Muktika Upanishad
Muktika Upanishad und Muktikopanishad (Sanskrit: मुक्तिकोपनिषद् muktikopaniṣad f.) Name einer Upanishad. Muktika bedeutet "Perle". In der Muktika Upanishad gibt es die berühmte Aufzählung der 108 Upanishaden. Zu den ersten 10 dieser Upanishaden hat Shankaracharya seine berühmten Bhashyas geschrieben. Diese 10 Upanishaden werden genannt Dasha Upanishad bzw. Dashopanishad. Diese sind laut Muktika Upanishad: 1. Ishavasya Upanishad, 2. Kena Upanishad, 3. Katha Upanishad, 4. Prashna Upanishad, 5. Mundaka Upanishad, 6. Mandukya Upanishad, 7. Taittiriya Upanishad, 8. Aitareya Upanishad, 9. Chandogya Upanishad, 10. Brihadaranyaka Upanishad
Muktikopanishad Muktika Upanishad मुक्तिकौपनिषद् Muktika-Upaniṣad Aussprache
Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Muktikopanishad Muktika Upanishad, मुक्तिकौपनिषद्, Muktika-Upaniṣad ausgesprochen wird:
Die Sammlung der Muktika Upanishad - Erläuterungen von Paul Deussen
Artikel aus "Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 645 - 648 .
In dieser, wie der Name besagt, die Frage nach der Erlösung (Mukti) behandelnden Upanishad, empfiehlt der als Inkarnation des Visnu auftretende Rama dem ihn befragenden Hanuman als Mittel der Erlösung Vers 26-28 (ed. Jivananda Vidyasagara, Calc. 1872) die Upani-shaden:
26. Mandukya schon allein hinreicht
- Für den Erlösung Wünschenden. -
- Wem dann das Wissen noch mangelt,
- Der liest die zehn Upanishaden.
27. Dann wird er, alsobald wissend,
- Zu meiner Stätte gehen ein. -
- Wer danach noch bedarf Stärkung
- Des Wissens, Sohn der Anjana,
28. Der kommt zum Ziel, wenn er liest die
- Zweiunddreißig Upanishaden. -
- Doch die hundertundacht lese,
- Wer gleich beim Tod Erlösung wünscht.
Diese 108 Upanishaden werden sodann von Rama dem Hanuman, und zwar in folgender Reihenfolge, aufgezählt:
1. Isa, 2. Kena, 3. Kathaka, 4. Prasna, 5. Mundaka, 6. Mandukya, 7. Taittiriya, 8. Aitareya, 9. Chandogya, 10. Brihadaranyaka, 11. Brahma, 12. Kaivalya, 13. Jabala, 14. Svetasvatara, 15. Hamsa, 16. Arunika, 17. Garbha, 18. Narayana, 19. Paramahamsa, 20. Amritabindu, 21. Amritanada, 22. Atharvasiras, 23. Atharvasikha, 24. Maitrayani[1], 25. Kaushitaki, 26. Brihajjabala, 27. Nrisinhatapaniya, 28. Kalagnirudra, 29. Maitreya[2], 30. Subala, 31. Kshurika, 32. Mantrika[3], 33. Sarvasara[4], 34. Niralamba, 35. Suka rahasya, 36. Vajrasuci, 37. Tejobindu, 38. Nadabindu, 39. Dhyanabindu, 40. Brahmavidya, 41. Yogatattva, 42. Atmabodha, 43. Naradaparivrajaka, 44. Trisikhibrahmana, 45. Sita, 46. Yogacudamani, 47. Nirvana, 48. Mandalabrahmana, 49. Daksinamurti, 50. Sarabha, 51. Skanda, 52. Tripavibhutimahanarayana, 53. Advayataraka, 54. Ramarahasya[5] 55. Ramatapaniya, 56. Vasudeva, 57. Mudgala, 58. Sandilya, 59. Paingala, 60. Bhikshuka[6], 61. Maha, 62. Sariraka, 63. Yogasikha, 64. Turiyatitavadhuta[7] 65. Sannyasa[8], 66. Paramahamsaparivrajaka, 67. Akshamalika, 68. Avyakta, 69. Ekakshara, 70. Annapurana, 71. Surya, 72. Akshi, 73. Adhyatma, 74. Kundika[9], 75. Savitri, 76. Atma, 77. Pasupatabrahma, 78. Parabrahma[10], 79. Avadhuta, 80. Tripuratapini, 81. Devi, 82. Tripura, 83. Katha(-rudra)[11] 84. Bhavana, 85. Rudrahridaya, 86. Yogakundali, 87. Bhasmajabala, 88. Rudrakshajabala, 89. Ganapati, 90. Darsana, 91. Tarasara, 92. Mahavakya, 93. Pancabrahma, 94. Pranagnihotra, 95. Gopalatapini, 96. Krishna, 97. Yajnavalkya[12], 98. Varaha, 99. Satyayana, 100. Hayagriva, 101. Dattatreya, 102. Garuda, 103. Kalisamtarana, 104. Jabali, 105. Saubhagyalakshmi,106. Sarasvatirahasya, 107. Bahvrica, 108. Muktika.
