Thayumanavar
Thayumanavar war sowohl ein bedeutender indischer Heiliger und Shiva Verehrer, als auch ein großer Gelehrter der Sprachen Sanskrit und Tamil.
Thayumanavar war ein Minister des Königs in Trichinopoly in Südindien im 18. Jahrhundert. Er wurde 1705 in Vedaranyam in Tamil Nadu geboren. Der Name seines Vaters war Kedilippa Pillai und der seiner Mutter war Gajavalli. Beide gehörten zu der landwirtschaftlichen Vellala Gemeinschaft.
Thayumanavar wurde nach dem Namen des göttlichen Wesens des Rockfort Tempels in Trichinopoly in Tamil Nadu benannt. Bereits in jungen Jahren war er sehr versiert in den Sprachen Sanskrit, Telugu, Tamil und ebenfalls in zahlreichen Schulen der Philosophie, welche zu der Zeit vorherrschend waren. Sein Vater arbeitete gewöhnlich in einem der Paläste in Tanjavur, weshalb Thayumanavar nach dessen Tod seiner Position zugeordnet wurde. Allerdings war er ein Shiva Bhakta, sodass er später seinen Posten verließ und nach Ramnad ging. Es war eine friedliche Gegend und er verbrachte dort seine Zeit mit Meditation. Dann fing er an, an verschiedenen Orten herumzuschlendern, zum Beispiel in Chidambaram und Rameshwaram. Er führte es fort, Vorträge über die Shiva Siddhanta Philosophie und Shiva Anbetung zu geben, wo auch immer er sich gerade aufhielt.
Die von Thayumanavar zusammengestellten Lieder waren voller göttlicher Glückseligkeit, welche er genoss und es verstand, sie auf andere zu übertragen. Die Grundlage dieser Lieder war das Thema des Verlangens Atmans nach der Vereinigung mit dem Höchsten. Diese Lieder waren bekannt für ihre Authentizität, Einfachheit und leicht zu erinnernden Sprache. Thayumanavar wollte die Menschen aller Religionen miteinander verbinden um Gott zu erreichen, besonders die Vedanta und Shiva Siddhanta Gruppen.
Es gibt eine interessante und rätselhafte Geschichte in Verbindung mit seinem Besuch in Rameshwaram. Es wird berichtet, dass dieser Ort von Dürre geplagt worden sei und auf die Bitte der Menschen um Unterstützung half ihnen der Shiva Heilige, indem er einen Vers im Venba Versmaß rezitierte und sofort begann es, zu regnen.
Thayumanavar wurde mit einer frommen Dame verheiratet, welche ihn und diese Welt nach dem Gebären eines Sohnes verließ. Der Sohn hieß Kanakasabhai und wurde nach dem Namen des göttlichen Wesens in Chidambaram benannt. Der Bruder von Thayumanavar Arulayyka pflegte seinen Sohn und er gab sich gänzlich spirituellen Angelegenheiten hin. Thayumanavar meditierte für gewöhnlich tagelang in Stille unter einem Tamarindenbaum in Ramnad. Er sagte, dass wir meditieren sollten, indem wir uns selbst fühlen - ohne Makel, ohne Ignoranz, ohne Unterstützung, erfüllt, klar, sowohl weit als auch nah, wie das Licht hinter den drei Beleuchtungskörpern (Sonne, Mond und Feuer) und indem wir den einen Zauber genießen, welcher alles beinhaltet und mit Glückseligkeit überflutet werden.
Thayumanavar unterstützte verschiedene Gedankenschulen und als er ein hohes spirituelles Niveau erreichte, versuchte er, diese verschiedenen Gedankenschulen zusammenzubringen. Er bewunderte die Siddhas (die Perfekten), welche in der Lage waren, ihren Verstand und ihre Körper allein durch das Praktizieren von Ashtanga Yoga nach Patanjali zu perfektionieren. Nach Thayumanavar war die beste Methode zur Erlösung der Dienst an die Heiligen.
Thayumanavar hatte einen starken Glauben an die Größe der Lehren der Upanishaden, welche vielen Menschen geholfen hatten, Erlösung zu erlangen. Er fühlte sich ebenfalls zur Advaita Philosophie hingezogen. Der Inhalt seiner Lieder war vorrangig emotional und offenbarte die Nähe zu Gott. Der vordergründige Glaube von Thayumanavar war, dass man niemals den obersten Gott vergessen sollte. Laut der Aussage einer seiner Schüler, bekannt als Kodikkarai Jnani, starb Thayumanavar im Januar 1742.
Artikel aus dem Buch "Lives of Saints" der Divine Life Society
Etwa vor 230 Jahren lebte ein Vaishya namens Ketiliya Pillai in der Stadt Vedaranyam im Bezirk Thanjavur in Südindien. Er war ein höchstgebildeter und frommer Mann. Er war der Leiter des Shivatempels. Der König von Tiruchirapalli, Muthu Vijaya Raghunatha Chokkalinga Nayak ernannte ihn, nachdem er von seinen Fähigkeiten, seiner Bildung und seinem Auffassungsvermögen und seinen tugendhaften Eigenschaften gehört hatte zum Verwalter seiner Länderreien.
