Sankt Sebastian
Sankt Sebastian wurde in Mailand, oder Narbonne geboren und ist um 288 in Rom bei seiner Hinrichtung gestorben. Er war ein römischer Soldat und Märtyrer, der in der katholischen, evangelischen und orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt wird. Sankt Sebastian ist in Mailand aufgewachsen und wurde zum Offizier der Leibwache von Kaiser Maximian und Diokletian ernannt, weil er mit seinem guten Benehmen aufgefallen ist. Als Hauptmann der Prätorianergarde bekannte sich Sankt Sebastian öffentlich am kaiserlichen Hof zum Christentum, während er zwei anderen Christen half. Dafür wurde er von Diokletian zum Tode verurteilt und von numischen Bogenschützen beschossen, bis er wie ein Igel aussah und man ihn für verstorben hielt.
Weil man glaubte, dass Sankt Sebastian gestorben ist, ließ man ihn liegen, doch er überlebte und die heilige Irene, die ihn eigentlich zum Begräbnis vorbereiten wollte, pflegte ihn wieder gesund, aber nachdem er sich erholt hat, ging er wieder zu Diokletian und bekannte sich erneut zum Christentum. Dafür befahl Diokletian diesmal, Sankt Sebastian mit Keulen, im Zirkus zu erschlagen. Seinen Leichnam warf man in ein Abflussgraben, aus dem er von Christen geborgenen wurde, nachdem Sankt Sebastian in ihrem Traum erschien und ihnen zeigte, wo er ist. Danach wurde er in den Katakomben beerding und über seinem Grab wurde im 4. Jahrhundert die Kirche "San Sebastiano fuori le mura" errichtet. Der Gedenktag von Sankt Sebastian ist der katholischen und protestantischen Kirche der 20. Januar und in der orthodoxen Kirche der 24. Oktober und 18. Dezember.
Legende über Sankt Sebastian
Der weise und kühne Ritter Sankt Sebastian, den die Kaiser gern haben
Sankt Sebastian wurde in Mailand geboren. Er war ein weiser, kühner Ritter und gottestreuer Christ, der gefangene Christen tröstete und sie auf den rechten Weg zu Gott wies. Zu dieser Zeit waren Diokletianus und Maximinian Kaiser. Beide hatten Sankt Sebastian sehr gern und ehrten ihn für seine Weisheit und weil er ein kühner Ritter war im Streiten, aber sie waren Heiden und Feinde der Christen, darum trug Sankt Sebastian in der Öffentlichkeit seine Ritterschaft und war nur heimlich ein Christ, damit er anderen Christen nützlich sein konnte. Immer wenn er hörte, dass man Christen pfählen, oder töten wollte, warnte er sie.
Sankt Sebastian bei der Hinrichtung von zwei Christen
Eines Tages nahm man zwei gläubige Brüder fest, weil sie christlichen Glauben hatten. Einer hieß Marzellian und der andere Markus. Beide hatten sich sehr gern. Man gab ihnen den Befehl Abgötter anzubeten und ihnen Opfer darzubringen, doch das wollten sie nicht tun, darum befahl der Kaiser sie zu enthaupten, aber sie erschraken nicht und blieben geduldig und fest in ihrem Glauben an Gott. So brachte man sie an den Ort, wo man sie enthaupten sollte und Sankt Sebastian ging dort auch hin. Dort bat man die zwei Brüder, dass sie den Abgöttern Opfer darbringen sollen und ihre Mutter war auch da und sprach:“ Liebe Kinder, denkt daran, dass ich euch beide mit meinen Brüsten aufgezogen habe! Bitte schont mich und lasst mich euren Tod nicht sehen! Macht mich nicht traurig mit eurem schrecklichen Ende!“ Danach führte man auch den Vater dort hin. Er war sehr krank und als er sah, dass man seine Söhne töten wollte, sprach er zu ihnen:“ Liebe Söhne, seht meine väterliche Treue und macht mich nicht unglücklich. Erfreut mir mein Herz und betet die Abgötter an um meinetwillen! Ich und eure Mutter sollten von euch getröstet werden! Oder wollt ihr hier so schrecklich sterben und unsere Herzen damit quälen?!“ So schrien und weinten die Eltern der beiden jämmerlich. Sankt Sebastian war es bald leid, dass sie die Klagerede so lang gezogen hat und fürchtete, dass die beiden Brüder von ihrem Glauben abfallen, darum blieb er bei ihnen. Danach kamen auch die Frauen der zwei Brüder und ihre Kinder und sie weinten auch und schrien fürchterlich: “Oh ihr steinharten Männer, wem wollt ihr eure Kinder überlassen? Ihnen würde es besser gehen, wenn sie Tod wären! Wer soll sich um sie kümmern?“ Dieses Geschrei ging so lang, dass die beiden Brüder vollkommen verzweifelt waren.
