Bhakti Yoga Samadhi

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Bhakti Yoga Samadhi ist der Samadhi, den ein Bhakta erreicht.

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Bhakti Sadhana

Auszug aus dem Buch "Bhakti und Sankirtan" von Swami Sivananda, Ausgabe der Divine Life Society, 2007, S. 29 - 33.

Gott existiert

Der bewegungslose Antrieb eines Zuges benötigt einen intelligenten Fahrer, um in Bewegung zu kommen. Genauso benötigt unser empfindungsloser Körper eine treibende Kraft, einen intelligenten Fahrer, um sich zu bewegen – Gott oder Ishvara. Da wir einen Körper besitzen, können wir daraus schließen, dass es ebenso einen verborgenen Lenker für unseren körperlichen Antrieb gibt.

Gottes Existenz wird klarer, wenn wir uns die Upadhis oder die bedingten Rezeptoren wie die Augen, den Körper, den Geist betrachten sowie das Prana und unsere Sinne, denn hinter all ihren Funktionen kann nur eine höheres Bewusstsein wirken.

Neben all deinen Besitztümern und deinem Luxus hast du ständig das Gefühl von Mangel. Du fühlst dich niemals vollkommen. Wenn du dich ganz und gar Gott hingibst, wirst du Fülle erfahren.

Wenn du etwas Ungutes tust, hast du Angst. Dein Bewusstsein stichelt dich. Dies ist ebenso ein Beweis, dass es Gott gibt, einen Zeuge all deiner Handlungen und deiner Gedanken.

Gott zu definieren ist wie Gott zu verleugnen. Die einzige perfekte Beschreibung von Brahman ist eine Serie von Negativen. Der Weise Yajnavalkya beschrieb Brahman in der Brihadaranyaka Upanishad als "Neti, Neti" – "Weder das noch jenes". Das bedeutet, wenn alle Formen und Namen verschwinden, Brahman allein übrig bleibt.

Brahman - das Selbst oder das innewohnende Göttliche kann nicht für unsere einfachen Sinne dargestellt werden. Es ist fern von unseren Sinneswahrnehmungen oder dem einfachen Geist. Seine Gegenwart kann man durch sichere empirische Fakten im täglichen Leben erfahren. Eine Frau stürzte aus dem dritten Stock. Sie landete auf sehr spitzen Steinen. Normalerweise hätte sie schwere Verletzungen davon tragen müssen, sie wurde jedoch wie durch ein Wunder beschützt. Sie beschrieb es danach wie folgt: "Ich spürte eine warme Umarmung von unsichtbaren Händen. Eine mystische Kraft schütze mich." Belege wie diese sind keinesfalls ungewöhnlich.

Manchmal kommen wir in ganz eigenartige Situationen oder stressige Schwierigkeiten. Unterstützung kommt dann auf ganz mysteriöse Weise. Das Geld kommt im letzten Moment. Jeder von euch hat bestimmt schon solche Erfahrung gemacht. In solch einem Moment möchten wir vor Freude aufschreien; "Gottes Wege sind wirklich unergründlich. Jetzt habe ich meinen Glauben an Gott wieder erlangt. Jetzt ist mein voller Glaube zurückgekehrt. Vorher hatte ich überhaupt keinen Glauben."

Ein atheistischer Anwalt bekam einmal eine schwere Lungenentzündung, sein letzter Atemzug kam. Seine Frau und sein Sohn fingen an zu weinen. Er jedoch hatte eine sehr außergewöhnliche Erfahrung. Die Helfer Yamas kamen, um ihn zu holen. Als seine Helfer ihn dann zu Gericht brachten, sagte Yama zu ihnen: "Das ist nicht der, den ihr bringen solltet. Ihr habt mir den Falschen gebracht. Schickt ihn wieder zurück." Nach einer Stunde fing er somit wieder an zu atmen. Er hatte es wirklich erfahren, wie es sich anfühlt, den Körper zu verlassen. Er war zu Yama gekommen und ist in seinen physischen Körper wieder zurückgekehrt. Diese außerordentliche Erfahrung veränderte sein gesamtes Leben. Er entwickelte einen tiefen Glauben in Gott und wurde sehr religiös. Er lebt noch heute in Uttar Pradesh.

