Pazifismus

Aus Yogawiki
Version vom 14. Juli 2017, 09:43 Uhr von Sukadev (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Kategorie: D“ durch „Kategorie:D“)

Pazifismus bedeutet Friedensliebe, Friedensbestrebung und Gewaltverzicht. Pazifisten lehnen Krieg ab. Der Ausdruck Pazifismus kommt vom Lateinischen Pax, Frieden.

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Pazifismus ist eine philosophische Richtung, eine weltanschauliche Richtung. Pazifismus ist aber auch eine politische Strömung, die erkannt hat, dass Krieg eben nicht die Ultima Ratio, das letzte Mittel der Politik und auch nicht die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist. Pazifismus hat erkannt, dass Krieg massenhafter Tod, Leiden, Traumata und Zerstörung bedeutet. Daher will Pazifismus Krieg um nahezu jeden Preis verhindern.

Pazifismus - eine Tugend. Was bedeutet Pazifismus? Was will man mit diesem Begriff sagen? Wozu ist Pazifismus ein wichtiges Persönlichkeitsmerkmal, vielleicht gar eine Tugend? Welche weiteren Persönlichkeitsmerkmale stehen in Verbindung mit Pazifismus?

Pazifismus als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Pazifismus ist ja eine übergeordnete Aussage. Pazifismus bedeutet, dass du Frieden erreichen willst und dass du den Frieden nicht mit kriegerischen Mittel schaffen willst. Letztlich, wenn man sich die Weltgeschichte anschaut, viele Kriege wurden nicht geführt im Namen von Macht und Ansehen, wurden auch nicht geführt aus Egoismus, sondern viele Kriege wurden geführt, um Frieden zu erreichen.

Manchmal ist das sicherlich vorgeschoben worden, aber es ist erstmal die Aussage, viele Kriege werden geführt, um künftige Kriege zu vermeiden. Z.B. das römische Imperium hatte gedacht, wenn alle unter der römischen Herrschaft stehen, dann gibt es Frieden, sie haben gesprochen von der Pax Romana, dem römischen Frieden.

Und tatsächlich waren innerhalb des Römischen Reiches weniger Kriege als außerhalb des Römischen Reiches, aber nachdem das Römische Reich recht groß war, dann gab es Bürgerkriege. Oder die Amerikaner sind im Zweiten Weltkrieg in den Krieg gezogen, um den Krieg der Deutschen einzuschränken, vermutlich gab es dort keine andere Möglichkeit.

Die Vorstellung war, wenn der Zweite Weltkrieg zu Ende ist, wird es keine weiteren Kriege geben. Das hat auch nicht gestimmt. Die Moslems haben gedacht, wenn die ganze Welt moslemisch geworden ist oder mindestens unter moslemischer Herrschaft, dann gibt es keine Kriege mehr.

Als die im achten Jahrhundert n.Chr. einen großen Teil der bekannten Welt in einem arabischen Kalifat geeint hatten, dann gab es Bürgerkriege, das Kalifat ist zerfallen und die moslemischen Herrscher haben sich gegenseitig bekriegt. Bis dann schließlich auch noch die Christen auf die Idee kamen, Kreuzzüge zu machen und so, schrittweise gab es immer mehr Kriege.

Also, mit kriegerischen Mittel Frieden zu schaffen, gelingt selten, Pazifismus ist wichtig. Pazifismus ist zunächst mal die Einstellung, Frieden ist wichtiger als alles andere. Pazifismus ist die Einstellung: "Wir wollen Frieden haben. Wir wollen Frieden schaffen, ohne Waffen."

Ob Pazifismus immer funktioniert, kann ich nicht sagen. Ob Hitler mit pazifistischen Mitteln hätte besiegt werden können, ich weiß es nicht. Ob andere Regimes, die ganze Völker vernichten wollen, hätten gebremst werden können mit pazifistischen Mitteln, ich weiß es nicht.

Ich bin jetzt nicht genügend Politiker, "und was wäre gewesen", ist keine einfach zu beantwortende Frage, trotzdem die Aussage ist, Pazifismus ist ein Wert an sich. Und man kann immer überlegen: "Ist es nicht möglich, Frieden zu schaffen, ohne Waffen?" Pazifismus ist sowohl mit Liebe verbunden, aber auch mit Vernunft.

