Ayurveda Therapie

Aus Yogawiki

Behandlungskonzepte

Die ayurvedische Behandlung wird als Cikitsa bezeichnet. In dieser Behandlung werden Medikamente, Ernährungs- und Verhaltendweisen für sich allein oder in Kombination vorgeschrieben. Die ayurvedische Definition von Medikamenten ist umfassend und heißt, dass alles, was durch Gedanken oder Erfahrungen existiert, als Medikament benutzt werden kann. Dies bedeutet, dass alle körperlichen oder psychologischen Phänomene, Nahrungsmittel, Getränke, medizinische Substanzen von mineralischem, pflanzlichen oder tierischen Ursprung, Praktiken, wie Fasten, Massagen, Yogastellungen oder Bewegungsübungen und soziale, klimatische oder geographische Bedingungen einen Einfluss auf die Gesundheit haben.

Es gibt nichts im Bereich unserer Erfahrung oder Wahrnehmung, das den Körper oder Geist nicht bis zu einem gewissen Grad beeinflusst. Den Namen eines Freundes oder Feindes zu hören, kann schon den Stoffwechsel positiv oder negativ beeinflussen. Die ayurvedische Behandlung umfasst ein weites Feld, denn durch die, wird der Patient nicht nur von Krankheit befreit, sondern in seine normale, individuelle Konstitution zurückgebracht.

Die Behandlung beinhaltet:

  • Befreiung von Stress und Anstrengung
  • Befreiung von Sorgen und Ängsten

Sie schließt nicht nur Medikamente, sondern auch Nahrung, tägliche Routine, Atmosphäre und die Gesundheit des Geistes mit ein.

Caraka sagt, dass die 4 Grundlagen der Therapeutik (Behandlung) – auch so genannte kleine vierer – sind der Arzt, die Arznei, der Pfleger und der Patient. Alle mit ihren 4 jeweiligen Eigenschaften oder Qualitäten, sind dafür verantwortlich, dass eine Krankheit geheilt werden kann.

Der Arzt:

1. hervorragendes therapeutisches Wissen

2. lange praktische Erfahrung

3. Geschicklichkeit oder Gewandtheit

4. Sauberkeit

Der Pfleger

1. Kenntnisse und Achtsamkeit über die Pflege des Patienten

2. Geschicklichkeit

3. Treue und Mitgefühl

4. Sauberkeit

Der Patient

1. Gehorsam und Folgsamkeit

2. Furchtlosigkeit und Angstlosigkeit

3. gutes Gedächtnis

4. die Bereitstellung aller Informationen über seine Beschwerden.

Die Arznei

1. Effektivität und Wirksamkeit

2. verschiedene pharmazeutische Formen

3. das Vorhandensein in reichlicher Menge

4. normale Zusammensetzung


Vorbeugende Maßnahmen der ayurvedischen Medizin Die vorbeugenden Aspekte der ayurvedischen Medizin bestehen aus den 3 folgenden Faktoren:

1. Persönliche Hygiene (Swasthavritta),sie besteht aus:

  • der angemessenen täglichen Routine des Lebens
  • dem Verhalten entsprechend der Jahreszeit
  • ethischem Verhalten

Swastha steht für körperlich, psychologisch und spirituell gesunden Zustand. Daher gehören zu diesem Zweig unterschiedliche Methoden zur Vermehrung körperlicher, geistiger und spiritueller Kraft.

2. Rasayana und Vajikarana

Dem Gebrauch verjüngender und die Fruchtbarkeit steigernder Wirkstoffe. Es handelt sich um spezielle Pflanzen, die

  • zur Verhütung des Alterns
  • zur Stärkung der Abwehrkraft
  • zur Verbesserung der geistigen Fähigkeiten und Vitalität

Vajikarana-Medikamente werden speziell als Aphrodisiaka eingesetzt. Diese Praktiken erfordern eine Vorbehandlung in Form von Ölungen und Schwitzkuren mit geeigneten Reinigungsverfahren (Pancakarma).

