Kind: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 30. Oktober 2014, 15:45 Uhr

Ein Kind ist ein Mensch, der ganz am Anfang seiner Lebensphasen steht. In der Entwicklungspsychologie nennt man diese Phase Kindheit. Die Kindheit gliedert sich in verschiedene Bereiche z.B. Neugeborenes, Säugling, Kleinkind, frühe (4-6), mittlere (7-10) und späte (11-14) Kindheit. Die Altersangaben beziehen sich auf die gesetzliche Definition, nach der ein Mensch ab dem 14. Lebensalter Jugendliche/er genannt wird.

Das innere Kind

Kind in der Königskobra

In der Psychologie wird auch von einem „inneren Kind“ gesprochen. Das „innere Kind“ ist als Rollenmodell zu verstehen, weil es die gespeicherten Erinnerungen, Erfahrungen und Emotionen aus der Kindheit wiedergibt. Es geht um das Fühlen, Sein und Erleben. Meist handelt es sich um Glaubensätze oder Verhaltensmuster aus der Kindheit, die im Erwachsenenalter lebendig sind. Im Ausdruck gibt es positive und negative Glaubenssätze oder Verhaltensmuster. Bei negativen Ausdrucksformen ist der Mensch meist in seinem Selbstwert verletzt worden. Die Verletzung kann durch Verlassenheitsgefühle oder Entwertung der Person durch Missachtung oder Liebesentzug oder mangelnde Anerkennung verursacht sein.

Die Stellung des Kindes

Garbhasana, die Stellung des Kindes

Im Yoga gibt es eine Haltung, welche Garbhasana (auch 'Balasana') oder Stellung des Kindes genannt wird. Garbhasana ist eine erdende, ein Gefühl der Geborgenheit und des Urvertrauens vermittelnde Haltung und repräsentiert ein wichtiges Yogaprinzip: Das Zurückziehen der Sinne – Pratyahara. Der Praktizierende sitzt im Fersensitz und legt die Stirn auf dem Boden ab, die Hände liegen neben den Füßen, die Handflächen sind nach oben gedreht. Die Aufmerksamkeit wird nach innen gelenkt, der Yogi praktiziert die BauchatmungGeist und Gemüt beruhigen sich. Die Stellung ist eine Ruhestellung und wird in der Yoga Vidya Grundreihe typischerweise zum Ausruhen nach dem Kopfstand und als Gegenstellung nach den Rückbeugen vor dem Drehsitz eingenommen.

Eine Geschichte für ein Kind (Bala)

Artikel aus Stories from Yoga Vasishtha von Swami Sivananda. The Divine Life Society Publication, 9. Auflage, Uttarakhand, 2009, S. 32-36.

Vasishtha sagte: „Oh unverdrossener Rama! Der Geist eines Weisen unterscheidet sich überhaupt nicht von Brahman. Der Geist eines Unerleuchteten ist die Ursache von Unwissen und Mangel. Es gibt unendliche Shaktis in Brahman, nämlich Iccha Shakti, Kriya Shakti, Jnana Shakti, Bhuma Shakti, Akarta Shakti usw.. Der höchste Brahman ist vollständig, makellos und ewig. Seine Bewegungskraft zeigt sich in der Luft, sein Härtegrad im Gestein; von Hitze, Feuer und Leere im Äther; und der Flüssigkeit im Wasser. Seine Wonne spüren die Herzen der Heiligen. Sein Können äußert sich in den Yogis, Seine Gestaltungskraft in den Werken Seiner Schöpfung; und Seine Zerstörungskraft in der kosmischen Pralaya am Ende der großen Kalpa. Genauso wie der Baum bereits im Samen enthalten ist, so ist alles in Brahman enthalten. Brahman ist einzig. Nur durch Seine Täuschungskraft manifestiert er sich in vielfältiger Form. Brahman selbst äußert sich als Manas oder dem Geist durch die Gedanken, wie Jivatma oder die individuelle Seele durch die Upadhi oder das begrenzende Anhängsel von Avidya, wie Ashwara durch die Upadhi der Maya und wie das Universum durch Vikshepa Shakti oder die Projektionskraft.

Verhaftung und Freiheit sind Vorstellungen des Unwissenden. Es ist falsch von der Verhaftung der Seele zu sprechen, denn diese ist für immer frei. Es ist überflüssig, die Befreiung der Seele anzustreben, denn diese ist immer frei. Den Menschen auf dieser Welt, die im Sumpf der Unwissenheit versinken, kommt die Welt genauso wirklich vor, wie das fantastische Ammenmärchen, das eine Mutter ihrem kleinen Jungen erzählt.“

Rama sagte: „ Oh verehrenswürdiger Guru! Bitte erzähle mir die Geschichte. Ich möchte sie unbedingt kennenlernen.“ Daraufhin erzählte Vasishtha die Geschichte: „Ein gewisser Junge bat einst seine Mutter, ihm zum Vergnügen eine hübsche Geschichte zu erzählen. Woraufhin ihm seine Mutter die folgende mystische Geschichte erzählte:

