Sat

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1. Sat (Sanskrit: सत् sat adj., m. u. n.) ist das Partizip Präsens (schwacher Stamm) der Sanskrit Verbalwurzel (Dhatu) as und bedeutet: seiend, daseiend, vorhanden, anwesend; stattfindend, sich ereignend; echt, recht, wirklich, gut, wahr; ein guter, edler, gebildeter, vorbildlicher Mensch; das Seiende, Sein, Realität, brahman, Wirkliche, ein reales Ding, die reale Welt; etwas Gutes, Ersprießliches; Wahrheit; die höchste Wahrheit, das Absolute, Brahman.

2. Sat (Sanskrit सट् saṭ) ist eine Sanskrit Verbalwurzel (Dhatu) und bedeutet ein Teil (Avayava) sein, einen Teil bilden, zeigen, manifestieren.

3. Shat (Sanskrit शट् śaṭ ) krank sein, teilen, pieken, durchstoßen, gehen, erschöpft sein.

4. Shat , (Sanskrit) षट् ṣaṭ , sechs. Sat ist eine alternative Schreibweise für Shat. Mehr Informationen zu dem Sanskrit Wort Sat (sechs) findest du unter dem Hauptstichwort Shat

5. Sat, ( सत sat ) (Braj Bhasha; von Sanskrit śatam) hundert.

Ich bin Sat - Absolutes Sein

- Auszug aus einem Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Du bist reines Bewusstsein

Sat ist also erstens ewig. Ohne zeitliche Grenze. Sat heißt aber auch ohne räumliche Grenze. Und da steckt sehr sehr viel dahinter. Wenn du sagst „Ich bin absolutes Sein. Ohne Zeit, ohne Raum“, dann heißt das du bist unendlich. Was heißen soll: Du hast keine Grenzen. Wann immer du Grenzen hättest würdest du diese Grenzen wahrnehmen können, folglich bist du nicht diese Grenzen. Wenn du zum Beispiel sagst „ich bin so-und-so groß“, dann kannst du sagen: „Ich kann die Größe wahrnehmen. Wenn ich die Größe wahrnehmen kann bin ich nicht die Größe.“ Du könntest den physischen Körper nehmen, dann spürst du natürlich – bis dahin geht’s. Du könntest in deinen Astralkörper gehen, der, je nach der Schicht des Astralkörpers 1-2 Meter um dich herum ausstrahlt. Du könntest diese Grenze wahrnehmen. Wenn du die Grenze wahrnehmen kannst bist du nicht die Grenze. Daher: Absolutes Sein. Ohne Grenze. Und das heißt du bist unendlich.

Da kommt noch etwas dazu. Du bist unendlich heißt auch: Es gibt auch kein anderes als du. Es kann nicht mehrere Unendliche und Ewige gleichzeitig geben. Jedes Bewusstsein ist letztlich Eins mit dem kosmischen Bewusstsein. Man kann logisch nachweisen, dass es nur ein Bewusstsein geben kann. Wenn du unendliches Bewusstsein bist, und dein Kollege unendliches ewiges Bewusstsein ist, seid ihr letztlich das gleiche Bewusstsein. Jede Grenze, die man wahrnehmen könnte, kann man wahrnehmen und ist man nicht. Genauso hatte ich dir in einer anderen Meditation im Rahmen dieses Vedanta Meditationskurses gesagt: Frage dich „Wo bin ich?“. Du könntest zum Beispiel das Herz von oben wahrnehmen, von unten wahrnehmen, von rechts, von links, von innen. Du kannst deine Bewusstheit, wie ich es gerne nenne, das heißt die Manifestation des Bewusstseins, von jeder beliebigen Warte aus wahrnehmen. Was auch heißen kann: Du bist nicht begrenzt auf irgendetwas. Du bist unendlich und ewig. Wenn du das weißt – da steckt so viel dahinter. Körper bewegt sich, Psyche bewegt sich, und der Körper tritt in Kommunikation mit anderen Körpern. Aber du, als Bewusstsein, als das, was du wirklich bist, bist immer gleich, ewig, und unendlich.

Ähnlich wie im Traum. Im Traum gibt es so viele Traumkörper, die sich miteinander unterhalten, es gibt so viel, was passiert, aber es gibt nur ein Bewusstsein des Traums, eben den Träumer. In diesem Sinne: Es gibt nur ein Bewusstsein. Da steckt so viel dahinter. Du kannst darüber nachdenken, vielleicht willst du sogar jetzt diesen Vortrag mal kurz abschalten, und dir überlegen: Was heißt das ich bin absolutes Sein? Ohne Zeit, ohne Raum, es gibt nur ein Bewusstsein. Ich bin in jedem Menschen.

Ich bin Satchidananda.

Sukadev über Sat

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Sat

Sat heißt "das Seiende", Sat heißt sein, Realität, Wahrheit, Wirklichkeit. Sat bezieht sich insbesondere im Vedanta auf die höchste Wirklichkeit, auf das, was die Essenz hinter allem ist. Letztlich ist Brahman Sat, Chit und Ananda. Brahman, das Absolute, das Göttliche, das, was wahrhaftig ist, das ist zum einen Sat, es ist, es ist Existenz, es ist Chit, es ist Bewusstsein, und es ist Ananda, Wonne. Sat wird als erstes genannt, denn Sat – existiert, Sat – ist.

