ließ Sankt Sebastian schlagen und zu sich bringen, dann sprach er zu Sankt Sebastian: „Was hast du alles bekommen durch deine Treue zu mir? Ich habe dir so sehr vertraut und dich so gerne gehabt, dass alles habe ich jetzt verloren!“ Da sprach Sankt Sebastian: „In Wahrheit habe ich mit viel Fleiß für dich und für dein Reich zu Gott gebetet.“ Das machte den Kaiser zornig und er ließ Sankt Sebastian an einer Säule auf dem Feld anbinden und auf ihn mit Pfeilen schießen. Das taten die Diener des Kaisers und sie schossen so viele Pfeile auf ihn, bis er aussah wie ein Igel. Danach nahmen sie ihn von der Säule und ließen ihn sterben, aber Gott gab ihm Kraft und Macht und half ihm, dass er wieder gesund wurde. Gleich, nachdem er wieder gesund war, ging er mit anderen Rittern zu dem Palast des Kaisers und stellte sich hoch über sie auf. Da saßen sich die anderen vor ihm nieder und er predigte ihnen und strafte sie, weil sie den Christen so viel Leid angetan haben. Und sie sagten: „Ist das nicht der Sebastian, den wir auf dem Feld Tod geschossen haben?“ Und Sankt Sebastian sprach: „Ja, ich bin derselbe. Gott hat mir geholfen, dass ich wieder gesund werden konnte und nun soll ich euch bestrafen für eure Sünden!“ Das machte sie zornig und sie banden ihn an und schlugen ihn so lange mit Knüppeln, bis er Tod war.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Das Leben der Heiligen, eine Auswahl aus der ältesten deutschen Druckausgabe von Heiligenlegenden "Das Passional", Insel Verlag, 1986, S. 255 - 261.
  • Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken; Books. ISBN 3-922477-94-1
  • Swami Sivananda: Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
  • Swami Sivananda: Hatha-Yoga / Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte; Heinrich Schwab Verlag. ISBN 3-7964-0097-3
  • Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
  • Swami Sivananda: Sadhana; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
  • Swami Sivananda: Autobiographie von Swami Sivananda; Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8

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