Sankt Bonifatius

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Sankt Bonifatius wurde als Winfried bzw. Wynfreth um 672 in Crediton in England geboren und starb am 5. Juni 754 (oder 755) bei Dokkum in den Niederlanden. Er war ein berühmter christlicher Missionar und Kirchenreformator in Frankreich, Bischof von Mainz und Utrecht. Sankt Bonifatius stammte aus einer wohlhabenden Familie und wurde in einem Kloster ausgebildet, bevor er in Nursling Benediktinermönch wurde.

Alfred Rethel (1816–1859): Sankt Bonifatius, 1832

Sankt Bonifatius verfasste mehrere Bibelauslegungen und weitere wichtige Werke und gründete mehrere Klöster. Besonders bekannt wurde er durch seine Missionstätigkeit im damals noch vorrangig heidnischen Germanien. Oft wird er daher als "Apostel der Deutschen" bezeichnet. Den Namen "Bonifatius" erhielt er von Papst Gregor II im Rahmen seiner Missionstätigkeit. Im Alter von über 80 Jahren brach Sankt Bonifatius zu einer letzten Missionsreise zu den Friesen auf, bei der er getötet wurde und daher auch als Märtyrer verehrt wird. Der Gedenktag von Sankt Bonifatius ist der 5. Juni.

Legende über Sankt Bonifatius

In der Zeit, als das Volk von England den christlichen Glauben angenommen hatte, waren viele Menschen so stark entzündet mit dem Feuer der göttlichen Liebe, dass sie den Reichtum der Welt ablehnten und sich von ihren Familien und dem Besitz trennten. Unter ihnen war ein Mann aus einer adligen englischen Familie. Winfried trennte sich vollständig von seinem Gut und Besitz, um die Liebe Gottes erreichen zu können. Er wollte das ewige Leben erwerben, so wie im Evangelium die Worte des Herrn geschrieben stehen: "Wer nicht verlässt all sein Eigen, der mag mein Jünger nicht sein." Also folgte Winfried Jesus mit Worten und Taten und verabschiedete sich von allen vergänglichen Ehren und der Gesellschaft seiner Eltern und wurde in dieser Welt ein armer Pilger.

Winfried dient unter Bischof Willibrord

Um Christus zu dienen ist er mit seinen Brüdern gottgefällig durch das Land gereist und kam an das Ufer des Meeres. Dort sind sie in ein Schiff gestiegen und über die Wellen des Meeres gesegelt und in einem Hafen am Rhein gelandet. Von dort wurde der heilige Mann durch göttliche Fügung in das Schloss Utrecht geführt, dass vorher unter den Namen Wildenburg bekannt war. Die Stadt wurde vom heiligen Bischof Willibrord regiert. Er kam aus England und hat dem friesischen Volk das Evangelium gepredigt. Sie hatten erst kürzlich den christlichen Glauben angenommen.

Der heilige Mann Willibrord freute sich über seine Ankunft und empfing ihn mit großen Ehren. Euphorisch legte er Winfried ans Herz, ihm bei seinem Werk der Predigt zu helfen. Auf das sie beide das friesische Volk mit harter Arbeit aus dem Dienst des bösen Feindes und der Hölle ziehen und unter die Gebote Christi bringen. Denn viele Menschen folgten mit blindem Herzen den falschen Werten und kannten nicht den Weg des wahrhaften Glücks. Winfried beherzigte den väterlichen Rat und half Sankt Willibrord siebenzehn Jahre lang, die Kirche von Utrecht zu regieren und mit seinen Ermahnungen die Bürger davon abzubringen, falschen Werten zu folgen. Der heilige Freund Gottes Sankt Willibrord bemerkte den Ernst und die Stärke dieses Mannes in seinem göttlichen Dienst und wollte ihn zum Bischof befördern. Dagegen wehrte sich Winfried und sagte mit demütigen Worten, dass er nicht würdig wäre in seinem Alter schon solche Ehren und Würden zu erhalten.

Ernennung zum Bischof

Durch eine Eingebung des Heiligen Geistes wusste Sankt Willibrord, dass Winfried erhoben werden sollte zu größeren Ehren und folgte dem höheren Willen. Er beurlaubte Winfried, um zu den heiligen Aposteln Sankt Peter und Sankt Paulus nach Rom zu fahren.

