Intoleranz

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Intoleranz - Definition und praktische Lebenshilfe. Intoleranz hat zwei Hauptbedeutungen: Intoleranz bedeutet auf der einen Seite Unverträglichkeit, z.B. eines Nahrungsmittels. Intoleranz kann aber auch ein Charaktermerkmal sowie eine Handlungsweise sein, die von Unduldsamkeit geprägt ist. Intoleranz ist das Gegenteil von Toleranz, Duldsamkeit, Duldung, auch Großzügigkeit und Aufgeschlossenheit.

Liebe hilft beim Umgang mit Intoleranz

Toleranz ist das Substantiv zum Adjektiv tolerant, dessen Gegenteil intolerant ist. Tolerant als Adjektiv kommt vom Verb tolerieren, welches vom Lateinischen kommt: "Tolerare" bedeutet dort ertragen, erdulden, unterstützen. Man kann eine Intoleranz gegenüber den Fehlern von anderen haben. Eine solche Strenge kann pädagogisch auch sinnvoll sein. Man kann aber auch Intoleranz gegenüber anderen Religionen, Kulturen, Nationen, Hautfarben, Lebensentwürfen haben. Diese Art der Intoleranz widerspricht dem Ideal der offenen bürgerlichen Gesellschaft.

Intoleranz überwinden – wahre Liebe empfinden

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Traurige depressive Frau am Fenster.jpg

Intoleranz überwinden – wahre Liebe empfinden – ein Eintrag im Liebe-Podcast von www.yoga-vidya.de.

Verschiedene Formen von Intoleranz

Intoleranz heißt etwas nicht ertragen können. "Tolerare" heißt ertragen, Toleranz heißt etwas ertragen, Intoleranz heißt etwas nicht ertragen. Es gibt verschiedene Formen von Intoleranz: Es gibt die Intoleranz gegenüber anderen Religionen. Vor ein paar Jahren hatte ich noch gedacht, zumindest in Mitteleuropa ist das weitestgehend überwunden. Jetzt befinden wir uns im Jahr 2016 und es gibt eine Riesen-Stimmungsmache gegen eine der Weltreligionen, nämlich gegen den Islam. Eine neue Art von Intoleranz scheint sich da breit zu machen.

Intoleranz überwinden – wahre Liebe empfinden. Liebe ist langmütig, Liebe hat ein weites Herz. Wenn du Menschen nicht magst, weil sie sich anders verhalten als du, ist das intolerant. Wenn du Liebe kultivieren willst, dann musst du Intoleranz überwinden. Das gilt im Großen wie auch im Kleinen.

Liebe ist in Wahrheit allumfassende Liebe. Wenn du nur einen Menschen liebst und andere nicht, nur bestimmtes liebst und anderes nicht, begrenzt du dich. Die Natur der Liebe ist Ausdehnung. Die Natur der Liebe ist Weite. Die Natur der Liebe ist Herzensöffnung. Daher sind Liebe und Intoleranz nicht vereinbar.

Die Intoleranz kann sich also zunächst auf andere Religionen beziehen, sie kann sich auf anderen Kleidungsstil beziehen – ob jemand ein Kopftuch anhat oder nicht, was könnte unwichtiger sein? Menschen haben kurze Haare, lange Haare, keine Haare, sie lassen sich Zöpfe wachsen und piercen sich durch die Nase und durch die Oberlippe und durch die Wange und an anderen Körperteilen – wenn Menschen wollen, sollen sie es doch tun. Wenn sie ein Kopftuch tragen wollen – sollen sie doch tun. Und wenn sie spärlich bekleidet sein wollen – sollen sie doch tun. Und wenn sie sich verhüllen wollen – sollen sie doch tun. Wie kann man von einer offenen Gesellschaft sprechen und dann sagen, alles ist ok, außer Kopftuch? Alles ist ok, außer langen Kleidern im Sommer? Das macht keinen Sinn.

Die Freizügigen haben ihre Freiheit erkämpft, die anderen können sie doch auch bewahren. Nur muss natürlich in unserer Gesellschaft sichergestellt sein, dass Menschen das auch freiwillig machen. Wobei bis zum 18. Lebensjahr die Eltern auch einen gewissen Erziehungsstil haben können.

Wie weit darf Toleranz gehen?

Wie weit jetzt die Toleranz gehen kann, muss man auch wieder selbst entscheiden. Die Toleranz muss dort ihr Ende haben, wo die Freiheit anderer eingeschränkt wird. Natürlich soll man nicht Toleranz gegenüber der Unterdrückung von Frauen üben. Natürlich sollte man keine Toleranz üben gegenüber Gewalt. Aber Intoleranz gegenüber anderen Kleidungsstilen, Religionen, Verehrungsformen, Aussehen, Handeln, Sprachen – dies sollte man überwinden, um so sein Herz weit werden zu lassen.