3. Ernährungsweisen und Yoga-Übungen

Obwohl Yoga ein getrennter Faktor ist, wird er im Rahmen der ayurvedischen Medizin als ein Teil der Verjüngungs- (Rasayana) Praktiken angesehen. Die regelmäßige Praxis des Yoga hält den Körper und den Geist jung und verleiht ein Wohlgefühl und hält den Alterungsprozess auf und verhindert Krankheiten.

Heilmassagen zur Beseitigung von Krankheit

In der Praxis der ayurvedischen Medizin besteht der heilende Aspekt aus 3 Teilen:

Darüber hinaus betont die ayurvedische Medizin den psychosomatischen Aspekt der der Medizin, wie aus Carakas Einteilung der Behandlungsmethoden:

1. Göttliche oder religiöse Therapie (Deva oder Daiva vyaprasraya)

2. rational oder objektiv geplante Therapie (Yukti vyaprashraya)

3. psychologische oder spirituelle (subtile) Therapie (Sattvavajaya)

1. Die göttliche oder religiöse, „wörtlich die himmlische“ Therapie für diejenigen Krankheiten, die weder rein körperlicher noch psychischer Natur sind und deren ursächliche Faktoren nicht mit bekannten Methoden erklärt werden können. Sie besteht aus verschiedenen genau abgestuften religiösen oder okkulten Methoden, um negative Einflüsse abzuwehren und positive zu fördern. Dazu gehören:

Diese Therapie ist heute nicht mehr so gängig. Sie gehört nicht nur zur ayurvedischen Medizin, sondern auch zur vedischen Astrologie (Uyotis) und unterschiedlicher religiöser Ansätze, insbesondere den Lehren der tantrischen Richtung.

2. „Rational oder objektiv geplante“ Therapie

Diese Therapie bedeutet den Gebrauch systematisch ausgewählter Medikamente und ein entsprechendes Ernährungsverhalten. Sie basiert auf Logik und Erfahrung und spiegelt das Verständnis wider, das die ayurvedische Medizin vom Wirken der natürlichen Kräfte im Körper und Geist hat. Der größte Teil der ayurvedischen medizinischen Praxis fällt heute in diese Gebiete und befasst sich speziell mit den Problemen und Krankheiten, die einen klar definierten körperlichen Ursprung haben. Art der Behandlung:

  • Physikalische Therapien
  • Psychotherapien
  • Ernährungsberatung
  • Chirurgie
  • Medikamente für innere und externe Anwendung
  • gesunde Lebensweise

3. Psychologische, spirituelle oder subtile Therapie

Psychologische oder spirituelle Behandlung besteht in der Kontrolle des Geistes. Sie besteht in der Entwicklung der klaren (sattwa) Geistesqualität, um Selbsterkenntnis zu erlangen und dadurch, die Freiheit von Bedürfnissen. Das Wort „Sattwa“ in Sattvavajaya steht für rein und Jaya für Sieg. Damit ist der Sieg des Reinen über die dunklen Kräfte der Krankheit gemeint. Dies bedeutet auch, dass schwarze Magie nicht zur spirituellen Behandlung gehört, denn sie ist tamasig. Ayurveda lehnt eine solche Behandlung ab. Spirituelle Behandlung ist hauptsächlich ein Teil der Yoga- und Meditationspraxis, wird aber auch in der ayurvedischen Medizin angewandt, hauptsächlich für geistige Störungen oder psychische Unruhe.


