Commitment: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. Dezember 2015, 09:39 Uhr
Commitment - eine Tugend. Was ist Commitment ? Woher stammt das Wort? Wozu ist Commitment gut? Was sind ihre Grenzen? Wie kann man sie kultivieren? Was ist das Gegenteil von Commitment ? Mit vielen praktischen Tipps, Videos und Anleitungen.
Commitment ist Verpflichtung und Engagement. Der Ausdruck Commitment kommt aus dem Englischen bzw. Amerikanischen. Er wird im Wirtschaftsleben und in der Psychologie gebraucht. Im Wirtschaftsleben bedeutet Commitment, dass jemand verspricht etwas Konkretes zu tun. Gerade in nichthierarchischen Kontexten ist Commitment wichtig. Z.B. in einer Projektgruppe müssen sich die Mitglieder committen, also sich selbst verpflichten, etwas innerhalb einer bestimmten Zeit zu erledigen. Commitment ist auch inneres Engagement, eine Selbstverpflichtung, das, was man macht, von ganzem Herzen zu tun. Commitment ist das Gegenteil der "Mal Schauen" Einstellung: Anstatt immer abzuwarten und sich zu nichts zu bekennen, neutraler Beobachter zu sein, committet man sich innerlich zu etwas und macht etwas mit großem Eifer und Engagement.
Commitment als hilfreiche Tugend
Sukadev Bretz über Commitment
Heute geht es um etwas, was recht wichtig ist, es nennt sich Commitment, ein neudeutsches Wort, im Amerikanischen von besonderer Wichtigkeit. Commitment ist so etwas wie innere Selbstverpflichtung, eine Verpflichtung. Da heutzutage das Wort „Pflicht“ etwas altmodisch klingt, ist man ins Amerikanische gegangen und dort gibt es Commitment. Und man sagt auch, man committet sich, in dieser neudeutschen Sprache. Was heißt Commitment? Nicht einfach mal, „ja, mal sehen und ich schaue mal und lasse dich wissen“, sondern Commitment heißt, „ja, ich mache es“. Also, angenommen, jemand bittet dich um etwas und du sagst: „Ja, mal schauen, wenn ich Zeit habe. Ich kann es dir nicht genau sagen.“ Damit hilfst du dem anderen nicht, der andere weiß jetzt nicht, hilfst du, hilfst du nicht, er muss weiter fragen usw. Du kannst dich aber auch committen, du kannst ein Commitment geben und sagen: „Ja, ich helfe dir, bis morgen um 12:00 Uhr mache ich es.“ Diese Art von Commitment hilft dem anderen sehr. Letztlich, Liebe und Mitgefühl braucht auch Commitment. Menschen kommen aus ihrer Sorge heraus, wenn sie wissen, da ist jemand, der einem hilft und der hilft nicht vielleicht, sondern er hat ein Commitment, er sagt: „Ja, ich mache das.“ Diese Art von Commitment ist wichtig. Oder auch, angenommen, du überlegst: „Ja, ich will mal abnehmen. Das wäre ja ganz schön, wenn ich etwas weniger wiegen würde.“ Und dann kannst du das sagen: „Ja, ich will es mal.“ Und dann sagst du das usw. und ein Jahr später wirst du feststellen, du wiegst noch ein bisschen mehr. Commitment heißt, du sagst: „Ja, ich will bis dann und dann so und so viel wiegen, dafür habe ich die und die Strategie, die werde ich angehen, dafür habe ich ein inneres Commitment, das mache ich.“ Und dann eben es auch tatsächlich beibehalten. Deshalb, Commitment heißt auch, dass man nur das macht, wovon man auch weiß, dass man es machen kann oder ziemlich sicher ist, dass man es machen kann.
