Ramayana

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Ramayana (Sanskrit: रामायण rāmāyaṇa n.) wörtl.: "der Lebenslauf (Ayana) des Rama", (Lebens-)Gang des Rāma; eines der beiden großen altindischen Epen (das zweite ist das Mahabharata), die sich auch noch im heutigen Indien großer Popularität erfreuen. Das Ramayana besteht aus ca. 24 000 Sanskritversen, die sich auf sieben Bücher oder Kandas verteilen. Als dessen Autor gilt Valmiki, der auch als "erster Poet" (Adikavi) bezeichnet wird; Titel des Vālmīki zugeschriebenen Werks über das Leben von Rāma, Sītā und ihren Weggefährten. Der Hauptheld des Ramayana ist Rama, eine Inkarnation des Gottes Vishnu, der als Avatar auf die Erde herabkam, um die Welt vom Dämonenfürsten Ravana zu befreien.

Rama, der freudvoll Strahlende

Die sieben Bücher (Kanda) des Ramayana tragen die folgenden Namen:

Das Ramayana schildert, mit vielen Einschüben und Episoden, das Leben Ramas und seiner Gemahlin Sita, deren Entführung durch den Dämonenfürsten Ravana nach Lanka, die Befreiung Sitas und die Zerstörung Lankas sowie die Vernichtung Ravanas mit Hilfe des Affengottes Hanumat.

Das oder die Ramayana?

Ist es korrekt, das Ramayana oder die Ramayana zu sagen? Vom Sanskrit her wäre "das Ramayana" korrekt, denn Ramayana ist im Sanskrit sächlich (Neutrum). Es ist im Deutschen allerdings recht verbreitet, "die Ramayana" zu sagen, da im Deutschen Wörter auf -a in der Regel weiblichen Geschlechts sind. Im Sanskrit sind Wörter, die auf ein kurzes -a enden, jedoch immer männlich bzw. sächlich. Übrigens heißt es auch das Mahabharata und das Yogasutra.

Sukadev über Ramayana

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Ramayana

"Ayana" heißt Gehen, der Weg, und Rama ist natürlich Rama. Ramayana, das Kommen und das Gehen von Rama. Ayana sind auch die Abenteuer und die Lebensgeschichten von Rama. Ramayana, also die Lebensgeschichte von Rama. Ramayana wurde in der ältesten Form von Valmiki geschrieben. Und die Ramayana zählt zusammen mit der Mahabharata zu den zwei wichtigsten Ithihasas. Die Ithihasas gehören wiederum zu den vier wichtigen indischen Schriften: Das sind die Veden, die als Shruti bezeichnet werden, Offenbartes. Die Smritis, das ist also das Überlieferte oder das Erinnerte. Puranas ist das, was uralt ist. Und dann eben die Ithihasas, die Heldengeschichten, insbesondere Ramayana und Mahabharata.

Ramayana beinhaltet die Geschichte von Rama. Rama, Sita, Lakshmana, Hanuman, Bharata – über all diese hast du vermutlich schpn etwas gehört, wenn du mit Yoga schon zu tun hattest, oder wenn du Kirtan gesungen hast. Über die Ramayana findest du auch auf den Yoga Vidya Seiten eine große Zusammenfassung, die gesamte Ramayana zusammengefasst, dann auch die verschiedenen Kandas, also die verschiedenen Kapitel der Ramayana genauer beschrieben. Du findest außerdem die Charaktere der Ramayana. Und so hast du eine Menge an Informationen.

Ramayana in Kurzform besagt: Die Eltern von Rama waren Dasharatha und die Kausalya. Rama ging als Jugendlicher zusammen mit seinem Bruder Lakshmana in den Wald, in die Lehre zu Vishwamitra. Rama ging dann auf diplomatische Mission, er fand Sita, seine Frau, als Tochter oder Ziehtochter von Janaka. Die beiden heirateten, sie kamen zurück und Rama sollte König werden. Dann gab es einige Verwirrungen und einige Schwierigkeiten, denn die Stiefmutter von Rama, Kaikeyi, wollte, dass ihr eigener Sohn, Bharata, König wird.