Du kannst an Allem zweifeln, aber an einem kannst du nicht zweifeln, und zwar daran, dass es jemanden gobt, der zweifelt. Das hat z.B. auch Descartes gesagt. Descartes hat gesagt: "Alles kann getäuscht sein, jedes Wissen kann falsch sein. Es gibt nur eines, was du weißt, es muss jemanden geben, der zweifelt, es muss jemanden geben, der nachdenkt." Daher der große Ausdruck: "Cogito ergo sum. Ich denke, also bin ich."

Weil es jemanden gibt, der denkt, muss es ein Seiendes geben. Du kannst nicht sagen, "es gibt nichts". Es muss jemanden geben, der fragt. Und dieses essenzielle Sein, das ist Sat. Letztlich geht das gesamte Universum durch verschiedene Höhen und Tiefen, und es hat einen Anfang und ein Ende, geht durch Modifikationen, jeder Teil wird irgendwann geschaffen, wächst, wird vergehen, löst sich auf usw. Aber es gibt ein Sein hinter allem, und das ist Sat.

Viveka Chudamani - Gib dich dem wahren Sein hin, dann verwirklichst du es

Alles ist miteinander verbunden

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 359 von Sukadev Bretz -

Wer sich mit unentwegter Hingabe dem Wahren Sein (sat) hingibt, verwirklicht das wahre Sein – genauso, wie eine Schabe, die unentwegt an eine Wespe denkt, selbst die Gestalt der Wespe annimmt.

Habe unentwegte Hingabe zum wahren Sein

Zunächst einmal ist das Beispiel biologisch nicht korrekt. Es gibt die Vorstellung, dass eine Wespe eine Schabe sticht. Die Schabe hat einen großen Schmerz und deshalb denkt sie die ganze Zeit an die Wespe und dann wird die Schabe zur Wespe. Das stimmt zwar nicht, aber trotzdem stimmt der Rest. Wenn du dich mit unentwegter Hingabe dem Sein hingibst, dann verwirklichst du das wahre Sein. Und so ist es wichtig, dass du mit unentwegter Hingabe dich dem wahren Sein hingibst.

Widme dein Leben dem Höchsten Selbst

Du könntest ja sagen, dass du das unsterbliche Selbst bist und es jetzt schon bist. Warum sollte ich das also tun? Es ist tatsächlich richtig. Du musst nichts tun. Du bist das unsterbliche Selbst. Du musst dir das unsterbliche Selbst nicht verdienen. Du bist es jetzt in diesem Moment. Trotzdem wenn du glücklich sein willst, dann gilt es das höchste Selbst zu verwirklichen. Und um das höchste Selbst zu verwirklichen, musst du dein Leben dem höchsten Selbst widmen. Richte alles auf die Verwirklichung des höchsten Selbst aus. Sei dir bewusst, dass nur durch die Verwirklichung des höchsten Selbst du dauerhaft glücklich sein wirst. Alles andere ist relativ.

Strebe zuerst nach Gott

Du magst auf einer relativen Ebene Verantwortung haben. Es gibt auf der relativen Ebene Karma, Lernlektionen. Es gibt auf der relativen Ebene Dharma, Aufgaben. Du hast Anliegen, andere haben Anliegen und es gilt sich darum zu bemühen, das Richtige zu tun. Aber so wie Jesus gesagt hat: „Strebe zuerst nach dem Königreich Gottes, dann wird dir alles andere von selbst zufallen.“ So ähnlich: Strebe hauptsächlich nach Gott. Mache es nicht so, dass du sagst, zuerst kümmere ich mich um meine Kinder, dann um meinen Partner, dann um meine Eltern, dann um meinen Beruf und zum Schluss, wenn ich dann noch Zeit habe, dann kümmere ich mich um meine Spiritualität. Ich muss mich auch noch um meine Gesundheit kümmern, um meine Enkelkinder kümmern und so weiter. Wenn du all das machst, dann hast du eine Ansammlung von Nullen. Denn all das ist vom Langfristigen her wenig wert. Swami Vishnu hat mal gesagt, dass eine beliebige Anzahl von Nullen nichts wert ist, aber wenn du eine Eins davor setzt, dann wird jede Null auch etwas wert.

Sieh Gott in Allem

In diesem Sinne mache die Gottverwirklichung zu deinem wichtigsten Ziel und ordne alles andere dem unter. Dann hat alles andere auch seinen Sinn. Leben in der Partnerschaft kann dir helfen, an dir selbst zu arbeiten, weniger egoistisch zu sein. Durch die Projektionen lernst du einiges über dich. Sich um ein werdendes Wesen, um ein Kind zu kümmern, kann dir helfen zu wachsen. Dich um deine Eltern zu kümmern, kann dir auch helfen. Aber alles sollte Teil des spirituellen Weges sein. Mache nicht zwei oder drei verschiedene Anliegen, so wie Jesus gesagt hat, dass du nicht zwei Herren dienen kannst, Gott oder dem Mammon. So wie es auch im Alten Testament in der Thora heißt: „Ich bin der Herr, dein Gott. Du solltest keine anderen Götter neben mir haben.“ Ich meine nicht, dass damit gemeint ist, dass du kein Krishna oder Shiva verehren sollst, denn es gibt nur einen Gott, aber du solltest keine anderen Götter neben mir haben. Also vergöttere nicht dein Kind, vergöttere nicht deinen Partner. Du kannst in allem Gott sehen, aber nicht einen anderen Gott. Einpünktige Konzentration auf die Wahrheit und alles andere, was du tust, ordne diesem unter und sieh es als Instrument, als Möglichkeit, spirituell zu wachsen.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Pranayama

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