Tapferkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Tapferkeit'''
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Version vom 11. August 2014, 08:57 Uhr

Asana: Der Held

Swami Sivananda über Tapferkeit

Der indische Yogi, Guru und Yoga Meister Swami Sivananda schreibt in seinem Buch "How to cultivate virtues and eradicate vices" über Standhaftigkeit. Das englische Wort dafür ist "fortitude". "Fortitude" bedeutet Tapferkeit, Standhaftigkeit. Hier die Worte des Meisters:

Tapferkeit ist die geistige Energie der Geduld. Es ist die Entschlossenheit, wenn man einer Gefahr begegnet. Es bedeutet Stärke, Widerstandskraft oder Abwehrkraft.

Tapferkeit stammt von lateinischem Wort "fortitudo", von "fortis" – stark, kraftvoll.

Tapferkeit ist die Stärke oder Beständigkeit des Geistes, Schmerz und Not geduldig zu ertragen ohne Murren, Bedrücktheit oder Verzweiflung oder einer Gefahr ohne zu zögern mit kühlem Kopf und Mut zu begegnen. Es ist Geduld und beständige Tapferkeit.

Tapferkeit ist die Kraft, zu widerstehen oder anzugreifen.

Tapferkeit ist passiver Mut oder ruhiger Mut, dauerhafter Mut.

Es ist die Eigenschaft, die nicht nur befähigt, Leiden oder Belastungen zu ertragen, sondern auch, Gefahren stetig ins Auge zu sehen, sich aktiv gegen jene zu Wehr setzt, gegen die man keine ausreichende Verteidigung hat.

Man benötigt Mut, um eine Batterie zu laden, Tapferkeit, um unter dem Kugelhagel der Feinde still zu stehen. Entschlossenheit entstammt dem Geist. Ausdauer ist zum Teil physischen Ursprungs. Man benötigt Entschlossenheit, um Versuchungen zu widerstehen, Ausdauer hingegen, um Hunger und Durst zu widerstehen.

Man braucht aktive Tapferkeit, wenn man auf Übles trifft, um dieses zu überwinden. Es beinhaltet Entschlossenheit oder Beständigkeit und Furchtlosigkeit oder Mut. Passive Tapferkeit wird benötigt, wenn man Üblem begegnet und dieses aushalten muss. Dafür braucht man Geduld, Bescheidenheit, Demut, u.a.

Tapferkeit ist eine notwendige Tugend. Sie ist ein Schutz jeder anderen Tugend.

Dies ist eine Welt der Schmerzen, des Elends, des Leids, der Gefahren, Unglücksfälle, Entbehrungen, Verletzungen und der Krankheit. Jeder Mensch trägt seinen Teil des Schmerzes und des Leidens. Feiglinge ducken sich unter ihrer Last, und Menschen mit Tapferkeit tragen sie, ohne zu klagen.

Wer gegen die niederen Instinkte ankämpft und sie überwindet, dieser Mensch ist mit der besten Tugend geschmückt – der Tapferkeit.

Geduld, Mut, Entschlossenheit, Heldentum, guter Vorsatz und Geistesgegenwart sind die Bestandteile der Tapferkeit.

Tapferkeit wird dich durch alle Gefahren, Widrigkeiten und Unglücksfälle tragen. Genau so wie die heranstürmenden Wellen nicht durch einen Felsen aufgehalten werden, so werden dich alle Widerwärtigkeiten des alltäglichen Lebens nicht beunruhigen.

Verstärke deinen Geist mit Tapferkeit, Mut und Geduld. Du kannst dann alle Beschwerden dieses irdischen Lebens kühn überwinden, du kannst immer ruhig und friedvoll bleiben. In der Stunde der Gefahr wirst du nicht in Verlegenheit gebracht werden und bestürzt sein. In den Tagen des Unglücks wirst du nicht in Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung versinken. Tapferkeit wird dich stärken und die Beständigkeit deines Geistes wird dich aushalten lassen. Du wirst den Sieg und die Freude davontragen.

Prahlada , Sita , Damayanti , Nalayini und Savitri waren alle Verkörperungen der Tapferkeit.

Tapferkeit ist Dhriti . Tapferkeit ist mentale Kraft der Ausdauer. Tapferkeit taucht auf, wenn man Gefahr begegnet. Es bedeutet Stärke, Widerstandskraft oder passive negative Gesichtspunkte eines Angriffs.

Die Geburt eines Menschen ist bedingt durch sein Karma, eine Mischung aus Gut und Schlecht. Jeder Mensch wird Gefahren, Unglück, Elend, Katastrophen, Mangel, Schmerz, Verletzungen zu einer bestimmten Zeit seines Lebens begegnen. Wer mit Tapferkeit ausgestattet ist, wird diese ruhig mit großer Geistesgegenwart ertragen und mit einem Lächeln im Gesicht über sie hinwegkommen.