Innere Medizin – (Kayacikitsa)

Innere Medizin ist eine der 8 ayurvedischen medizinischen Fachrichtungen. Die anderen sind:

1. Innere Medizin – Kayacikitsa

2. Chirurgie – Shalyatantra

3. HNO (Hals-, Nasen- Ohren) und Ophthalmologie – Undhvangacikitsa

4. Pädiatrie – Balacikitsa oder Kaumarabhritrya

5. Psychiatrie – Bhutavidya

6. Toxikologie – Agadhatantra

7. Regenerativmedizin – Rasayana

8. Sexualheilkunde – Vajikarana

Kayacikitsa ist ein spezieller Ausdruck für die Behandlung in der ayurvedischen Medizin. Sie kennt 3 hauptsächliche Begriffe für den Körper:

  • Deha
  • Sharira
  • Kaya
  • Deha leitet sich von der Wurzel „dih“ ab, das, was ernährt wird. Sie enthält die Bedeutung des aufbauenden Stoffwechsels.
  • Sharira kommt von der Wurzel „sri“, das, was verfällt.
  • Kaya kommt von der Wurzel „Cataracta incipiens“ und bedeutet, die Auswahl geeigneter Nahrung, die Fähigkeit, nützliche Substanzen zu absorbieren und die nutzlosen zu eliminieren. Darin ist die Vorstellung des Aufbaus und die des Abbaus enthalten, die des gesamten Stoffwechsels. Seine Vorgänge vollziehen sich mit der Hilfe von Verdauungssäften, Enzymen und Hormonen, daher wird Kaya als Agni oder das Verdauungsfeuer bezeichnet.

Kayacikitsa ist die Behandlung des ganzen Körpers und von agni, der Verdauung und dem Stoffwechsel.

Caraka, der ayurvedische Spezialist für innere Medizin hat rationale Behandlungen zuerst nach ihrer Wirkung auf das Körpergewebe (Dhatu) eingeteilt:

  • dezimierend
  • vermehrend

Zu jedem werden 3 spezifische Arten von therapeutischen Maßnahmen eingeteilt. Die 6 Arten bilden die Therapien der inneren Medizin

Innere Medizin besteht hauptsächlich aus 2 Verfahren:

  • die Reinigung (Samshodana)
  • die Linderung oder Besänftigende Therapien (Samshamana)

Samshodhana

bedeutet die radikale Reinigung durch die Entfernung krankhafter Doshas (kranheitserzeugender Faktor) aus dem Körper. Dies geschieht durch die fünf Reinigungspraktiken – die Panakarma Therapie.

Samshmana

bedeutet die allmähliche Wegnahme vermehrter Doshas von den Orten ihrer Wirkung als Mittel zur Heilung von Krankheit oder zur Verringerung ihrer Symptome. Krankhafte Doshas, die durch die Reinigungstherapie eliminiert werden, treten nicht wieder auf, aber dagegen besteht bei der Linderungstherapie die Möglichkeit des Rückfalles. Es ist aufgrund verschiedener Faktoren jedoch nicht immer möglich, Krankheiten durch eine Reinigungstherapie zu behandeln, vor allem dann, wenn der Patient für die gravierenden Reinigungsmaßnahmen zu schwach ist. In diesen Fällen wird Linderung verschrieben. Sie besteht aus 7 Faktoren:

  • Kshut – wörtlich „Hunger“: Fasten oder leichte Diät
  • Trit – wörtlich „Durst“: Beschränkung der Flüssigkeitsmenge
  • Vyayama – verschiedene Bewegungsübungen
  • Atap Sevana – Sonnenbaden
  • Maruta Sevana – Aufenthalt an der frischen Luft und im Wind
  • Dipana – Aufnahme von Pflanzen, welche die Verdauungskraft stärken
  • Pacana – Aufnahme von Pflanzen, die Giftstoffe (Ama) zerstören

All diese Methoden verringern ein Übermaß der Doshas , reduzieren Giftstoffe wie Ama und reinigen die Kanäle. Sie sind als vorbereitende Praktiken für die Reinigungstherapie hilfreich.

Linderung für Vata:

Wenn Vata beeinträchtigt ist, geht das auf unzureichende Ernährung (Dhatuksaya) oder Verstopfung der Kanäle (Margavarodha) zurück. Vata wird auch verstärkt, wenn sich Ama mit ihm verbindet (Sama Vata). Die Linderungstherapie kann in all diesen Fällen in unterschiedlichen Formen angewandt werden.