Ein anderer Anwalt hatte eine ähnliche Erfahrung aber in einer anderen Sache. Er war auch ein Atheist, und er wurde zur Audienz bei Yama gebracht. Der Anwalt fragte: "Meine Arbeit ist noch gar nicht beendet. Ich habe noch so viel Wichtiges zu erledigen. Bitte verschone mich diesmal." Dieser Wunsch wurde ihm erfüllt. Von Ehrfurcht ergriffen über dieses Wunder änderte er sein gesamtes Leben. Den Rest seines Lebens widmete er dem selbstlosen Dienst und der Meditation. Er lebt immer noch in Südindien.

Sogar fr den weltbesten Arzt kann es unmöglich sein, einen sterbenden König zu heilen. Du wirst sicher auch schon von Menschen gehört haben, die von den schlimmsten Krankheiten auf sehr wundersame Weise geheilt wurden, wo sogar die Ärzte keine Hoffnung mehr hatten. Das sind die besten Beweise dafür, dass etwas Göttliches hinter jeder Heilung steht.

Es gibt Momente, da kann man den Umgang mit Menschen einfach nicht ertragen. Man möchte nur allein sein. In diesen Momenten ziehst du dich an einen einsamen Ort zurück, in einen Garten oder an ein Flussufer. So genießt du dann deinen inneren Frieden. So bekommst du einen Hinweis darauf, wie es ist zu sein - ein Inbegriff von Frieden, das Selbst ganz allein in Verbindung mit Brahman.

Manche Menschen sterben wenn sie 80 Jahre alt sind, manche im Mutterbauch, einige mit 20 oder 40 Jahren. Warum ist das so verschieden? Wer hat diese unterschiedlichen Lebenslängen festgelegt? Das ist ein klarer Beweis für die Theorie das Karma. Der allwissende Gott ist der Verteiler der Früchte aller Handlungen und bestimmt deine Lebensspanne in Bezug auf dein Karma und all deine Handlungen. Karma ist Jada, es bleibt unberührt von allen Früchten des Handelns.

Ob eine Eule Tageslicht akzeptiert oder nicht, es gibt immer Licht. Wir können daran zweifeln, ob ees Gott gibt oder nicht. Er existiert ewig. Er scheint in den drei Phasen der Zeit. Er existiert bevor du nach Ihm suchst. Er ist dir nah wie dein Atem und näher als deine Hände und Füße.

Meine Frage ist existierst du? Wenn du "Nein" sagst sehe ich vor mir eine große Gestalt mit riesigen Augen und kräftigen Armen, einer weiten Stirn. Wenn du "Ja" sagst, ist dies ein Beweis dafür, dass es Gott gibt. Die Frage ob Gott existiert oder nicht, beweist auch, dass es Ihn gibt.

Alles, was du siehst, ist Gott. Alles, was du hörst, ist Gott. Alles, was du schmecken kannst, ist Gott. Alles, was du riechen kannst, ist Gott. Alles, was du fühlen kannst, ist Gott. Das ist der manifestierte Aspekt. Der körperliche Aspekt gehört zu Virat. Der Astralkörper gehört zu Hiranyagarbha. Der kausale Körper gehört zu Ishvara. Wo ist nun das Ich?

Emerson sagt, wenn wir uns genau betrachten, was sich um uns herum den ganzen Tag abspielt, würde uns dies ein höheres Gesetz aufzeigen, welches uns zeigt, dass etwas Höheres alle Ereignisse steuert und nicht nur unser Wille. Diese schmerzvollen Geburten sind wirklich unnötig und allesamt vergeblich. Unser mühelosen, schlichten und spontanen Bemühungen sind sehr kraftvoll, und wenn wir uns dann in Demut üben, sind wir heilig. Glaube und Liebe wird uns in einer enormen Kraft von Sicherheit wiegen. Oh meine Brüder! Gott existiert! Inmitten der Natur existiert eine Seele unabhängig von dem Willen eines jeden, um das Universum richtig verstehen zu können. Man ist vollkommen durchdrungen von diesem Zauber der Natur, damit wir wachsen können, wenn wir ihren Anweisungen folgen. Wenn es uns schwer fällt, seine Schöpfung zu verletzen, werden in diesem Moment unsere Hände gebunden sein, und wir werden uns selbst verletzen. Dies wird uns tiefes Vertrauen geben.