Und so sagte Rama: „Kein Problem, dann gehe ich halt ins Exil.“ Rama ging also ins Exil, zusammen mit seiner Frau Sita und seinem Bruder Lakshmana, sie lebten im Wald, sie intensivierten ihre spirituelle Praxis, sie suchten die Gesellschaft von verschiedenen Asketen im Wald, solchen, die spirituelle Praktiken übten. Dann gab es einen Dämonen namens Ravana, und der Dämon wollte die Frau von Rama, die Sita, zur Frau haben. Er raubte Sita und entführte sie nach Shri Lanka.

Und Rama war sehr traurig, er liebte seine Frau sehr, er wollte Sita zurückbekommen. Er fand in Hanuman einen großen Diener. Hanuman, der Affengott oder der großartige Affe, der Menschaffe gleichzeitig war. Und Hanuman diente Rama und zusammen mit einer Armee von Affen und Bären konnte Rama Sita befreien. Sie kehrten zurück ins Königreich, zurück nach Ayodhya, und so begann Ramaraja, die Regierungszeit von Rama, als eine glückliche Periode in der indischen Geschichte.

Das ist jetzt in Kurzform, die Ramayana beinhaltet noch so viel mehr. Die Lebensgeschichte von Ramaund seine Abenteuer sind bis heute inspirierend, auch und gerade in seinen ethischen Konflikten und in dem Beispiel, das Rama, Hanuman, Lakshmana und Bharata setzen.

Überblick über das Ramayana

Rama mit seiner Frau Sita, seinem Bruder Lakshmana und dem Affengott Hanuman

Das Ramayana, verfasst von Valmiki, ist, neben dem Mahabharata, eines der großen Hindu Epen. Das Ramayana zeigt die Tugenden auf, die einen idealen Vater, den idealen Diener, den idealen Bruder, die ideale Frau und den idealen Königm ausmachen. Der Name "Ramayana" setzt sich zusammen aus ‚Rama‘ und ‚ayana‘ - gehen, fortschreiten, übersetzt ‚Ramas Reise‘.

Das Ramayana besteht aus 24.000 Versen und sieben Büchern (Kandas):

Das Ramayana beschreibt die Geschichte von Rama, der siebten Inkarnation bzw. Avatar Vishnus, und dessen Frau Sita, die von Ravana, dem Dämonenkönig von Lanka geraubt wurde. Das Ramayana thematisiert und untersucht die menschlichen Eigenschaften im Hinblick auf das Konzept des Dharmas, der Göttlichen Ordnung.

Das Ramayana hatte wesentlichen Einfluss auf die spätere Sanskrit Dichtung und auf Leben und Kultur des Hinduismus. Wie das Mahabharata ist das Ramayana nicht nur eine Geschichte. Es präsentiert die Lehren der alten Weisen und der Veden und erläutert in Gleichnissen philosophische und religiöse Fragen.

Die Charaktere von Rama, Sita, Lakshmana, Bharata, Hanuman und Ravana sollen fest verankert im Bewusstsein der Menschen in Indien, Nepal und vielen südostasiatischen Ländern, wie Thailand, Bali, Kambodscha, Laos, Myanmar und Malaysia sein.

Die Sieben Bücher der Ramayana

Bala Kanda - das erste Buch des Ramayana

Das erste Buch des Ramayana spricht über die Kindheit von Rama: Dasharatha war König von Ayodhya. Er hatte drei Frauen Kausalya, Kaikeyi und Sumitra. Lange Zeit war er kinderlos und in Sorge um einen Thronerben. Er vollzog eine Yajna, Feueropfer, um damit um Söhne zu bitten. Das Opfer war erfolgreich und die Söhne wurden geboren. Rama von Kausalya, Bharata von Kaikeyi und Lakshmana und Shatrughna von Sumitra.

