Narayana Guru

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Narayana Guru (1856-1928), auch bekannt als Sri Narayana Guru Swami, war ein indischer Heiliger, Sadhu und sozialer Reformer Indiens. Der Guru wurde in eine Ezhava Familie hineingeboren, in einer Zeit, in der rückständige Gemeinden wie die Ezhavas viele soziale Ungerechtigkeiten in der kastenbeherrschten Gesellschaft von Kerala erdulden mussten.

Narayana Guru, Bild vor 1929 gemacht

Gurudeva, wie er liebevoll unter seinen Anhängern bekannt war führte die Reformationsbewegung in Kerala an, rebellierte gegen das Kastensystem und arbeitete an der Verbreitung neuer Werte von spiritueller Freiheit und sozialer Gleichheit, wodurch er die Gesellschaft in Kerala umgestaltete und als solcher als Prophet angebetet wird.

Narayana Guru wird verehrt für sein Wissen über die Vedas, poetischen Fertigkeiten, Offenheit gegenüber Sichtweisen anderer, gewaltlose Philosophie und seine Entschlossenheit soziales Unrecht in Recht umzuwandeln. Es bedurfte eines Narayana Guru um die spirituellen Grundlagen für eine soziale Reform im heutigen Kerala zu legen und er war einer der erfolgreichsten sozialen Reformer, der Kastenprobleme in Indien anging. Er zeigte einen Weg zu sozialer Gleichberechtigung ohne die Dualität zwischen den Unterdrückten und den Unterdrückern heraufzubeschwören.

Guru betonte das Bedürfnis nach spirituellem und sozialem Auftrieb der Unterdrückten durch ihre eigenen Bemühungen und durch den Bau von Tempeln und Bildungseinrichtungen. In diesem Prozess ignorierte er den Aberglauben des grundlegenden hinduistischen Abkommens von Chaturvarna.


Biographie

Famile, Kindheit und Jugend

Narayana, 1916

Narayana Guru wurde am 20. August 1856 geboren, in einem Dorf namens Chempazhanthy in der Nähe von Thiruvananthapuram, als Sohn von Madan Asan, einem Bauern und Kutti Amma. Der Junge wurde Nanu genannt. Madan war auch Lehrer, er kannte sich im Sanskrit aus und in Astrologie und Ayurveda. Er hatte drei Schwestern. Als Junge hat Nanu seinem Vater interessiert zugehört wenn er dem einfachen Volk seines Dorfes Geschichten aus der Ramayana und Mahabharata erzählte. Nanu war in das traditionelle formelle Bildungsystem Ezhuthinirithal eingeweiht von Chempazhanty Pillai, einem örtlichen Schulmeister und Dorfbeamten. Neben der Schule, wurde der junge Nanu zu Hause unterrichtet und zwar von seinem Vater und seinem Onkel Krishnan Vaidyan, der ein bekannter ayurvedischer Arzt und Sanskrit Gelehrter war. Ihm wurden die Grundlagen der Sprachen Tamil und Sanskrit beigebracht und traditionelle Lehrfächer wie Siddharupam, Balaprobhodhanam und Amarakosam.

Als Kind war Nanu sehr stark davon angezogen in den Tempel zum Gebet zu gehen. Er kritisierte seine eigenen Verwandten wegen sozialer Diskriminierung und der Apartheid-ähnlichen Gepflogenheit Kinder aus angeblich niedrigeren Kasten auszuschließen. Er bevorzugte die Einsamkeit und konnte stundenlang in tiefer Meditation verweilen. Er war der Poesie zugeneigt, dem logischen Denken, dem Komponieren von Hymnen und sang diese zur Lobpreisung Gottes. Er verlor seine Mutter als er 15 Jahre alt war. Nanu hat den größten Teil seiner frühen Jugend damit verbracht seinem Vater beim Unterrichten und dem Onkel in der Anwendung von Ayurveda zu unterstützen, während er den Rest seiner Zeit mit Andachtsübungen in den nahegelegenen Tempeln verbrachte.