Bei Sama Vata erfordert die Linderungstherapie Pflanzen mit denen Ama verbrannt wird (Ama pacana), wie getrocknetem Ingwer und schwarzem Pfeffer in Verbindung mit Pflanzen, die das Verdauungsfeuer erhöhen (Agnidipana), wie Fenchel oder Kalmus. Leichte Bewegung mit beruhigenden Yogastellungen wie den meisten Sitzstellungen ist angebracht. Fasten mit einer leichten Diät, aber nicht für lange Zeiträume.

Für durch Mangelernährung erhöhtes Vata besteht die Linderung aus einer Stärkung (Bimhama). Eine angemessene nahrhafte Diät wie Weizen, brauner Reis, süßes Obst, Milchprodukte, Rohzucker und Nüsse sind erforderlich. Von dieser Art hohen Vatas heißt es, dass „Stärkung so gut wie Linderung“ ist.

Linderung für Pitta

Durch die Zunahme heißer und scharfer Eigenschaften im Körper wird Pitta vermehrt. Dann sollte der Patient mit kühlenden Ölen wie dem von Sandelholz, Jasmin oder der Rose, die auf der Basis von Kokosnussöl zubereitet werden, massiert werden.

Leichte Bewegung – wie Schwimmen in kühlem Wasser – ist gut. Eine leichte und kühle Nahrung wie Ghee, süßes Obst, Weizen oder Mungbohnen ist gut, ebenso Entspannung. In einigen krankhaften Zuständen – wie bei lang anhaltendem Fieber – bringt Pitta eine verstärkte Trockenheit im Körper mit sich. Diese Trockenheit ist nicht eine ursprüngliche Eigenschaft von Pitta, sondern durch starke Hitze verursacht worden. Die beste Linderungstherapie unter diesen Bedingungen ist die Gabe von Ghee, der mit bitteren Pflanzen – wie Katuka (Strychnos potatonum) oder Berberitze – versetzt wurde.

Linderung für Kapha

Um Kapha zu lindern, bedarf es starker Stimulantien der Verdauung – wie Trikatu (Ingwer, langer und schwarzer Pfeffer), Bleiwurz (Plumbago ceylonica), Gelbwurz oder getrockneter Ingwer. Mehrtägiges Fasten ohne Nahrung und Wasser ist gut. Starke körperliche Bewegung und anstrengende Yoga-Übungen einschließlich Yoga-Kriyas können durchgeführt werden.

Die 6 wichtigsten Behandlungsmethoden (Shad Upakramas)

Upakrama bedeutet Behandlungsmethoden und davon gibt es 3 Paare:

Die 6 Methoden umfassen das gesamte therapeutische Feld.

Reduktion, Trocknung und Schwitzen dienen dem Abbau der Körpersubstanz, von Kapha und überschüssigem Körpergewebe. Stärkung und Ölung und zusammenziehende Methoden vermehren dagegen das mangelnde Körpergewebe. Für Krankheiten, die Untergewicht, geringe Energie, unzureichendes Körperwachstum etc. verursachen durch fehlende Ernährung sollten die Methoden zur Stärkung, Ölung und des Zusammenziehens werden. Für Krankheiten, die auf Überernährung des Körpers beruhen, wie Fettleibigkeit, Arteriosklerose, Bluthochdruck sowie Ama-Zustände werden Reduktion, Schwitzen und Austrocknung als Therapiearten angewandt.

Reduktion (Langhana) Langhana ist das, was im Körper Leichtigkeit hervorruft. Diese Art der Therapie ist bei überschüssigem Kapha und Pitta angebracht, bei Krankheiten, die von Ama und schwacher Verdauung hervorgerufen werden sowie beim Überschuss von Geweben minderer Qualität wie Fett, Muskeln oder Knochen und bei Giftstoffen im Blut. Die Reduktionstherapie ist ebenfalls ratsam, wenn ein Überschuss von Abfallprodukten um Körper vorhanden ist. „Asantarpana“ ist eine ähnliche Therapie, die Caraka erläutert hat und besteht darin, dass man die strengen Ernährungsregeln der Reduktionstherapie über einen langen Zeitraum einhält und dabei hart arbeitet, sich körperlich anstrengt und auf Komfort verzichtet.