Daß die Muktika von diesen 108 Upanishaden in erster Linie Mandukya empfiehlt, ist, wenn wir die in der Sammlung einbegriffene Karika des Gaudapada darunter mitverstehen, von dogmatischem Standpunkte aus begreiflich: beide bieten eine vortreffliche Übersicht der Vedantalehre. Auch die weiter folgende Empfehlung der zehn (ersten) Upanishaden ist vollkommen verständlich: es sind die Upanishaden der drei älteren Veden nebst den drei wichtigsten Atharva-Upanishaden (Mundaka, Prasna, Mandukya); auffallend ist nur die Ausschließung von Svetasvatara, Maitrayani und namentlich Kaushitaki. Diese zehn ersten Upanishaden der Muktika sind denn auch, und zwar in der von ihr angegebenen Reihenfolge, wiederholt in Indien gedruckt worden und dort in aller Hände. Unverständlich ist es hingegen, wenn die Muktikastelle dann weiter die (ersten) zweiunddreißig Upanishaden bevorzugt wissen will; es befinden sich sehr zweifelhafte Produkte darunter, während viele, allgemein anerkannte Atharva-Upanishaden erst später in der Aufzeichnung folgen. Für die Reihenfolge ist, abgesehen von der Voranstellung der zehn Haupt-Upanishaden, ein Prinzip nirgendwo ersichtlich.
Diese 108 Upanishaden liegen seit 1883, in Telugu-Charakteren gedruckt, mit mancherlei Beigaben in einem 124 + 902 Seiten zählenden Band vor, ohne Kommentare, ohne jede Worttrennung und leider vielfach unkorrekt, so daß stellenweise nicht durchzukommen ist, und vor eingehender Bearbeitung der in Aussicht stehende Neudruck der 108 Upanishaden in Bombay abzuwarten ist.[13] Manche, auch anderweitig bekannte Upanishaden erscheinen in dieser Sammlung ganz oder teilweise unter anderem Namen (vgl. die Anmerkungen auf S. 533), vieles davon in völlig veränderter Anordnung; mehrere auch in den übrigen Sammlungen vorkommende kleine Upanishaden sind in der Telugu-Ausgabe durch Zutaten auf das Zehnfache und Zwanzigfache ihres Umfangs erweitert, wie wir dies gelegentlich anmerken werden. Es scheint somit hier eine eigentümliche, nach dem Süden Indiens weisende und jedenfalls sehr beachtenswerte und nähere Untersuchung verdienende Upanishad-Tradition vorzuliegen, für deren Glaubwürdigkeit es allerdings kein gutes Vorurteil erweckt, daß von den 108 Upanishaden willkürlich und ohne einen Anschein von Berechtigung 10 dem Rigveda, 19 dem weißen, 32 dem schwarzen Yajurveda, 16 dem Samaveda und 31 dem Atharvaveda zugeschrieben werden. Daß auch diese Sammlung nur eine Auswahl aus einem noch größeren vorliegenden Material ist, scheint zu folgen aus Muktika, Vers 44: Sarvopanishadam Madhye Saram Ashtottaram Satam. Aber auch unter den 108 aufgenommenen Upanishaden sind viele, welche in keiner der demnächst zu nennenden Sammlungen Aufnahme, mithin keine allgemeinere Anerkennung gefunden haben.
Fußnoten
- ↑ Ist gleich Maitr. 1-6,8. Statt 4,4-6 stehen die Verse 6,34 (oben S. 357-858). Adhyaya 5 wird als Schluß zu Adhyaya 4 gerechnet.
- ↑ Der Eingang ist aus Maitrayana Up., das Weitere eigentümlich.
- ↑ Ist eine andere Rezension von Culika.
- ↑ Ist im wesentlichen gleich Sarvopanishatsara.
- ↑ Der erste Adhyaya ist gleich Hanumaduktaramopanishad.
- ↑ Ist der Hauptsache nach gleich Asrama, Cap. 4.
- ↑ Ist eine Nachbildung von 19. Paramahamsa.
- ↑ Ist Kanthasruti 1-2 mit Zusätzen.
- ↑ Ist Sannyasa 2-5 in anderer Rezension.
- ↑ Ist eine andere Rezension von Brahma Up. mit starken Abweichungen.
- ↑ Ist Kanthasruti 3-5 mit Erweiterungen.
- ↑ Ist nochmals Tabala Up. 5-6 mit einer metrischen Coda.
- ↑ Derselbe ist mir endlich (März 1896) während der Drucklegung des vorliegenden Werkes zugegangen. Svetasvatara ist vor Brahma, Kaivalya, Jabala versetzt, und Brahmabindu hat mit Brahma die Stelle getauscht, - beides gegen die Reihenfolge der Muktika. Mandukya erscheint leider ohne Gaudapadas Karika, und hinter Narayana ist Mahanarayana eingeschoben. Gewisse orthographische Eigentümlichkeiten scheinen auf (ganze oder teilweise) Abhängigkeit vom Telugu-Druck zu deuten.
Siehe auch
- Mukti
- Muktaka
- Mukta
- Oupnek'hat
- Upanishad
- Veden
- Mahavakya
- Hinduismus
- Jnana Yoga
- Vedanta
- Vedanta Schulen
- Indische Philosophiesysteme
Literatur
- Kostenloses Online-Buch Upanishaden von Swami Krishananda
- Klassische Upanishaden - Die Weisheit des Yoga von Paul Deussen, 1980
- Das Kronjuwel der Unterscheidung von Shri Shankaracharya, Kommentar von Emanuel Meyer, 2002
- Swami Vivekananda, Vedanta - Der Ozean der Weisheit
- Wilfried Huchzermeyer: Die heiligen Schriften Indiens - Geschichte der Sanskrit-Literatur. (edition-sawitri.de) ISBN 3-931172-22-8
- Vedanta für Anfänger von Swami Sivananda
- Heinrich Zimmer: Philosophie und Religion Indiens, Suhrkamp, 2001
- Mylius, Klaus: Sanskrit – Deutsch. Deutsch – Sanskrit. Wörterbuch; Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 2005
Weblinks
- Veden aus „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda
- Upanishaden, Artikel aus "Göttliche Erkenntnis" von Swami Sivananda
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Indische Schriften
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