Der heilige Papst Gregorius II. empfing Winfried mit offenen Armen. Da er seine frommen Gewohnheiten und sein erhabenes Denken erkannte, bat er ihn auf der einen Seite recht liebevoll und gleichzeitig mit päpstlicher Autorität, dass er über das Gebirge der Alpen reise solle. Dort wo sich ketzerische Ansichten zu sehr ausbreiten, sollte er durch seine beseelten Lehren die Anfechtung des Teufels vertreiben. Winfried hatte die Anordnung des obersten Bischofs entgegengenommen und zog als Beauftragter des Papstes zu den Menschen in Thüringen und Hessen.

Mit der Hilfe des Heiligen Geistes und durch Lehren des Heiligen Evangeliums veränderte er die Sitten der Menschen und vertrieb die ketzerische Ansichten aus deren Köpfen. Als er das strenge Werk des Herrn vollbracht hatte, hat sich der Ruhm seines heiligen Werkes über das ganze Frankenreich verbreitet. Das hat den glorreichen König Karolus und seine Fürsten dazu bewogen, ihn zu bitten wieder nach Rom zu gehen, um von dem obersten Bischof die bischöfliche Weihung zu bekommen und ein Bistum in Frankreich zu erhalten. Der heilige Mann Winfried hat sich abermals dagegen entschieden, weil er sich für unwürdig hielt, so große Ehren zu empfangen. Letztendlich haben ihn die vielen Bitten der Fürsten umgestimmt, und er reiste das zweite Mal nach Rom.

Papst Gregorius empfing ihn mit allen Ehren und hat ihn auf Wunsch des Königs Karolus und der Fürsten seines Reiches zu einem Bischof ernannt. Wegen seiner guten Werke hat er ihn "Bonifatius" genannt; denn Bonifatius bedeutet, einer der Gutes tut im Leben.

Sankt Bonifatius erhält seine Mission

Nachdem Bonifatius geweiht und erhoben war, hat ihn der Papst mit der Mission ausgesendet, das Wort Gottes im ganzen Frankenreich zu verkünden. Als er wieder zu König Karolus kam, befahl ihm Gott, dass er in seinem Urlaub das Gotteswort treu in Thüringen und Hessen predigen sollte. Kurz darauf ist Karolus gestorben und seine Söhne Karlmann und Pipin haben das Reich des Vaters übernommen. Die neuen Herren haben mit der Zustimmung der Bischöfe und der gemeinen Geistlichkeit des ganzen Reiches eine geistliche Versammlung einberufen und haben den heiligen Mann Bonifatius zum Erzbischof von Mainz ernannt. Dort hat der heilige Mann bald erkannt, dass unter ihnen nur wenig gute Menschen gewesen sind, die das Wort Gottes verkünden können, ganz so wie es im Evangelium geschrieben steht: „Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenig.“ Also sammelte er, wie ein weiser Arzt eine Menge guter Kräuter, um die Wunden der kranken Menschen zu heilen. Der weise Erzbischof warb viele Medizinmeister aus seinem Volk, dem Volk von Frankreich und aus Irland als Mitarbeiter an.

Einer von ihnen war aus England und hieß Wigbertus. Ein anderer, Gregorius, stammte aus einer adligen Familie in Frankreich. Und es waren darunter noch weitere ehrwürdige Männer, wie zum Beispiel Sturmin und Lulus, Willibaldus und viele andere, deren Namen hier nicht alle genannt werden können.

Als nach ein paar Jahren der heilige Vater Sankt Bonifatius hörte, dass Sankt Wilibrord gestorben ist, war er ganz betrübt. Der heilige Mann und zukünftige Märtyrer Bonifatius berief als weiser Hofmeister bald darauf eine Versammlung aller geistlichen Personen ein. Mit der Unterstützung des Königs Pipin, der nach dem frühen Tod seines Bruders Karlmann alleine das Frankenreich regierte, ordnete er an, den heiligen Mann Lul zu einem Bischof von Mainz zu ernennen und den heiligen Mann Sturmin zu einem Abt in Fulda, um dort für die Mönche zu sorgen. Außerdem hat er befohlen dem heiligen Mann Willibald das Regiment in dem Ort Eichstätt zu übertragen.

Danach nahm er einen Teil der Brüder mit sich und ist mit dem Schiff in die Stadt Utrecht gefahren. Dort wurde der heilige Mann ehrwürdig empfangen und blieb in dem Bistum für lange Zeit. Er predigte dem harten friesischen Volk das göttliche Wort und stärkte es im Glauben mit seiner heiligen Lehre.

Die Krone des heiligen Martyriums

Daraufhin war dem heiligen Mann durch Eingebung des Heiligen Geistes offenbart worden, welchen Lohn er für seine Pilgerfahrt empfangen solle. Er würde am Ende seines heiligen Lebens die Krone des heiligen Martyriums und ein Brautkleid erhalten. Etliche von den Brüdern hier und von denen, die er mitbrachte, würden seine Gefährten und Mitbrüder auf dieser Mission werden.