Diese Söhne hatten unterschiedliche Anteile von Vishnu. Vishnu hatte sich entschlossen als Mensch auf die Erde herabzusteigen, um den Asura, den Dämonen Ravana zu vernichten. Dieser terrorisierte die Götter und konnte nur von einem Sterblichen getötet werden.

Die Prinzen wurden in den Schriften und der Kriegskunst unterrichtet. Als Rama 16 Jahre alt war kam der Weise Vishvamitra zu Dasharatha und bat um Hilfe gegen Dämonen, die die Feueropfer der Weisen störten. Rama und Lakshmana waren erwählt, mit Vishvamitra zu gehen. Sie erhielten von ihm Göttliche Waffen und begannen, die Dämonen zu vernichten.

Janaka war der König von Mithila. Eines Tages wurde ein Mädchen in einer Ackerfurche der Felder des Königs gefunden. Überglücklich nahm der König das ‚Geschenk Gottes‘ bei sich auf und gab dem Kind den Namen Sita, Furche.

Sita wuchs zu einer wunderschönen Frau heran und es kam die Zeit der Gattenwahl. Der König besaß einen Bogen, den er von Shiva erhalten hatte. Wer diesen Bogen beherrschen konnte durfte Sita heiraten. Vishvamitra nahm mit Rama und Lakshmana an dem Wettbewerb teil. Rama brach den Bogen entzwei. So erhielt er Sita und die Hochzeit wurde vorbereitet. Rama heiratete Sita, Lakshmana heiratete Urmila, Bharata heiratete Mandavi und Shatrughna heiratete Shrutakirti. Die Hochzeit fand in Mithila statt, danach kehrten alle nach Ayodhya zurück.

Ayodhya Kanda - das zweite Buch des Ramayana

Das zweite Buch des Ramayana heißt Ayodhya Kanda und hat die Palastintrige von Kaikeyi zum Thema: Nachdem Rama und Sita zwölf Jahre verheiratet waren entschied Dasharatha Rama zum König krönen zu wollen. Kaikeyi, aufgehetzt durch ihrer Dienerin Manthara, wollte nun zwei Wünsche einlösen, die ihr Dasharatha einst gewährte. Sie verlangte, dass Rama für vierzehn Jahre ins Exil gehe und ihr Sohn, Bharata, König werde. Die Wünsche zu erfüllen war für den König Ehrensache, auch wenn ihm die Entscheidung das Herz brach. Rama beugte sich dem Wunsch des Vaters, Lakshmana und Sita begleiteten ihn. Nach Ramas Weggang starb der König bald darauf an gebrochenem Herzen.

Bharata wollte nicht aufgrund der Intrige seiner Mutter König werden und besuchte Rama in Seiner Einsiedelei. Er bat Ihn zurückzukommen und den Thron zu besteigen. Doch Rama wollte den Wunsch seines Vaters entsprechen und lehnte ab. Bharata bat Rama um Seine Sandalen, die er vor den Thron stellen werde so lange er für Ihn regiere.

Aranya Kanda - das dritte Buch des Ramayana

Das dritte Buch des Ramayana heißt Aranya Kanda und hat das Leben von Sita, Rama und Lakshmana im Wald zum Thema: Rama, Sita und Lakshmana zogen weiter in den Süden an die Ufer des Flusses Godavari, wo sie sich eine Hütte bauten. Im Panchavati Wald wurden sie von Einer Dämonen, Surpanakha, besucht. Sie war die Schwester von Ravana. Sie wollte Rama und Lakshmana verführen, was ihr jedoch nicht gelang. Aus Wut griff sie Sita an, Lakshmana schnitt ihr die Nase ab.