„Es lebten einmal drei Prinzen in einer Stadt namens "Leere". Sie waren sehr edel, tugendhaft und mutig. Von diesen dreien wurden zwei nie geboren und der dritte nie im Mutterleib empfangen. Sie unternahmen eine Reise und rasteten im Garten Akasha. Sie aßen verschiedene Früchte und setzen ihre Reise nach oben fort. Nach einer langen Strecke erreichten sie mittags die Mündung dreier Flüsse und trieben mit deren schneller Strömung und den sich aufbäumenden Wellen. Von diesen drei Flüssen waren zwei trocken und im dritten befand sich nichts als weißer Sand. Alle nahmen ein Bad im letzten Fluss und vergnügten sich lange Zeit. Sie tranken etwas Wasser, das so süß wie Milch war und belebten so ihre Geister. Sie nahmen die Reise wieder auf und erreichten bei Sonnenuntergang eine Stadt, die es damals noch gar nicht gab und bauten drei Häuser. Ein Haus war ohne Fundament, das zweite hatte keine Wände und das dritte besaß weder Wände noch ein Dach. Die drei Prinzen hausten sehr bequem in diesen drei wunderschönen Häusern, die in einer unsichtbaren Stadt in Akasha gebaut wurden. Sie fanden drei Töpfe in ihren Häusern. Die ersten beiden zerbrachen beim aufheben in Stücke und der dritte zerfiel beim berühren zu Staub. Sie füllten acht Teile minus zwölf Teile Reis in diese Töpfe und kochten ihn auf wundersame Art ohne Wasser und Feuer. Sie verteilten die Speise an Brahmanen ohne Mund, ohne Zunge und ohne Zähne. Die drei Prinzen aßen mit Freude die übriggebliebene Speise. Abend gingen sie auf die Jagd und verbrachten vergnügt ihre Zeit.“

Als die Mutter die Geschichte beendet hatte, war der Junge sehr erfreut über das Gehörte. Er hielt sie für vor vollkommen wahr. Ähnlich glauben unwissende Menschen, die weder Unterscheidungskraft besitzen noch atmische Selbstbefragung pflegen, dass diese Welt ganz real ist. Dieses weltliche Luftschloss, das für wirklich gehalten wird, ist wie die dem Jungen erzählte Geschichte, die nur in der Vorstellung der Mutter des Jungen gesponnen wurde. Die Mutter hat einem luftleeren Gebilde einen Namen und eine Form gegeben. Genau so gibt der Geist den illusionären Gegenständen dieser falschen Welt Name und Form. Dieses Universum ist nichts anderes als die Natur des Sankalpas. Der Geist erschafft die Welt. Nichts außer den Schöpfungen deiner Vorstellung existiert wirklich. Die Vorstellung formt alle Gegenstände in ihren seltsam abstrusen Formen. Alle Himmel, die Erde, die Luft, die Flüsse, Berge, Bäume usw. sind wie Traumbilder Werke deiner Sankalpa oder Vorstellung. Die Vorstellung gibt Luftgespinsten eine Form. Allein die Ausdehnung dieses Geistes ist Sankalpa, und Sankalpa erschafft durch die Unterscheidungskraft diese Welt. Das ganze Universum ist ein Netzwerk des Sankalpa. Sankalpa ist die tätigste Kraft des Geistes. Daher, oh Rama, vernichte alle Sankalpas und erreiche den Status des Nirvikalpas, indem es keine Abwandlungen des Geistes oder des Sankalpas gibt.

„Oh Rama! Nur unwissenden Menschen unterlaufen Fehler, die durch ihre falsche Vorstellung entstehen. Sie halten diese flüchtige Welt für real. Sie schreiben dem unvergänglichen Atman oder der Seele vergängliche Eigenschaften zu. Durch ihre Sankalpas oder Gedanken wandert ihr Geist ständig. Sie identifizieren sich mit dem Körper. Die Weisen jedoch sind vollkommen von falschen Vorstellungen und Fehlern frei. Diese Welt ist wie ein Trugbild für sie. Sie identifizieren sich immer mit dem unsterblichen Atman.

Oh Rama! Gib deine falsche Sicht auf die Wirklichkeit der Welt auf. Verlasse alles, was falsch und unwahr ist. Brahman oder das unsterbliche, allesdurchdringende Selbst, welches die wahre Grundlage und Träger von allem ist, ist die einzig wirklich. Erforsche die Natur der Wahrheit. Du bist nie gebunden. Du bist immer frei. Wenn nur Brahman die einzige Realität ist, wo ist dann Jiva? Wo ist der Geist? Wo ist die Verhaftung? Wo ist Freiheit? Wer ist verhaftet? Wer erreicht die Erlösung? Verhaftung und Freiheit sind alles falsche Vorstellungen des Geistes.

Die Verbindung des sterblichen Körpers mit der unsterblichen Seele ist wie die eines Topfes und dem darin befindlichen Äther. Die unwirkliche Welt erscheint uns real und die vermeintliche Dauer des Universums ist wie ein langer Traum im Schlaf. Diese Welt ist ein langer Traum. Diese Welt ist ein riesiger Wald. Er ist voller Schlangen der Krankheit und des Todes. Der Geist ist der Herrscher über diesen Wald. Er verführt uns zu allerlei Fußangeln und Schwierigkeiten. Es ist nur der Gedanke oder die Vorstellung einer Welt, die deren Existenz begründet. Oh Rama! Vernichte diese Welt durch Erforschung, Vernunft und Unterscheidungskraft aus deinem Geist. Durch die rastlosen Wünsche des Geistes verstrickst du dich in Schmerz und Tod. Zügle deinen Geist. Unterdrücke ihn gnadenlos. Bändige ihn. Lösche ihn aus. Bald wirst du die Wahrheit erkennen und die endgültige Befreiung erreichen. Alle Qualen, Sorgen und Enttäuschungen hören auf.“

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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