Es gibt 2 Teile der Reduktionstherapie:

Der beste Weg, um die Doshas zu entfernen ist ihre Eliminierung durch eine Reinigungstherapie, so dass sie keine weiteren Krankheiten hervorrufen kann. Jedoch sind Reinigungsmethoden – wie das Abführen – heftig und werden von schwachen Personen nicht vertragen. In solchen Fällen ist die Linderung oder Beruhigung der verstärkten Doshas an ihrem Wirkort im Körper nötig.

Zu Langhana gehören 4 Reinigungsvorgänge:

Dazu gehören die Linderungsmethoden des Tritingraha (Flüssigkeitsverringerung), Maruta sevana (Wind), Atapa sevana (Sonnenbäder), Upavasa (Fasten) und Vyayama (körperliche Bewegungen einschließlich Yogastellungen).

Stärkungstherapie (Brimhana)

Sie ist das Gegenteil von Langhara oder der Reduktion. Brimhana vermehrt das Körpergewicht und die Kraft. Diese Therapie ist für ausgezehrte, schwache oder erschöpfte Personen und für solche, die von chronischen Krankheiten wie Blutarmut, Sprue, Tuberkulose oder anderen Schwunderkrankungen genesen sind. Sie ist bei Vata-Störungen angebracht, die auf mangelnde Ernährung zurückgehen, außerdem bei vielen Pitta und einigen Kapha-Krankheiten. Sie ist nicht geeignet bei Vergiftungszuständen und fiebrigen Erkrankungen. Die Stärkungstherapie besteht aus: a) reichhaltiger Nahrung b) stärkenden Pflanzen c) Ruhe d) einem entsprechenden Lebensstil

Dafür wird Essen verwendet, das mit Ghee, Butter, Milch und konzentrierte, Zuckerrohrsaft zubereitet wurde. Oft werden Mandeln, Pistazien und andere Nüsse zugefügt. Pflanzen, wie Shatawan, Ashwagandha, Bala und Amalaki werden verwendet, besonders die aus ihnen bereiteten Gelees (Apahehas). Der Lebensstil sollte frei von Spannungen und Stress sein, viel Ruhe und Vergnügen bieten. Zur Stärkung sollten Pflanzen, die verjüngen und Aphrodisiaka sind eingenommen werden. Während der Zeit der Behandlung wollte der Geist ruhen.

Diese Therapie für jeweilige Doshas

Vata-Typen brauchen eine kräftige Form der Stärkung. Dafür sind wichtig: – warme Ölmassagen – warme Bäder – warme Kleidung – warme Umgebung oder Klima – nahrhaftes Essen mit Milchprodukten, Getreiden wie Weizen, dann Nüssen, Rohrzucker – stärkende Pflanzen wie Ashwagandha – Substanzen, die Verdauungsfeuer anfachen, wie Trikatu oder Ingwer

Pitta-Typen brauchen eine mäßige Stärkung. Dazu gehört: – Massage mit kühlenden Ölen wie dem der Kokosnuss – nahrhaftes Essen aus Mungobohnen, Weizen, Basmati-Reis, rohem Gemüse und süßen Milchprodukten

Fasten oder stark gewürztes Essen sind nicht gut.

Kapha-Typen

brauchen am wenigsten Stärkung, weil sie schwachen Appetit haben und sollten Vollkornprodukte aus Basmati-Reis, Gerste oder Mais essen mit vielen Gewürzen wie Trikatu oder Knoblauch, außerdem Kräuterliköre aus Ashvagandha trinken oder stärkende Präparate wie Shilajit oder Knoblauch zu sich nehmen. 