Wutentbrannt ging sie nach Lanka zurück, erzählte Ravana von der schönen Sita, und dass diese für ihn die geeignete Ehefrau wäre. Sie riet ihm, die zu entführen. Ravana überlegte wie er das bewerkstelligen könnte. Er bat seinen Onkel Maricha, sich in ein goldenes Reh zu verwandeln und in der Nähe von Ramas Hütte zu grasen. Wenn Sita das Reh sieht wird sie sicher Rama und Lakshmana bitten es für sie zu fangen. Sobald Sita allein ist werde Ravana sie entführen.

Kishkindha Kanda - das vierte Buch des Ramayana

Das vierte Buch des Ramayana hat als Thema die Begegnung Ramas mit Kishkindha: Kishkindha war das Affenreich. Rama und Lakshmana trafen dort Hanuman, den größten unten den Affen und Freund des verbannten Sugriva. Rama tötet Sugrivas Bruder Vali und Sugriva konnte auf den Thron zurückkehren. Sugriva hatte versprochen Rama dafür bei der Befreiung von Sita zu helfen, vergaß das Versprechen aber bald. Seine Frau Tara erinnerte ihn wieder daran und er stellte Suchtrupps für Sita in allen Himmelsrichtungen auf. Hanuman und Angada, die Leiter der Südlichen Suchtruppe spürten Sita in Lanka auf.

Sundara Kanda - das fünfte Buch des Ramayana

Der Sundara Kanda ist das Herz des Ramayana. Es beschreibt im Detail die Abenteuer Hanumans. Nachdem Sita in Lanka gesichtet war nahm Hanuman eine gigantisch große Gestalt an und sprang über den Ozean nach Lanka. Er fand Sita im Ashoka Wald, gab ihr Ramas Ring als Erkennungszeichen. Er wollte sie zurücktragen, doch Sita lehnte ab, sie wollte von keinem andern Mann als dem ihren berührt werden. Sie verlangte, dass Rama selbst käme.

Hanuman zerstörte Lanka, tötete Ravanas Truppen und setzte mit seinem brennenden Schwanz Lanka in Brand. Dann sprang er zurück und berichtete die Neuigkeiten in Kishkindha.

Yuddha Kanda - das sechste Buch des Ramayana

Dieses sechste Buch des Ramayana beschreibt den Kampf zwischen dem Affenheer und Ravana. Als Rama und Lakshmana Hanumans Bericht hörten machten Sie sich auf den Weg nach Lanka. Zwei Affen bauten eine Brücke über den Ozean und alle konnten in Lanka einmarschieren. Ein heftiger Kampf entbrannte, Rama tötete Ravana und machte Vibhishana zum König.

Die Affen stürmen die Palast und Rama verlangte, dass Sita zu Ihm gebracht werde. Valmiki erwähnt, dass Rama Angst davor hatte was die Leute sprechen mögen, wenn er die Frau wieder sieht, die in den Gemächern eines anderen Mannes lebte.

Er erklärte, dass er den Kampf um der Gerechtigkeit willen kämpfte nicht für Sita. Er verstieß Sita. Sie könne einen anderen Prinzen heiraten oder den neuen König von Lanka. Die tieftraurige Sita entzündete einen Scheiterhaufen und stelle sich in das Feuer, Agni verletzte sie nicht, und ihre Reinheit war bestätigt. Die Götter erschienen um die Göttliche Natur Ramas und Sitas zu bestätigen. Sita wird Rama zurückgegeben. Rama bat, dass alle im Krieg Gefallenen wieder zum Leben erweckt werden. Alle kehren nach Ayodhya zurück.

Uttara Kanda - das siebte und letzte Buch des Ramayana

Der Uttara Kanda ist eine spätere Erweiterung des Ramayana und behandelt die letzten Jahre von Rama, Sita und den Brüdern: Lange Jahre lebten sie glücklich zusammen. Doch es kamen wieder Gerüchte in Umlauf über Sitas Unberührtheit. Rama beugte Sich der Meinung der Bevölkerung und schickte Sita in die Verbannung in den Wald. Sie fand Zuflucht in der Einsiedelei von Valmiki und brachte dort ihre Söhne, Lava und Kusha zur Welt. Sie wurden von Valmiki unterrichtet, er lehrte sie auch das Ramayana und sie bleiben in Unkenntnis ihrer Abstammung.