Transformation als Meister, Yogi und Suchender nach der Wahrheit

Der junge Nanu hatte einen scharfen Verstand und wurde im Alter von 21 zu einem berühmten Gelehrten geschickt, Kummampilli Raman Pillai Asan in Karunagapally, ein Dorf 50 Meilen von seinem Elternhaus entfernt. Während er als Gast in einem Familienhaus Varanapally in der Nähe von Kayamkulam lebte, wurde Nanu zusammen mit anderen Schülern in Sanskrit, Poesie, Schauspiel, Literaturkritik und logischer Rhetorik unterrichtet. Er studierte die Vedas und die Upanishaden. Er begann in der nahegelegenen Schule zu unterrichten. Sein Wissen verlieh ihm den Respekt vieler und er wurde als "Nanu Asan" bekannt. Nanu kehrte nach Haus zurück um einige Zeit mit seinem Vater zu verbringen, der im Sterben lag. Für eine kurze Zeit leitete er die Dorfschule für die Kinder seiner Nachbarschaft. Während er in seine Suche nach der letzten Wahrheit fortsetzte, verbrachte Nanu oft seine Zeit in der Nähe von Tempeln um Gedichte und Hymnen zu schreiben und für die Dorfbewohner Vorträge über Philosophie und moralische Werte zu halten.

Erleuchtung und dessen poetischer Ausdruck

Narayana Gurus Grabstätte in Sivagiri

Nanu empfand das Leben beeinträchtigt von unerträglicher Rastlosigkeit. Einer seiner Freunde brachte ihn zu Swami Chattampi Swamikal. Die beiden fühlten sich vom ersten Augenblick an zueinander hingezogen. Nanu´s scharfer Verstand und seine Gelassenheit erstaunten Swami Chattampi und er brachte Nanu zu seinem eigenen Guru Thycaud Ayyavu Swamikal. Nanu wurde sein Schüler und bekam von ihm eine fortgeschrittene Ausbildung in Yogaübungen. Später ging Nanu in seine Einsiedelei tief in den gebirgigen Wäldern von Maruthwamala wo er ein enthaltsames Leben führte. Er tauchte tief in Meditation und Yoga ein und unterwarf sich, was seine Versorgung betraf, extremen Ritualen. Diese Periode von Einsamkeit dauerte 8 Jahre. Nach einem bescheidenen Leben von über dreißig Jahren reich an Wissen und rauhen Erfahrungen, wurde diese Epoche als Höhepunkt des meditativen Einsiedlers betrachtet, der Punkt an dem man glaubte, dass Narayana Guru zur Erleuchtung gelangt sei.

Narayana Guru´s späteres literarisches und philosophisches Meisterwerk Atmopadesa Satakam (hundert Verse zum Selbststudium, in der Sprache Malaylam um 1897 geschrieben) wird als sein schöpferischer poetischer Ausdruck betrachtet, der des Guru´s Philosophie der Gleichheit einschliesst, und des Verfassers verwirklichten erlebten Zustand ursprünglichen Wissens, dem Inbegriff des Universums, ausstrahlt und seine sich daraus ergebenden Fähigkeiten die Menschen aus einer ehrfürchtigen erhabenen Perspektive zu sehen, als nichts anderes als eins, in bedingungsloser Gleichheit ohne Diskriminierung von Rasse, Kaste, Religion oder welcher Art auch immer.

Tod

Datei:400px-Jnana Vigraham.jpg
Das erste jnana Vigraham von narayana Guru Copyright

Guru wurde im September 1928 sehr krank. Er blieb einige Zeit bettlägerig. Zahlreiche Anhänger kamen, um ihn zu sehen. Im selben Jahr wurde Gurudevans Geburtstag in vielen Orten gefeiert, hauptsächlich in Kerala, Madras, Mangalore, Sri Lanka und Europa. Am 20.September verstarb Guru.

Öffentliche Billigung, Ehrungen und Verehrung

Jagadguru Swami Sathyanada Saraswathi, der berühmte spirituelle Lehrer, der als größter Karmayogi galt, der das Sanatana Dharma seit Swami Vivekananda aufrechterhielt, ließ sich von Guru´s Leben und Lehren inspirieren und verbreitete diese in ganz Kerala. Man kann ihn als politischen Nachfolger des Guru sehen, der die Vision des Guru in einer Aufstellung des Hindu Aikya Vedi niederlegte, in dem er alle Hindu Organisationen in Kerala zu einer einzigen Organisation vereinigte und alle Unterschiede der Kasten wegfegte und die zwei Hauptgruppen der Hindus im Staat, die Savarna Nairs und die Ezhavas vereinte. Dies wurde bekannt durch Nair, Dr Balakrishnan (1999), Sozial-Spirituelle Bewegung in Kerala. Das Internationale Zentrum für Sri Narayana Guru Studien wurde 2005 etabliert.

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken; Books. ISBN 3-922477-94-1
  • Swami Sivananda: Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
  • Swami Sivananda: Hatha-Yoga / Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte; Heinrich Schwab Verlag. ISBN 3-7964-0097-3
  • Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
  • Swami Sivananda: Sadhana; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
  • Swami Sivananda: Autobiographie von Swami Sivananda; Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8

Weblinks

Seminare

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