Es gibt bei Yoga Vidya viele Weisen, Yogalehrer zu werden. Und eine Weise ist die zweijährige Yogalehrerausbildung, die eine besondere transformatorische Kraft hat für den Menschen. Der Mensch macht ein Commitment. Also er verpflichtet sich für zwei Jahre, die Yogalehrerausbildung mitzumachen. Und das ist auch schon ein Commitment heute, einmal die Woche dreieinhalb Stunden beim Yoga zu sein, im Yogazentrum zu sein, alle zwei Monate ein Wochenende, oder manchmal ist es einmal im Jahr eine Woche im Ashram und dafür noch drei weitere Wochenenden im Zentrum. In jedem Fall, ist es eine recht ausführliche und sehr tiefe und gründliche Ausbildung. Und da ist noch dazu das Commitment dabei, dass man täglich übt, das unterschreibt man sogar und dass man im zweiten Jahr, dann auch auf Fleisch, Fisch, Drogen, Rauchen verzichtet. Es ist ein gewisses Commitment, was man dort hat. Und das hat eine transformatorische Wirkung. Und damit man das Commitment hat, gibt es auch Rücktrittsbedingungen, die nicht so freundlich sind, aber letztlich, wenn schwere Dinge dazu führen, dass man es nicht mitmachen kann, lassen wir bei Yoga Vidya auch mit uns sprechen. Und natürlich, wenn es unabdingbare Gründe gibt. Aber wir wollen, dass Menschen sich wirklich committen und dieses Commitment, das hilft dann eben auch. Oder auch, wenn jemand bei uns Mitarbeiter wird. Früher haben wir so gesagt, das ist ein Commitment für mindestens ein Jahr. Und heute lassen wir den Menschen etwas mehr Freiraum. Weil die moderne spirituelle Welt mehr von easy-going geprägt ist, sind wir auch bei Yoga Vidya nicht ganz frei davon. Und es hat ja auch etwas Schönes, diese Leichtigkeit und diese Spontanität und die Intuition irgendwo zu spüren, was der Moment will.
Aber ich weiß, die Menschen entwickeln sich besonders gut, die ein inneres Commitment haben und die sagen, „ich bleibe mindestens ein Jahr“ und die sich dann auch daran halten. Es gibt solche, die gehen dann auch durch Krisen, die gehen durch Prozesse und dann gibt es Probleme und dann gibt es die Familie zuhause, die irgendwo sagt: „Wie konntest du nur?“ Und sie halten aber ihr Commitment. Und es gibt andere, sobald jemand anders sie irgendwann mal beschimpft, dann packen sie ihre Sachen und sind weg. So kommt man spirituell und auf andere Weise nicht weiter, es braucht ein Commitment. Das sind also einige Gedanken zum Thema „Commitment“ und ich möchte dich durchaus auffordern, selbst zu überlegen, ob du dich öfters committest, also dich verpflichtest, innerlich verpflichtest und vielleicht sogar auch gegenüber anderen verpflichtest. Commitment gegenüber deinem Partner, deiner Partnerin, Commitment gegenüber deinen Kindern, Commitment gegenüber deinen Eltern, Commitment gegenüber deinem Chef und deinen Mitarbeitern, deinen Kollegen. Aber passe auch auf, übertreibe es mit den Commitments nicht. Du musst dir auch Freiräume schaffen. Eine gute Mischung ist gut. Es ist gut, dich zu verpflichten, aber es ist auch gut, dich nicht für zu viel zu verpflichten. Es ist gut, auch Raum für Spontanität, für Kreativität, für den Moment und das, was anliegt, zu haben. Und diese gute Balance zu haben, das ist das, worum du dich kümmern kannst. Und dann ist es wieder Temperamentfrage. Es gibt die Menschen, die sind mehr easy-going und die werden sich seltener committen und das ist für sie ok. Sie sollten sich aber für manches committen. Und es gibt die Pflichttypen, die ihre Pflicht tun und die müssen aufpassen, dass sie sich nicht überladen und überlasten, die neigen nämlich zu einer gewissen Burnout-Tendenz. Wer sowieso dazu neigt, sich zu sehr zu verpflichten, der kann noch dazu ins Burnout kommen. Also, wenn du zu denen gehörst, die eine Neigung haben, sich zu sehr zu verpflichten, dann musst du dir öfters Freiräume nehmen und manchmal eben auch „nein“ sagen und manchmal auch sagen, „mal sehen“. Und dann, wenn es heißt, „mal sehen“, dann heißt es auch, vielleicht machst du es auch nicht. Das waren also einige Anregungen zum Thema „Commitment“. Du siehst, wie bei allen psychischen Eigenschaften ist es auch bei Commitment so, zu viel ist nicht gut, zu wenig ist nicht gut, die Balance zu finden, ist die Kunst des [[Leben])s.
Video von Sukadev Bretz über Commitment
Commitment und andere Tugenden
In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und geistigen Eigenschaften beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Commitment in Beziehung zu anderen Tugenden und geistigen Eigenschaften sowie in Bezug auf Laster sehen kann:
Ähnliche Eigenschaften wie Commitment
Ähnliche Eigenschaften wie Commitment, also Synonyme zu Commitment sind z.B. Pflichtgefühl, Verpflichtung, Verantwortung, Verantwortungsbewusstsein .