Mein lieber Freund, sage mir, gibt es irgendwo einen Ort auf dieser Erde, an dem man keine Angst vor dem Tod hat? Ist irgendwo jemand der nicht Gottes Namen ruft, wenn er in großen Schwierigkeiten ist oder wenn sein Leben mal wieder Kopf steht voller tiefem Schmerz. Warum wollt ihr Skeptiker denn immer noch Gottes Existenz abstreiten? Du selbst erlaubst seine Gegenwart, wenn es dir schlecht geht. Zum Nutzen deiner abartigen Intelligenz und deinem weltlichen Sinnesgenuss bist du nun ein Atheist geworden. Ist das nicht eine große Dummheit? Überlege ganz genau und höre auf, es abzustreiten. Denke an Ihn erlange Unsterblichkeit und ewigen Frieden.

Die Kraft eines Gebetes

Ein Gebet hat einen unglaublich starken Einfluss. Ich habe viele Erfahrungen damit. Gandhiji ist ein großer Anhänger von Gebeten. Wenn deine Gebete aufrichtig und aus der tiefe deines Herzens (Antarika) stammen, wird es sogleich das Herz Gottes erweichen. Krishna ist einmal barfuß nach Dwaraka gelaufen als er die herzzerreißenden Gebete von Draupadi hörte. Ihr alle kennt das. Hari, der Herrscher des Universums, entschuldigte sich persönlich bei Prahlada, dass er zu spät kam, um ihn zu schützen. Gott ist so barmherzig und liebevoll! Gebete können Berge versetzen. Gebete können Wunder hervorrufen.

Sage einfach nur einmal aus der tiefe deines Herzens "Oh Gott, ich bin Dein! Dein Wille geschehe. Sei gnädig mit mir. Ich bin Dein Diener. Vergib mir. Führe mich. Beschütze mich. Erleuchte mich. Trahi. Prachodayat." Mache deinen Geist gütig und aufnahmebereit. Hab Bhav in deinem Herzen. Dann werden deine Gebete sofort erhört und beantwortet. Integriere dies bei all deinen täglichen Auseinandersetzungen im Leben und werde dir über diese enorme Wirkungskraft der Gebete bewusst. Dafür benötigst du eine feste Astika Buddhi, den unerschütterlichen Glauben, dass Gott existiert.

Christen haben Gebete, um verschiedene Fähigkeiten oder Gaben von Gott zu erhalten. Mohammedaner und andere Religionen beten täglich bei Sonnenaufgang, mittags, beim Sonnenuntergang, kurz vor dem ins Bett gehen, nach dem Aufstehen und vor dem Essen. Mit dem beten beginnt wahre Yogapraxis. Gebet ist der erste und wichtigste Teil (Anga) von Yoga. Die vorbereitende spirituelle Übung (Sadhana) ist das Beten.

Selbst wenn ein Räuber betet, wird Gott ihn erhören. Bete zu Gott, um Reinheit, Hingabe, Licht und Wissen zu bekommen, und du wirst diese Segnungen erhalten. Stehe früh morgens auf und bete darum, ein körperlicher und geistiger Brahmacharya zu werden. Bete so wie es sich stimmig für dich anfühlt. Werde so einfach wie ein Kind. Öffne den Raum deines Herzen. Sei schlicht und wahrhaftig, und du wirst alles bekommen.

Aufrichtige Bhaktas wissen um die starke Wirkung der Gebete. Narada Muni betet immer noch. Nama Dev betete zu Vittala und somit kam dieser aus seinem Abbild, um seine Opfergaben anzunehmen. Ekanath betete zu Hari, und er zeigte ihm seine vierhändige Form. Mira betete zu Krishna, und Gott selbst kam zu ihr, um ihr zu dienen. Damaji betete zu Krishna, und er kam sogleich als sein Dienstbote, um seine Schulden bei dem Badshah zu begleichen. Was will man mehr? Fange ab sofort an inbrünstig zu beten. Lass dich nicht aufhalten, mein Freund, denn "morgen" wird niemals kommen.