Damit nach seinem Tod der gierig greifende Wolf seine Schäflein nicht verstreuen kann, setze er den oben genannten heiligen Mann Gregorius zu einem Bischof in der Stadt von Utrecht ein. Dann ging er mit seinen Gefährten auf ein Schiff und segelte über den Fluss zu den friesischen Städten Ostricht und Westricht. Dort festigte er die Seelen, die vorher bekehrt worden sind, durch die Lehren des heiligen Vaters Sankt Clemens und stärkte sie im Glauben mit seiner heiligen Predigt. Diese Arbeit hat ihn derart geistlich gewappnet, als besäße er ein Schwert, das von beiden Seiten schneidet. Damit reiste er mit seinen Gefährten durch das ganze Land und predigte und taufte.

So tönte dieser Bote des Evangeliums gleich einer heiligen Trompete durch ganz Friesland. Die alte Schlange, die alle Dinge beneidet und den Menschen von Anbeginn hasste, hat vielen hartgesottenen Friesen, die noch nicht bekehrt waren eingeredet, dass sie den heiligen Mann mit seinen Brüdern und seiner Botschaft nicht anerkennen sollten. Voller Frevel sagten sie, dass sie lieber sterben wollten, ehe sie die Sitten und Bräuche ihrer Vorfahren aufgeben. Als die Ritter Gottes dies hörten sind sie mit ihrem Hirten Bonifatius in die Stadt Dockum gegangen, denn sie wussten, dass die Feinde sich dort versammelt hatten, um die Diener Gottes zu erschlagen.

Bonifatius ermahnte seine Gesellen und sprach: „Meine allerliebsten Brüder, bleibt standhaft für den Glauben und haltet in guter Hoffnung zusammen. Fürchtet nicht diejenigen, die eure Körper töten wollen, aber eure Seelen nicht aufhalten ihren Weg zu gehen.“ Worauf sie ihm einstimmig antworteten: „Wir wissen wohl, heiliger Vater, wie du und Willibrord uns gelehrt habt, dass wir den Glauben darum empfangen haben, um für Christus unsere Seelen einzusetzen. Denn um uns zu erlösen, ist er gestorben.“ Dann lobten sie mit leidenschaftlicher Hingabe den Herrn, der sie ausgewählt hatte für das Ewige Leben. Sie schworen einander und dem heiligen Bischof Bonifatius, dass sie nicht davon ablassen wollen, dem harten Volk zu predigen. Das erfüllte Bonifatius mit unaussprechlicher Seligkeit. Er nahm die Bibel in die Hände und begann den Weg der Vollendung im Reiche Gottes zu verkünden.

Die Märtyrer opfern ihr Leben

Da kamen die harten Tyrannen mit ihrem Anführer, dem Feind aus der Hölle, ausgerüstet mit Schwertern und Beilen. Sie waren zornig auf die Diener Gottes, wie die Wölfe auf die unschuldigen Schäflein. Doch die heiligen, auserkorenen Märtyrer blieben standhaft in ihren guten Vorsätzen und wurden deswegen angegriffen. Sie fanden in ihrem Tod die Ewige Krone und opferten ihr Leben für Christus, unseren Herrn. Mit dem auserkorenen Bischof Bonifatius wurden 52 am neunten Tag des Wonnemonds getötet. Nur dreizehn von den heiligen Körpern wurden von den Christen gefunden. Sie legten sie mit Sankt Bonifatius in ein Schiff und schickten es in die Stadt Utrecht. Dort wurden sie mit Hymnen und anderen Gesängen andächtig empfangen und mit großen Ehren in der Kirche begraben, die geweiht mit der Ehre der heiligen Dreifaltigkeit ist. Durch Christi Willen und der Anordnung des Königs sind zu Ehren der heiligen Märtyrer in Utrecht, Fulda und Dockum Kirchen gestiftet worden.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Das Leben der Heiligen, eine Auswahl aus der ältesten deutschen Druckausgabe von Heiligenlegenden "Das Passional", Insel Verlag, 1986, S. 61 - 68.
  • Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken; Books. ISBN 3-922477-94-1
  • Swami Sivananda: Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
  • Swami Sivananda: Hatha-Yoga / Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte; Heinrich Schwab Verlag. ISBN 3-7964-0097-3
  • Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
  • Swami Sivananda: Sadhana; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
  • Swami Sivananda: Autobiographie von Swami Sivananda; Bad Meinberg 1999. ISBN 3-931854-24-8

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