Als Rama ein Pferdeopfer ausführte streifte das Pferd ihren Wald, das brachte sie in Konflikt mit ihrem Vater. Unwissend über ihre Verwandtschaft mit Rama fingen sie das Pferd und weigerten sich, es zurückzugeben. Es kam zu einer Auseinandersetzung während der sie Ramas Brüder, Bharata, Shatrughna und Lakshmana, mit Leichtigkeit besiegten. Möglicherweise griff auch Rama in den Kampf ein, als Er jedoch sah, wie stark und mutig beide waren lud er sie ein, in Ayodhya das Pferdeopfer auszuführen. Zu diesem Zeitpunkt erfuhr Er, dass die beiden Seine Söhne waren.

Sita rief die Erde an, sie öffnete sich und Sita ging in ihre Mutter zurück. Ein Bote der Götter erschien und eröffnete Rama, dass Seine Aufgabe erfüllt sei. Rama ging in den Himmel zurück.

Uttara Kanda, diese letzte Kapitel des Ramayana, ist unter spirituellen Aspiranten umstritten. Es wird oft angenommen, dass dieses Buch erst später dem Ramayana hinzugefügt wurde - und das eigentliche Happy End des Ramayana (Sita und Rama glücklich wiedervereint in Ayodhya) ruinieren würde. In späteren Ausgaben/Nacherzählungen des Ramayana, z.B. von Tulsidas, wird Uttara Kanda entweder weggelassen, oder anders erzählt: Rama und Sita regieren lange Jahre glücklich und gerecht das Königreich. Rama Raja, die Herrschaft von Rama, wird als Ideal einer Regierung angesehen.

Entstehung des Ramayana

Mythologische Geschichten zur Entstehung des Ramayana

Ratnakar wird Valmiki und Autor des Ramayana

Eine dieser Sagen um die Entstehung des Ramayana geht wie folgt: Es war einmal ein Straßenräuber namens Ratnakar. Dieser überfiel einen Weisen (Rishi) namens Narada. Narada sagte dem Ratnakar, dass es ziemlich feige sei, einen armen alten Mann anzugreifen. Er wüsste einen würdigeren Gegner. Ratnakar wollte wissen, wer dieser sei. Narada sagte ihm, es sei sein eigener Geist, sein eigenes Denken. Ratnakar nahm sich vor, seinen eigenen Geist zu besiegen, lies sich von Narada in das Mantra Rama einführen und fiel in tiefe Meditation. So tief war seine Meditation, dass Ameisen einen Ameisenhügel um ihn bauten. So gab Narada ihm den Namen Valmiki, "der aus einem Ameisenhügel geboren ist". Denn Ratnakar alias Valmiki kam vollständig transformiert aus der Meditation. Er hatte eine Vision von Rama gehabt und die ganze Ramayana in seiner Vision geschaut. Später schrieb er das ganze Ramayana nieder.

Valmiki erzählt Lava und Kusha das Ramayana

Eine andere Geschichte über den Ursprung des Ramayana geht wie folgt: Lava und Kusha, die Söhne von Sita und Rama, wuchsen im Ashram von Valmiki auf. Eines Tages wollten sie wissen, wer ihr Vater sei. So erzählt Valmiki ihnen die Geschichte des Lebens von Rama, also das Ramayana.