Tapferkeit ist eine süße geheimnisvolle spirituelle Mischung aus Mut, Ruhe, Geduld, Geistesgegenwart und Ausdauer. Sie ist eine Tugend, hervorgebracht durch Sattva, dem positiven, aufbauenden Prinzip der Natur. Sie verleiht den Sadhakas , die den Pfad der Wahrheit betreten, große Geisteskraft und sogar denen, die in der Welt leben und den Pfad des Pravritti, betreten.

Der Sadhaka, der nicht mit Tapferkeit ausgestattet ist, verlässt sein Sadhana in Zeiten von Gefahr, Mangel und Krankheit. Er fällt in Ohnmacht, ächzt und verliert den Mut. Während die Tapferkeit eine Menschen durch alle Gefahren, Katastrophen, Mangel und Krankheit trägt. Es war Tapferkeit die Rama und Sita, Nala und Damayanti , Yudhishthira und seine Brüder während ihres Lebens im Wald stütze, wenn sie sich in großer Bedrängnis befanden. Sri Harishchandra , Jesus Christus, Rana Pratap, Abdul Baba sind Beispiele der Helden, die sich durch unermessliche Tapferkeit auszeichneten.

Tapferkeit ist ein Freund in der Not. Sie ist eine pflegende Mutter. Tapferkeit ist ein geistiges Stärkungsmittel und ein Patentrezept. Sie ist wie ein Schutzschild und eine Rüstung, um vor Hunger, Durst, Hitze und Kälte zu schützen. Sie ist eine unfehlbare Injektion, um innere Stärke in Zeiten von Zusammenbruch und Herzversagen einzuimpfen. Sie ist wie eine starke Waffe, um gegen schwierige Lebenssituationen und ungünstige Umstände anzukämpfen.

Der standhafte Mensch ist in schwierigen Zeiten unveränderlich, dem Himalaya gleich. Er hält die Ausgewogenheit seines Gemüts unter allen Lebensumständen. Er wird durch starkes Leiden nicht erschüttert. Genau wie ein Fels am Meeresufer unveränderlich steht und von den stürmischen Wellen nicht bewegt wird, so steht er sogar inmitten von Stürmen und in den Wechselfällen des grässlichen Samsara unveränderlich.

Genau wie der Soldat auf dem Schlachtfeld seine Nase, seine Augen und andere Körperteile mit speziellen Erfindungen vor der verhängnisvollen Auswirkung explosiver Bomben schützt, so schützen sich auch der Sadhaka und der Weise vor den Gasen der weltlichen Widrigkeiten durch Stärke und kommen siegreich daraus hervor.

Aber der zaghafte, schwache Mensch mit heimtückischem Verstand und mit wenig Tapferkeit, stolpert in der Stunde der Gefahr, zieht sich zurück, wird schwach und stürzt in blankes Unglück. Er versinkt in Verzagtheit. Er ist verwirrt und konfus. Er weiß nicht, was er tun soll. Er ist wie das Schilfrohr, das selbst vom allerkleinsten Lufthauch geschüttelt wird. Er verliert die Geistesgegenwart. Angst, Mutlosigkeit, Unvermögen überwältigen ihn. Er begegnet verzweifelt Fehlschlag und Leiden. Er unterliegt und weicht in Zeiten der Not und des Unglücks zurück.

Entwickle schrittweise Tapferkeit und stehe wie Meru oder Himava. Kultiviere dies Tugend immer und immer wieder in geduldig. Tapferkeit zeigt Charakterstärke. Genau wie eine Mensch, der ein Spitzenamt bekleidet, dessen Autorität seine stärkste Seite ist, ist der Stammbaum die starke Seite eines Adligen. Für einen großen Führer ist es sein Status, für einem reichen Menschen ist das Geld seine größte Stärke. Genauso ist die Stärke eines Menschen mit Charakter seine Tapferkeit. Sie ist es, die ihn aufrechthält. Sie steht für Selbstvertrauen und Selbsterkenntnis. Wo Tapferkeit ist, wagen Entmutigung und Pessimismus sich nicht zu nähern. Standfestigkeit ist daher die einzig wahre dauerhafte Stärke weil Spitzenamt, Geburt, Führungsposition, Geld alle dahinscheiden. Charakter dagegen ist dauerhafter Reichtum und Tapferkeit ist dauerhafte Kraft.

Möget ihr alle Erfolg haben im weltlichen Leben und Gotteserkenntnis durch Tapferkeit erlangen.


Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda: How to Cultivate Virtues und Eradicate Vice

Weblinks

Seminare

Multimedia

Meditation über innere Stärke

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Kshatryas führen mit ihrem vorbildlichen Mut – BG.XVIII43

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Mut entwickeln – Ängste überwinden

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Entwicklung von Mut und Willenskraft – Vortrag

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Entwickle Mut, Enthusiasmus, Neugier und Durchhaltevermögen – Vortrag

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Atemübung bei Angst und Panik

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