Mut
Mut ist die Fähigkeit, beherzt etwas anzugehen, dessen Ausgang nicht sicher ist. Mut heißt auch dem, was ist, ins Auge zu schauen. Mut kann so weit gehen, dass man bereit ist, sein Leben zu riskieren, um etwas Gutes zu bewirken. Mut ist das Gegenteil von Furcht. Um zu überleben braucht ein Mensch beides: Furcht und Mut. Mut ohne Furcht ist Waghalsigkeit. Furcht ohne Mut kann zur allgemeinein Angststörung werden. Mut zusammen mit Vorsicht und Besonnenheit und Enthusiasmus kann viel bewirken. Es ist dabei nicht notwendig, dass man alle Eigenschaften in sich trägt. Wer besonders mutig ist, braucht jemanden im Team, der vorsichtig und besonnen ist. Jemand, der besonders bedächtig ist, braucht spontane, kreative und mutige Menschen in seiner Umgebung.
Mut auf dem Spirituellen Weg
Auf dem spirituellen Weg braucht man Mut um
- etwas anders zu sein als andere
- höheren Idealen nachzugehen als andere
- seinen Schattenseiten ins Auge zu schauen, welche im Lauf der Meditationspraxis auftauchen
- weiter zu machen auch wenn es mal nicht so einfach ist - und man Rückschläge einstecken musste
- auf Provokationen, Kränkungen nicht sofort zu reagieren
- sich für eine gute Sache zu engagieren - auch gegen Unrecht das anderen geschieht
- Versuchungen nicht nachzugehen, auch wenn das manchmal der einfachere Weg wäre
- seinen Visionen, seiner Berufung, seinem Herzen zu folgen - wenn man eine entsprechende Eingebung hatte
- feinstoffliche Erfahrungen zu machen - also Astralwesen, Engel etc. wahrzunehmen, Energieerfahrungen zu machen
- spirituelle Erfahrungen zu machen - zu erfahren, dass mein ein Wesen ist jenseits von Zeit, Raum und Kausalität, jenseits von Körper und Geist
Sanskrit Wörter für Mut
Es gibt im Sanskrit verschiedene Wörter für Mut. Es gibt jeweils kleine Bedeutungsunterschiede:
- Dhira ist ein Adjektiv und heißt mutig, selbstbeherrscht, klug
- Parakrama heißt Mut, Stärke
- Abhaya heißt Furchtlosigkeit. Bhaya heißt Furcht. In der Bhagavad Gita erscheint der Ausdruck Abhaya in verschiedenen Aufzählungen von Tugenden. Krishna ermutigt Arjuna an verschiedenen Stellen der Bhagavad Gita, Mut zu zeigen.
Swami Sivananda über Mut
Der indische Yogi und Yoga Meister Swami Sivananda schreibt in seinem Buch "How to Cultivate Virtues" über Courage, also Mut:
Mut ist ein tapferer, unerschrockener Geist, angstfrei, Furchtlosigkeit, Unerschrockenheit. Das ist die Eingeschaft, die Menschen befähigt, Gefahren ohne Angst zu begegnen. Mut erweitert deine Ressourcen, während Feigheit sie verringert.
Abhaya ist Mut oder Furchtlosigkeit. Im 16. Kapitel der Gita kommt diese Tugend an erster Stelle. Spiritueller Fortschritt ist ohne Mut unmöglich. Mut stellt einem wesentlichen Bestandteil eines hohen Charakters dar.
Ohne Mut gibt es keine Wahrhaftigkeit. Du kannst nichts auf der Welt ohne Mut tun. Es ist die größte Seelentugend. Mut triumphiert. Mut ist erfolgreich. Mut überwindet.
Mut ist die Seeleneigenschaft, die einen Menschen befähigt, Gefahr, Widerspruch und Schwierigkeiten mit Beständigkeit, Ruhe und Unerschrockenheit zu begegnen oder Geistern ohne Angst oder Furcht. Ein mutier Mensch ist besonnen und ruhig. In Anbetracht von Gefahr ist es sehr besonnen. Er ist geistig entschlossen.
Physischer und moralischer Mut
Physischer und moralischer Mut sind erforderlich, um einen Menschen bedeutend zu machen. Moralischer Mut ist eine Tugend höherer Ordnung als die physische. Die moralische Tugend wirkt veredelnd. Physischer Mut hängt von körperlicher Kraft und Unerschrockenheit ab. Moralischer Mut ist die Eigenschaft, die jemanden befähigt, eine gute Richtung zu verfolgen auch wenn man dabei Missachtung, Missfallen, Kränkung oder gar Verfolgung erfährt. Wahrer Mut ist nicht die brutale Kraft vulgärer Helden, sondern die beständige Entschlossenheit der Rechtschaffenheit und des Verstandes. Der Mut eines Soldaten in einer Schlacht ist geprägt von Rajas und Tamas, während der Mut eines spirituell Suchenden oder eines Weisen oder der eines Heiligen von Sattwa geprägt ist. Der Mut des Soldaten ist die Härte des Unbedachten und die des Narren, während der Mut der Weisen etwas Großartiges ist.
Habe keinen angetrunkenen Mut, sondern sei wirklich beherzt. Angetrunkener Mut ist fiktiver Mut, der lediglich durch das Trinken hervorgerufen wird. Er verfliegt schnell sobald der Einfluss des Alkohols schwindet. Mut muss zu einem wesentlichen Bestandteil deines eigentlichen Wesens werden.
Entwickle und kultiviere Mut
Habe den Mut deiner Überzeugungen. Habe den Mut gemäß deinen Ansichten oder deiner Meinung zu handeln. Fasse immer deinen Mut, um die zu bestärken, etwas zu wagen. Mut ist der starke Stoff, aus dem Helden gemacht sind.
Wenn du Mut und Vertrauen hast, wird dir alles auf der Welt gelingen. Mut ist die Quelle allen Erfolges. Unmögliche Dinge werden möglich, wenn du Mut und Vertrauen besitzt.
Du hast Stärke in dem Verhältnis wie du Mut besitzt. Deine Fähigkeiten, Handlungen zu vollbringen ist im Einklang mit deinem Mut und deinem Vertrauen.
Du magst Mut haben, wenn alles gut läuft, aber es ist schwierig Mut in Zeiten der Krise und der Gefahr zu haben. Der wahre mutige Mensch ist einer, der keine Frucht kennt, wenn Gefahr im auf den Fersen sitzt, und er hilft anderen mit seiner ruhigen Einstellung seines Geistes.
Tapferkeit, Furchtlosigkeit, Heldenmut, Kühnheit, Kraft, Unerschrockenheit, Wagemut, Heroismus, Edelmut, Standhaftigkeit sind alles Aspekte von Mut. Duckmäuserei, Angst, Schrecken, Furchtsamkeit, Verzagtheit, Feigheit sind Gegenteile von Mut. Meditiere unablässig über das absolut furchtlose Atman bzw. die unsterbliche Seele, die in den Kammern deines Herzens wohnt. Du wirst zu eine Verkörperung von Mut werden.
Zitiert nach: Swami Sivananda: "How to Cultivate Virtues", Divine Life Society