Narada erzählt dem Valmiki das Ramayana, Valmiki komponiert das Ramayana in Versform

Eine andere Version, wie die Ramayana entstand: Narada besuchte eines Tages den Weisen Valmiki in seiner Einsiedelei. Valmiki stellte dem Narada eine Frage: Wie verhält sich ein idealer Mensch? Narada antwortete dem Valmiki mit der Erzählung des Lebens von Rama, als Samkshepa Ramayana bekannt. Valmiki war tief bewegt von der Geschichte. In meditativer Stimmung ging er zu einem Fluss. Dort beobachtete er ein kopulierendes Vogelpaar. Ein Jäger erschoss mit einem Pfeil das Vogelmännchen. Die Trauer des Vogelweibchen bewegte das Herz von Valmiki. Valmiki schimpfte mit dem Jäger - dieses Schimpfen kam aber in Form eines Gedichtes in einer bestimmten Versform, Shloka genannt. Als Valmiki zurückkehrte in seine Ashram, erschien ihm Brahma, der Schöpfer und gebot ihm, das Ramayana, die Lebensgeschichte von Rama, in dem Shloka Versmaß zu verfassen, welches er am Fluss intuitiv entdeckt hatte. Brahma gab Valmiki auch die Fähigkeit, alle Ereignisse des Ramayana in seinem geistigen Auge zu sehen und die Hintergründe des Ramayana zu verstehen.

Historische Entstehung des Ramayana

Entstehung des Ramayana nach klassischer Chronologie

Nach indischer Tradition ist das Ramayana komponiert worden von Valmiki, der zur Zeit der Veden lebte. Damit ist das Ramayana mindestens 5000 Jahre alt. Es wird manchmal sogar gesagt, dass das Ramayana in einem früheren Zeitalter (Yuga), Dvapara Yuga, gespielt habe, und etwa 40.000-50.000 Jahre alt sei. Swami Vishnu-devananda meinte mal, dass es denkbar sei, dass die Staaten der Affen und Bären, die im Ramayana beschrieben wurden, Staaten anderer Menschenarten wie Neanderthaler gewesen sein könnten, die ja zu dieser Zeit Zeitgenossen des Homo Sapiens Neanderthaler waren. Swami Vishnu selbst meinte allerdings, dass dies Spekulation sei.

Entstehung des Ramayana nach indologischen Erkenntnissen

Die Indologen gehen davon aus, dass das Ramayana zwischen dem 4.Jahrhundert vor Christus und dem 2. Jahrhundert nach Christus entstanden sei, eventuell auf ältere Quellen zurückgeht. Die heute bekannte Form mit den sieben Büchern des Ramayana geht nach dieser Lehrmeinung auf das 2. Jahrhundert n.Chr. zurück.

Versionen des Ramayana

Am bekanntesten ist heute das Ramayana von Valmiki, die älteste heute bekannte Version des Ramayana, obgleich nach klassischer Chronologie das Samkshepa Ramayana noch älter sein soll.

Es gibt jedoch verschiedene andere Versionen des Ramayana:

  • Das Ramayana Champu wurde geschrieben vom König Bhoja im indischen Mittelalter
  • Sehr populär heute ist eine Ramayana Fassung des Dichters und Heiligen Tulsidas, genannt Ramcharitamanas

Ramayana in Südostasien

Das Ramayana fand große Verbreitung in Südostasien, welches ja auch als "Hinterindien" bezeichnet wird. Gerade in Bali, Kambodscha und Thailand ist das Ramayana sehr bekannt. So entstanden viele nationale Fassungen des Ramayana.

In Thailand ist insbesondere das "Ramakian" populär, eine Ramayana Nacherzählung, die im späten 18. Jahrhundert auf Betreiben des Königs Rama II. verfasst wurde.

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda, Götter und Göttinnen im Hinduismus (2008)
  • Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
  • Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
  • Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
  • Swami Sivananda, Shrimad Bhagavad Gita. Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda (1998)
  • Swami Sivananda: Beauties of Ramayana Divine Life Society, 1996
  • Swami Sivananda, Sadhana – Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
  • Swami Sivananda: Feste und Fastentage im Hinduismus, Yoga Vidya Verlag
  • Ramayana

Weblinks

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