Ausgleichende Eigenschaften
Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Commitment übertrieben kann ausarten z.B. in Gebundenheit, Unfreiheit . Daher braucht Commitment als Gegenpol die Kultivierung von Entsagung, Leidenschaftslosigkeit, Spontanität, Kreativität, Leichtigkeit .
Gegenteil von Commitment
Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Commitment, Antonym zu Commitment :
- Positive Gegenteile von Commitment, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: Entsagung, Leidenschaftslosigkeit, Spontanität, Kreativität, Leichtigkeit
- Negative Gegenteile von Commitment, also Laster, negative Eigenschaften, sind z.B. Unbeständigkeit, Verantwortungslosigkeit, Gewissenlosigkeit
Commitment im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten
- Commitment gehört zur Tugendgruppe 4 Zuverlässigkeit, Ordentlichkeit, Ehrlichkeit. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind Zuverlässigkeit, Verantwortung und Ehrlichkeit
- Im Kontext des Persönlickeitsmodell der Big Five gehört Commitment zum Persönlichkeitsfaktor N0 Neurotizismus/Labilität niedrig: selbstsicher, ruhig, stabil, entspannt, auch C1 Gewissenhaftigkeit hoch: effektiv, [[organisiert, verlässlich, auch A1 Verträglichkeit hoch: kooperativ, liebevoll, freundlich, mitfühlend
- Im Persönlichkeitsmodell DISG gehört Commitment zur Grundverhaltenstendenz G - Gewissenhaftigkeit
- Im Ayurveda zählt man Abgeklärtheit zum Pitta Temperament bzw. Dosha.
Entwicklung von Commitment
Commitment kann man als Tugend sehen, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Commitment in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:
- Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft Commitment zu kultivieren. Du kannst nicht mehrere Tugenden auf einmal entwickeln. Aber es ist möglich, jede Woche eine Tugend, eine Eigenschaft, wachsen zu lassen.
- Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Commitment kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche mehr Commitment zu haben."
- Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Commitment ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt
- Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Commitment '. Mehr Möglichkeiten zu Affirmationen findest du weiter unten
- Wiederhole immer wieder eine solche Affirmation am Tag: "Ich habe Commitment".
Affirmationen zum Thema Commitment
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Affirmationen für mehr Commitment. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr darüber.
Klassische Autosuggestion für Commitment
Hier die klassische Autosuggestion:
- Ich habe Commitment.
Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:
- Ich bin Pflichtbewusst. Om Om Om.
- Ich habe Commitment. Om Om Om.
- Ich bin ein Commitment Zeigender, eine Commitment Zeigende.
Entwicklungsbezogene Affirmation für Commitment
Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin committet " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:
- Ich entwickle Commitment.
- Jeden Tag habe ich mehr Commitment
- Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Commitment
Dankesaffirmation für Commitment :
- Ich danke dafür, dass ich jeden Tag mehr Commitment entwickel.
Wunderaffirmationen Commitment
Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren, die Sukadev Volker Bretz als Wunderaffirmationen bezeichnet:
- Bis jetzt habe ich noch nicht viel Commitment . Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich mehr Commitment entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
- Ich freue mich darauf, bald mehr Commitment zu haben.
- Ich bin jemand, der Commitment hat.
Gebet für Commitment
Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Commitment :
- Lieber Gott, bitte gib mir mehr Commitment.
- Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein Mensch mit mehr Commitment werde.
- Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Commitment mehr und mehr zum Ausdruck bringe.
Was müsste ich tun, um mehr Commitment zu entwickeln?
Du kannst dich auch fragen:
- Was müsste ich tun, um Commitment zu entwickeln?
- Wie könnte ich ich mehr Commitment haben?
- Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Commitment.
- Angenommen, ich will mehr Commitment haben, wie würde ich das tun?
- Angenommen, ich hätte mehr Commitment, wie würde sich das bemerkbar machen?
- Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Commitment kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als Mensch mit Commitment, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?
Vortragsmitschnitt zu Commitment - Audio zum Anhören
Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, anhören. Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Commitment, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden. <mp3player> http://tugenden.podspot.de/files/Commitment-Lexikon-der-Tugenden-Yoga-Vidya.mp3 </mp3player>
Sieha auch
Weblinks
- Yoga Psychologie
- Meditation - Viele Infos und praktische Anleitungen
- Yoga Übungen
- Yogaschulen und Yoga Zentren
Eigenschaften im Alphabet vor Commitment
Eigenschaften im Alphabet nach Commitment
Seminare
Seminare zum Thema Positives Denken, Raja Yoga und Gedankenkraft
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