Gericht

Aus Yogawiki
Justitia - für Gerechtigkeit

Gericht hat weltliche und darüber hinaus Bedeutungen. Ein Gericht ist ein Ort an dem rechtliche Streitigkeiten entschieden werden. Weiter ist ein Gericht ein Organ wo Fälle von Uneinigkeit vorgebracht werden können und nach Rechtslage entschieden werden.

Im alten Rom gab es den Begriff Tribunal, ursprünglich war dies ein erhöhter Platz für den Richter; später wurde dies die Bezeichnung für den Gerichtshof. Weiter wird ebenfalls eine öffentliche, meist nicht gerichtliche Verhandlung Tribunal genannt.

Ein Sachverhalt kann bei Gericht - auch an verschiedenen Gerichten - in mehreren Rechtgängen oder Instanzen verhandelt und entschieden werden.

Ein Gericht kann auch ein aus Nahrungs-Zutaten zubereitetes Essen oder gekochte Speise sein.

Der Tag des Gerichts

Gerichtsverhandlung

- Abschnitt aus dem Buch: Was wird aus der Seele nach dem Tode - von Swami Sivananda -

Die Seele muss lange Zeit warten, bis Gott erscheint, um sie zu richten. Mohammed wird das Amt des Vermittlers übernehmen. Dann werden alle Taten im Leben eines Menschen eingehend geprüft. Alle Glieder und Körperteile werden ihre Sünden bekennen müssen. Jeder wird ein Buch erhalten, in dem alle seine Taten aufgezeichnet sind. Das entspricht nach dem Glauben der Hindus dem Buch, in dem Chitragupta im Reiche Gott Yamas alle Taten der Menschen verzeichnet.

Gabriel wird eine Waage halten, mit der die Bücher gewogen werden. Diejenigen, deren gute Taten schwerer wiegen als ihre schlechten, werden in den Himmel gesandt. Diejenigen, deren böse Taten schwerer wiegen als die guten, werden in die Hölle geworfen.

Dieser mohammedanische Glaube ist jüdischen Ursprungs. Die alten jüdischen Schriften berichten von Büchern, die am letzten Tag hervorgeholt werden und in denen alle Taten der Menschen enthalten sind, und auch von der Waage, auf der sie gewogen werden sollen.

Die Juden übernahmen diese Gedanken von den Parsen, die glauben, dass zwei Engel namens Mehr und Sarush am Tag des Gerichts auf der Brücke stehen und jeden, der vorbeigeht, prüfen werden. Mehr vertritt die göttliche Barmherzigkeit. Er wird in der Hand eine Waage halten, um die Taten der Menschen zu wiegen. Gott wird das Urteil in Übereinstimmung mit Mehrs Bericht verkünden. Wenn die guten Taten überwiegen, und sei es nur um Haaresbreite, wird der Mensch in den Himmel aufgenommen. Aber diejenigen, die zu leicht befunden werden, werden von dem anderen Engel Sarush, der die Gerechtigkeit Gottes vertritt, von der Brücke in die Hölle geworfen.

Es gibt eine Brücke, von Mohammed „Al Sirat“ genannt, die auf dem Weg zum Himmel den Abgrund zur Hölle überspannt. Sie ist feiner als ein Haar und schärfer als die Schneide eines Schwertes. Diejenigen Moslem, die gute Taten getan haben, können sie leicht beschreiten, und Mohammed wird sie führen.

Die Übeltäter aber werden fehltreten und kopfüber in die unter ihnen gähnende Hölle stürzen. Die Juden sprechen von einer Brücke über die Hölle, die nicht breiter als ein Faden ist, die Hindus von Vaitarani. Die Parsen lehren, dass alle Menschen am letzten Tag eine Brücke namens Pul Chinavat passieren müssen.

Die Stadt des Gerichtes

Gott Yama steht für den Ausgleich der getätigten Handlungen

- Abschnitt aus dem Buch: Was wird aus der Seele nach dem Tode - von Swami Sivananda -

Gott Yama ist der König der Gerechtigkeit und des Gerichtes. Seine Stadt, die tausend Yojanas misst, strahlt durch die Diamanten und Juwelen, aus denen sie erbaut ist und ist unüberwindlich. Sie enthält viele Paläste und herrliche Wohnstätten und ist von hohen Wällen umgeben, durch die vier Torwege führen. Chitragupta, der das Schicksal der Menschen aufzeichnet, wohnt ebenfalls in dieser Stadt der Gerechtigkeit, die von dem Architekten des Universums durch seine Yogakraft erschaffen wurde. Es gibt dort einen göttlichen Versammlungsort, in dem sich die Schriftkundigen und die königlichen Weisen versammeln. Alle sind rechtschaffen. die Sünder, die durch den südlichen Torweg gehen müssen, erblicken sie nicht.

Der östliche Pfad ist mit Stengeln von Parijata-Bäumen bedeckt und mit Juwelen gepflastert. Die heiligen Brahmanen, Weisen, königlichen Weisen, Verehrer des Gottes Shiva, wer Rasthäuser erbaut, wer Asketen während der Regenzeit Schutz gewährt und rechtschaffen ist, wer seinem Lehrer dient und Land, Häuser und Kühe schenkt, die heiligen Schriften hört und lehrt, der wandert auf diesem Pfad zur Versammlung der Rechtschaffenen.

Der zweite Pfad im Norden ist mit gelbem Sandelholz gepflastert, und an seinem Rand steht eine große Schale voll von Nektar. Wer die Veden kennt, Gäste ehrt, die Durga und die Sonne anbetet, für Brahmanen oder im Dienste eines Meisters oder um die heiligen Rinder zu beschützen, stirbt, wer gern wertvolle Geschenke macht, geht durch den nördlichen Torweg und erreicht so die Versammlung der Rechtschaffenen.

Der dritte Pfad im Westen führt an mit Juwelen geschmückten Häusern vorbei. Wer Gott Vishnu und Lakschmi verehrt, wer das Gayatri Mantra rezitiert und die Opferfeuer unterhält, wer die Veden studiert und frei von Leidenschaften ist, wer die fünf Opfer darbringt und für die Vorfahren Sraddha und zu geeigneten Zeiten die Sandhya verrichtet, wer das Keuschheitsgelübde beachtet und anderen niemals ein Unrecht zufügt, wer dem Gatten treu ist, wer auf das Wohlergehen aller Wesen bedacht ist, der besteigt den besten Wagen, trinkt von dem Nektar und darf die Versammlung der Rechtschaffenen durch die westliche Pforte betreten.

Gott Yama heißt sie alle willkommen und ehrt sie mit Sandelpaste und anderen Dingen. Dort leben sie einige Menschenalter und erfreuen sich übermenschlicher Glückseligkeit. Wenn die Verdienste ihrer guten Taten erschöpft sind, werden sie als Heilige wiedergeboren.

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Siehe auch

Literatur

Seminare

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