Swami Sivananda über Bhakti Yoga Samadhi

Auszüge aus dem Buch "Samadhi Yoga" von Swami Sivananda

Hanuman war ein vollkommener Bhakta

Im Bhakti Yoga gibt es nicht ein Fünkchen Stolz oder Selbstbehauptung. Der Schüler vollzieht völlige, vorbehaltslose Hingabe an Gott. Er übergibt sich ganz und gar Gott und erlangt seine Gnade. Gnade ist eine große spirituelle Kraft. Sie transformiert das gesamte Wesen eines Gläubigen. Sie erfüllt ihn mit Inspiration und einem neuen göttlichen Leben. Selbsthingabe lässt den Schüler die Wirklichkeit der göttlichen Gnade spüren und Gottes unmittelbare Bereitschaft, ihm zu jeder Zeit zu Hilfe zu kommen. Allein durch die Gnade wird das ganze Sein des Schülers mit Energie und neuem Leben erfüllt. Durch die Göttliche Gnade fließt Göttliche Energie in sein gesamtes Wesen ein und sein ganzes Sein wird angemessen geformt, um das Göttliche zu verkörpern und ein Werkzeug Gottes zu sein.

Es gibt neun Modi oder Ränge im Navavidha Bhakti. Das sind Shravana, Kirtana, Smarana, Padasevana, Archana, Vandana, Dasya, Sakhya und Atmanivedana. Shravana bedeutet, Gottes Lilas zu vernehmen. Kirtana heißt, Seine Namen zu singen. Smarana ist Erinnerung. Padasevana ist Dienst zu Seinen Füßen. Archana bedeutet, Gott Blüten darzubringen. Vadana bedeutet, sich zu verneigen. Dasya ist Diener-Bhava. Sakhya ist Freundschaft mit Gott. Atmanivedana bedeutet Selbst-Hingabe bzw. Saranagati.

Anbetung, Glauben, Hingabe, Ruchhi (Freude daran, Gottes Namen zu wiederholen und zu singen), Nishtha (Ergebenheit), Rati (innige Zuneigung zu Gott), Sthayee Bhava (Beständigkeit in Prem) und Maha Bhava (Prema Maya oder Param Prem) sind die acht Stufen auf der Leiter von Prem und Bhakti Yoga. Anbetung, Hingabe, Verehrung und Aufgehen sind die vier Stufen im Bhakti Yoga. Salokya, Sameepya, Saroopya und Sayujya sind die vier Arten von Mukti der Gläubigen.

Das Sich-Ergeben zieht Gnade auf sich. Durch diese Kapitulation wird das Individuum eins mit dem kosmischen Willen. Die Gnade vervollkommnt das Sich-Hingeben. Ohne Gnade ist keine vollkommene Vereinigung möglich. Hingabe und Gnade sind miteinander verbunden. Die Gnade räumt einem auf dem spirituellen Pfad alle Hindernisse aus dem Weg, alle Fallen und Schlingen.

Der Bhakta erlangt Bhava Samadhi und Maha Bhava. Er erlebt die Freude der warmen Umarmung des Göttlichen. Er erreicht Göttlichen Aisvarya. All der spirituelle Reichtum Gottes gehört ihm. Ihm ist Göttliche Sehkraft zuteil, mit Divya Chakshus. Er besitzt einen feinstofflichen Divya- (glänzenden) Körper und Divya- (göttliche) Sinne. Er mag noch nicht völlig in Gott aufgehen, nicht vollkommen mit Ihm verschmelzen. Er bleibt lieber er selbst, getrennt von Ihm vor Ihm, und genießt den göttlichen Honig von Prem. Das vollkommene Aufgehen in Gott geschieht zu Anfang nur momentweise, aufgrund der intensiven Liebe und Erfahrung des Bhakta, obgleich es ihm nicht lieb ist. Er erreicht Ähnlichkeit mit Gott. Zu Anfang ist er Gott gleich. Schließlich erreicht er Sayujya, Einheit.

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