Liebe selbst ist eine wichtige Triebkraft im Menschen, aber Liebe allein führt manchmal zu Kränkungen und aus gekränkter Liebe sind schon so viele Kriege entstanden. Z.B. in Homers Ilias beginnt der ganze Krieg zwischen den Trojanern und den Hellenen, weil gekränkte Liebe im Spiel war.

Es beginnt sogar damit, dass irgendwo eine Göttin gekränkt war und danach hat einer eine Frau geraubt und danach sind ganze Volksstämme in den Krieg gezogen und eine ganze Stadt wurde ausgerottet usw. Also aus gekränkter Liebe können Kriege entstehen.

Und so ist Liebe eine gute Basis von Pazifismus, aber nicht ausreichend, Liebe muss mit Vernunft zusammenkommen. Pazifismus muss eine vernünftige Überzeugung sein als guter Weg, und Pazifismus muss auch mit Liebe verbunden sein. Wenn Liebe und Vernunft zusammenkommen, dann entsteht wahrer Pazifismus.

Pazifismus - Antonyme und Synonyme, andere Persönlichkeitsmerkmale und Tugenden

Hier einige Anmerkungen, wie man as Persönlichkeitsmerkmal, die Eigenschaft Pazifismus in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Pazifismus - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Pazifismus, also Synonyme zu Pazifismus sind z.B. Friedfertigkeit, Gemeinsinn, Verantwortungsbewusstsein.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Pazifismus übertrieben kann ausarten z.B. in Realtitätsferne, mangelndes Engagement. Daher braucht Pazifismus als Gegenpol die Kultivierung von Durchsetzungsvermögen, Strenge, Disziplin, Konsequenz.

Gegenteil von Pazifismus - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Pazifismus, Antonyme zu Pazifismus :

Pazifismus Antonyme auf einen Blick

Antonyme Pazifismus sind, kurz zusammengefasst, Durchsetzungsvermögen, Strenge, Disziplin, Konsequenz, Gewalttätigkeit, Terror, Brutalität, Grausamkeit, Grimmigkeit, Hemmungslosigkeit.

Pazifismus im Kontext von Big Five, Ayurveda Doshas und DISG

Bewusste Kultivierung von Pazifismus

Pazifismus kann man sehen als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Pazifismus als Fähigkeit in dir zu stärken. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Pazifismus mehr zu leben, in dir stärker werden zu lassen.
  • Du kannst dir vornehmen: "Während der nächsten Woche werde ich Pazifismus bewusst mehr zum Ausdruck bringen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein pazifistischerer Mensch zu sein."
  • Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Pazifismus ausdrückt. Lebe jeden Tag so, als ob du diese Eigenschaft besitzt - und handle entsprechend.
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Pazifismus."
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin pazifistisch."

Affirmationen zum Thema Pazifismus

Hier einige Affirmationen für mehr Pazifismus. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.

Klassische Autosuggestion für Pazifismus

Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin pazifistisch.

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin pazifistisch. Om Om Om.
  • Ich bin ein Pazifist, eine Pazifist OM.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Pazifismus

Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin pazifistisch " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Pazifismus.
  • Ich werde pazifistisch.
  • Jeden Tag werde ich pazifistischer.
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Pazifismus.

Dankesaffirmation für Pazifismus

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag pazifistischer werde.

Wunderaffirmationen Pazifismus

Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr pazifistisch. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Pazifismus entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr pazifistisch zu sein.
  • Ich bin jemand, der pazifistisch ist.

Gebet für Pazifismus

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Pazifismus:

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Pazifismus.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein pazifistischer Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Pazifismus mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

Frage dich: Was müsste ich tun, um Pazifismus zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Pazifismus zu entwickeln?
  • Wie könnte ich pazifistisch werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Pazifismus.
  • Angenommen, ich will pazifistisch sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre pazifistisch, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Pazifismus kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als pazifistischer Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Pazifismus

Eigenschaften im Alphabet nach Pazifismus

Literatur

Weblinks

Seminare

Liebe entwickeln

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