Ketilya Pillai hatte einen Sohn namens Chidambaram Pillai. Der ältere Bruder von Kelilya Pillai adoptierte Chidambaram Pillai als seinen Sohn. Ketilya Pillai besuchte für gewöhnlich täglich den Thayumaneshwar Tempel in Tiruchirapalli, um dort Gebete für seinen Wunsch, einen Sohn zu bekommen, zu unterbreiten. Der Allmächtige segnete ihn mit einem Sohn. Als sein Sohn dank Thayunmanawars geboren wurde, gab Ketilya Pillai ihm den Namen des Herrn.
Der Junge Thayunmanavar war äußerst intelligent. Sehr schnell lernte er die Upanishaden, die Puranas, die Ithihasas, Grammatik und anderes mehr. Er wurde ein Student großer Gelehrsamkeit. Nach dem Tod seines Vaters, auf das Geheiß des Königs von Tiruchirapalli, übernahm er im Alter von vierzehn Jahren, den Posten seines Vaters als Verwalter der Länderreien.
Thayumanavar war ein wirklich attraktiver Junge. Seine Hände und Arme waren so lange, dass sie die Knien berührten, was unter Hindus als Zeichen wahrer Geistesgröße gilt. Thayumanavar war ein spiritueller Wahrheitssucher. Er bezwang die Pandits (Gelehrten), die den Hof des Königs besuchten. Er schickte sie mit folgender Bemerkung wieder weg: "Erkenne die Wahrheit." Der König war äußerst zufrieden mit Thayumanavar.
Thayumanavar war sehr von folgender Gedanke und Frage vereinnahmt: "Wann kann ich einen Lehrer haben, der all meine Zweifel beseitigt und mir zu wahrem Wissen/Erkenntnis (Jnana) verhilft?" Zu dieser Zeit] kam Mounaguru Swami, ein Nachfahre Thirumula Nayanars nach Tiruchirapalli um den Darshan von Thayumaneswar zu erhalten. Das Herz des Jungen Thayumanavar fühlte sich zu Swami Mounaguru hingezogen. Er warf sich vor ihm nieder und folgte ihm wie ein Schatten. Er hatte mit ihm ausgiebige Auseinandersetzungen über verzwickte Einzelheiten der Philosophie des Advaita Vedanta. Thayumanavar entwickelte ernsthaft Vairagya (Verhaftungslosigkeit) und vergaß all seine ofiziellen beruflichen Verpflichtungen. Daraufhin entband der König ihn all seiner Pflichten und wurde selbst ein Schüler Thayumanavars.
Thayumanavar heiratete einzig aus dem Grund, seinem Guru und seinem älteren Bruder eine Freude zu bereiten. Er hatte einen Sohn namens Kanagasabhapati Pillai. Nach dem Tod seiner Frau und auf die Anweisungen seines Gurus hin wurde er Samnyasin. Thayumanavar verließ das Haus nur mit einem Kaupin begleitet. Das ist eine spezielle Art, den Lendenschurz zu binden, um so das Zölibat einhalten zu können und den Geist fokussiert zu halten.
Er praktizierte Yoga und verbrachte all seine Zeit in Meditation und Samadhi. Er erlangte göttliche Inspiration und Selbstverwirklichung. Viele erhebende Gesänge sang er. All seine Lieder wurden von seinem Schüler Arulayar in Buchform gesammelt. Er weihte Arulayar in die Geheimnisse höchsten Wissens und Erkenntnis (Jnana) ein. Dann ging er nach Ramanathapuram. Er trat in den reinen Zustand von Nirvikalpa Samadhi ein.
Swami Thayumanavars Lieder der Verwirklichung werden von jedem in ganz Südindien gesungen. Sie beinhalten erhebende, die Seele berührende erhabene Gedanken und sind schlicht wunderbar. Sie tragen in sich die Frucht philosophischer Gedankengänge und durchdringen das Herz derer, die sie hören zutiefst.
Thayumanavar war die Verkörperung des Veda. Er war ein Beweis dafür, dass die lebendige Gottverwirklichung möglich ist. Niemals predigte er von oben herab. Er war ein perfekter Jnani der mittels seiner Wesensnatur in Gott auf- und eingegangen war. So stellte er eine direkte Nachfolge Shankaras dar und war eins mit Brahman. Er besass alle acht göttlichen Merkmale.
Als Jnani arbeitete er durch und in allen Körpern, in jedem Atemzug der Natur, er war eins mit dem Wehen des Windes, mit dem Regen der vom Himmel fiel und mit dem Sonnenschein. Wenn ein Jnani zehn Personen dazu verhilft, ihr Unwissen und Ihre Ignoranz - die Wurzel allen Übels - zu beseitigen, dann ist das wirklicher selbstloser Dienst. Gesellschaftliche und politische Arbeit sind für den Jnani oder den wirklichten Sanyasin nicht von Bedeutung. Das Leben und die Lehre von Swami Thayumanavars erschien in fünf Teilen in Gyana Bodhini in Madras. Von Thayumanavars Liedern gibt es Schallplattenaufnahmen.
Siehe auch
- Guru
- Heilige
- Gelehrter
- Advaita
- Upanishaden
- Shiva
- Bhakti
- Bhakti Yoga
- Ashtanga Yoga
- Raja Yoga
- Patanjali
- selbstloser Dienst
Literatur
- Lives of Saints by the Divine Life Society, Yoga-Vedanta Forest Academy Press, Himalayas, India, 2009
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