Sankt Sebastian offenbart seinen Glauben und beginnt zu predigen
Dies bemerkte Sankt Sebastian und es tat in seinem Herzen sehr weh. Er hätte sogar fast seinen Glauben vor dem Gericht versteckt, aber er offenbarte sich doch und sprach zu den beiden Brüdern: “Oh ihr starken Ritter, die sich Gott persönlich auserwählt hat zu großem Lohn. Ihr sollt eure Krone durch eure Freunde und Kinder nicht verlieren! Und er sagte zu ihren Freunden: “Lasst eure Bitten, um Gotteswillen und irrt sie nicht in ihrem Glauben und an den ewigen Freuden! Mögen sie euch mit ihrem Leiden inspirieren! Das ist nützlich für eure Seele und eueren Körper!“ Als Sankt Sebastian dies erzählte kam ein schöner Engel in Form von einem großen Licht zu ihm, sodass es alle Menschen sahen. Dort war auch ein Mann anwesend, sein Name war Nikostratus. Er hatte die zwei heiligen Männer gehütet und die Rede gehört. Bei ihm war auch seine Frau Zoä, die seit 6 Jahren stumm war und als sie die Rede gehört hat, ging sie vor allen aus dem Volk zu Sankt Sebastian und fiel vor seine Füße. Dabei winkte sie ihm zu, so als ob sie sagen wollten: „Deine Worte sind wahr, bitte Gott, dass er sich über mich erbarmt!“ Es verwunderte die anwesenden Menschen sehr, dass die Frau die nicht sprach, vor dem Ritter lag und als Sankt Sebastian die Demut der Frau sah, sprach er: „Bin ich ein wahrer Diener Gottes und ist die Rede wahr, die du und das Volk gehört haben und wenn du so sehr an Gott glaubst, so bitte ich Gott, der Zacharias seine Rede wieder gab, dass er dir deine Rede durch seine Güte auch wieder gibt! Dies erhörte Gott und es geschah ein großes Wunder, er gab der Frau ihre Sprache zurück. Darauf hin sagte sie zu Sankt Sebastian: „Gelobt sei Gott und dein Wort! Denn alle die deinen Worten glauben sind selig, weil deine Worte wahr sind!“ Das bezeuge ich, denn ich sah, dass ein schöner Engel zu dir kam, der ein Buch in seiner Hand hatte. Und das, was du redest, das entnahmst du aus dem Buch!“ Da ihr Mann das große Wunder sah, fiel er auch mit großer Reue vor Sankt Sebastian, begehrte Ablass von seinen Sünden, glaubte an Gott und wollte die zwei Ritter frei und am Leben gelassen. Die beiden Brüder aber wurden von Sankt Sebastians Rede so sehr berührt, dass sie nicht mehr leben wollten. Darauf hin stach man beide mit Speeren zu Tode und die Frau tötete man auch. Später kam ein Mann zu Sankt Sebastian, sein Name war Claudius. Er hatte zwei Söhne, die krank waren. Einer hatte die Wassersucht und dem anderen nahte der Tod wegen einer Verwundung. Für beide erwarb Sankt Sebastian Gesundheit von Gott und bekehrte sie. Dafür dankten sie Gott und Sankt Sebastian. Danach bekehrte Sankt Sebastian die Eltern der beiden und weitere 58 Männer. Sie alle wurden von Polikarpus getauft und als der zweite Vater getauft wurde, da war er plötzlich gesund, nachdem er lange krank war.
Der reiche Verwaltungsbeamte aus Rom, sein Sohn Tiburtius und Sankt Sebastian
Das alles hörte ein reicher Verwaltungsbeamte aus Rom, der Cromatius hieß. Er ging zu dem Vater und fragte ihn, wie er wieder gesund wurde, weil er auch krank war und auch gerne wieder gesund wäre. Da sprach er:“ Mich haben Sankt Sebastian und Polikarpus gesund gemacht!“ Also sandte der Verwaltungsbeamte Leute um sie zu suchen und sprach:“Beratet mich, wie ich auch gesund werden kann, ich bitte euch darum!“ Da sprachen sie:“Willst du wieder gesund werden, dann zerbreche deine Abgötter!“ Davon hatte Cromatius 200 Stück. Sie alle zerbrach man, aber der Beamte blieb trotzdem krank. Da sprach Sankt Sebastian: „Du hast die Abgötter noch in deinem Herzen.“ Da sagte er: „Ich habe noch ein heiliges Ding von meinem Vater, darauf ist der Lauf der Himmel und der Sterne meisterlich hineingearbeitet.“ Und sie antworteten: „Solange du daran glaubst, wirst du nicht gesund, darum vernichte das Werk!“ Da sprach er:“ Was ich habe, ist Irreal, darum werde ich es gerne vernichten und euch folgen.“ Der Beamte hatten einen erwachsenen Sohn, der Tiburtius hieß, der sprach:“Ich erlaube euch nicht, dass ihr das heilige Werk zerbrecht, denn es ist mein Erbe, außer ihr versprecht mir, dass mein Vater davon gesund wird und dass ihr in einen glühenden Ofen gehen wollt, falls es nicht funktioniert. Da sprachen sie: “Das wollen wir gerne tun!“ Also zerbrachen sie das Werk und da kam ein Engel Gottes, der sprach: “Cromatius, Gott hat dich gesund gemacht, damit du dein Leben verbesserst!“ So wurde er gesund und bat sie, dass sie ihn taufen. Sie tauften ihn, seinen Sohn und weitere 400 Menschen mit ihnen zusammen.