Trocknung (Riksana)

Ruksana ist eine Therapieform, durch welche die öligen, klebrigen und fetten Körperbestandteile ausgetrocknet werden. Dafür wird Esse mit austrocknenden Eigenschaften verwendet. Dazu gehören:

– Getreide wie Gerste oder Roggen – Bohnen, wie Soja , Kichererbsen – über 6 Monate alter Honig – trockene Massagen (Udhghaershana) mit Pulver aus Kalmus, Sandelholz, Lodhra oder Udumbara

Diese dienen überschüssiges Fett aus der Haut zu entfernen. Abkochungen von Dashamula oder zusammenziehenden Pflanzen wie Katecu werden auch verwendet. Diese Art der Therapie eignet sich bei den Krankheiten, bei denen Kapha durch Verflüssigung vermehrt ist, zum Beispiel: – bei Erkältung – Husten mit Auswurf – Diabetes


Ölung (Snehana) Snehana ist das Gegenteil von Ruksana. Trockene Körperbestandteile werden durch Snehana ölig oder fettig gemacht. Snehana wir mit 4 Arten von Ölen durchgeführt: – Gehhe (geklärte Butter) – pflanzliche Öle (wie Sesam) – Muskelfett (Vasa) – Knochenmark (Majja)

Die Ölung kann über den Mund, durch Essen und Trinken verabreicht werden – über den Enddarm durch Öleinläufe – über die Haut durch Massagen

Diese Therapie ist bei Vata-Krankheiten aufgrund von Trockenheit und in seltenen Fällen auch bei Pitta-Vertsärkung aufgrund von Hitze und Trockenheit geeignet

Äußerliche Ölung Basiert hauptsächlich auf Ölmassagen (Abhyanga).

 Kapha-Personen benötigen im Allgemeinen wenig Ölung. Um den starken Effekt der Therapie zu verringern, ist es bessern, die Massage mit sehr wirksamen  Pflanzen wie Kalmus oder Kampher in einer alkoholischen Salbengrundlage vorzunehmen. 


Innere Ölung Davon gibt es 3 Arten: 1. Samsamana oder besänftigende Linderung 2. Samsodhana oder einigende – eine Ölung, die einer Pancakarma- oder Reinigungstherapue vorausgeht 3. Brimhana oder stärkend

Stärkende Ölungstherapien sollten für hohe Vata-Zustände durchgeführt werden, um eine sofortige Verringerung des hohen Vatas zu erreichen. Für Pitta und Kapha sollten arzneiliche Öle innerlich für die Linderung angewandt werden. Sesamöl ist für Vata am besten, Ghee für Pitta und Senföl für Kapha.

Schwitztherapie (Swesana)

Swedana bedeutet das Schwitzen. Dies kann durch Hitze oder Feuer geschehen oder auch ohne Anwendung von Hitze (Niragni Sweda). 

Hitze wird bei 4 Formen der Swedana-Therapie angewandt: 1. Tapa Sweda (Verwendung trockener Hitze, wie von Heizkissen oder heißen Sand) 2. Usma Sweda (Dampf) 3. Upanala Sweda (heiße Umschläge aus Weizenmehl usw.) 4. Drava Sweda (externe Anwendung heißer Flüssigkeiten, Kräuter, Abkochungen oder Bäder)