Intoleranz im Großen und im Kleinen

Intoleranz gilt aber nicht nur im Großen, Intoleranz gibt es auch im Kleinen. Angenommen du bist in einer Beziehung und dein Partner ist anders als du. Oft gilt ja, gleich und gleich gesellt sich gern. Oft gilt aber auch: Gegensätze ziehen sich an. Eine Partnerschaft wird oft interessant dadurch, dass die Partner vieles verbindet und manches anders ist.

Ich weiß wovon ich spreche. Ich habe eine Frau, und die hat das gleiche Interesse wie ich: Yoga. Wir wollen dienen, wir wollen spirituell wachsen, wir wollen Menschen helfen, auch spirituell zu wachsen. Wir wollen in einer spirituellen Gemeinschaft leben.

Aber ich bin durchaus im Privaten eher introvertiert und ruhig, sie ist eher extravertiert und hat immer tausend neue Gedanken. Und sie hat unterschiedliche Vorstellungen, wie wir manches zusammen machen sollen, die Wohnung gestalten wollen – wir könnten dort jetzt intolerant sein und uns gegenseitig einiges vorwerfen. Oder wir können sagen: "Wir sind unterschiedlich in mancherlei Hinsicht, und deshalb lieben wir uns." Wir wollen jetzt nicht den anderen so verändern, dass er so ist wie wir selbst, dann ist vielleicht das, wodurch unsere Liebe entfacht wurde, nicht mehr da. Intoleranz überwinden, wahre Liebe empfinden, das ist wichtig.

Wenn du also in einer Beziehung bist und dein Partner die Socken an die falsche Stelle legt oder eine andere Vorstellung hat wie man mit Geld umgeht oder wie man die Wohnung aufräumt oder wie man den freien Tag verbringt – dort gilt es eine gewisse Toleranz zu haben. Und dann kann man sich zusammensetzen und kann überlegen: Wie können wir unsere beiden Anliegen gut leben? Nicht im Sinne von das eine ist besser, das andere ist schlechter – sondern beide haben recht.

Toleranz unter Kollegen

Genauso ist es auch unter Kollegen: Intoleranz überwinden heißt zu erkennen, es gibt unterschiedliche Weisen, seinen Schreibtisch aufzuräumen. Es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen bezüglich Pünktlichkeit. Es gibt unterschiedliche Weisen wie man miteinander spricht, wie man berichtet, wie schnell man etwas angeht. Wenn man liebevoll miteinander zusammenwirken will, gilt es Intoleranz zu überwinden. Das heißt nicht, dass man sich ausnutzen lassen soll, aber nicht diese moralische Keule: Der andere ist schlecht, ich bin gut. Man kann stattdessen sagen: Vor dem Hintergrund unserer gemeinsamer Anliegen und vor dem Hintergrund, dass wir unterschiedliche Präferenzen haben, ein unterschiedliches Temperament haben, unterschiedliche Vorgehensweisen haben, eine unterschiedliche Bildung haben – wie können wir das gemeinsam angehen und unsere Besonderheiten berücksichtigen, um gemeinsam etwas zu tun?

Als Führungspersönlichkeit musst du auch Intoleranz überwinden. Wenn du willst, dass jeder so ist wie du ihn gerne hättest, führt das zu vielen Problemen. Daher überwinde deine Intoleranz und finde wahre Liebe, und aus wahrer Liebe kann man so viel mehr Gutes bewirken.

Laktose Intoleranz - ein Zeichen der Natur

Kurzes Vortragsvideo zum Thema Laktoseintoleranz

Intoleranz in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Intoleranz gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Intoleranz - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Intoleranz sind zum Beispiel Diktatur, Engstirnigkeit, Beschränktheit, Einseitigkeit, Kurzsichtigkeit,, .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Antonyme Intoleranz - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Intoleranz sind zum Beispiel Toleranz, Objektivität, Unvoreingenommenheit, Weitsicht, Zerstreutheit, Oberflächlichkeit, Durcheinander . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Intoleranz, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Intoleranz, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Intoleranz stehen:

Eigenschaftsgruppe

Intoleranz kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Intoleranz sind zum Beispiel das Adjektiv intolerant, das Verb tolerieren, sowie das Substantiv Intoleranter.

Wer Intoleranz hat, der ist intolerant beziehungsweise ein Intoleranter.

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Siehe auch

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