Der zornige Fürst Fabianus, Mörder der Christen und der freche Tiburtius
Nun gab es zu dieser Zeit einen großen Fürst, den der Kaiser sehr gerne hatte. Er hieß Fabianus. Ihn machte es sehr zornig, dass man die Abgötter zerbrochen hatte und er ließ viele Menschen töten, wegen ihres christlichen Glaubens. Danach fing er auch Tiburtius und ließ viele glühende Kohlen auf die Erde schütten und sprach: „Willst du die Abgötter nicht anbeten, dann musst du über die glühende Kohle gehen!“ Da sprach Tiburtius: „Ich will den bösen Geist nicht anbeten!“ Und er richtete ein heiliges Kreuz über die Kohle und trat rauf. Dabei ist ihm nichts passiert und er sprach: „Siehst du dummer Mann, was mein Herr Jesus Christus kann?“ In seinem Namen überwinde ich jedes Leid. Mir ist so, als ob ich über Rosen gehe. Da wurde der Fürst sehr zornig und sprach: “Euer Jesus Christus und Gott hat euch gelehrt, wie man über die Kohle geht ohne sich zu verbrennen.“ Da sprach: Tiburtius: „Schweig, du ungläubiger Hund und mach deinen Mund zu, denn du bist der großen Heiligkeit unwürdig, den Namen Gottes auszusprechen! Da sprach der Fürst: „Du hast mich übel beschimpft! Das will ich an dir rächen!“ Und er ließ ihm vor Zorn den Kopf abschlagen.
Der Tod von Sankt Sebastian
Sankt Sebastian war so edel und kühn, dass ihn der Fürst nicht wagte anzugreifen, also verklagte er ihn beim Kaiser und sprach zu ihm: „Kaiser, warum hast du Sankt Sebastian so gerne? Du musst wissen, er glaubt an Jesus Christus und verspottet unsere Götter!“ Da wurde der Kaiser Diokletian sehr zornig und ließ Sankt Sebastian schlagen und zu sich bringen, dann sprach er zu Sankt Sebastian: „Was hast du alles bekommen durch deine Treue zu mir? Ich habe dir so sehr vertraut und dich so gerne gehabt, dass alles habe ich jetzt verloren!“ Da sprach Sankt Sebastian: „In Wahrheit habe ich mit viel Fleiß für dich und für dein Reich zu Gott gebetet.“ Das machte den Kaiser zornig und er ließ Sankt Sebastian an einer Säule auf dem Feld anbinden und auf ihn mit Pfeilen schießen. Das taten die Diener des Kaisers und sie schossen so viele Pfeile auf ihn, bis er aussah wie ein Igel. Danach nahmen sie ihn von der Säule und ließen ihn sterben, aber Gott gab ihm Kraft und Macht und half ihm, dass er wieder gesund wurde. Gleich, nachdem er wieder gesund war, ging er mit anderen Rittern zu dem Palast des Kaisers und stellte sich hoch über sie auf. Da saßen sich die anderen vor ihm nieder und er predigte ihnen und strafte sie, weil sie den Christen so viel Leid angetan haben. Und sie sagten: „Ist das nicht der Sebastian, den wir auf dem Feld Tod geschossen haben?“ Und Sankt Sebastian sprach: „Ja, ich bin derselbe. Gott hat mir geholfen, dass ich wieder gesund werden konnte und nun soll ich euch bestrafen für eure Sünden!“ Das machte sie zornig und sie banden ihn an und schlugen ihn so lange mit Knüppeln, bis er Tod war.
Siehe auch
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Weblinks
- Artikel über Christentum
- "Das Christentum" aus Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Christentum und Reinkarnation
- Gelassenheit im Christentum - Meister Eckhard
- "Jesus" aus Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
Literatur
- Das Leben der Heiligen, eine Auswahl aus der ältesten deutschen Druckausgabe von Heiligenlegenden "Das Passional", Insel Verlag, 1986, S. 255 - 261.
- Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken; Books. ISBN 3-922477-94-1
- Swami Sivananda: Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
- Swami Sivananda: Hatha-Yoga / Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte; Heinrich Schwab Verlag. ISBN 3-7964-0097-3
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
- Swami Sivananda: Sadhana; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
- Swami Sivananda: Autobiographie von Swami Sivananda; Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8
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