Von diesen 4 gibt es 14 Typen, je nachdem welche Methode und welche Gegenstände für Swedana verwendet werden. Die Hitze kann auch indirekt erzeigt werden, etwas durch körperliche Anstrengung, Decken, Sonnenbäder oder Trinken von Kräuterlikören. Die Therapie wird bei allen Krankheiten angewandt, die von übermäßiger Kälte und Öligkeit herrühren und bei denen schlecht ausgebildete Gewebe überwiegen. Es gibt äußerliche und innere Anwendungen: a) äußerliche Schwitztherapien: Es gibt 2 Arten: – Ganzkörper-Schwitztherapie (Sarvanga Sweda) – Teilkörper-Schwitztherapien (Ekanga Sweda) Diese Therapie wird bei hohem Vata und Kapha angewandt, die durch Kälte oder Feuchtigkeit verschärft sind. Sie sollte bei hohem Pitta allgemein vermieden werden. Bei Vata sollte der medizinische Dampf für die Ganzkörper-Schwitztherapie, von Vata senkenden Pflanzen – wie Sashamula, Rasna und Nirgundi – verwendet werden. Dafür wird ein spezieller Schwitzkasten so eingerichtet, dass der Patient bequem darin liegen oder sitzen kann und sein Kopf aber außerhalb bleibt, damit es nicht zu heiß wird. Bei Kapha-Patienten werden für den Dampf kaphasenkende Pflanzen – wie Lodhra, Kalmus, Eukalyptus – eingesetzt, die heiß oder trocken sind. Im Allgemeinen wird vor der äußerlichen Schwitztherapie eine leichte Ölmassage verabreicht. Eine Massage bei Kapha ist mit hei0ßen, trockenen Pflanzen – wie Kalmus oder Senf – erforderlich, vorzugsweise ebenfalls in einer alkoholischen Salbengrundlage. Soll das Schwitzen nur an bestimmten Körperteilen hervorgerufen werden, so kann dies auf unterschiedliche Weise geschehen. Bei Kapha-Krankheiten erhitzt man trocken mit Sand oder Infrarotlampen. Bei Vata wendet man “Nadi Swedana“ an. Dabei wird ein arzneilicher Dampf aus vatasenkenden Pflanzen durch einen Schlauch (Nadi) geleitet und so ein bestimmter Körperteil erhitzt. Dazu kann man einen Plastikschlauch am Deckel eines Dampfdrucktopfes befestigen, indem die Kräuter kochen. b) Innere Schwitztherapie Sie ist nicht so wirksam, wie die äußerliche Methode, aber einfacher durchzuführen. Dafür werden Pflanzen verwendet, die heiß und schweißtreibend sind – wie Trikatu, Kalmus, Zimt oder Berberitze. Der Gebrauch vieler schweißtreibender Mittel in der westlichen und chinesischen Medizin fällt unter diese Therapie.

Zusammenziehende Therapie Das Verfahren, mit dem das Strömen von Körperflüssigkeiten verringert oder kontrolliert wird, heißt Stambhana, was wörtlich „zum Stehen bringen“ bedeute. Diese Therapie ist anzuwenden, wenn Körperflüssigkeiten – wie Wasser, Blut, Urin, Stuhl und Plasma – den Körper in außergewöhnlichen Mengen verlassen. Solche überschüssigen Absonderungen machen sich bemerkbar als: – übermäßiges Schwitzen – Laufen aus der Nase – Bluten oder – Durchfall o Bei Durchfall verwendet man zusammenziehende Mittel für den Darm (Grahi). Zunächst werden heiße und scharfe Pflanzen verwendet, um Ama abzubauen. Zuerst wird getrockneter Ingwer eingesetzt, um Ama zu verbrennen, dann folgt eine zusammenziehend wirkende Pflanze wie Kutaja. o bei übermäßigem Urinieren oder Polyurie – wie Fall von Diabetes – werden Harn-Astringentien – wie Lodhra oder Dhatura – benutzt o bei starkem Bluten oder Hämorrhagie verwendet man blutstillende Pflanzen, wie Gelbwurz, Nagakesara oder Safran. o bei tuberkulose und anderen Schwundkrankheiten der Lunge verlässt Plasma (Rasa Dhatu) mit dem Schleim den Körper. In diesen Fällen werden Eisenpräparate wie Laghu Malini Vasant verwendet. Zu empfehlen ist ebenfalls Sitopaladi Cuma, ein Pulver aus den Sprossgelenken des Bambus.

Mit zusammenziehenden Methoden kann man auch Nebe